Brüderchen ist abgeliefert und wird samt Freundin die nächsten drei Wochen das schöne Peru verunsichern. Und da ich irgendwie keinen Sinn darin sehe, an einem Tag nach Berlin und wieder zurück zu juckeln, bleib ich einfach das Wochenende hier. (Dresden-Berlin/Tegel geht jetzt locker in 90min).
Wenn Sachsen auswandern, bin ich geneigt mal hinterher zu schnüffeln: Meine erste Station war das Heinrich-Zille-Museum. Oll Zille hat schon was mitgemacht. Für vier Euro Eintritt gibt’s eine Menge Zeichnungen und einen Film über sein Leben. Lohnt sich, wie ich finde.
Für Check Point Charlie mit seinen schier endlosen aber trotzdem spannenden Geschichtswänden sollte man sich mehr Zeit nehmen, als nur den Spätnachmittag. Wenigstens, wenn man auch in das (schon vor der Wende existente) Mauermuseum am Check Point Charlie geht. Ok, einiges an Fluchtgeschichten und Momentaufnahmen der Vergangenheit ist redundant. Das liegt aber wohl daran, dass das Museum „evolutionsartig gewachsen“ ist. Jedenfalls bin ich jetzt ein klein wenig breit und versuche das Gefühl durch ein paar Bier angenehm werden zu lassen.
In der Hostel-Bar sind einige Phone über Durchschnitts-Fußballstadion in mindestens fünf Sprachen. Babel. Passt: morgen gehe ich in die Sonderausstellung „Babylon“ im Pergamon-Museum. Nur der Altersdurchschnitt hier im Hostel überrascht: haufenweise „alte“ Leute – was aber wohl die Schuld des Berlin-Maraton ist. (swg)