Archives for the month of: November, 2011

Geschafft: Einmal die Geschichte der RAF von den Anfängen bis zum Tod der Kerngruppe in Stammheim. Das ging leichter, als ich dachte! Für ein journalistisches Buch hat es mich ziemlich gefesselt. Das lag nicht zuletzt daran, dass Aust nicht einfach nur Daten und Ereignisse protokollarisch runtergerasselt hat. In mehreren Zeitschleifen werden vielmehr die Zusammenhänge aus einzelnen Perspektiven beleuchtet. Sehr schön nachfühlen lässt sich die Wut unten, über das höhnische Handeln einzelner, die oben an den Hebeln der Macht saßen. Dabei wird leicht klar, warum die RAF entstand.

Natürlich fehlen ein paar Schlenker in der Geschichte: Mit keinem Wort wird erwähnt, warum eigentlich Italien eine Fluchtstätte für einige RAF-Terroristen ist. Auch über die Internationalität der gesamten Bewegung – abgesehen von den Verbindungen in den Nahen Osten – werden nicht viele Worte fallen gelassen. Wahrscheinlich sprengt das auch einfach den Rahmen des Buches, dick genug ist es.

Es gibt einige Versionen des Buches, was einfach mit der Wende und den geöffneten Archiven zu tun hat. Ich habe die erweiterte Ausgabe von 1998 gelesen. Es gibt noch eine völlig überarbeitete Fassung von 2008, die im Zuge der Verfilmung erschien. Dort finden sich dann auch Bilder usw.

Der Baader-Meinhof-Komplex von Stefan Aust
Taschenbuch (erweitert und aktualisiert: 1997)
Goldmann Verlag, 1998
ISBN-13: 978-3-442-12953-9



Etwas Aktualität ist jetzt ja auch gegeben: In Sachen Terrorismus von links damals und rechts heute ist aber nur eins von der gleichen Qualität: das umfassende Versagen der sog. Ermittlungsbehörden. Das Herbeireden einer Braunen Armee Fraktion ist ziemlich dummdreiste Propaganda, um endlich die allumfassende Bürgerüberwachung zu kriegen.

(swg)

Links am Donnerstag

Oh, irgendwie hab ich meine donnerstägliche Netz-Fundstücksammlung … äh … vergessen! Na dann mach ich ml den Versuch, die wieder zu beleben.
Bilderfluten
Foam zelebriert seinen zehnten Geburtstag mit der großen Frage: What’s Next? und sucht die Zukunft der Photographie zu ergründen.

Foam is celebrating its tenth anniversary this year. For this occasion, Foam has created ‚What’s Next?‘, a project exploring the future of photography. Foam has posed the question of ‚what’s next?‘ throughout this anniversary year to a variety of people in a variety of locations. What will the future of photography bring? For photographers? For photography institutions? For Foam? The Future of the Photography Museum exhibition marks the conclusion of this investigation and of Foam’s anniversary year.

Im dafür eingerichteten The Future of the Photography Museum gibt’s dazu von Erik Kessel eine beeindruckende Installation:

This installation by Erik Kessels is on show as part of an exhibition at Foam in Amsterdam that looks at the future of photography. It features print-outs of all the images uploaded to Flickr in a 24-hour period…
As you might imagine, this results in a lot of images, that fill the gallery space in an avalanche of photos. “We’re exposed to an overload of images nowadays,” says Kessels. “This glut is in large part the result of image-sharing sites like Flickr, networking sites like Facebook, and picture-based search engines. Their content mingles public and private, with the very personal being openly and un-selfconsciously displayed. By printing all the images uploaded in a 24-hour period, I visualise the feeling of drowning in representations of other peoples’ experiences.”

[Quelle]

[via]

Den Stinkefinger des Monats möchte ich heute dem DGB entgegen halten für die Forderung, den Buß- und Bettag abzuschaffen. Mit dem erhöhten Arbeitnehmer-Anteil an der Pflegeversicherung sei der von den Sachsen zu teuer bezahlt. Um das zu untermauern haben die Herren des DGB ihr Milchmädchen befragt: Sie hat dann ausgerechnet, das ja jeder Arbeitnehmer diesen Feiertag mit im Schnitt 10,-€ pro Monat bezahlt. Oh (mit großen Augen)! mag man da sagen, das sind ja 120,-€ im Jahr!1!! Genau! Aber gemessen am Durchschnittseinkommen. Gipfel der Dreistigkeit ist, anzuführen, dass hier Sozialkosten rein auf Arbeitnehmer abgewälzt werden. Mag sein: Schauen wir uns mal an, wie der PV-Beitrag gerechnet wird. Schnell wird deutlich, dass der zusätzliche Feiertag eher den niedrigeren Löhnen zugute kommt. Das kann man als Gewerkschaft natürlich so nicht lassen.

Mag sein, dass der Tag im Durchschnitt(!) zu teuer bezahlt ist, aber statt dort eine Verbesserung anzustreben fordert eine Gewerkschaft lieber gleich die Abschaffung einer Vergünstigung, die Tatsächlich niedrigen Einkommen zu Gute kommt?! Na besten Dank, Herr Schlimbach!
(swg)

Na sowas! Da ereilt mich der Anruf: Mein Rahmen sei fertig. Jetzt auch in der richtigen Farbe. Ich zögere nicht lang und fahr noch am selben Abend hin. Wirklich, die Farbe stimmt!
Habichtrahmen endlich in der richtigen Farbe
Naja gut, die haben nicht alles vorher wieder runter gestrahlt. Das wird ein Spaß, beim Lager einziehen…

(swg)

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