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Wir sind wandern gewesen – naja sagen wir vielleicht lieber »ausgiebig spazieren«. Über den FVUS haben Maria und Caro die Eltern aller Uni-Schüler zum mitwandern gerufen. Hauptsächlich um des Kennenlernens willen; Viele waren’s nicht gerade, das haben wir schon mal besser hinbekommen. Aber so genießen wir das herrliche Wetter halt in kleiner Gruppe.Wenn man sich ausmalt, dass zu Wochenbeginn noch Schnee bis in unsere niederen Lagen angekündigt war, kann man inzwischen die mittelfristigen Vorhersagen des Wetters getrost in der Pfeife rauchen. Alles, was weiter als bis übermorgen reicht, ist offenbar reine Spekulation. Jetzt jedenfalls weht idealer Drachenwind auf der Kaitzer Höhe. Und immerhin das haben wir in der Einladungsmail nicht vergessen zu erwähnen.Die meisten Gespräche drehten sich ums private, weniger um die Schule. Ich stelle zum Beispiel fest, dass einer der Väter nebenan bei Benz arbeitet.

Aber es ist auch mal interessant aus erster Hand zu hören, was letztes Jahr so beim Schwimmunterricht abgegangen ist – teils wollten Kinder nicht mehr hin und hatten ernsthaft Stress und Angst. Immerhin hat die Intervention durch Schule/Lernbegleiter (so nennt man Lehrer in der Unischule) und Elternrat zu einer deutlichen Verbesserung geführt. Da mussten pädagogische Grundkonzepte und ein angemessenes Erziehungsnormal vermittelt und durchgesetzt werden. Anfangs gab es da seitens der Schwimmlehrer wenig Offenheit; Aber steter Tropfen hölt den Stein… Jannika hat in diesem ihrem Jahrgang jedenfalls noch nichts negatives berichtet. Wir hoffen mal, dass das dauerhaft so bleibt.

An der Kaitzbach-Quelle in Kleinnaundorf finde der kleine Samstagsausflug dann sein Ende. Zurück geht’s mit dem Bus. Vielleicht lassen sich nächstes mal mehr Eltern motivieren.

(swg)

In Elend waren wir schonmal, auch hier war das Übernachten mit dem Wohnmobil unkompliziert. Heute nicht. Weil ein Pkw nicht auf dem Wohnmobilstellplatz stehen darf, selbst wenn Schwiegermama drin nächtigt. Das Ordnungsamt sieht das wohl sehr eng: Pkw != Camper, was ein Elend…

Gut, dann verzichten wir aufs Übernachten hier ganz und parken nur fürs wandern drüben am Kreisverkehr. Rucksäcke packen, Mika umschnallen, los.

In Elend hat sich ein Verein bemüht und die kleinste Holzkirche Deutschlands erhalten.Sie ist leider geschlossen, also halten wir uns nicht länger auf.

Bärenfelsen

Wenden wir uns dem Berg zu – nicht dem Brocken – aber eventuell werden wir ihn sehen können. Nein, unsere Runde wird über den Barenberg führen. Das erste Ziel ist der Bärenfelsen. Je weiter wir aufsteigen, desto deutlicher sichtbar werden die Verheerungen durch Hitzewellen und Borkenkäfer: Der Harz ist großflächig sehr kahl!Man kann heutzutage die Brockenbahn fahren sehen – früher führte die Strecke durch dichten Wald*, bestenfalls sah man ihre Dampf- und Rauchwolken.

Uh! eine Blindschleiche!Schnell verkrümelt sie sich vom weg, wir haben sie wohl beim Sonnenbad gestört.

Es ist ein trauriges und auch gruseliges Bild, zumal einiges Totholz noch herumsteht. Holzwirtschaft gibt es hier erstmal nicht mehr. Man kann nur hoffen, das diesmal auf die Ökologen gehört wird und nicht wieder Monokultur gepflanzt wird. Allerdings wird das sehr viel Arbeit machen, die durch nichts vergütet werden kann (Holz zum Verkaufen gibt es ja nicht). Da die Fichte sehr schnell wächst, ist der Wald geneigt, wieder zur Monokultur zu werden, hier muss man vor allem aktiv gegenwirken, damit Laubbäume eine Chance haben und ein gesunder – und vielleicht auch gegen Klimawandel resilienter – Mischwald entsteht. So ist hier erstmal nur weite Landschaft, ohne Wald.Oha, Jannika und ich waren zu schnell. Und wir sind an der Aussichtskanzel Barenberg vorbeigelatscht – wozu hätte man den Abstecher auch machen sollen?! Gucken kann man ja von überall. Achja: der Stempel für die Harzer Wandernadel! Tapferes Mädchen, flitzt nochmal runter.Weil mir langweilig ist und ich offenbar auch mein Frühstück nicht üppig genug gestaltet hab, lass ich mich nieder. Wird eh dauern, bis alle hier oben angekommen sind. Dabei sind wir noch nichtmal am Gipfelfelsen des Barenberg.

Der eigentlich Gipfelfelsen des Barenberg steht tatsächlich noch im Wald. Fast wären wir dem unteren Weg zur Schnarcherklippe folgend dran vorbeigelaufen. Aber weil es jetzt nicht so viel zu sehen gibt, kehren wir nochmal um und nehmen den richtigen Weg zum Gipfelfelsen.Nach erfolgreicher Ergipfelung halten wir uns nicht weiter auf, gucken kann man hier eh nicht, kurioser Weise. Von den kahlen Hängen im Norden und Westen geht das besser.Die Schnarcherklippen sind nicht mehr allzuweit weg.

Schnarcherklippen

Es mutet schon kurios an, wie sie dastehen: Als hätte sie jemand dort künstlich aufgestapelt. Es sind aber natürliche Verwitterungserscheinungen.Hochkraxeln darf man auch, was mit den Treppen und Geländern keine Herausforderung ist. Man wird mit einem Rundumblick über die – spärlichen – Bäume belohnt.Was hinter Schierke liegt vermag ich nicht genau zu sagen – könnt ihr euch ja unten auf der Karte beim Rätseln versuchen; In der Ferne ist der Brocken jedenfalls recht unverwechselbar mit seinem Turm.Aber könnt ihr diese Ausmaß der Verheerungen fassen?! Da steht nur noch Totholz herum, wo einmal ein Fichtenforst stand! Buchstäblich nichts ist übrig geblieben, wirklich alles hat erst der Borkenkäfer und dann die Hitze genommen. Oder Waldbrände haben gleich für blanke Flächen gesorgt.

Lange kann man sich das Elend nicht angucken, steigen wir lieber wieder ab.Mika fühlt sich in seiner Manduca auf dem Rücken auch recht wohl, jedenfalls gibt es keinen Protest von ihm. Gucken kann er von dort fast besser als vorm Bauch, und ihn so zu tragen ist auch rückenschonender.

An der nächsten Weggabelung gibt es wieder einen Stempel für die Harzer Wandernadel. Von hier laufen wir rüber zu den Mäuseklippen – noch ein paar pittoreske Fels-Stapel im Wald. Also wahrscheinlich nicht mehr im Wald. Aber pittoresk.Die Wege sind hier „oben“ am Barenberg eben, festgetreten von Generationen Wandertouristen und ohne ausgeprägtes Höhenprofil. Mit unseren beiden Großen müssen wir die allzu leichten Wege schon fast fürchten. Aber solange die Stempel sie motivieren…

Mäuseklippe

Von den Mäuseklippen aus kann man sich wieder die Verheerungen des Borkenkäfers und der Waldbrände bestaunen. Für die Kinder ist das Kraxeln spannender; Immerhin finden sie im Gegensatz zu mir raus, dass man hinten um den Felsen herum viel einfacher rauf kommt, als von vorn.Uns ist aufgefallen, dass es mal Zeit für eine Picknick-Pause ist. Mika kann hier rumkriechen.So viel haben wir nicht dabei, als dass wir ausgedehnt dinieren könnten. Wir wenden uns nach Schierke, tangieren das aber nur und folgen dem Exzelenzenweg oberhalb des Elendstals.Auch an dessen Ende mit Abstieg ins Tal wollen wir nicht unten weiter wandern. Am gegenüberliegenden Hang kann man oben der alten Rodelbahn folgen. Der Weg dort hinauf ist auch für die Kinder wieder ein bisschen spannender.Mika hat es in den Schlaf geschaukelt.Nicht zuletzt lässt sich da noch eine weitere Wandernadel einsammeln.Ab und zu bietet sich ein schöner Ausblick über das Elendstal – und die Lichtstimmung im Wald ist doch auch einfach herrlich, oder?. Zurück in Elend entscheiden wir uns für ein Abendbrot direkt am Wohnmobil. Auf dem Parkplatz. Es ist eh niemand hier.Vielleicht hätte ich den Lampenwechsel am Ducato nochmal verschieben sollen. Es ist ein furchtbares Gefummel und es dauert, ehe ich die verdammte Birne wieder drin hab. Später als gewollt geht es weiter nach Blankenburg.

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(swg)

Wir wollen auf den Rammelsberg. Vielleicht raffen wir uns auch zu einer Führung im Bergwerk auf, mal sehen, was an Lust und Zeit nach der Wanderung übrig ist. Unsere Kurtaxe müssen wir noch in der Touri-Info bezahlen und das „Welterbe-Shuttle“ – also der Bus – fährt auch in der Altstadt ab.

Man ist leicht irritiert ob unseres Wunsches, die Kurtaxe zu zahlen. Anscheinend ist das eher die Ausnahme… oder die Azubine kannte sich nicht gut aus. Genau genommen sollte das aber wenigstens 5 mal täglich passieren, wenn denn die Wohnmobilisten ehrlich bezahlten… Immerhin der Bus ist damit schon abgegolten.

Ein paar Minuten müssen wir auf den Bus warten, man wartet aber kaiserlich – von bequem hat ja niemand was gesagt ;) (Für Mika passt’s aber immer.)Kaum länger dauert die Fahrt, vorm Bergwerk ist sie zu Ende. Wahrscheinlich ist es keine gut Idee, erst ins Museum zu gehen. Da dürfte die Motivation auf den Berg zu kraxeln schnell verebben.

Am Museum vorbei biegt der Weg gleich von der Straße ab, hinreichend steil ist er auch.Was die Kinder da beuteln ist ihre neue Wanderbeschäftigung: Müll sammeln; Mit so ’nem Greifer macht das Spaß.Wir müssen die Kinder etwas antreiben, oben soll’s unser Mittagspicknick geben. Also weiter rauf auf den Berg.Oben kann Mika erstmal auf die Wiese, er inspiziert begeistert, was er da findet. In der Zwischenzeit gucken wir runter; Dann gibt’s Picknick.Unser Rückweg führt uns direkt über die alte Halde.Erinnert ein bisschen an die Abruzzen, oben in den hochgelegenen Tälern. *Hach*

Alina und Jannika waren weiter fleißig und der Sammeltrieb hat noch nicht nachgelassen.Vier volle Tüten finde ich schon beachtlich. Ziemlich viel davon sind Papiertaschentücher, aber sonst ist auch die gesamte Palette des Wohlstandsmülls vertreten. Zum Glück findet sich unten am Parkplatz eine mit Weitsicht platzierte Mülltonne. Wäre nicht so schön, die vier Beutel gleich im Museums-Spind einschließen zu müssen…

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(swg)

Über Goslar weiß ich nichts, ein Name auf der Karte. Am Rand vom Harz und man kann vielleicht wandern gehen – vielleicht, weil mit Kindern bestimmte Ansprüche bestehen. Damit die bei Laune bleiben, darf der Weg nicht zu einfach sein. Es muss immer was zu klettern geben, Höhlen sind toll und Wandernadeln einsammeln zieht bei Alina und Jannika auch. Wie ich jetzt weiß trägt Goslar für seine Altstadt und den Bergbau am Rammelsberg den UNESCO-Weltkulturerbe-Titel.

Gestern sind wir angereist, gegen 21:00 Uhr waren wir auf dem Stellplatz in Goslar. Der kostet nicht mal was, bietet dafür aber auch keine weitere Infrastruktur. Zum stehen reicht’s uns vollkommen. Heute morgen ist Oma Katrin noch dazu gekommen und so steht dem Wandern nichts im Weg.

Der Steinberg soll es sein. Auf Komoot haben sich ein paar Wanderungen gefunden, wir machen so ein Zwischending aus den vorgeschlagenen Runden. Unser erster Abschnitt führt steil bergauf Richtung Gipfel.Zwischendrin kann man mal kuschelweiches Moos streicheln.Eine Lücke im Wald bei der »Schutzhütte des Goslaer Handwerks« bietet einen Ausblick auf Goslar.Uns führt der Weg weiter steil bergan, ein bisschen Schnaufen tut ja nicht weh.Am Aussichtsturm hat der Aufstieg sein Ende. Eigentlich trug das Ding bei seiner Erbauung 1888 den Namen »Kaiserturm«. Rauf darf man auch und in alle Himmelsrichtungen gucken.Sonderlich dolle Fernsicht ist nicht, um Goslar zu sehen reicht es aber allemal; Auch die Granetalsperre blitzt in der Ferne. Da wollen wir jetzt noch hin.

Der Weg rentnert mehr oder weniger über den Berg und ist nicht mehr anspruchsvoll. Noch sinkt der Kinder Begeisterung nicht merklich, auch weil sie mit den Ferngläsern experimentieren; Verkehrtherum reingucken macht am meisten Spaß…Ob des spätsommerlichen Oktobers blüht noch relativ viel auf den Wiesen.Und manchmal gibt es tote Inseln mitten im Grün (mal abgesehen von den Wüstungen durch den Borkenkäfer).

An der Talsperre legen wir unsere Mittagspause ein, der Rastplatz ist unbelegt. Mika darf aus der Manduca raus und seine Snacks massakrieren.Wir ziehen bald weiter um den Königsberg herum. »Unter den Eichen« stoßen wir auf einen Parkplatz – und was noch besser ist: einen Spielplatz!Herrlich, die Sonne, definitiv Zeit für ein Nickerchen. Mika kann seine eigenen Erkundungen in der Wiese unternehmen.Schmeckt halt nicht alles, was man im Gras so findet… Aber seine großen Schwestern sind gleich zur Stelle und schleifen ihn zu seiner ganz großen Freude übers Klettergerüst.Am Ende ist immer Mama das Ziel. Da gibt’s Essen und einen kuscheligen Schlafplatz.

Eigentlich hätten wir gerne noch ein Eis gegessen, was prinzipiell nebenan in der Steinberg-Alm auch gegangen wäre. Aber man beschiedet uns eine längere Wartezeit fürs Eis – es herrscht Hochbetrieb und knappes Personal wetzt sich die Sohlen ab. Also trollen wir uns den Berg hinunter. Unten in Goslar wird’s auch was geben…

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(swg)

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