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Es ist immer noch so, dass vorm Urlaub alles auf einem riesigen Haufen kulminiert. Dinge, die zu erledigen sind, Wartungsarbeiten, kleine Umbauten, Reparaturen. Im Wohnmobil ist letzten Urlaub der Kühlschrank ausgefallen – naja ausgefallen ist zu viel gesagt: Die elektronische Zündung funktioniert nicht mehr. Man kann sich damit behelfen, das Gas einfach mit dem Feuerzeug zu zünden. Das ist aber umständlich, weil man erstens die Lüftungsklappe entfernen und den Windschutz aufschrauben muss und zweitens benötigt man eine Person, die den Gasknopf gedrückt hält, bis das Thermoelement „ok, brennt“ festgestellt hat, während man selbst das Gas am Brenner anzündet. Natürlich hab ich deutlich zu spät den Fehler gesucht. Und natürlich ist es nicht einfach ein korrodierter Kontakt, eine durchgebrannte Sicherung oder ein profaner Wackelkontakt. Nein, das Zündgerät ist futsch. Für einen 25 Jahre alten ELektrolux Absorber-Kühlschrank bekommt man vereinzelt noch Ersatzteile, Zündgeräte auch. Aber eben mit mehr als einer Woche Lieferzeit (zu spät), und für knapp 100,-€ (ganz schön teuer). Gut. Dann wird der Kühli diesen Urlaub eben nochmal manuell gezündet und das Ersatzteil gibt’s für zwei drittel des Preises aus den Kleinanzeigen. Auch zu spät, aber das ist ja jetzt egal.

Mit Mika ist tagsüber auch nicht viel zu schaffen. Nichts geht wirklich effizient – oder auch nur rechtzeitig – schon gar nicht, allen Kram ins Wohnmobil zu packen. So kurz vorm Urlaub kränkelt das Kind auch noch. Die Großen treiben sich in den Reiterferien herum, da müssen wir sie einsammeln, ehe es losgehen kann. Einfach von dort weiter in den Urlaub zu fahren ist keine echte Option, wer will schon mit einem Sack Dreckwäsche losfahren, die nach Pferdestall müffelt. Das muss alles erst zurück nach Hause. Außerdem ist ja eh noch nicht fertig gepackt.

Es hat sich bis um sechs hingezogen, bis alles komplett ist und wir Richtung Autobahn rollen. Karls Erlebnisdorf ist unser Ziel. Letztes Mal mussten wir ja mit ansehen, wie ein Teil es Erlebnisdorfs in Flammen aufging – aber irgendwie muss man die Jahreskarten doch nutzen, wenn sie schon mal da sind.

Mika spielt auf der Fahrt nur so halb mit. Nach gut einer Stunde beschwert er sich lauthals, also legen wir auf einem Rastplatz eine Abendbrotpause ein. Zwischen Sattelschleppern und osteuropäischen Pritschen mit Dach-Schlafkabine schmieren wir uns ein paar Brote an einem der Picknicktische. Ehe wir weiter fahren setzt sich Maria nach hinten, von ihr ist Mika eher zu beruhigen. Alina kann das zwar auch ganz gut, aber dauerhaft können wir ihr das die nächsten 1½ Stunden Fahrt nicht zumuten.

Bevor die Sonne auf den Horizont tischt, guckt sie nochmal orange-gelb unter den Wolken durch und taucht die Bäume am Autobahnrand in warmes Licht. Dann wird es recht schnell dunkel. Endlich erreichen wir Berlins Stadtgrenze, jetzt noch die Stadtautobahn – Messe – Heerstraße: Elstal! Das chaotische und selbstvergessene Rumgeeier der Berliner auf der Stadtautobahn fordert nochmal meine ganze Konzentration und vertreibt meine Müdigkeit. Ich vergesse zu jedem Mal, wie „leger“ hier gefahren wird. Und es nervt mich jedes Mal kollosal. Wäre das schön, wenn die Berliner mal ’ne Fahrschule absolvieren würden und nicht nur „besuchen“! Als uns die Heerstraße aus Berlin entlässt, atme ich auf. Nur noch ein paar Kilometer, dann darf ich mich meiner bleiernen Müdigkeit auf dem Parkplatz vor Karls Erlebnisdorf ergeben. Wär das schön, mein Schlafdefizit irgendwann mal ausgleichen zu können.

(swg)

Wir haben unseren Urlaub wieder relativ zeitig ins Jahr gelegt. Einerseits hat die Unischule eine Schließwoche nach Pfingsten. Und andererseits ist der letzte Urlaub logischer Weise nun schon länger her. Das Eselwandern fühlt sich nach „ewig her“ und echt ferner Vergangenheit an. Wir haben Urlaub wirklich nötig.

Eigentlich haben wir mit unserer Vorbereitung sehr zeitig begonnen. Aber der Werkstattwahnsinn mit dem Duc hat uns einen fetten Strich durch den Zeitplan gemacht. Das Zusammenpacken unseres Wohnmobils hat sich hingezogen und außerdem mussten wir feststellen, dass Mikas Babyschale nicht auf die Sitzgruppe passt: Der Tisch ist im Weg. Kurzerhand muss da noch einer selbst gedrechselt werden.

Alles andere am Womo ist wieder liegen geblieben, das Bad ist immer noch nicht fertig und der Schrank auch nicht. Ätzend, aber nunmal nicht zu ändern. Morgen rollen wir endlich los.

Der ganz ursprüngliche Plan sollte uns in die Masuren führen, wandern, radeln und so. Als sich der Werkstattwahnsinn abzeichnete, haben wir das verworfen. Was, wenn wir den Duc nicht rechtzeitig zurück kriegen? Und dann Mika: Wenn der das Touren nicht verträgt stehen wir nicht nur blöd da, sondern auch noch sehr weit weg.

Vor kurzem haben Alina und Jannika ihre Freude am skaten entdeckt, das lässt sich doch nutzen! Im Fläming bei Jüterbog und Luckenwalde gibt es den Fläming-Skate. Vor 14 Jahren sind wir da ganz jugendlich (im Herzen) schon rumgerollt.

Was wir danach machen? So richtig überlegt haben wir uns das noch nicht. Im Urlaub will ich ja lieber ohne Menschen, es gibt aber noch ein schönes Event, eine Demo. Ohne Menschen ist es ja keine, das kann ich im Urlaub mal eine Ausnahme machen ;) Auch dieses Jahr findet wieder die ADFC-Sternfahrt in Berlin statt. Wann hat man schonmal die Chance über die Autobahn zu radeln? Unter den 20 möglichen Routen sind auch die A115 und die A100. Da wollen wir wahrscheinlich mitradeln! Alles weitere findet sich später.

(swg)

Inzwischen hat sich Ljubljana belebt, es geht nun auch langsam auf elf Uhr zu. Richtung Markt kommen wir an der Tromostovje vorbei – als hätte man den Platz einfach über die Ljubljanica gebaut. Und doch sind es ’nur‘ drei Brücken.Da geht es weiter Richtung Markt. Vorher holen wir noch Postkarten, wir sollten mal wieder ein paar schreiben. Sonst stauen sich die Urlaubsgrüße doch am Ende der Reise.

Bei der „Offenen Küche“ ist um die Zeit noch nicht viel Andrang, aber es bruzzelt schon überall.Weil es so schön einfach ist, beginnen wir mit Pizza. Zumindest ist das Alinas Wunsch.Janni will einen Hot Dog. Mit dieser ersten Beute pflanzen wir uns auf die Freitreppe am Rand. Hinter uns stehen auch noch ein paar Biertischgarnituren, ich mag die Treppe lieber, es liegen sogar ein paar Sitzkissen aus.Es macht Spaß den Leuten zuzugucken und der Neugier an der Neugier zu frönen. Es wehen uns zudem ständig andere interessante Gerüche um die Nase. Das Angebot ist riesig, wenn auch recht fleischlastig, aber vom eingefleischten bis zum Veganer wird jeder etwas finden. Außerdem kann man ja auch einfach mal bei der Zubereitung gucken, wie Profihände das so machen. Bei einer weitere Pilgerrunde über den Markt erlegen wir noch ein indisches Erdnuss-Curry auf Reis und einen vegetarischen Wrap – auch indisch.

Uns fehlt noch irgendwas nachtischiges. Die Familie neben uns leert ein großes Glas mit kleinen braunen Würfeln: Brownies. Die scheinen zu schmecken. Lange suchen muss ich nicht, Atelier Karim. Großartig, süß, weich und klebrig wie es sich gehört. Satt und zufrieden gehen wir jetzt den Aufzug zur Burg suchen.

(swg)

Wirklich schön ist der Stellplatz in Ljubljana am Gostina Livana nicht, ein umgewidmeter Parkplatz halt. Keine Ver- oder Entsorgung, die Bundesstraße im Rücken, aber immerhin stadtnah und billig. Eben genau das Richtige, wenn man vor allem Ljubljana sehen will und sonst nichts braucht. In gerade 15 min ist man ins Zentrum gelaufen. Die Kinder stellen wir auf ihre Roller und los geht’s. Am Kanal halten uns kurz die Befestigungsarbeiten an der Böschung auf – Bagger sind immer interessant.An der Prulski Most folgen wir der Ljubljanica. Der Fluss ist begradigt und uferbefestigt, der Promenadenweg lädt zum rollern ein.Die Altstadt Ljubljanas ist seit zwölf Jahren autofrei. Nur noch über die Straße an der Šentjakobski most überqueren, dann ist Fußgängerfreiheit.Es ist hübsch und aufgrund der Uhrzeit – halb zehn – sind wir noch fast die einzigen Touristen.Zwar wollen wir schon ein bisschen die Altstadt zerstaunen, das Hauptziel ist für heute aber die Burg. Während wir uns nochmal orientieren, wo der Lift rauf auf den Berg fährt, schippert ein Touristenboot vorbei.Das könnten wir ja jetzt schon machen, wo die Boote noch nicht übermäßig voll sein werden. Gesagt getan, das hölzerne wollen wir, das ist sehr schick.Wir bleiben die einzigen Gäste, was unseren Kapitän aber nicht anficht. So kommen wir zu einer privaten Flussfahrt.„Ein Nutria! Ein Nutria!“ Natürlich interessiert die Kinder alles Viehzeug in, auf und am Fluss viel mehr als die Stadt selbst.Wir unterqueren auch die „Tromostovje“ also „Drei Brücken“. Der Grund für drei Brücken nebeneinander ist trivial: Neben dem Verkehr auf Rädern brauchten auch die Fußgänger Platz und bekamen links und rechts eine eigen Brücke.Da rechts sieht man die Plečnikov-Arkaden, sie gehören zum zentralen Markt Ljubljanas. Unser Kapitän erklärt uns, dass dort heute nicht nur Markt-Tag, sondern auch „Odprta Kuhna“ – also Offene Küche“ – ist. Restaurants aus der Stadt bzw. auch teils aus dem ganzen Land bieten da ihre Speisen an. Man kann sich also sozusagen komfortabel durch die Restaurantküchen Ljubljanas mampfen. Das geht jeden Freitag von März bis Oktober.

Die Arkaden enden an der Drachenbrücke.Von oben begucken wir die sicher auch noch einmal.Die Stadt gibt sich Mühe, grün zu wirken. Den zahlreichen Restaurants, Bars und Kaffees an der zentralen Promenade kommt das sicher zugute.

Unsere dreiviertel Stunde auf dem Fluss ist vorüber. Wir danken unserem Kapitän für die quasi-private Tour und beschließen, seiner Empfehlung zu folgen. Die Burg kann warten, wir genehmigen uns jetzt ein zeitiges Mittag aus der „Offenen Küche“.

(swg)

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