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Tom Pauls, Zwiefach sind die Phantasien100 Jahre ist er tot, aktuell trotzdem: Wilhelm Busch. Heute abend hatte ich Karten für „Zwiefach sind die Phantasien“ ein Busch-Programm von Tom Pauls. In der Staatsoperette hatte ich ihn schon albern in „Die schöne Helena“ erlebt. Und wer kennt ihn nicht als Ilse Bähnert? Sein Busch-Programm gestaltet er als Rabe; schauspielert seine Rezitationen, köstlich. Buschs Dichtungen scheinen mir immer noch aktuell. Aufführungen gibt Tom Pauls jedes Jahr, die Karten muss man aber bereits Monate vorher kaufen, sonst sind sie aus. (swg)

Das man sich als Wahlbeobachter in Hessen schnell wie in Kenia fühlen kann, habe ich ja hier schon mal gesammelt. Auf der anderen Seite laufen die Mundwerke der FUD-Verbreiter auf Hochtouren. Glaubste nicht? Hier kannste das in einem Interview in der Süddeutschen nachlesen. Christoph Bieber == CB

CB: Alle Tests mit den Wahlcomputern sind zufriedenstellend verlaufen.

Beim CCC sieht man das naturgemäß anders. Aber sogar die PTB behauptet das nicht, eine solche Aussage ist schlicht nicht zu finden – woher haben sie das?! Und in den Niederlanden ist man interessanter Weise zur Vernuft gekommen.

CB: Bei einem alleinstehenden Computer einen Chip auszutauschen, ist einfach. Aber bei einem Wahlcomputer, der in eine Wahl eingebunden ist, also überwacht wird, ist das nicht möglich.

Stimmt, geht in 60 Sekunden. Und die Mistgeräte werden nicht überwacht! Aktuell kann man es in Hessen sehen: Die Wahlcomputer stehen alleine rum oder werden sogar dem nächstbesten vorm Wahlbüro rumstehenden Individuum in die Hand gedrückt – ob er Wahlhelfer ist, oder nicht. Davon dass Geräte bei Parteifunktionären übernachten, wollen wir lieber nicht reden… ach ich habs doch gesagt.

CB: Aber Papierwahlen sind viel einfacher zu fälschen. Das konnte man gut bei der Wahl des Hamburger SPD-Spitzenkandidaten sehen. Da verschwinden einfach Säckeweise Wahlzettel.

Soso. „Wahl des Hamburger SPD-Spitzenkandidaten“ – wir lesen das ganz genau. Die Wahlzettel verschwanden aus einer SPD-Mitgliederbefragung. Also nicht bei einer Landtagswahl oder sowas, nein, bei einer SPD-Mitgliederbefragung. Egal wie wir das einstufen: Erfolgreich war das offensichtlich nicht, es ist auch quasi sofort aufgeflogen und der gesammte hamburger SPD-Vorstand trat zurück.
Warum es auffiel? Weil die Summe der Zettel mit den abgegebenen Stimmen irgendwie nicht mehr korrelierte. Warum sollte ausgerechnet dieses Beispiel dazu dienen, Papierwahlen als unsicher zu entlarfen? Es sollte sogar Christoph Bieber verstehen, dass Nachzählen jeder kann, einen ominösen Chip in einem Computer zu überprüfen für Otto Normalverbraucher aber eben nicht zu machen ist.

CB: Warum gerade der Technologie mehr Manipulationsmöglichkeiten unterstellt werden als Menschen, kann ich nicht verstehen.

Nochmal: Jeder Depp kann Zettel zählen, aber was in einen EEPROM in einem Computer geschrieben wurde versteht der Durchschnittsbürger nicht. Und noch weniger kann er Nachprüfen, ob auch wirklich „drin ist was drauf sein soll“. Jetzt klar?

CB: Und es wird immer schwieriger, Wahlhelfer zu rekrutieren. Da sind Wahlcomputer eine gute Möglichkeit, die Auszählung zu vereinfachen und Kosten zu sparen.

Es stimmt aber gar nicht, das Wahlcomputer die Wahl billiger machen: In Amsterdam zeigte sich, dass Wahlcomputer die Kosten gegenüber der klassischen Stimmzettel sogar um 70 % erhöhen. Aber sie finden sicher einen BWLer der uns vorrechnet, dass der doppelte Preis halb so teuer ist…

CB: Dem Chaos Computer Club gelingt es einfach sehr gut, mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen aufzufallen. Und mit dem Landeswahlleiter haben sie sich einen schwachen Gegner ausgesucht. Dabei gibt es inzwischen Wahlmöglichkeiten in Hessen, die kritischer hinterfragt werden sollten. So können beispielsweise die Briefwahlunterlagen mittlerweile in einem Bürgerbüro abgeben werden. Zum einen verlängert das die Stimmabgabe um Wochen – und zum anderen regt sich auch keiner auf, wenn ich dort meinen Stimmzettel statt in eine Wahlurne in einen alten Mülleimer werfen kann.

Na, potzblitz! ist der CCC unverschämt! Politisch aktiv und versucht auch noch aufzufallen. Dürfen die denn das?! Und wieso ist eigentlich der schludrige Umgang mit Briefwahlunterlagen plötzlich eine Begründung dafür an anderer Stelle die Wahl mit Wahlcomputern zu versauen? Warum ist der Landeswahlleiter ein schwacher Gegner? Wen sollte man sich denn Ihrer Meinung nach vornehmen?

Dafür, dass mich dieser Beitrag gerade mal eine Stunde Recherche gekostet hat, zeigt sich recht deutlich, wer seine Hausaufgaben nicht gemacht hat. (swg)

PS: Inzwischen hat der CCC eine Presseerklärungen zu den Unregelmäßigkeiten der Landtagswahl in Hessen veröffentlicht.

Ewig haben sie gehalten, abgegriffen war das Kunstleder, die Versteifungen schartig – meine Handgelenkschützer. Leider hab ich die rechte Schiene am Montag auf dem Eis zertrümmert, aber besser die Schiene als mein Handgelenk.
Gut, ich brauche neue und das gleich zum Mittwoch, da ist wieder „Eiszeit“. Das Internet ist also keine Option. Auf meinem Weg zur Eishalle liegt das Karstadt Sport und Spiel. Dann also Mittwoch, dort wirds schon was geben.

Mittwoch 19:45 Uhr, oha?! die Sicherheitskräfte schieben bereits die Glastüren vor – geht mein Uhr falsch? Schnell gefragt – aha, das Skaterzubehör gibt’s eine Etage weiter oben. Das erste Licht geht aus. ??? Besser ich beeil mich, meine Uhr geht bestimmt nach. Die riesige Auswahl an Handgelenkschützern besteht aus zwei Paar von „Street Fighter“. 10 EUR, hm, haben die nichts besseres? Gefragt: „nein“ geantwortet bekommen. Weitere Lampen verlöschen in dem Laden. Während des Kassierens kann ich es mir dann nicht verkneifen: Ob das Angebot in letzter Zeit nicht zu sehr eingeschränkt würde? Dass mir das auch schon bei den Schwimmsachen aufgefallen ist (neulich wollte ich ne Badehose: nur Shorts…, Ohrstöpsel gibts auch nur die Billigen, die niemandem ins Ohr passen, den ich kenne). Brummende Antworten „hm“ „ja“ „tja“.
Liebes Karstadt: wenn ihr mit dem Internet konkurieren wollt, dann müsst ihr mir was anbieten können. Wenn da genau zwei Paar Handschützer eines Herstellers hängen, gilt das nicht als Auswahl! Ich probier Sachen gern an, bevor ich sie kaufe! Wenn Ihr mir kein Angebot macht, dann werd ich das Internet nutzen _müssen_. Gefällt mir die Ware nicht, schick ich sie einfach zurück. Und Karstadt kann ich mir schenken.

Mitgenommen hab ich den Billigmist doch, weil etwas Schutz immer noch besser als keiner ist. Das Licht ist im Karstadt nun gänzlich auf Nachtbeleuchtung gestellt, wie ein Dieb oder Einbrecher komme ich mir auf dem Weg zum Ausgang vor. Fallbeilartig schließt sich hinter mir die letzte Glastür. Ich trete auf die Straße und blicke zur Bahnhofsuhr: 19:55 Uhr. Gut einkaufen schöner… (swg)

Hessen wählt und das mit Computerunterstützung. Nur gucken ist jetzt nicht mehr, weil gucken böse ist, wenn Technik sicher !!! ist. So scheint man das jedenfalls in Obertshausen zu sehen – wenigstens wird man dort für einen Bösegucker gehalten, wenn man aus dem Dunstkreis des CCC stammt (der hatte zur Wahlbeobachtung aufgerufen). In Langen warnte der Wahlleiter wohl gar per Rundschreiben vorm CCC. Nachlesen, kann man die Storys der Wahlbobachtungsversuche bei Holgi vom Hessischen Rundfunk, Frank Rieger und quer Beet durchs ganze Netz. Man müsste Lachen, wenn es nicht so traurige Berichte gäb, wie diesen hier wär… (swg)

PS: NIcht unerwähnt bleiben soll natürlich auch der heise-Artikel
PPS: Im Heise-Forum zum o.g. Artikel sammeln sich auch kleinere Berichte zur Wahlbeobachtung:
eins

Und noch einer bei virtuelle Spielwiese

Inzwischen hat der CCC eine Presseerklärungen zu den Unregelmäßigkeiten der Landtagswahl in Hessen veröffentlicht.

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