Das man Absurdistan an jeder Ecke und besonders häufig in der zivilisierten Welt finden kann, ist inzwischen eine Binsenweisheit. Kaum einer beobachtet das aber schon so lange und ausdauernd wie Max Goldt.
Zu Weihnachten hat mein Bruder mir Max Goldts gesammelte Werke von 1988 bis 2002 geschenkt. Gute Wahl, nachdem ich das zweite Jahr in Folge begeistert aus der Lesung des Staatsschauspielhauses Dresden kam. Das kann ich hoffentlich als festen Termin in meinen Kalender kreuzeln – nicht das Geschenk, die Lesung!
Wenn ich so durch die Texte schmöker, verfalle ich auf den Gedanken, dass Bloggen schon viel älter ist, als das Netz in seiner heutigen Form. Papier ist nur nicht ganz so das schnelle Medium. Max Goldt bloggt aber in Vollendung. Allerdings habe ich festgestellt, das ich ihn noch viel lieber lesen höre, als ihn selbst zu lesen. Manchmal fällt es nicht leicht in seinen Texten den roten Faden zu behalten. Vielleicht liegt es an seiner Stimme und an seiner fast schon phlegmatischen Art zu lesen, das mir das zuhören leichter fällt. Oder er eignet sich einfach nicht als Bettlektüre vor dem Einschlafen – obwohl sein Buch "Für Nächte am offenen Fenster" heißt. (swg)
Für Nächte am offenen Fenster. Die prachtvollsten Texte 1987 – 2002 von Max Goldt
Rowohlt Verlag GmbH; Überar. Neuausgabe. edition (September 30, 2003)
ISBN 10: 3498024965
ISBN 13: 9783498024963
Preis: 19,90 €