Es ist der vorerst letzte Tag im Garten, weniger Arbeit, als am Montag, scheint es irgendwie nicht zu sein; Nur ein paar Sachen sind jetzt schon erledigt. Vielleicht ist genau das der Demotivator, die Todo-Liste bleibt einfach unglaublich lang. Wir sind zwar heute furchtbar zeitig aufgestanden und haben zu fast unchristlicher Zeit gefrühstückt, trotzdem kommen wir nicht aus dem Tee. Die Kinder spielen schön miteinander und bei uns ist einfach nur die Luft raus. Katrin hat noch irgendeinen Termin, wir sinnieren übers Mittagessen, das Abendbrot und das Frühstück morgen. Dafür fehlen ein paar Sachen, also gehen Maria und ich einkaufen. Die Kinder wollen mal nicht mit, die spielen lieber draußen im Hof weiter. Katrin ist inzwischen eh zurück.
In den Edeka radeln wir ganz in Ruhe. ‚Schnell‘ macht über die gepflasterten Straßen in der Radeberger Innenstadt eh keinen Spaß. Im Edeka hab ich es auch überhaupt gar nicht eilig. Rumdödeln beim Einkaufen hab ich nicht so oft. Ich muss mal nicht ständig aufpassen, das Mika wieder irgend ein Regal ausräumt. Was schön ist, kann man ja noch ein bisschen in die Länge ziehen: Kaffee und Kuchen beim Mühlenbäcker. Niemand zermatscht seinen Kuchen oder kippt seinen Saft um oder versucht über den Tisch zu klettern. Und die Sonne scheint durch die verglaste Front herein. Schön.
Kurz nach elf ist klar, dass niemand hunger hat, Mittag lassen wir wohl sein. Im Garten können wir ja später noch was auf den Grill werfen. Radeln wir also los in den Garten, die Todo-Liste ist, wie gesagt, immer noch sehr lang. Der Plan, den Jungen mit dem Sandkasten so zu beschäftigen, dass er keinen Blödsinn macht, geht auf. Ist das nicht toll?
Als Maria sich entschließt, den Häcksler anzuwerfen und sie ihn enthusiastisch zu füttern beginnt, fällt mir das Stichwort „Mittagsruhe“ ein. Irgendwas stand da in den Spartenregeln. Kurzer Anruf bei Katrin: Ja, Mittagsruhe gilt tagtäglich von 12:00 bis 15:00 Uhr! Es ist halb eins -.- Häcksler wieder aus. Wir brauchen ja noch was für den Grill, das geht Maria jetzt einfach beschaffen. Ein Hunde-Netto liegt um die Ecke.
Mir bleibt der alte Kompost: Seine Mauern werden durch nichts mehr zusammen gehalten, der Mörtel hat sich längst von den Gasbeton-Ziegeln geschieden. Eigentlich hätte ich ja gern das ganze „Bauwerk“ entsorgt, der Inhalt hat auf jeden Fall Verwendung. Aber schon gestern ist so viel Grünzeug angefallen, dass in unsere beiden Schnellkomposter einfach nichts mehr rein passt. Weitere Schnellkomposter kriegen wir für kleines Geld nicht auf die Schnelle ran, also repariere ich das Bauwerk. Das nicht verrottete Grünzeug schichte ich von einer auf die andere Hälfte des Komposts; Darunter kommt brauchbare Erde zum Vorschein. Für die ist nachher in den Hochbeeten Platz, jetzt stört sie mich erstmal nicht. Die Ziegel der Kompostwand stapel ich auf der Seite, die Mörtelbrocken kommen auf einen Schutthaufen, dann bastel ich eine Art Trockenmauer aus den Ziegeln um den Kompost, in der Hoffnung, dass da hält. Maria hat inzwischen noch mehr Futter für den Häcksler gefunden: Die junge Weide neben dem Kompost darf da auch nicht größer werden und wird klein gesägt.
Inzwischen ist es nach drei und Maria kann endlich fleißig den Häcksler füttern. So viel Material bleibt gar nicht übrig: Es reicht für die drei Hochbeete. Die Erde vom alten Kompost wird in den Hochbeeten guter Nährboden für … weiß nicht? Bohnen? Ist ja erstmal egal. Vorher muss weiter klar Schiff gemacht werden. Die Wiese unter den Bäumen un der Heidelbeere (bei der ich immer noch bezweifle, dass das eine ist) wuchert vor sich hin und nichts davon sieht aus, als wöllte es klein bleiben. Für heute lassen wir es gut sein.
(swg)