In unseren Insektenhotels auf dem Balkon ist ganz gut was los. Etliche Röhrchen sind zugeklebt.Manchmal kann man eine Biene auch bei der Arbeit beobachten. Natürlich ist dann die Kamera gerade leer…
(swg)
Es riecht nach Betonstaub und nasser Zeitung. Wie es halt so riecht, wenn man renoviert. So desaströß, wie man meinen könnte, sieht die Küche aber gar nicht aus.Vielleicht gewöhnt man sich auch einfach nur an den Anblick. Viel Tapete war nicht abzukratzen. Wie auch, bei einer 2,2 x 2,2 m großen Küche – eine Schinderei war es trotzdem an der Decke. Immerhin den Kindern hat es unten an den Wänden irgendwie Spaß gemacht.Die obere Hälfte der Küchenmöbel ist auch raus, ihren Weg auf den Sperrmüll haben sie dennoch nicht gefunden. Es ist das erste Wochenende der Coronalockerungen, die Ausgangsbeschränkungen sind weitestgehend aufgehoben. Zwar müssen die Abstandsregeln eingehalten und ein Mund-Nase-Schutz in Geschäften getragen werden, aber man darf sich wieder überall hin begeben, solange man sich nicht versammelt. Bei Teilauto gibt’s heute keine Transporter mehr zu mieten, nicht mal Caddys sind verfügbar.
Ist ja nicht das einzige, was nur eingeschränkt funktioniert. Zum Beispiel telefoniere ich allen möglichen Leuten hinterher. Sei es der Zulassungsdienst, der einen im Regen stehen lässt (jo, der Bus ist immer noch nicht abgeholt). Oder Handwerker: „Wir melden uns, wenn das neue Küchenfenster da ist, dann machen wir ’nen Termin.“ Einen Scheiß haben die, klar darf ich da hinterherlaufen, damit es weitergeht. Na, und dann muss man sich noch selber organisieren: Zu viert zu Hause und dann noch arbeiten, Kinder beschulen/beschäftigen und an einem Online-Seminar teilnehmen wollen: kannste knicken.
Letzten Donnerstag war ans Arbeiten für mich überhaupt nicht zu denken. Eine Stunde hab ich früh Zeit gehabt. Dann gab’s Frühstück und anschließend startete Marias Online-Video-Seminar für ein neues Laborgerät. Fünf Stunden. Plus Pause. Es ist einfach nicht möglich daneben zu programmieren und auch noch Alina zu ihren Schulaufgaben zu motivieren.
Zum Glück hatte Alina noch einen Forscherauftrag: Löwenzahn. Wo und wie wächst die Pflanze. Ich ließ die Arbeit Arbeit sein. Mit ihrer Kamera und Zettel & Stift bewaffnet zogen wir los.Es wurde ein ausgiebiger Spaziergang durch den Volkspark und zur Bismarksäule.Ich überzeuge die Kinder über die Südhöhe zurückzulaufen – schon weil die Bäume auf dem Weg dahin so herrlich blühen.Meinen Plan zu einem Eis-Zwischenstop durchkreuzte Lidl: nur Großpackungen :| Dabei hatte ich sogar an die Masken gedacht… Also zurück und in den Konsum.
Da Marias Seminar noch lief, gab’s ein schnelles Mittagessen aus Kartoffeln und Quark. Anschließend schlepp ich die Kinder in den Hof. Ein paar Mathe-Aufgaben für Alina nehm‘ ich noch mit – die Nachbarn haben ihre Biertischgarnitur hingestellt, da können wir unseren Klapptische etwas abseits hinstellen. Es ist schon erstaunlich, wie schwierig es sein kann, Zahlen zu addieren und zu subtrahieren. Vor allem, ein Konzept zu behalten, von einer Aufgabe zur nächsten, die sich allerdings nicht wirklich unterscheidet. Wir sind nicht allein mit Vermittlungsproblemen :)
Home Office sollte eigentlich anders aussehen. Für den Donnerstag werd‘ ich einen Tag Urlaub opfern, Aufholen der Stunden wäre mir zu anstrengend. Montag bin ich mit den Kindern alleine: Maria möchte auch mal wieder auf Arbeit fahren dürfen (sic!). Für mich ist Home Office und Home Schooling angesagt, wenigstens sind wir nur zu dritt. Und in meiner Mittagspause schaff ich den Küchenkram auf den Wertstoffhof.
(swg)
Man darf sich wieder „etwas“ weiter raus wagen, also sorgen wir für etwas Bewegung: Fahrradtour! Ein bisschen wollen wir rausfinden, was Janni auf dem Fahrrad so kann, nachdem sie letztes Wochenende so ohne zu murren bei Mistwetter anstandslos rumgeradelt ist – einmal Kaitzbach und über die Südhöhe zurück.
Unser Ziel ist die Mündung der Vereinigten Weißeritz. Ich weiß, dass es da einen kleinen Imbiss gibt, dort gibt’s bestimmt ein nettes Eis. Erstmal müssen wir hinkommen. Eis ist aber nichts, womit man Janni motivieren muss. Fahrrad fahren ist bei ihr fast wie atmen.
Viel los ist nicht, das Eis gibt’s wirklich und dann darf ich mir mal die Sonne auf den Bauch scheinen lassen.Es ist still. Stiller, als man es von einem normalen Sonntag erwarten würde. Richtig, es ist ja kein normaler Sonntag, es ist ein Corona-Sonntag. Autos fahren kaum und Flugzeuge! Gar keine! Nix! Reiner blauer Himmel ganz ohne Streifen!Ein Eis ist keine tagesfüllende Aufgabe, und so probieren die Kinder was anderes: In die Weißeritz fallen zum Beispiel.Der Blick in die nahe Ferneerinnert uns daran, dass wir hier ja eine Fahrradtour machen. Solange die Kinder noch trocken sind, brechen wir besser auf.Unser nächstes Ziel ist der Trümmerberg im Ostragehege. Auf dem Elberadweg ist deutlich mehr Verkehr als vorhin auf den Straßen. Janni fährt einfach.
Vom Trümmerberg hat man einen herrlichen Blick – rundum Dresden.Außerdem hat nach einem halben Jahrzehnt Planung Maria endlich mal den Geocache hier oben eingesammelt. Manches braucht halt seine Zeit.
Zurück fahren wir einfach die Löbtauer entlang, biegen aber hinter die Domäne und dann zum Kraftwerk Mitte ab. Von da kann man durch Fußgängertunnel zum Weißeritzgrünzug gelangen. Mehr oder weniger führt der bis Plauen. Von dort an der Kita vorbei und dann sind wir ja schon fast zu Hause. Achzehn Kilometer: Janni und Alina schaffen offenbar auch längere Strecken.
(swg)