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Ein bisschen genervt ist Alina schon davon, nicht mehr spontan in einen Bäcker laufen zu können und sich einfach was auszusuchen. Sobald wir unterwegs sind, ist es auch wirklich nicht so einfach, glutenfrei zu essen. Es kann ja nicht immer wieder die Bratwurst sein – ohne Brötchen dann.

Fangen wir am Besten doch beim typisch deutschen, dem Bäcker an. Gefunden haben wir tatsächlich nur einen, der glutenfreie Backwaren anbietet – von Brot bis Kuchen soll da etwas im Angebot sein: beim Wippler (und ich muss ein bisschen grinsen, weil das – ganz völlig zusammenhanglos – an Batmans »The Riddler« erinnert. Na egal.)

Eine Filiale, die auch Sonntags geöffnet ist, findet sich in Pillnitz. Damit können wir noch eine zweite Sache verbinden: Wir haben es noch nie ins Palmenhaus im Pillnitzer Schlossgarten geschafft. Und eigentlich waren wir pberhaupt ganz lange schon nicht mehr am Pillnitzer Schloss. Die Straßenbahn haben wir gerade verpasst, der Bus bringt uns übers Blaue Wunder und dann rechtselbig nach Hosterwitz. Vielleicht die Schönere Fahrt, als auf der anderen Seite nur durch die Stadt.

Das Wetter ist eher mäßig, die Kälte kriecht in die Klamotten; Eine Vorahnung von Winter. Aber im Palmenhaus spielt das ja keine Rolle, hier ist es warm. Vergesst nicht, Euch Eintrittskarten im Besucherzentrum in der »Alten Wache« beim Osteingang des Schlosses zu besorgen.In den 80ern völlig dem Verfall überlassen hat man es nach der Wende über längere Zeit saniert. Inzwischen ist auch das schon wieder ein bisschen gealtert. Was mir umwerfend gut gefällt ist die Darstellung seiner Geschichte im gemauerten hinteren Flügel des Palmenhauses. In einem kurzweiligen Rundgang erfährt man von der Pflanzen-Versessenheit Friedrichs des I. und seines Sohnes. Und auch vom Treppenwitz der „Spar“-Variante des neuen Palmenhauses unter König Johann… Aber da guckt mal selber nach.

Noch ein kurzer Blick von draußen,dann schlendern wir durch den Schlosspark rüber zum Wasserpalais. Ich mag die Stimmung des Parks im November, wenn der Herbst verglüht und sich grauer Nebel auf alles zu senken beginnt.Der goldgelbe Glanz hat schon deutlich nachgelassen, ganz weg ist er noch nicht. Ein paar versprengte Touristen finden sich unten an der Elbe.Ein ganz klein bisschen hab ich spekuliert, dass der Keramik-Laden der Töpfereiinnung geöffnet ist – meine Teetasse wurde ja leider gehimmelt. Eine neue wäre schon nett. Ich hab aber Pech – naja, Geld gespart.

Wir machen uns auf den Weg zum Bäcker, quer durch den Schlosspark. Einen kurzen Blick wollen wir dabei noch auf das Kamelienhaus werfen.Viel sehen kann man leider nicht. Die Scheiben des Winterquartiers sind komplett beschlagen. Aber ich treffe jemanden, den ich seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen habe: Thomas, vom Eislaufen. Und dann ausgerechnet hier?! Meine Güte, zehn Jahre sind schnell weg. In der Eissporthalle sind wir jahrelang winters ein bis zwei Mal die Woche gewesen. Oft genug ging’s danach ins Café Aha. Vielleicht sieht man sich mal wieder auf dem Eis.

Beim Englischen Pavillon verlassen wir den Schlosspark und streben zur Haltestelle Leonardo-da-Vinci-Straße. Dort am Nahkauf ist eine Wippler-Filiale. Ich hatte das nicht so hinterfragt, aber es stellt sich raus, dass das nicht der gesuchte Bäcker ist. Der ist am anderen Ende des Schlossparks. Aber in 2 min kommt ein Bus – drei Haltestellen und wir sind am Ziel.Es ist außerordentlich viel Betrieb im angeschlossenen Kaffee, alle Plätze sind belegt – mein Blick auf die Uhr sagt halb zwei! Nicht schlecht, Immerhin befinden wir uns an der östlichen Stadtgrenze und Schloss Pillnitz hat nicht gerade Touristensaison. Hier ist eher verschlafenes Dorf zu finden.

Ein bisschen ernüchternd finde ich das Angebot an glutenfreiem Kuchen beim Wippler dann aber schon: einer. Brot gibt’s nur gefroren. Ok, letzeres ist nicht so ungewöhnlich. Glutenfreies Brot oder Brötchen schimmeln unglaublich schnell; Wenn man davon etwas aufbewahren will, dann nur tiefgekühlt. Wir nehmen vom Kuchen und Brot mit. Dann machen wir uns nochmal auf den Weg vorbei am Schloss, diesmal zur Autofähre.Die Sonne versucht sich durchzusetzen, es reicht um das Pillnitzer Schloss ein bisschen strahlen zu lassen.

Drüben bringt uns die Line 2 der Straßenbahn nach Hause. Wir müssen auch wirklich los, meine Eltern kommen um drei zum Kaffee.

(swg)

Wir können ja nicht den ganzen Tag drinnen hocken, da wird man ja blöd im Kopf. Also beschließen wir einen kleinen Ausflug, nichts allzu anstrengendes. Es ist eine gute Gelegenheit, nochmal den Chariot an Mika auszuprobieren. Ein Eis darf dabei auch herausspringen: Wir radeln zum Piccolino über den Fichteturm, der hat offen, sagt die Webseite.Mama bleibt unten bei Mika, die Kinder steigen mit mir auf den Turm (Der Eintritt ist mit 1,- € vernachlässigbar).Ein bisschen spiele ich „Kenne Deine Stadt“ mit den Kindern. Ein paar Sachen finden sie – und ich denke „dem lieben Gott seine Unterhosen“ werden sie so schnell auch nicht wieder vergessen.

Mama soll nicht zu lange Mika im Chariot herumschuggeln müssen; Vorm Haus ist er zur Abfahrt direkt eingenickt und hat bis hier tief und fest geschlafen. Voraussetzung dafür ist, dass er in Bewegung bleibt. Zeit also, wieder hinab zu steigen.Wir rollen runter zum Piccolino – die haben jetzt doch wieder recht zuverlässig auf. Außerdem mag ich, dass es immer mindestens eine außergewöhnliche Sorte gibt. Diesmal probiere ich Ziege-Feige: lecker. Maria hat Zitrone Basilikum versucht, ihr schmeckts, mir nicht so, da fand ich die Kombination Erdbeer-Basilikum besser.

Ein Eis später sind wir wieder vorm Haus.Mika hat 2½ Stunden durchgepennt. Ich denke, damit ist seine Unterwegs-Tauglichkeit bewiesen.

Ich muss Torten und Kuchen backen, für morgen. Jannika hat es geschafft, Alina zu überzeugen, doch noch mit ihr Spaß im Hof zu haben. Maria bleibt mit Mika auch unten, in der Kühle schläft er vielleicht noch ein bisschen.

(swg)

Heute Morgen war Mikas erster Test im Chariot. Solange man sich bewegt, schläft Mika zufrieden in seiner Hängematte. Unser Ziel war die Waschbox der Tankstelle, die Fahrräder mussten dringend vom Winterdreck befreit werden.Allein: ein richtiger Ausflug war das nicht, Maria treibt es nochmal raus.

Die Dresdner Frauenkirche hat es in die Nachrichten geschafft. Es gibt eine Kunstinstallation und Ausstellung namens „Gaia“ vom britischen Künstler Luke Jerram. Es geht um den Klimawandel und die Zerbrechlichkeit der Erde: Die Installation soll den Overview-Effekt erzeugen, wie ihn Astronauten oft beschreiben, wenn sie vom All aus auf die Erde blicken. Ein riesiges, sieben Meter durchmessendes Abbild der Erde erstellt aus NASA-Bildern, die drei Meter über dem Boden im Kirchenraum hängt soll dem Betrachter das gleiche Erlebnis verschaffen.

Am späten Nachmittag öffnet die Kirche und man kann die Kunstinstallation inklusive klanglicher Untermalung bestaunen. Um sechs sind wir am Neumarkt; Und was soll ich sagen: Die Schlange ist schon ziemliche beeindruckend.Ich bin eher für ’sein-lassen‘ und nach einen Stadtbummel heimkehren. Maria will sich erstmal anstellen und gucken, wie es so vorwärts geht. Die Wartezeit lässt sich außerdem mit einem Waffel-Eis füllen. Es geht schneller voran, als ich vermutet hatte und nach ca. 35 Minuten sind wir in der Kirche.Da hängt sie und dreht sich ganz langsam. Für die Länge der Schlange ist es hier drinnen erstaunlich leer. Wir gehen auch nochmal oben von den Emporen gucken.Ein großartiger Globus. Wie winzig Europa im Vergleich zur restlichen Welt ist! So deutlich ist mir das auf dem Globus zu Hause nicht geworden. Und wie wenig ich weiß, wie Länder auf anderen Kontinenten heißen und wo ungefähr ihre Grenzen verlaufen. Besonders betrifft das Afrika.

Diese Woche kann man noch staunen gehen: Tut es.

(swg)

Es muss ja nicht immer die Alpenwanderung sein, der schöne Spaziergang tut es am Sonntag auch. Inspiriert von Ute werf‘ ich unseren von heute mal ins Blog.

Wir haben den Vormittag ordentlich verpennt und saßen erst um zehn am Frühstückstisch. Allzuweit rumfahren wollen wir jetzt nicht mehr, aber im Umkreis unserer Wohnung grüßen uns schon die Bäume. Ein dankbares Ziel ist die Dresdner Heide – mit der Straßenbahn sind wir schnell da; Wir wollen den Stechgrund hinauf laufen. Oben gibt es den Waldspielplatz zu erobern und etwas weiter steht ein spätes Mittagessen inmitten von DDR-Charme in den Bühlauer Waldgärten in Aussicht.

An der Mordgrundbrücke beginnen wir unseren Spaziergang. Das Mordgrundwasser bietet auch gleich sehr viel Gelegenheit, den Spaziergang durch nasse Kinderfüße drastisch abzukürzen.Während die Kinder versuchen in die Natur zu fallen, trachte ich ihr nach der Seele und lichte sie ab.In diesem Teil der Heide wird das Totholz nur noch von den Hauptwegen beräumt, der Rest bleibt liegen. Die wärmeren und vor allem deutlich trockeneren Jahre der letzen Zeit setzen dem Buchenwald ziemlich zu. Zuweilen wirkt die Heide schon sehr licht und es liegen allenthalben Stämme links und rechts des Weges.

Wenn nicht gerade Spaziergänger vorbeiquasseln, ist die Heide an diesem wolkenschweren und novembernebligen Januarnachmittag fast unheimlich still. Nichts regt sich, kein Windhauch und man muss schon lange hinhören, um auch nur mal einen Vogel wahrzunehmen – zu sehen kriegt man keinen. So viel Zeit zum herumstehen hab ich aber nicht, die Kinder wollen zum Waldspielplatz.Den Spielplatz gibt es schon recht lange; Glücklicher Weise hat ihn die Stadt Dresden gerade erst wieder in Stand gesetzt.Gefühlt ist es schon gleich um fünf, aber es ist wirklich nur die furchtbar dicke Wolkendecke; Tatsächlich ist es erst halb zwei.

Langsam knurrt mir der Magen, streben wir mal zu den Bühlauer Waldgärten.Die Bühlauer Waldgärten sind genau das: Eine Gartenkolonie im Stadtwald, und im Vereinsheim gibt es was zu Essen. Der Charm drinnen ist genauso spröde wie der Außenanstrich, was der Gemütlichkeit am holzgefeuerten Ofen aber keinen Abbruch tut.Auf der Kinderkarte findet man das typlische (typisch+üblich).Für mich gibt es immerhin ein vegetarisches Gericht: Ein Salat mit Mini-Camembert – und der ist tatsächlich üppig und sehr lecker. Es kamen sogar Leute rein und fragten, ob es wieder den tollen selbstgemachten Salat gibt… Steh ich mit meiner Meinung wohl mal nicht allein :)

Mit dem Ofen im Rücken und einem Kaffee in der Hand könnte man sich tatsächlich noch ein Weilchen länger zurücklehnen. All zu spät wollen wir aber nicht nach Hause kommen. Bis zur Standseilbahn ist es nicht weit.Unten am Körnerplatz fährt zwar der Bus, aber wir laufen lieber in der einsetzenden Abenddämmerung übers Blaue Wunder und steigen erst am Schillerplatz ein. Hab ich vergessen Photos zu machen? Na sicher. Als gemütlicher Sonntagsspaziergang hat die Runde jedenfalls getaugt.

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Geht mal raus, sonst bringen „andere Leute“ das Spazierengehen noch ganz in Verruf.

(swg)

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