Nee, habt ihr gedacht! Aber der Winter hat Wespen mitgebracht. Also für uns. In der Wohnung. Wir haben ziemlich spät die Pflanzen reingeholt. Mitte November gab es die erste Frost-Nacht, die den Kakteen wahrscheinlich nicht gut bekommen wäre. In einer Hau-Ruck-Aktion haben wir am späten Abend noch schnell den Balkon leer geräumt. Ganz offenbar haben sich die jungen Wespen-Königinnen bei uns sehr wohl gefühlt: Irgendwo in unseren Balkonpflanzen haben sie sich zum überwintern verkrochen. In der Wohnung ist es schön warm und der simulierte Frühling hat die Wespen aufgeweckt. Dann brummen sie träge und schwefällig um unsere Lampen, sind sehr müde und sind leicht einzufangen – wenn sie einmal sitzen. Fünf haben wir inzwischen eingesammelt und wieder nach draußen befördert. Vielleicht verkriechen sie sich ja in den Blumentöpfen mit Stroh, die wir bereit gestellt haben? Schaffen sie es überhaupt nochmal in die Winterstarre? Ich hab keine Ahnung. Ein bisschen stresst uns das schon; Wir haben sie alle früh morgens entdeckt, wenn es eigentlich reibungslos laufen muss, damit alle rechtzeitig in Kita, Schule und auf Arbeit sind … Naja, man ist ja froh über jedes bisschen Natur, das überlebt.

(swg)

Manchmal ist es schön im Büro.Ficus benjamina im BüroIch komme mit dem „Industrial Charme“ unseres Großraumbüros ganz gut klar, aber Pflanzen waren mir einfach zu wenige und viel zu kleine da. Im Spätsommer hab ich den Ficus von einem Architektenbüro abgeholt. Zusammen mit Mika und einem kleinen Umweg über den Waldspielplatz war das eine recht lustige kleine Fahrrad-/Laufradtour mit Lastenanhänger; In ein Auto hätte das Ding auch gar nicht gepasst. Der Architekt hat nur ein bisschen komisch geguckt. Jetzt steht der Ficus hier und treibt fleißig neue, hellgrüne Blätter. Zu Weihnachten gibt es einen neuen Übertopf.

(swg)

Es ist Samstag und Maria will ein bisschen Luft zu Hause. Der erste Advent ist morgen, geschmückt ist hier noch gar nichts und die Bude sieht aus … Also hab ich mir Mika geschnappt, Jannika kommt auch mit: Einkaufen im Kaufland; Es fehlt so dies und das. Außerdem findet sich davor ein Händler, der weihnachtliches Grün vertickt. Ein Baum wird es nicht für uns, aber ein Strauß und ein paar Zweige für den Adventskranz (den winden wir selbst).

Für mich heißt das, Sitz und Lastenanhänger ans Fahrrad bammeln und den Berg rauf eiern. Der Lastenanhänger hat beim Einkaufen den Vorteil, dass Mika unter Kontrolle ist, der sitzt gerne da drin. Mit irgendwas vom Bäcker hält er das auch ziemlich lange durch und kommt Jannika und mir nicht in die Quere. Um uns Stress an der Kasse zu ersparen, scannen wir den Einkauf gleich selbst mit einem der mobilen Handscanner. So brauchen wir unseren Kram auch nicht nochmal aus- und wieder einpacken. Die einzig blöde Hürde vom Kaufland ist: Ich brauch die App von denen. Ohne Google-Services läuft die aber nicht. Wenn mir aber Maria von ihrem Tablet einen Screenshot des Registrierungs-QRCodes schickt …

Außer, das Mika am Anfang immer den Handscanner von Jannika haben will – Nein! Kein Spielzeug! – läuft der Einkauf reibungslos. Im Kaufland ist für meinen Lastenanhänger auch genug Platz. Mit 86 cm lichter Weite ist es am Rollsteg ins Untergeschoss zwar knapp, aber er passt. Ich muss nur ein bisschen aufpassen, das Ding nicht zu sehr im Weg rumstehen zu lassen, wenn ich `was such. Zwei mal Piepsen und einmal Karte anhalten, dann sind wir auch schon durch die Kasse. Frohen Mutes gehen wir zu Weihnachtsgrünzeug-Verkauf: Für ganze vier Euro bekomme ich alles Grün, das ich brauche. Kind in den Sitz, Anhänger ans Fahrrad und los … Nö. Platten! Schon wieder?! Das hatte ich doch erst vor zwei Wochen!! Der Tripp war ähnlich, mit Anhänger und Kind im Sitz. Nur dass ich da nicht mal bis zu meinen Eltern gekommen bin. Schon auf halbem Weg, auf der Halde, war Schluss und ich musste die Fuhre den Berg rauf schieben. Es ist zum kotzen, geht grad nichts ohne Schwierigkeiten.

Gerade nervt mein Fahrrad eh ein bisschen. Magura hält einfach nicht, was der Name eigentlich verspricht. Den Hebel der hinteren hydraulischen Felgenbremse musste ich schon tauschen, weil undicht. Jetzt verklemmt sich vorn der Nehmerzylinder, sodass der Bremsschuh einseitig an der Felge schleift. Auch mit reinigen kriege ich das nicht mehr in den Griff. Das ist überhaupt der anstrengendste Punkt: Inzwischen muss ich die Bremse so alle drei bis vier Monate panibel reinigen, um sie am Leben zu erhalten. Ich hab‘ ernsthaft überlegt auf mechanische Bremsen mit Bowdenzug zurück zu rüsten. Aber andererseits sind 53,- € für ein komplett neues Set vorn doch vertretbar. Insgesamt sind viereinhalb Jahre Lebensdauer aber irgendwie kein Ruhmesblatt für eine Bremse. Oder bin ich da zu anspruchsvoll?

Wir müssen nach Hause, deshalb fährt Mika auf Jannikas Gepäckträger mit und ich schieb‘ meine Fuhre – so ein fröhliches Kind. Mika sitzt lieber bei Janni, als im Sitz hinter mir. Ich hab schon überlegt, ob ich nicht so eine gepolsterte Sitzfläche für Gepäckträger besorge und zwei Fußrasten zum anklippsen. Dann säße Mika wenigstens etwas sicherer. Ich laufe, die beiden Kinder radeln langsam vorne weg. Man muss sich den Scheiß ja schön reden: So hat Maria etwas länger Ruhe zu Hause. Ich hab von meinem Fahrrad erstmal genug und stell‘ es in den Keller, wie es ist. Vielleicht kümmer ich mich um den Platten heute Abend. Wahrscheinlich aber erst morgen irgendwann.

(swg)

Ganz klammheimlich hab ich das von mir umgerüstete Bernds wieder außer Betrieb gesetzt. Maria ist inzwischen mit meinem Strida unterwegs gewesen; Es gefällt ihr mittlerweile besser und an die ungewöhnliche Sitzposition hat sie sich gewöhnt. Der Grund für den Wechsel war recht banal: Der von mir beschaffte PU-Zahnriemen hat am Bernds nicht sehr lang durchgehalten. Zwar war der Zugstrang aus Aramid, der Riemen selbst ist aber Meterware gewesen, also mit den Enden verschweißt. An der Stelle ist der Riemen trotzdem nicht so stabil; dort reißt er dann gern.gerissener Zahnriemen

Damals, als ich das Projekt angefangen hatte, waren Zahnriemen eher schlecht verfügbar. Privat ging’s gar nicht, ich musste den Riemen über meinen alten Arbeitgeber bestellen. Inzwischen ist die Situation deutliche besser, man bekommt auch als Privatkunde Sonderanfertigungen als Einzelstück von allen möglichen Riemen. Vor allem kriegt man jetzt auch Gummi-Zahnriemen in individueller Breite vom Wickel geschnitten. Der Riemen ist also endlos und hat keine Schweißstelle, an der er wieder reißen könnte. Außerdem ist zahnseitig eine Gewebeauflage drauf, so wie es die Originalriemen von Strida und Bernds haben. Bestellt habe ich gleich zwei verschiedene Riemen bei keilriemen24.eu; Mein Kontakt war echt nett und hilfsbereit. Die 14 mm gab es zwar nicht im Shop, aber per Email war auch das möglich.

Heute Nachmittag war es endgültig nötig, das Bernds wieder fit zu machen. Der Frost ist da und wenn es glatt wird, hat man besser Spikes auf dem Fahrrad. Auf dem Strida gibt es keine für 18″; Naja und ohne Riemen geht es am Bernds erst gar nicht vorwärts. Inzwischen bin ich mit der Montage so geübt, dass das in einer halben Stunde erledigt war.Bernds mit neuem GummiriemenBernds mit neuem GummiriemenEs fährt einfach grandios.

(swg)

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