Die Gießrate vom automatischen Bewässerungssystem ist wohl bissel zu hoch eingestellt, alle Kakteen sind gerade in den Balkonkästen abgesoffen. Naja, Maria hat es rechtzeitig gesehen; Nach vielleicht zwei Tagen ist das noch kein Problem, auf unserem Südbalkon trocknet sowas schneller weg, als man ‚Dürreperiode‘ sagen kann.

Für die Kartoffelpflanze wars richtig; Sehr spannend ist, dass die nach üppigem Austrieb jetzt langsam anfängt zu welken.Kartoffelpflanze in einem TopfDas ist kein Grund zur Besorgnis, an zu wenig Wasser liegt’s nicht: Das Kartoffelkraut beginnt zu vertrocknen, wenn die Kartoffeln erntereif werden. Der Innentopf besteht eigentlich aus zweien ineinander, der innerste ist aufgeschnitten: Man könnte die Kartoffeln von unten weg ernten. Allerdings gibt es bei uns nichts zu sehen, hier müsste erst die Erde weggekratzt werden. Besser wir lassen das jetzt, ich hab keine Lust heute Abend noch den Balkon zu kehren. Wenn die Ernte heran ist, reicht es immer noch zu wissen, wie hoch die Ausbeute ist.

(swg)

Das Rezept hab ich aus einem monothematischen Backbuch adaptiert: Es geht im Buch ausschließlich um Käsekuchen. Mal wieder haben mir dort die Verhältnisse nicht gefallen, sowas kann ich natürlich nicht lassen; Inzwischen mutiert mir mein Blog langsam zum wichtigsten Rezepte-Nachschlagewerk.
Zutaten
Für den Teig
250 g Mehl,
1 Ei,
150 g Zucker,
120 g weiche Butter,
1 Pck Zitronenaroma
(Saft geht auch)
 
Für die Füllung
4 Eier,
150 g Zucker,
2 EL Stärke,
750 g Magerquark,
Saft & Schale von 3 Limetten,
1 Limette zum dekorieren,
100 g flüssige Butter
100 ml Sahne
 
Backen:
45 – 50 Minuten
bei 180°C Umluft backen

Die Zutaten für den Teig werden flott zu einem Teig verknetet – nicht zu lang herummatschen, Mürbeteig mag das nicht. Ab in den Kühlschrank damit, eine Stunde reicht da locker. Weniger geht auch in Ordnung, das zerstört jetzt nicht gleich das Ergebnis.
Für die Füllung wird den Limetten die Schale mit der Küchenreibe abgeraspelt. Anschließend halbiert man sie und presst sie aus. Die Eier werden mit dem Zucker schaumig aufgeschlagen, da kann man sich ruhig ein bisschen Zeit für nehmen. Dazu kommt erst der Quark, dann die Limettenschale und ihr Saft und zum Schluss die flüssige Butter und die Sahne. Schön glatt rühren, das Ganze.

Den Teig aus dem Kühlschrank walzt man in eine 26er Springform und zieht den Rand hoch. Da hinein füllt man die Füllung. Im auf 180°C vorgeheizten Ofen braucht der Kuchen zwischen 45 und 50 Minuten bei Umluft. Die Füllung mutet am Ende der Backzeit evtl. noch sehr wobbelig an: Beim Abkühlen verfestigt sie sich aber noch – nicht zu sehr, es bleibt ein fluffiger Käsekuchen.

Die letzte Limette kann man in hauchdünne Scheiben schneiden und als Deko auflegen. Jetzt gilt es nur noch die Kuchengabel zu schwingen :)

(swg)

Wochenend-Kurztripps sind mir irgendwie zum Gräuel geworden. Der Aufwand ist nicht geringer, als für eine ganze Woche, meist bleibt die Erholung dabei auf der Strecke. Dieses Wochenende, zum Beispiel, besuchen wir meine Tante: Familienfest. Nicht dass das nicht schön wäre, es ist aber viel Weg bis dahin. Außerdem hat die Große heute Geburtstag, der muss auch irgendwie mit gefeiert werden. Damit wir das irgendwie gewuppt kriegen, haben wir uns den Freitag frei genommen. Also Maria und ich. Die Kinder müssen trotzdem in Schule und Kita. Wir brauchen die Hände frei, es gibt etliches vorzubereiten, ehe wir zum Familienfest meiner Tante abdüsen können.

Einen Geburtstagskuchen hat Alina zwar wunschgemäß bekommen (Zupfkuchen); Aber der reicht natürlich nicht fürs Kaffeetrinken mit der ganzen Familie, sodass ich noch was backen muss. Klamotten brauchen wir nicht so viel, die ganzen vielen Kleinigkeiten müssen am Ende aber doch zusammen gesammelt werden. Das Fitness-Studio will ich auf gar keinen Fall weglassen; Wenn ich das irgendwie vermeiden kann bleib ich da nicht weg; Montag, Mittwoch und Freitag ist das einfach Gesetz. Weniger als drei Mal die Woche hinzugehen würde nichts bringen. Es ist Freitag: Ich geh zum Sport.

Theoretisch wollten wir gemeinsam frühstücken gehen; Wir sind eingefleischte Bäckereifrühstücker. Ich schrieb ja schon mal, dass es für uns nichts besseres gibt, als den Tisch hinterher nicht ab- und die Küche aufräumen zu müssen. Ganz zu schweigen davon, am Anfang dauernd noch Kleinigkeiten holen zu müssen, die man doch beim Tisch decken vergessen hat.

Es ist aber eine Tatsache, dass wir diese Stunde nicht haben. Mika in der Kita abgeben und Fitness-Studio: Es ist schon viertel zehn, ehe ich zurück bin. Jetzt wartet der Limetten-Käsekuchen auf mich, die Brownies backe ich danach schon fast nebenbei, beim Küche aufräumen. Maria hat inzwischen allen Kram in einer großen Eurobox verstaut, unsere und Mikas Klamotten finden in einer kleinen Sporttasche Platz. Zelte, Schlafsäcke, Iso-Matten – wir werden im Garten meiner Tante campieren. Die beiden Großen mussten schon gestern ihre Rucksäcke packen, mit allem, was sie fürs Wochenende brauchen – Klamotten, Spiele/Beschäftigung, Waschzeug. Hat sogar einigermaßen geklappt.

Maria holt das Teilauto ab. Inzwischen kommen die Mädels aus der Schule, suchen noch ein paar restliche Sachen; Unser Kram passt problemlos in den Kofferraum des Kia, Mikas Kindersitz noch auf die Rückbank, dann haben wir tatsächlich alles erledigt und sind wirklich pünktlich in der Spur; Halb drei; Wir sammeln Mika noch in der Kita ein und raus geht’s im Freitags-Berufsverkehr.

Den halben Tag vorbereiten um das Wochenende irgendwo zu verbringen ist irgendwie nichts für mich. Der Berufsverkehr gibt mir ein bisschen den Rest, fast eine dreiviertel Stunde brauchen wir aus Dresden raus. Ich will mein Fahrrad, brauch kein Ziel.

(swg)

Lange hat die Wettervorhersage für Sonntag zwischen Unwetter und praller Sonne gependelt; Im Lauf der Woche hat sich die brütende Hitze durchgesetzt, die Unwetter schwächten sich immer mehr ab und verschoben sich in den Abend. Prinzipiell ist das natürlich gut, wir radeln beim SZ-Fahrradfest mit. Sengende Hitze ist dabei aber auch nicht so toll, vor allem, weil unsere Tour immer über den Elberadweg nach Radebeul und zurück führt, immer in der Sonne, kein Schatten.

Unser Start ist um elf, um acht, in der ersten Startwelle unserer Tour, wäre überhaupt nicht drin gewesen mit den Kindern. Außerdem will ich mein Sonntagsfrühstück haben und es macht auch einfach immer Spaß, mit Mika Sonntag früh zum Bäcker zu gehen. Nicht zuletzt braucht es noch Unterwegsverpflegung (denken wir jedenfalls): Ich mach Wraps. Mika hat uns sowieso schon um sechs aus dem Bett geschmissen, Zeit genug ist also für diese Eskapaden.

Herdplattenzone

Noch vor um zehn stehen wir mit den Fahrrädern vorm Haus. Mika ist im Chariot, sein Laufrad oben drauf, die Verpflegung hinten drin. Wasserflaschen, Regenkleidung und anderer Krams, den man mit Kleinkind so braucht, ist auf Packtaschen an den Fahrrädern verteilt. Die Sonne sorgt schon jetzt für drückende Hitze, was soll’s: Runter zum Altmarkt, da ist der Start. Unterwegs ist überall Polizei zu sehen, die temporär große Straßen und Kreuzungen für die Radfahrer sperrt: Diverse Touren sind ja schon längst gestartet. Zwischen 8 und 100 km ist alles dabei. Wir werden 36 Kilometer fahren, die AOK-Plus-Tour. Sicher könnten die Mädels weiter, allerdings würde das Mika zu sehr strapazieren, sitzt er ja die ganze Zeit im Chariot und kann nur in den Pausen raus.

Unten auf dem Altmarkt ist ordentlich Sponsoren-Budenzauber aufgebaut, die Moderatorin auf dem Startturm gibt sich redlich Mühe, die Stimmung ist erwartungsfroh und heiter, trotz der fast unerträglichen Hitze auf dem komplett gepflasterten Platz. Schatten bieten nur ein paar Pavillons über den Biertischen vor der Bühne.Altmarkt zum SZ-Fahrradfest in sengender SonneAltmarkt zum SZ-Fahrradfest in sengender Sonne, Pavillons vor der BühneDer Rest des Platzes ist eine große Herdplatte. Wenn Dresden einen Hitzeschutzplan umsetzen will, wäre hier auf dem Altmarkt sehr viel zu tun; Der Postplatz müsste direkt folgen, genau wie der Neumarkt vor der Frauenkirche. Alles gepflasterte Herdplatten, die schon jetzt, in einer kurzen Frühjahrs-Hitzewelle, kaum zu ertragen sind …

Die Zeit bis zum Start verdödeln wir überraschend kurzweilig, beim Losen, beim Säckchen-Zielwerfen, beim Helium-Ballonanstehen. Schon ruft man uns in die Startgasse.In der Startgasse zur AOK-Plus-Tour auf dem SZ-FahrradfestIn der Startgasse zur AOK-Plus-Tour auf dem SZ-FahrradfestDann fällt auch schon der Startschuss – bzw. artikuliert man ein „Peng“ auf dem Startturm, die Pistole hat wohl ob der Hitze (sic!) den Geist aufgegeben – und der riesige Pulk aus Freizeitradlern setzt sich langsam in Bewegung. Es macht Spaß, mal nicht nur auf dem Radweg die Sankt-Petersburger runterzurollen. Und ich bin noch nie über die Nossener Brücke gefahren, die ist sonst Autos vorbehalten. Damit haben wir dann auch schon die größte Steigung der heutigen Tour hinter uns, der Rest ist flach. Und heiß. Und ohne Schatten. Mika schläft im Chariot.

Der Elberadweg ist ein bisschen eng für die Massen an Radfahrern. Kritisch wird es vor allem dann, wenn auch noch Gegenverkehr kommt; Nicht jeder hat das Fahrradfest auf dem Schirm und mehr als einmal sieht man Elektrorentner mit langem Gesicht am Wegesrand stehen. Andererseits sollte der große Pulk ja in einer halben Stunde durch sein … Ich hatte gehofft, dass es sich ein bisschen schneller auseinander zieht, dem ist aber nicht so. Vor wie hinter uns: Viele viele Radfahrer, mit und ohne Strom. Im Flachen sind alle ca. gleich schnell. Das immerhin vermeidet allzu riskante Überholmanöver.

Verpflegungspause

Schneller als gedacht haben wir es zum radebeuler Verpflegungspunkt geschafft, wir scheinen eher im vorderen Mittelfeld zu sein. Auch hier gibt’s Schatten nur über den Biertischen, überall sonst brennt die Sonne gnadenlos auf den Platz nieder. Mika ist inzwischen wieder wach; Den lassen wir frei, er kann mit seinem Laufrad über den Platz hirschen – macht er ohne Umschweife. Ein paar bekannte Gesichter treffen wir, schwatzen, essen, trinken vor allem.

Wir lassen einen Großteil der Leute ziehen; Mika braucht die Pause eh für seine Bewegungsfreiheit. Aber irgendwann wollen wir dann doch wieder los. Immerhin setzt Mika sich ohne großen Widerstand in den Chariot. Laufrad oben drauf; Die Wraps hab ich vermutlich umsonst gemacht, im Heckfach in der Kühltasche beleiben sie wenigstens frisch. Wir denken uns nichts dabei, als wir Mika noch sein gewünschtes Buch in die Hand drücken und losrollen.

Ich hatte den Weg bis zur Niederwarthaer Brücke weiter geschätzt, schlimm ist das nicht: Der auffrischende Wind aus Westen kündigt die Gewitter an, ist bis hier aber eben auch Gegenwind. Nach der Brücke haben wir ihn im Rücken, wir sind richtig schnell! An der Gohliser Mühle staut sich der Fahrradtross wieder: Hier gibt’s kühle Getränke und Eis. Das will ich lieber verschieben: An der Weißeritzmündung ist mehr Platz für die Kinder und wahrscheinlich weniger los.

Nichtmal einen Kilometer weiter hustet es eigenartig im Chariot. Und nochmal. Ich halte lieber an und guck‘ mal. Mika hat sich gerade komplett vollgekotzt! Wunderbar! Wechselklamotten haben wir zwar, aber der Chariot selbst … *uääähh!*. Wie blöd kann man aber auch sein, dem Kind ein Buch in seiner Anhängerschaukel zu geben?! Ach Mist! Mika nimmt’s relativ gelassen, aber an der provisorischen Reinigungsaktion des Chariot mit Feuchttüchern hab ich wenig Freude. Immerhin kramt Jannika noch eine Tüte für den Kotzemüll aus ihrer Fahrradtasche. Gutes Kind! Vorbereitung ist alles.

In der Chaise müffelt es zwar unappetitlich, aber Mika-Kind kann wieder drin sitzen und wir radeln weiter. Bock auf ein Eis hat an der Weißeritz dann doch keiner so richtig. Eigentlich ist das auch gut so. Wir wissen ja nicht, wie gut sich Mikas Magen wider beruhigt hat; Für nochmal * haben wir keine Wechselsachen und wir kämen von hier sowieso nicht schnell nach Hause. Auf dem Altmarkt, im Ziel, da ist vielleicht ein Eis drin.

Die Streckenführung zurück durch die Stadt ist ein bisschen spärlich ausgeschildert, aber wir finden unseren Weg. Im Ziel empfängt uns der Altmarkt in seiner Funktion als Radlergrill. Eine Teilnehmer-Medaille gibt’s und man ist doch froh, vom Rad steigen zu können. Das versprochen Eis gibt es jetzt noch. Überraschender Weise weiß der Mann an der Kelle sehr gut Bescheid, was wir mit unsrer glutenfrei-Frage bezwecken: ‚Zöliakie?‘ fragt er zurück. Guter Mann.

Allzu lange halten wir uns nicht mehr auf. Offenbar hab ich einen leichten Sonnenstich, bei jeder neuen Anstrengung krieg‘ ich sofort Kopfschmerzen. Das macht den Heimweg etwas unangenehm, muss ich den Chariot ja noch die Bergstraße hochzerren. Ich weiß nicht, ob ich so eine Tour nochmal mitmachen möchte. Organisiert war es super, keine Frage, danke an alle Beteiligten; Es sind mir halt nur zu viele Menschen in der selben Richtung unterwegs. Und das Gefühl war dann doch eher das eines Radrennens als das eines Fahrrad-Ausflugs.

(swg)

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