Archives for category: frickelig

Mein neues gebrauchtes Board ist noch am Freitag vor Weihnachten geliefert worden. Ne Briefsendung ging rasant mit der Post. Da mich der rechnerlose Zustand in der Stube wirklich mehr nervt, als ich vorher vermutet hätte, ist er jetzt dran. Der Zeitpunkt ist recht günstig, zwar ist Marie, Alinas beste Schulfreundin, gerade da. Aber die Mädels haben sich entschieden die neue Wohnung von Marie angucken zu gehen, die ziehen nämlich näher zu uns.

Ich pflücke meinen Rechner auf dem Wohnzimmertisch auseinander. Natürlich kann ich nicht einfach und ganz schnell alles vom alten auf das neue Mainboard stecken. Mein altes Board hat unter der CPU einen Stützrahmen mit vier Gewindelöchern. Da ließ sich die Pumpe der Wasserkühlung einfach reinschrauben. Dem neuen Board fehlt dieses Detail. Ich improvisiere was aus Kunststoff-Unterlegscheiben und meinem Sammelsurium aus der Schraubenkiste. Nicht schön aber selten – und zu Gesicht bekommt das ja auch nie jemand. Richtig ist, was funktioniert.

Ein kurzer Test, bevor ich den Radiator wieder an seinem Halteblech fixiere: Bootet! Gott sei Dank. Der Rest ist schnell zusammengeschraubt. Noch schnell die Lüfterkennlinien im BIOS einstellen, damit die auf den Gehäuselüfter-Anschluss gesteckten Radiator-Lüfter auch mit einer Mindestdrehzahl pusten. Damit kühlen die nicht nur die Abwärme der CPU weg, die blasen auch die PCH und die Kondensatoren um den CPU-Sockel an. Auf das die alle ein langes Leben haben.

So, nu muss ich Abendbrot machen, Mika wird schon wieder knatschig.

(swg)

So ganz ohne festen Rechner im Wohnzimmer ist es doch etwas anstrengend. Neben Schreibmaschine ist der auch Mediacenter und manchmal auch Spielkonsole. Zum Bloggen reicht auch mein kleiner Miix 320, mal eine Weile nüscht gucken ist auch ni‘ schlimm, und die Kinder können einfach Alinas Laptop benutzen. Es geht schon, aber den Laptop ständig wegräumen und wieder holen zu müssen nervt bissel.

Ich hab doch einfach mal nach miniITX-Boards auf kleinanzeigen.de geguckt. Unabhängig von der CPU-Generation ist die Auswahl an Boards mit SPDIF ziemlich eingeschränkt. Wenn ich was finde, dann Bundles zu Mondpreisen. Und immer sind CPUs dabei, die weit mehr als 50 W TDP haben. So eine Heizung will ich eigentlich nicht verbauen. Die Wasserkühlung soll wenig zu tun haben, dann bleibt der Lüfter am Radiator auch immer leise. Im Januar, nach Weihnachten, wird das Angebot wahrscheinlich sehr viel besser.

Aber vielleicht ist es auch viel einfacher und am wenigsten aufwendig mein totes Board zu ersetzen und alles andere darauf zu verpflanzen. Dann muss ich mich auch nicht damit beschäftigen, was CPU und GPU können sollen, um mich wieder ein paar Jahre zufrieden zu stellen: AMD oder intel, wieviele Kerne, unterstützte Bildschirmauflösung, ab welcher Generation sind welche Hardware-Video-Decoder und -Encoder an Board, wieviel und welcher RAM und welche CPUs mit niedriger TDP bekommt man überhaupt im freien Handel? Weder hab ich darauf Lust noch Zeit dafür übrig.

Also versuche ich das Board zu ersetzen. Auf kleinanzeigen.de gibt es nur ein Bundle-Angebot von privat für über 150,- € FP – ahja, für zehn Jahre alte Hardware… Manche glauben auch, das Zeug reift in ihrer Obhut. Besser sieht es da auf ebay aus. Neben einer Flut chinesischer Händlerangebote – teils ebenfalls zu Mondpreisen – gibt es auch ein paar Angebote von hier. Händler sogar, die sich auf gebrauchte Hardware spezialisiert haben.

Tatsächlich finden sich eine ganze Menge Sockel-1155-Boards für Core-i-Prozessoren der zweiten und dritten Generation. Einige wenige davon im miniITX-Format und da auch mit dem gesuchten SPDIF. Der Chipsatz ist beim intel DH77DF sogar neuer als beim alten Board; Für 50,- € ein Schnäppchen. Da mach ich nix verkehrt, selbst wenn bei mir doch CPU oder RAM was abgekriegt haben sollten – glaub ich aber nicht.Gekauft ist es schnell, mal gucken, wann es geliefert wird und ich Zeit für den Einbau finde.

(swg)

Mir geht der Dezember immer ein bisschen sehr auf die Nerven. ich nenne ihn auch den verlorenen Monat: Praktisch kann man auf Arbeit nur die ersten beiden Wochen richtig nutzen, dann beginnt das Jahr in „Festlichkeit“ zu zerfasern. Privat bleibt sowieso alles liegen, weil »Weihnachten!!« gefolgt von »Silvester«. Wenn dann noch Dinge schief gehen, für die man sie zu beheben Zeit bräuchte, sind die Prioritäten klar: Bleibt liegen, wenn’s nicht lebensnotwendig ist.

In meinem Sicherungskasten hat sich ein 10-Ampere-Sicherungsautomat verabschiedet. Er hat nicht richtig ausgelöst und stattdessen geflattert. Mir war aufgefallen, dass die Beleuchtung in der Stube und der Küche geflackert hat. Es ist der selbe Stromkreis, auf dem auch der Steckdosenring der Stube hängt. Damit hab ich die Ursache gefunden, warum mein Rechner nicht mehr booten will: Die Störungen haben vermutlich ein paar Kondensatoren auf dem Mainboard kaputt gespielt. Das Notebook-Netzteil und die PicoPSU meines Rechners werden’s wahrscheinlich überlebt haben. Werd‘ ich morgen testen, Basti, unser Admin auf Arbeit, borgt mir ein altes ATX-Netzteil. Den Sicherungsautomaten kommt mein Vater morgen tauschen, der hat noch Ersatz und isolierte Schraubenzieher da.

So ein Scheiß! Ich hab gerade gar keinen Kopf mir über einen neuen gebrauchten Rechner Gedanken zu machen! Was kauft man denn aktuell für Hardware um einen mittelfristig gut nutzbaren Linux-Rechner zu bekommen? Anforderungen sind MicroITX-Board, CPU mit höchstens 50 W TDP und unbedingt einen SPDIF, damit mein Boxensystem vernünftig dran funktioniert. Wasserkühlung und Gehäuse will ich so behalten.

Ach, ich lass das jetzt erstmal. Wenn die Kinder was gucken wollen, können die Alinas Laptop an die Monitore im Wohnzimmer stecken und ich hab noch meinen Miix 320; Der reicht auch. Alles andere kann mich mal hat Zeit bis vielleicht sogar im Januar. Da landet wahrscheinlich viel Schönes in den Kleinanzeigen, weil sich die Leute zu Weihnachten neue Computer geschenkt haben.

(swg)

Mit dem Arbeitslaptop hatte ich meine eGPU relativ problemlos zum Laufen gebracht: Eine Sonnet eGFX Breakaway Box 550 mit einer Radeon Vega 56. Probleme hat mein Hauptrechner gemacht; Dort war der CPU-Kühler der Thunderbolt-PCIe-Karte im Weg, sodass ich endlich einen Anlass hatte, die Wasserkühlung nachzurüsten. Dann nur die Thunderbolt-PCIe-Karte reinzustecken hat es nicht ganz gebracht, etwas mehr war noch zu tun.

alles alt

Mein Rechner ist ein hornaltes Teil: Mainboard Asrock B75M-ITX, Intel Core i5-3570T, 4 Cores, kein Hyperthreading, 16GB, Gigabyte TITAN RIDGE (Rev. 2.0), Thunderbolt 3, SATA-SSDs. Sowas war Mitte 2012 aktuell, reicht aber immer noch für meine Bedürfnisse.

Das BIOS weiß nichts von Thunderbolt und seinen Sicherheitsmodi. Immerhin wird die Karte schonmal mit lspci gelistet:

01:00.0 PCI bridge: Intel Corporation JHL7540 Thunderbolt 3 Bridge [Titan Ridge 4C 2018] (rev 06)
02:00.0 PCI bridge: Intel Corporation JHL7540 Thunderbolt 3 Bridge [Titan Ridge 4C 2018] (rev 06)
02:01.0 PCI bridge: Intel Corporation JHL7540 Thunderbolt 3 Bridge [Titan Ridge 4C 2018] (rev 06)
02:02.0 PCI bridge: Intel Corporation JHL7540 Thunderbolt 3 Bridge [Titan Ridge 4C 2018] (rev 06)
02:04.0 PCI bridge: Intel Corporation JHL7540 Thunderbolt 3 Bridge [Titan Ridge 4C 2018] (rev 06)
03:00.0 System peripheral: Intel Corporation JHL7540 Thunderbolt 3 NHI [Titan Ridge 4C 2018] (rev 06)
05:00.0 USB controller: Intel Corporation JHL7540 Thunderbolt 3 USB Controller [Titan Ridge 4C 2018] (rev 06)

Um die Sonnet-Box aktivieren und sehen zu können, benötigt man unter Linux bolt, unter Arch heißt das Paket auch so:
$ pacman -S bolt

Mit boltctl list kann man alle angeschlossenen Geräte sehen, ein anschließendes boltctl enroll device_uuid autorisiert das gewünschte Gerät dauerhaft. Spätestens jetzt sollte die Box anspringen und ein einfaches boltctl die Box anzeigen:
● Sonnet Technologies, Inc. eGFX Breakaway Box 550
├─ type: peripheral
├─ name: eGFX Breakaway Box 550
├─ vendor: Sonnet Technologies, Inc.
├─ uuid: 00000000-0000-0000-ffff-ffffffffffff
├─ generation: Thunderbolt 3
├─ status: authorized
│ ├─ domain: 00000000-0000-0000-0000-000000000000
│ ├─ rx speed: 40 Gb/s = 2 lanes * 20 Gb/s
│ ├─ tx speed: 40 Gb/s = 2 lanes * 20 Gb/s
│ └─ authflags: none
├─ authorized: Mo 20 Feb 2023 21:43:46 UTC
├─ connected: Mo 20 Feb 2023 21:43:46 UTC
└─ stored: Mo 30 Jan 2023 17:51:00 UTC
├─ policy: auto
└─ key: no

Ein beherztes lspci listet aber leider noch keine neue Grafikkarte. Selbst wenn ich einen Rescan der pci Bussysteme mit echo 1 > /sys/bus/pci/rescan forciere, taucht sie nicht auf. Dafür finden sich im journal interessante Einträge:
Sesta kernel: pci 0000:04:00.0: bridge configuration invalid ([bus 00-00]), reconfiguring
Sesta kernel: pci_bus 0000:05: busn_res: [bus 05] end is updated to 05
Sesta kernel: pci 0000:04:00.0: devices behind bridge are unusable because [bus 05] cannot be assigned for them
Sesta kernel: pcieport 0000:02:01.0: bridge has subordinate 04 but max busn 05
Sesta kernel: pcieport 0000:02:01.0: bridge window [mem 0x00100000-0x000fffff] to [bus 04] add_size 200000 add_align 100000
Sesta kernel: pcieport 0000:02:04.0: bridge window [mem 0x00100000-0x000fffff] to [bus 06] add_size 200000 add_align 100000
Sesta kernel: pcieport 0000:02:01.0: BAR 14: no space for [mem size 0x00200000]
Sesta kernel: pcieport 0000:02:01.0: BAR 14: failed to assign [mem size 0x00200000]
Sesta kernel: pcieport 0000:02:04.0: BAR 14: no space for [mem size 0x00200000]
Sesta kernel: pcieport 0000:02:04.0: BAR 14: failed to assign [mem size 0x00200000]
Sesta kernel: pcieport 0000:02:04.0: BAR 14: no space for [mem size 0x00200000]
Sesta kernel: pcieport 0000:02:04.0: BAR 14: failed to assign [mem size 0x00200000]
Sesta kernel: pcieport 0000:02:01.0: BAR 14: no space for [mem size 0x00200000]
Sesta kernel: pcieport 0000:02:01.0: BAR 14: failed to assign [mem size 0x00200000]

Davon hatte ich schon gelesen: In irgendeiner Weise wird vom BIOS vorgegeben, wie und wo die Adressbereiche der Busse angelegt werden. Von zusätzlichen Bridges mit wechselnden PCI-Geräten weiß das BIOS aber nichts und hat keinen Platz übrig.

alles neu

Kreatives googlen hat diverse Ergebnisse zur Folge, das relevanteste findet sich in einem Beitrag bei superuser. In aller Kürze: der Kernel braucht ein paar zusätzliche Parameter. Da ich noch mit GRUB boote, müssen diese in der /boot/grub/grub.cfg eingebaut werden. Dort habe ich den default-Boot-Eintrag dupliziert und angepasst. Der Kernel bekommt bei mir zusätzlich
pcie_ports=native pci=assign-busses,nocrs,hpbussize=0x20,realloc,hpmmiosize=32M,hpmmioprefsize=8G
mitgegeben.

Beim nächsten Boot (die Sonnet ist eingesteckt) wähle ich den neuen Boot-Eintrag. Lightdm erscheint kurz, dann startet Xorg nochmal neu. Kurzes Rauschen der Sonnet macht klar: Die eGPU ist verfügbar! Nach dem Login bestätigt sich das, die Vega ist unter den PCI-Geräten gelistet.

01:00.0 PCI bridge: Intel Corporation JHL7540 Thunderbolt 3 Bridge [Titan Ridge 4C 2018] (rev 06)
02:00.0 PCI bridge: Intel Corporation JHL7540 Thunderbolt 3 Bridge [Titan Ridge 4C 2018] (rev 06)
02:01.0 PCI bridge: Intel Corporation JHL7540 Thunderbolt 3 Bridge [Titan Ridge 4C 2018] (rev 06)
02:02.0 PCI bridge: Intel Corporation JHL7540 Thunderbolt 3 Bridge [Titan Ridge 4C 2018] (rev 06)
02:04.0 PCI bridge: Intel Corporation JHL7540 Thunderbolt 3 Bridge [Titan Ridge 4C 2018] (rev 06)
03:00.0 System peripheral: Intel Corporation JHL7540 Thunderbolt 3 NHI [Titan Ridge 4C 2018] (rev 06)
24:00.0 USB controller: Intel Corporation JHL7540 Thunderbolt 3 USB Controller [Titan Ridge 4C 2018] (rev 06)
25:00.0 PCI bridge: Intel Corporation DSL6540 Thunderbolt 3 Bridge [Alpine Ridge 4C 2015]
26:01.0 PCI bridge: Intel Corporation DSL6540 Thunderbolt 3 Bridge [Alpine Ridge 4C 2015]
27:00.0 PCI bridge: Advanced Micro Devices, Inc. [AMD] Vega 10 PCIe Bridge (rev c3)
28:00.0 PCI bridge: Advanced Micro Devices, Inc. [AMD] Vega 10 PCIe Bridge
29:00.0 VGA compatible controller: Advanced Micro Devices, Inc. [AMD/ATI] Vega 10 XL/XT [Radeon RX Vega 56/64] (rev c3)
29:00.1 Audio device: Advanced Micro Devices, Inc. [AMD/ATI] Vega 10 HDMI Audio [Radeon Vega 56/64]

Benutzt wird sie aber noch nicht, dass muss man Xorg noch beibiegen. An einfachsten geht das mit dem egpu-switcher – der kann beim Start direkt die richtige Xorg-Konfiguration laden, wenn die eGPU dran steckt. Für Arch gibt es gleich drei Pakete im AUR. Jedes davon tut es.

Zuerst konfiguriere ich meine eGPU: $ sudo egpu-switcher config
Found 2 possible GPU(s)…
1: Intel Corporation Xeon E3-1200 v2/3rd Gen Core processor Graphics Controller (i915)
2: Advanced Micro Devices, Inc. [AMD/ATI] Reference RX 5700 XT (amdgpu)
Which one is your external GPU? [1-2]:

Mit ‚2‘ ist die eGPU ausgewählt und der Aufruf sudo egpu-switcher enable sorgt dafür, dass eGPU beim Booten ausgewählt wird, wenn sie verfügbar ist.

Manchmal ist nach dem Booten und Login die eGPU doch nicht aktiv. Dann rufe ich kurz sudo egpu-switcher switch auf und logge mich aus und wieder ein; Spätestens dann ist die eGPU aktiv und verwendbar.

Stecke ich die eGPU nach dem Booten an, bleibt nach dem Umschalten mit dem egpu-switcher und Ausloggen der Bildschirm schwarz. Lightdm und Xorg scheint zu laufen, aber zu sehen ist nix; Muss ich andermal untersuchen.

Let’s play

In den Kleinanzeigen hab ich schon vor einer ganzen Weile zwei Gamepads geschossen: Ein erster Test mit SuperTuxKart :)Mal sehen, wie lange ich meinen Rechner noch nutzen kann. Eine Grenze kenne ich schon: Die Onboard-Grafik schafft höchstens eine Auflösung von 1920 x 1200 pro Display-Ausgang. Mit einem größeren Monitor (was schon irgendwie nett wäre) müsste ich ein Upgrade von Mainboard, Prozessor und RAM vornehmen.

(swg)

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