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Nachdem ich gestern den anderen Miix 320 repariert habe, ist mir aufgefallen, dass das Script fürs automatische Drehen des Bildschirms gar nicht im Blog ist. Gnome kann das unter Linux inzwischen zwar selbst, auf dem kleinen Lenovo nehm‘ ich aber doch lieber XFCE – da muss man das selber nachrüsten.

Beim Miix ist die Orientierung des Displays unter Xorg per Default im Hochformat mit den Knöpfen oben. Fürs korrekte Querformat müsste man den Bildschirm nach rechts drehen: xrandr -o right

Das soll natürlich auch beim Loginbildschirm schon alles richtig sein. Ich verwende auf meinem Miix 320 als Displaymanager lightdm. In der lightdm-Konfiguration legt man ein Startscript fest: In /etc/lightdm/lightdm.conf.d/ legen wir mit erhöhten Rechten eine Datei namens 80-display-setup.conf an:

[SeatDefault]
greeter-setup-script=/etc/lightdm/greeter_setup.sh

Dieses bash-script muss ebenfalls mit erhöhten Rechten angelegt und folgendermaßen befüllt werden:

#!/bin/bash
# Loginscreen auf querformat
xrandr -o right
xinput set-prop „FTSC1000:00 2808:1015“ „Coordinate Transformation Matrix“ 0 1 0 -1 0 1 0 0 1

Ausführbar gemacht chmod u+x /etc/lightdm/greeter_setup.sh erscheint der Login korrekt gedreht. Die xinput-Zeile sorgt dafür, dass der Touchscreen mit gedreht wird.

Jetzt stimmt zwar die Bildschirmausrichtung erstmal, von selber drehen tut sich aber nichts, das funktioniert nur unter Gnome von alleine. Ich verwende allerdings XFCE: beheben wir das mal! Ich bin nicht der erste mit dem Problem und einen guten Ansatz findet man bei Julien auf github, der das schonmal für sein Yoga gebastelt hat, und auch beim LinuxAppFinder.

Meine Variante besteht aus drei Scripten: einem zum Aktivieren der Dreherei, eines das die Dreherei selbst ausführt und einem zum Abschalten des Bildschirm drehens. Sinn ist, wie bei jedem Tablet ScreenRotate per Knöpfchen schalten zu können.

Das Script fürs eigentliche Bildschirmdrehen benötig das iio-sensor-proxy Package. Unter Ubuntu ist das mit sudo apt install iio-sensor-proxy schnell nachinstalliert.

Hier der Code vom Script autorotate.sh

#!/bin/bash
# Sensor pipe to get output from monitor-sensor
sensorpipe=/tmp/pivotsensor
# if pipe doesn’t exist, create it
if [[ ! -p $sensorpipe ]]; then
/usr/bin/mkfifo $sensorpipe
fi
/usr/bin/logger „autorotate started“
/usr/bin/monitor-sensor >> $sensorpipe 2>&1 &
monisenspid=$!
# Parse output or monitor sensor to get the new orientation whenever a line appaers in sensorpipe
# Possible are: normal, bottom-up, right-up, left-up, quit. Light data will be ignored
while true; do
if read line<$sensorpipe; then #echo $line # Read the last line that was added to the pipe and get the orientation ORIENTATION=$(/usr/bin/echo $line | /usr/bin/grep 'orientation' | /usr/bin/grep -oE '[^ ]+$') case "$ORIENTATION" in # Set the actions to be taken for each possible orientation normal) /usr/bin/xrandr -o normal /usr/bin/xinput set-prop "FTSC1000:00 2808:1015" "Coordinate Transformation Matrix" 1 0 0 0 1 0 0 0 1 ;; bottom-up) /usr/bin/xrandr -o inverted /usr/bin/xinput set-prop "FTSC1000:00 2808:1015" "Coordinate Transformation Matrix" -1 0 1 0 -1 1 0 0 1 ;; right-up) /usr/bin/xrandr -o right /usr/bin/xinput set-prop "FTSC1000:00 2808:1015" "Coordinate Transformation Matrix" 0 1 0 -1 0 1 0 0 1 ;; left-up) /usr/bin/xrandr -o left /usr/bin/xinput set-prop "FTSC1000:00 2808:1015" "Coordinate Transformation Matrix" 0 -1 1 1 0 0 0 0 1 ;; quit) # if you send "orientation quit" to the pipe, the script exits break ;; esac fi done /usr/bin/rm -f $sensorpipe /usr/bin/kill $monisenspid /usr/bin/logger "autorotate ended" exit 0

Das Script kümmert sich auch um das Drehen des Touchscreens, sodass das Tablet auch bedienbar bleibt. Jedes Mal, wenn der Sensor eine Drehung registriert, schreibt monitor-sensor die neue Orientierung des Displays in die pipe. Das read line liest die Zeile und das case führt die entsprechende Aktion aus. Ein orientation quit beendet das Script und die Bildschirm-Dreherei.

Ein Script für das Einschalten der Dreherei brauchen wir noch, das ist übersichtlich:

#!/bin/bash
~/.bin/autorotate.sh &

Wie ihr seht, gibt es in meinem home-Verzeichnis einen versteckten bin-ordner, der meine kleinen Helferlein beherbergt.
Kaum länger fällt das stop-script aus:

#!/bin/bash
# Sensor pipe to get output from monitor-sensor
sensorpipe=/tmp/pivotsensor
# if the pipe doesn’t exist the autorotate script does not run
if [[ ! -p $sensorpipe ]]; then
echo „$sensorpipe: no such pipe“
exit 0
fi
/usr/bin/logger „stopping autorotate“
/usr/bin/echo „orientation quit“ > $sensorpipe
exit 0

Herunterladen könnt ihr die drei auch einfach:

Alle drei Scripte müssen ausführbar sein! Das startautorotate.sh lasse ich beim login von XFCE starten – das lässt sich über „Sitzung und Startverhalten“ einstellen. Ansonsten kann man sich in eine beliebige Leiste die entsprechenden Symbole mit den hinterlegten Scripten nageln und das AutoRotate manuell ein- und ausschalten.

(swg)

Mein Miix 320 lässt sich herrlich als Tablet verwenden! Ich nehme es im Bus zum Lesen – Bücher, c’t, heise+, News. Für letztere brauch man Internet (sic!). Klar, das Miix  320 hat ein integriertes LTE-Modem. Leider zeigt sich auch hier ein Problem, dass ich schon auf meinem eee PC hatte: Wenn der Rechner aus dem S3 erwacht, funktioniert ab und an das Modem nicht. Das Ab- und wieder Anschalten im Networkmanager bringt nix, es bleibt dabei, er kriegt keine Verbindung. Im journal findet man dann endlos sowas:

Nov 27 21:48:34 progress ModemManager[638]: Modem /org/freedesktop/ModemManager1/Modem/24: 3GPP Registration state changed (registering -> home)
Nov 27 21:48:34 progress ModemManager[638]: Modem /org/freedesktop/ModemManager1/Modem/24: 3GPP Registration state changed (home -> idle)
Nov 27 21:48:35 progress ModemManager[638]: Modem /org/freedesktop/ModemManager1/Modem/24: 3GPP Registration state changed (idle -> registering)
Nov 27 21:48:35 progress ModemManager[638]: Modem /org/freedesktop/ModemManager1/Modem/24: 3GPP Registration state changed (registering -> home)
Nov 27 21:48:35 progress ModemManager[638]: Modem /org/freedesktop/ModemManager1/Modem/24: 3GPP Registration state changed (home -> idle)
Nov 27 21:48:36 progress ModemManager[638]: Modem /org/freedesktop/ModemManager1/Modem/24: 3GPP Registration state changed (idle -> registering)
Nov 27 21:48:36 progress ModemManager[638]: Modem /org/freedesktop/ModemManager1/Modem/24: 3GPP Registration state changed (registering -> home)
Nov 27 21:48:36 progress ModemManager[638]: Modem /org/freedesktop/ModemManager1/Modem/24: 3GPP Registration state changed (home -> idle)
Nov 27 21:48:37 progress ModemManager[638]: Modem /org/freedesktop/ModemManager1/Modem/24: 3GPP Registration state changed (idle -> registering)
Nov 27 21:48:37 progress ModemManager[638]: Modem /org/freedesktop/ModemManager1/Modem/24: 3GPP Registration state changed (registering -> home)
Nov 27 21:48:37 progress ModemManager[638]: Modem /org/freedesktop/ModemManager1/Modem/24: 3GPP Registration state changed (home -> idle)
Nov 27 21:48:38 progress ModemManager[638]: Modem /org/freedesktop/ModemManager1/Modem/24: 3GPP Registration state changed (idle -> registering)

Netz kriegt man aber nicht, irgendwann gibt der Networkmanager auf. Wahrscheinlich hat sich das Modem in irgendeiner Form aufgehängt. Bei einem internen Modem am USB ist rausziehen und wieder reinstecken irgendwie keine Option. Was macht man dann? Neustart des ganzen Rechners? Nicht sehr elegant. Eigentlich muss es doch möglich sein, einen Reset des USB-Gerätes zu erzwingen. Und das geht tatsächlich! Die Antwort habe ich auf askubuntu.com gefunden.

Man muss herausfinden, wo genau am USB das Modem hängt:

root@progress:/# lsusb -t
/: Bus 02.Port 1: Dev 1, Class=root_hub, Driver=xhci_hcd/6p, 5000M
/: Bus 01.Port 1: Dev 1, Class=root_hub, Driver=xhci_hcd/7p, 480M
|__ Port 2: Dev 2, If 0, Class=Hub, Driver=hub/4p, 480M
|__ Port 4: Dev 4, If 0, Class=Human Interface Device, Driver=usbhid, 12M
|__ Port 4: Dev 4, If 1, Class=Human Interface Device, Driver=usbhid, 12M
|__ Port 3: Dev 3, If 0, Class=Wireless, Driver=btusb, 12M
|__ Port 3: Dev 3, If 1, Class=Wireless, Driver=btusb, 12M
|__ Port 4: Dev 5, If 1, Class=CDC Data, Driver=cdc_mbim, 480M
|__ Port 4: Dev 5, If 0, Class=Communications, Driver=cdc_mbim, 480M

Mein Modem hängt an Bus 01, Port 4. Jetzt werfen wir das Modem aus:

root@progress:/# echo ‚1-4‘ > /sys/bus/usb/drivers/usb/unbind
1-4

1-4 ist das Echo auf der Console. Anschließend hängen wir es wieder ein

root@progress:/# echo ‚1-4‘ > /sys/bus/usb/drivers/usb/bind
1-4

Voilà, Modem wieder da und ich darf Internet. journalctl:

Nov 27 22:55:16 progress kernel: cdc_mbim 1-4:1.0: cdc-wdm1: USB WDM device
Nov 27 22:55:16 progress kernel: cdc_mbim 1-4:1.0 wwan0: register ‚cdc_mbim‘ at usb-0000:00:14.0-4, CDC MBIM, ce:f3:11:c8:59:ea
Nov 27 22:55:16 progress systemd-udevd[24550]: Using default interface naming scheme ‚v240‘.
Nov 27 22:55:16 progress systemd-udevd[24550]: link_config: autonegotiation is unset or enabled, the speed and duplex are not writable.
Nov 27 22:55:16 progress kernel: cdc_mbim 1-4:1.0 wwp0s20u4: renamed from wwan0
Nov 27 22:55:16 progress mtp-probe[24559]: checking bus 1, device 5: „/sys/devices/pci0000:00/0000:00:14.0/usb1/1-4“
Nov 27 22:55:16 progress mtp-probe[24559]: bus: 1, device: 5 was not an MTP device
Nov 27 22:55:16 progress systemd-udevd[24545]: Using default interface naming scheme ‚v240‘.
Nov 27 22:55:18 progress ModemManager[638]: opening device…
Nov 27 22:55:18 progress ModemManager[638]: [/dev/cdc-wdm1] Read max control message size from descriptors file: 512
Nov 27 22:55:18 progress ModemManager[638]: [/dev/cdc-wdm1] channel destroyed
Nov 27 22:55:18 progress ModemManager[638]: [device /sys/devices/pci0000:00/0000:00:14.0/usb1/1-4] creating modem with plugin ‚Fibocom‘ and ‚2‘ ports
Nov 27 22:55:18 progress ModemManager[638]: Modem for device ‚/sys/devices/pci0000:00/0000:00:14.0/usb1/1-4‘ successfully created
Nov 27 22:55:18 progress ModemManager[638]: opening device…

Nov 27 22:55:29 progress NetworkManager[651]: [1574891729.3901] modem[„cdc-wdm1“]: modem state changed, ‚disabled‘ –> ‚enabling‘ (reason: user preference)
Nov 27 22:55:29 progress ModemManager[638]: Modem: state changed (unknown -> disabled)
Nov 27 22:55:29 progress NetworkManager[651]: [1574891729.3915] manager: (cdc-wdm1): new Broadband device (/org/freedesktop/NetworkManager/Devices/30)
Nov 27 22:55:29 progress NetworkManager[651]: [1574891729.3951] device (cdc-wdm1): state change: unmanaged -> unavailable (reason ‚managed‘, sys-iface-state: ‚external‘)
Nov 27 22:55:29 progress NetworkManager[651]: [1574891729.3984] device (cdc-wdm1): modem state ‚enabling‘
Nov 27 22:55:39 progress ModemManager[638]: Modem /org/freedesktop/ModemManager1/Modem/26: state changed (enabling -> enabled)
Nov 27 22:55:39 progress ModemManager[638]: Modem /org/freedesktop/ModemManager1/Modem/26: 3GPP Registration state changed (unknown -> registering)
Nov 27 22:55:39 progress ModemManager[638]: Modem /org/freedesktop/ModemManager1/Modem/26: 3GPP Registration state changed (registering -> home)
Nov 27 22:55:39 progress ModemManager[638]: Modem /org/freedesktop/ModemManager1/Modem/26: state changed (enabled -> registered)
Nov 27 22:55:39 progress NetworkManager[651]: [1574891739.6730] modem[„cdc-wdm1“]: modem state changed, ‚enabling‘ –> ‚enabled‘ (reason: user-requested)
Nov 27 22:55:39 progress NetworkManager[651]: [1574891739.6749] modem[„cdc-wdm1“]: modem state changed, ‚enabled‘ –> ‚registered‘ (reason: unknown)

Damit ist das Modem auch wieder aus dem Networkmanager heraus benutzbar.

Die beiden Zeilen packen wir mit einem kurzen sleep in ein bashscript

#!/bin/bash
echo ‚1-4‘ > /sys/bus/usb/drivers/usb/unbind
sleep 3
echo ‚1-4‘ > /sys/bus/usb/drivers/usb/bind

Damit ich es immer erreiche, hab ich mir einen Link mit gksu ins Startmenü Whiskermenü gelegt.

Update:

Suspend/Wakeup script

Natürlich ist mir das Aufrufen des Scripts zum Reaktivieren des Modems sehr schnell auf die Nerven gegangen. Viel komfortabler ist es doch, einfach das Modem vorm Suspend abzuschalten und beim Aufwachen es wieder einzubinden. Sowas geht unter Ubuntu ganz einfach mit systemd. Natürlich habe ich nicht erst manpages dazu gewälzt: googlen brachte Just another Linux geek ans Licht. Man muss offenbar nichts weiter tun, als ein Script an die richtige Stelle zu legen. Für Ubuntu ist die Stelle /usr/lib/systemd/system-sleep/, systemd führt einfach alles darin aus, wenn das System in den Sleep geschickt oder aufgeweckt wird. Dabei übergibt systemd „pre“ vorm Suspend und „post“ beim Aufwachen.

Mein Script heißt network und muss natürlich ausführbar gemacht werden: chmod a+x ./network. Drin steht folgendes:

#!/bin/bash
## Dieses scrip sorgt beim suspend für
## – korrektes abschalten/einschalten des Modems
if [ „${1}“ == „pre“ ]; then
# vorm suspend
/usr/bin/logger „turning off wwan radio“
/usr/bin/nmcli radio wwan off
echo ‚1-4‘ > /sys/bus/usb/drivers/usb/unbind
elif [ „${1}“ == „post“ ]; then
# nach dem suspend (aufwachen)
/usr/bin/logger „turning on wwan radio“
echo ‚1-4‘ > /sys/bus/usb/drivers/usb/bind
/usr/bin/nmcli radio wwan on
fi

Den nmcli habe ich noch dazu angestellt, damit der Networkmanager das Modem nicht einfach unterm Hintern weggeschossen bekommt. Yay! Mehr Komfort unter Linux!
(swg)

Wer so durch mein Blog klickt, und im Speziellen auf Bilder, wird festgestellt haben, dass die großen Versionen der Bilder direkt verlinkt sind. Klickt man drauf, bekommt man das nackte Bild. Zum Beitrag geht es nur mit dem „Browser zurück“. Ich kenne eigentlich keine Seite, die das heute noch so macht. Alle benutzen irgendeine Art lightbox. Mit etwas unfreiwilliger (aber nicht gänzlich frei verwendbarer) Freizeit geschlagen, habe ich mich des Themas gerade angenommen.

Woher nehmen?

Eine erste Idee war, nicht haufenweise Javascript dazu zu tun, sondern eher was leichtgewichtiges, nur in CSS, zu benutzen. Ich denke nicht, dass ich hier irgendwas selber klöppeln sollte – die Weiten des Internets bieten viele Lösungen. Mal abgesehen davon, dass die beiden getesteten Pure-CSS-Lösungen nicht funktionierten, hätten sie einen zweiten Nachteil gehabt: Es wären immer alle Bilder beider Art (Thumbnail und groß) direkt mit der Seite geladen worden. Verschwendung. Vor allem von Bandbreite auf mobilen Endgeräten.

FancyBox 3

Am Ende bin ich doch bei Javascript und FancyBox3 hängen geblieben. Nicht, weil es was ganz herausragend Besonderes gegenüber allen anderen Lightboxes wäre: Nein, es gab einfach eine Gute Anleitung™ von Paal Joachim Romdahl bei easywebdesigntutorials.com. Und auch die FancyBox-Seite hilft sehr gut weiter. Ok, besonders ist es in der Hinsicht, dass es sich in meinen Beiträgen direkt verwenden lässt. Ich muss nicht erst irgendwelche Galerien irgendwo im Blog anlegen. Es genügt in die bisherigen Bilderlinks noch ein Attribut einzufügen – das krieg‘ ich sicher auch automatisiert für alle alten Beiträge hin.

modern times!

Wie das immer so ist bei guten Anleitungen und anwenderorientierter Software: Die Recherche hat länger gedauert als die Integration. Ich hätte das Plugin für WordPress nehmen können, hab‘ den Kram aber lieber direkt ins aktuelle Theme geschraubt.

Als erster Beirag profitiert davon Straßenbahnmuseum Prag. Mal sehen, wie schnell ich alte Beiträge nachziehen kann. Außerdem muss ich dann noch meinen IMG-Helpr aktualisieren.

(swg)

Langsam wird mein Elektrozoo mit sinnvollen Aufgaben betraut. Der Rasperry Pi im Küchenschrank kümmert sich nicht mehr nur ums Radio (MPD). Kürzlich hatte ich dort die Nextcloud installiert. Marias und mein Handy synchronisieren da hin, so haben wir immer alle Termine im Blick. Die Daten der Cloud habe ich inzwischen auf einer kleinen Festplatte gelagert, da hab ich jetzt ordentlich Platz.

Was mir noch fehlte, ist, dass das Küchenradio auch die Musiksammlung unter der Fuchtel hat und ich außerdem per Cloud drauf zugreifen kann. Besagte Sammlung lungert aber auf der ganz großen Datenschleuder, meinem Debian-Server mirny. Kann man doch gleich den Küchen-Raspi als Backup mit Mehrwert verwenden!

Damit die Musiksammlung auch immer aktuell ist, braucht es ein Sync-Script. Hier müssen gleich ein paar Aufgaben gelöst werden:

Sync

Als erstes muss das Musik-Verzeichnis synchronisiert werden, es reicht, wenn das Verzeichnis kopiert wird und es eine Sperre gegen versehentliches Löschen gibt. Dafür nehme ich rsync:
/usr/bin/rsync -xltbr –delete –backup-dir=/nextcloud-data/gelöscht –rsh=’ssh‘ \
–exclude-from=/opt/nextcloud/rsync-exclude swg@mirny:/Musikverzeichnis/ /nextcloud-data/Musik

Ein paar Erklärungen zu den Optionen seien hier noch gegeben

  • -l copy symlinks as symlinks
  • -t preserve modification times
  • -x berücksichtigt nur Objekte, die sich im gleichen Dateisystem befinden
  • –rsh wählt die remote shell aus, die meisten werden SSH nutzen. Also -e ssh
  • –delete vergleicht Quellverzeichnisse und Zielverzeichnisse und sorgt dafür, dass Dateien, die im Quellverzeichnis nicht (mehr) vorhanden sind, im Zielverzeichnis gelöscht werden. Dies kann dazu führen, dass man ungewollt Dateien löscht, die man aber noch in der Sicherung behalten möchte.
  • -b sorgt dafür, dass durch die Option –delete gelöschte sowie alle veränderten Objekte gesichert werden (siehe dazu folgende Option –backup-dir=)
  • –backup-dir=Verzeichnis gibt ein Verzeichnis für die gelöschten und geänderten Objekte an, siehe Option -b
  • -r –recursive
  • –exclude-from=Datei die Datei enthält eine Liste auszuschließender Muster

rsync kopiert immer alles aus dem Musik-Verzeichnis von mirny. Wenn eine Datei auf mirny nicht mehr da ist, wird sie auf dem Küchen-Raspi in ein Verzeichnis für gelöschte Dateien verschoben. So hab ich noch eine Kontrolle über das, was so verschwindet. Wogegen es nicht hilft, ist ein schleichender Defekt der Platte, kaputte Dateien werden auch im Backup kaputt sein.

Der Inhalt der exclude-Datei sieht bei mir so aus:
– .*
– upload

Es sind alle versteckten Dateien und Verzeichnisse ausgeschlossen, und was upload heißt.

Aufwachen!

Aus Gründen läuft mirny nicht durch. Die eeeBox ist eher schlecht entwärmt, woran die ION-Grafik die Hauptschuld trägt. Außerdem will ich die große Platte schonen, die soll nicht dauerlaufen. Naja und letzten Endes muss ich den Strom ja auch bezahlen. Mirny hat einen Mechanismus, der ihn ohne äußeren Zugriff nach ca. 20 min in den Suspend schickt. Wenn das Backup laufen soll, muss mirny also geweckt werden: etherwake hilft. Ob mirny läuft, teste ich mit nc auf einen aktiven ssh. Fünf Versuche in einer Schleife sollten fürs Wecken reichen:
MIRNY_AWAKE=0
wakeup_mirny()
{
_RETRY=5
while (( RETRY > 0 ))
do
# Test, ob mirny per ssh erreichbar ist
/bin/nc -z -w1 mirny > /dev/null
if [ $? -eq 0 ]
then # ja fertig!
RETRY=0
MIRNY_AWAKE=1
else # nein: mirny wecken
/usr/sbin/etherwake -i eth0 aa:bb:cc:dd:ee:ff
/bin/sleep 5
((RETRY–))
fi
done
}

Das ganze als bash-Funktion mit einem Rückgabewert MIRNY_AWAKE, obs geklappt hat.

Berechtigung & Index

Damit die Nextcloud wirklich auf die Musik zugreifen kann, müssen die Dateien für den www-data Benutzer zugreifbar sein. Nach dem rsync ist also die Besitzübernahme mit chown -R fällig.
chown -R www-data:www-data /nextcloud-data/Musik

Das die Daten im richtigen Verzeichnis liegen, ist nur die halbe Miete. In der Nextcloud sieht man sie erst, wenn sie auch in deren Datenbank indiziert stehen. Dafür muss im Installationsverzeichnis der Nextcloud manuell gesorgt werden:
/usr/bin/php occ files:scan –all

Sowas zieht sich je nach Umfang der Verzeichnisse ganz schön hin.

Script

Als ganzes Script ergibt sich dieses schöne Bild:

#!/bin/bash
MIRNY_AWAKE=0
LOGGER=“/usr/bin/logger“
#
wakeup_mirny()
{
RETRY=5
while (( RETRY > 0 ))
do
$LOGGER „music backup: check mirny!“
# Test, ob mirny per ssh erreichbar ist
/bin/nc -z -w1 mirny > /dev/null
if [ $? -eq 0 ]
then # ja fertig!
$LOGGER „music backup: mirny is awake!“
RETRY=0
MIRNY_AWAKE=1
else # nein: mirny wecken
$LOGGER „music backup: waking mirny…“
/usr/sbin/etherwake -i eth0 aa:bb:cc:dd:ee:ff
/bin/sleep 5
((RETRY–))
fi
done
}
#
$LOGGER „music backup: Starting backup…“
wakeup_mirny
if [ $MIRNY_AWAKE -eq 0 ]
then
$LOGGER „music backup: Failed to wake mirny! Backup failed!“
exit 1
fi
/usr/bin/rsync -xltbr –delete –backup-dir=/nextcloud-data/gelöscht –rsh=’ssh‘ \
–exclude-from=/opt/nextcloud/rsync-exclude \
swg@mirny:/Musikverzeichnis/ /nextcloud-data/Musik
if [ $? -eq 0 ]
then
$LOGGER „music backup: rsync successfully done!“
/bin/chown -R www-data:www-data /nextcloud-data/Musik
cd /var/www/nextcloud
# Das folgende muss als www-data laufen, sonst ist das nicht erlaubt!
$LOGGER „music backup: updating nextcloud index…“
/usr/bin/sudo -u www-data /usr/bin/php occ files:scan –all
$LOGGER „music backup: successfully done!“
else
$LOGGER „music backup: rsync error! Backup failed!“
fi
exit 0;

Das Script lasse ich per cron mit dem Nutzer root einmal die Woche laufen. Mit dem Logger ist dafür gesorgt, dass ein paar nachvollziehbare Meldungen im syslog landen.

Jetzt muss ich den MPD noch mit dem Musik-Verzeichnis bekannt machen, dann hab ich meine Musik nicht nur immer im Zugriff, sondern kann sie auch in der Wohnung direkt hören.

Wenn ihr das Script nutzen wollt, passt bitte bei etherwake Netzwerkinterface und MAC an, und ihr müsst natürlich alle Verzeichnisse, aus und zu denen ihr kopieren wollt, korrigieren. Wenn in Eurem Netzwerk Namen nicht in IPs aufgelöst werden, setzt einfach die (fest vergebenen) IPs ein.

(swg)

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