Von San Marino die Adria hinunter über Pesaro und Ancona

Pesaro
hätten wir uns schenken können. Trotz der Bemühungen, die an den 4 km langen Strand gebauten Hotelklötze zu sanieren, bleibt es ein ziemlich öder Touristengrill. In Reih und Glied stehen blau-weiße Sonnenschirme, darunter Liegen.

In zweiter Reihe zur Strandpromenade finden sich alte Villen und herrschaftliche Häuser – sehr hübsch anzusehen. Sonst gibt es keine weiteren Attraktionen. Weiter hinten wird Pesaro eine nicht sehr attraktive, alte und etwas schmutzig wirkende Stadt.

Nach einem kurzen Einkauf – wir brauchen endlich mal wieder Wasser mit Kohlensäure – fahren wir weiter.

Ancona
ist ein Hafen, ein ziemlich wichtiger Fährhafen sogar. Die Krane und die Mole wirken wie ein Fremdkörper in der Adria-Küste. Kaum eine Perspektive erlaubt die Illusion eines romantischen Hafenstädtchens.

Geht man in die Altstadt, trifft man auf eine hübsche Einkaufsstraße den Corso Giuseppe Garibaldi.

Eigentlich haben wir den Fontana del Calamo gesucht. Eine Parallelstraße weiter, in der Corso Mazzini, hätten wir ihn gefunden, den Brunnen mit den 13 wasserspeienden Masken. Satz mit X.

Kurz ruhen wir im Caffe Del Teatro aus und wollen einen Cappuchino trinken. Wenigstens den müsste man doch auf italienisch ordern können. Das Italienisch aus dem Reiseführer lässt sehr zu wünschen übrig (an ein Wörterbuch haben wir – natürlich – nicht gedacht). Irgendwer sollte dem ADAC unbedingt mal stecken, dass man ein „Fotofachgeschäft“ heute sicher nicht mehr sucht und auch selten in die Verlegenheit kommt, einen Ölwechsel machen lassen zu wollen… „Hey Junge! mit Petroleum-Destillat volltanken und alle vier Reifen vulkanisieren!“ …

Der Dom hoch über dem Hafenstädtchen auf dem Monte Guasco ist geschlossen.



Für den Ausblick lohnt es sich trotzdem, nach oben zu fahren, wenn man hier schon angehalten hat.

Wir reißen uns los.

Mir sitzt die Fahrerei ganz schön in den Knochen. Abends, am Gardasee, war ich nur ein bisschen breit, in San Marino begräbnisreif. Jetzt, Richtung Goriano Valli, hab ich mein erstes richtiges Tief schon vorm Mittag in Ancona. Aber mir kommen die italienischen Landstraßen entgegen: Man kann nicht einschlafen, es gibt einfach zu viel Abwechslung. Spaß machen die Tunnel, das Fenster unten, den Ellenbogen draußen, gröhlen die sechs Zylinder ihr sonores Lied eher, denn das man es singen nennen könnte. Ich glaube, ich brauche bald einen neuen Endtopf :)

Wir müssen etwas Strecke machen. Trotzdem gönnen wir uns noch ein Stück Küstenstraße. Die Blicke, die sich hier immer wieder auf die Adria-Küste und ins bergige Hinterland eröffnen, sind grandios bis atemberaubend.

Man hat in einigen Serpentinenkurven auch an die Guck-Touristen gedacht und Halteplätze eingerichtet.


Mit dem Auto machen die Straßen an sich schon großen Spaß. Der 2.8er ist mit der Automatik auf der 3 ist wie geschaffen für sie. Ich muss mich etwas zurücknehmen, dass es nicht allzuoft quietscht – vom Beifahrersitz!! Leute, was denkt ihr von mir?!

(Maria, swg)