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Eine viertel Stunde haben wir mit Kind und Frühstückskörbchen blöd vorm Tor des Nachbarhauses rumgestanden: Meine Familie hat unseren Telefonterror geflissentlich überhört. Sie ist dann aber doch bei uns aufgetaucht – mangels Brot. Über dem Frühstück wird es dann sau spät. Plan haben wir eh noch keinen. Ob der fortgeschrittenen Zeit entscheiden wir uns für einen kleinen Stadtbummel in Sciacca. Unsere Grundversogung muss noch sicher gestellt werden. Mein Bruder nebst Frau und Kind wollen auch mit.

Der SS115 folgend geht es die Küste entlang. Mit dem Mittagsverkehr schieben wir uns in Sciaccas Zentrum, auf dem Piazza Porto Palermo bleiben wir glücklich in einer Parklücke „stecken“. Der Verkehr zur Mittagszeit ist in Italien ist irrsinig. Punkt zwölf steigen alle Italiener in oder auf irgendein motorisiertes Gefährt und fahren dann wie wild im Kreis. Das ist natürlich quatsch: Mittagszeit heißt Pause ab frühestens 12:00 Uhr bis höchstens 16:00 Uhr. Zwischen eins und drei hat aber mit Sicherheit gar nichts geöffnet, außer Tabbachi und Bars bzw. Lokale. Wer nicht zu Hause is(s)t, geht dahin.

Da Brüderlein noch etwas auf sich warten lässt und Aina – mal wieder – pennt, können wir uns um anderes kümmern: Obstbrei für den Nachmittag zum Beispiel; den kriegen wir an der nächsten „Farmacia“ (Apotheke). Man darf sich beim überqueren der Straße nur nicht überfahren lassen. Blickkontakt mit dem Fahrer, forscher Schritt und darauf achten, das der Motorist nicht selber zu forsch am Gas hängt. Zögern oder gar warten ist total falsch! Wer glaubt, irgendwann hinüber gebeten zu werden, wird vorher steinalt am Bordstein werden – dann könnt’s aber auch wieder klappen…

Mein Bruder ist inzwischen da. Wir schlendern den Corso Vittorio Emanuele hinunterund treffen ihn am Piazza A. Scandaliato. Blau leuchtet das Mittelmeer, unten liegen Boote und Yachten im Hafen, wie Spielzeug.In der Mittagssonne glüht der Dom „Chiasa Madre“, hinein können wir nicht, wie gesagt: Mittagspause.

Von den Seitenstraßen kann man immer wieder über Mittelmeer und Hafen gucken, herrlich.Man beachte auch die kreattive Lösung für schwere Einkäufe.

An der Piazza Saverio Friscia steht die Paninoteca und Kababberia, eine Imbisbude.Ihr Besitzer erkennt uns – natürlich – sofort als Touristen. Hocherfreut zeigt er sich, als er uns als Deutsche identifiziert: er war selbst fast sechs Jahre in Stuttgart. Sein Kebap ist wirklich empfehlenswert lecker – er gibt uns eine Gratis-Kostprobe. Trotzdem ist uns das für diesen heißen Tag zu schwer und wir entscheiden uns fürPanini. Seine Frau macht sie ganz frisch – seeehr lecker! Vielen Dank! Mit unserer Verpflegung verziehen wir uns in den Park der Villa Communale nebenan. Hier ist Schatten und eine Bank.

Auf dem Rückweg kommen wir an einem Eis nicht vorbei: Grand Caffe Scandalgia. Hier kann man sitzend mit Blick über Hafen und Meer die Zeit vertrödeln, noch einen Caffe trinken… Naja, dann: Zeit heimzukehren, wir müssen noch einkaufen und vielleicht ist ein Strandbesuch noch drin.

Auf dem Weg zum Auto sehen wir die Tür der Chiasa del Carmine offen stehen. Dann müssen wir natürlich mal reingucken. Barok, wie nicht anders zu erwarten war.Alina interessierts nicht so, Hauptsache irgendwo hochziehen, noch besser: an Händen rumlaufen.Zurück zu Hause schläft unser Kind schon wieder tief und fest. Da’s Auto im Schatten steht, soll sie ruhig da bleiben, bis sie von alleine aufwacht.

(Maria, swg)