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Wir wollen unsere mobile Zweitwohnung etwas besser kennenlernen. Dazu machen wir einen kleinen Ausflug: Unser Ziel ist das Kleine Erzgebirge in Wehlen. Opa Jojo kommt mit. So weit ist es nicht, aber bis wir da sind, ist es Zeit, Jannika zu füttern. Dann ist auch für uns Mittagszeit, die Tomatensauce habe ich schon gestern vor-bereitet, die Nudeln mache ich live in der Küche. Fetzt, 4½ Personen haben Platz :)Hier gibt es auch einiges, da sich bewegt – wenn man auf einen Knopf drückt.Am allercoolsten ist hier aber die kleine Feldbahn, die einen nach der Besichtigung wieder zum Ausgang fährt.

Nachdem wir durch den Park durch sind, wollen wir noch eine andere Qualität unserer mobilen Wohnung testen: Irgendwo anhalten, wo es Spaß macht und Picknicken. So einfach ist das gar nicht, jedenfalls nicht an der Elbe. Am Ende stehen wir im Parkverbot – aber wir sitzen ja daneben.

(swg)

Maria hat Urlaub und wir aber wenig Lust, weitere Fahrten anzutreten. Es ist ja nicht so, dass man in Sachsen nicht auch schöne Ziele finden könnte. Bautzen zum Beispiel ist eine hübsche kleine Stadt.

Nach einem einfachen Frühstück sammeln wir zusammen, was man so braucht: Lätzchen, Wickelzeug, etwas Spielzeug, Kuscheldecke, Kati Katze, Snackbox, Trinkbecher, Wasserflasche, Kinderwagen, Puky, Kamera. Achja: Kind. Alles rein ins Auto und ab geht’s.Bautzen-GrafittiA4 -> Bautzen West und rein in die Stadt. Dachten wir. Halb Zehn und der Verkehr staut sich wie blöde. Wir nehmen den ersten Parkplatz draußen und machen uns lieber zu Fuß auf in die Innenstadt. Über die Leibnitzstraße laufen wir in verschlafener Kleinstadtruhe und herbstlich-kühlem Sonnenschein runter zur Friedensbrücke. Alina wutscht auf ihrem Puky mit. Unten muss Alina wieder in den Kinderwagen, sie will mit dem Puky immer auf den Radweg oder die Straße. Glücklich ist sie darüber nicht.Von hier sieht man super die Wasserkunst, die Michaeliskirche, den alten Wasserturm und den Petridom.Da wir keinen richtigen Plan haben, laufen wir ins Altstadtzentrum. An der Touri-Info gibt’s paar kleine Stadtpläne. Mit Blick aufs Kind kriegen wir noch das Kindercafé Valentin empfohlen. Alina braucht eh Mittag. Eigentlich gibt’s auf dem Hauptmarkt das Surprise. Zögerlich entscheiden wir, doch zum Kindercafé zu laufen. Die Reichenstraße runter kommen wir am Reichenturm vorbei.In der Rosenstraße stellen wir fest: Café geschlossen. Wär halt total sinnvoll gewesen, mal auf dem Flyer nach den Öffnungszeiten zu gucken… „Café“, so wie in „Nachmittag“.

Wir gehen zurück und einfach ins Surprise. Der erste Gedanke ist eben doch immer der richtige. Hübsch ist es hier auch: es gibt Weißohrbüscheläffchen und Aquarien zu begucken.

Frisch gestärkt machen wir uns auf, die Altstadt zu durchstreifen. Unser erstes Ziel soll der Petridom sein.Das ist jetzt echt großartig, da machen wir ’ne Serie draus, oder was!? Und der Dom ist nicht nur so geschlossen. Nein, der wird die nächsten zwei Jahre saniert, komplett. Gestern war er noch auf. Bleibt uns nur der Blick von außen.Rüber zu Burg kommen wir noch an der Mönchskirche vorbei. 1598 abgebrannt – zusammen mit dem Kloster – hatten auf dem Gelände mittellose Bürger Anfang des 17. Jh einfachste Häuser errichtet. 1877 hatte die Stadt dann einen Wasserhochbehälter hier errichtet, besagten Wasserturm.1979 hat man die Wasseranlage stillgelegt.

Vor der Odenburg muss Maria erstmal einen Cache finden. Der hat weniger mit der Burg zu tun, als mit der Glasfront rechts im Bild.
Der Rietschelgiebel stammt ursprünglich von der Nordwand des ersten Hoftheaters in DresdenJohannes Mättig TMg | 22.7.2005 | Bild-CC-by-sa/2.0/de

Der Cache hat uns zum Burgwasserturm der Ortenburg geführt.Wir müssen etwas warten, bis sich die Familie verkrümelt hat, bevor wir suchen können. Alina ist geduldig. Wir haben sie kaputtgespielt – mit ihrem Puky hat sie eine ganz schöne Strecke zurückgelegt.

Zum Fleischmarkt gehen wir zurück, wir wollen in den Senfladen. Dort probier ich Orangensenf, Biersenf und Kapernsenf. Von den ersten beiden nehm ich je ein Glas mit.

Kaffeetrinken steht an, Alina braucht ihre Vesper. Das Surprise war zwar super, aber zweimal an einem Tag? Wir gehen ins enjoy. Alina ist glücklich in der Spielecke und wir sitzen faul bei Café und Kuchen.

Als letztes Ziel gehen wir in die Michaeliskirche. Alina läuft ausdauernd auf ihren kurzen Beinchen.Drinnen ist es eine helle freundliche Kirche.Die Deckengewölbe sind hübsch bemalt. Es handelt sich wohl um die Originalmalereien aus der Zeit der Erbauung. In einer Ecke hat die Denkmalpflege eine Auffrischung versucht.Man hat sich dann aber dagegen entschieden, alles aufzufrischen. Ich finde das schade. Ein älterer Mann, der hier aufpasst, das keiner die Möbel klaut hat’s uns erzählt. Er ist auch recht begeistert von Alina – die hat erst am Kindertischchen gesessen und Bücher angeguckt, dann aber lieber den Hocker rumgeschleppt. Es war allerdings sinnlos ihn darauf hinzuweisen, dass es ein Mädchen ist. Auch nach dem fünften Mal blieb er beim „Er“ -.-

Die Sonne senkt sich dem Horizont entgegen.Auf der Friedensbrücke staut sich der Verkehr, wie heute Morgen.Alina ist fix und fertig. Platt.Nachdem sie im Auto eine Weile an ihrer Eulen-Spieluhr gezogen hat, schläft sie ein.

(Maria, swg)

Meinem Bruder hatte ich einen Ausflug zur F60 geschenkt – ich glaub, das ist mehr als ein Jahr her… Marias Vater haben wir auch noch mitgeschleift, der sieht seine Enkeltochter demnächst fünf Wochen nicht – quasi letzte Chance.

Die F60 ist die größte bewegliche Arbeitsmaschine der Welt. Fünf Stück hat man davon gebaut, vier fahren noch und enblößen die Braunkohle. Eine wurde stillgelegt und konnte von einem Verein erhalten werden; sie steht in Lichterfeld, halb auf dem Weg von Dresden nach Berlin.

Das Teil ist ein Gigant: 502 Meter überspannt sie, zwischen den Fahrwerken liegen 275 Meter, der Ausleger ragt 191 Meter über die Halde hinaus und reicht in eine Höhe von 74 Meter (rechts).F60 PanoramaNach einer kurzen Ansprache unserer „Reiseleiterin“ gibt’s Helme und dann können wir zum Aufstieg. Dazu muss man hinten rum zwischen das Fahrwerk. Man steht staunend vor 700 eisernen Rädern.Fahrwerk F60Fahrwerk F6013.500 Tonnen wog der Koloss! Heute, nachdem die weiter verwendbare Technik abgerüstet wurde, sind es noch 11.000 Tonnen. Jetzt aber mal die Treppe rauf.F60 PanoramaLinks ist der Ausleger, der über den Tagebau hinüber zur Abraumhalde reichte. Im Betrieb waren der Abraumförderbrücke zwei Eimerkettenbagger beigestellt, die den Abraum auf die Brücke schaufelten. Rechts ist einer der beiden Querförderer zur Hauptbrücke zu sehen. Hier nochmal in groß.Das Hauptförderband liegt nicht mehr auf der Brücke.Ein Blick zurück ist atemberaubend. Der riesige Koloss gleicht von hier eher dem filigranen Netz einer (größenwahnsinnigen) Spinne.Runtergucken muss man auch wollen.Manchmal steht man auf einer Treppe, drunter kommt lange nichts und dann erst der Boden.Oh, eine Lampe.Wir sind schon 275 m weit: das ist der erste Abraumausleger.Wir stehen über dem Haldenfahrwerk.Hier geht es wieder runter: Abseilen ist angesagt.Wenn man das gebucht hat.

191 m weiter ist man ganz oben und kann runter und rundrum gucken.Das da unten ist wird der Bergheider See. Seit ein paar Jahren ist der Pegel wohl nicht mehr gestiegen, im Spreewald käme nicht mehr genug Wasser an.Bergheider SeeAn der Förderseite sieht man den zweiten Ausleger für den Abraum-Eimerkettenbagger.Der Weg zurück ist so lang, wie der hin. Aber man kann mal wie ein Kanzler gucken, vom Medienkanzlerblick.Und das hat’er gesehen.

Die Treppe hab ich für Mutti fotografiert.Von solchen Ausblicken ist sie „Fan“.

Wahnsinnsbrücke. Da unten in der Kiste ist übrigens die Steuerzentrale (gewesen). Drei große Schränke voll Robotron.Abwärts gehts.Rechts sieht man den Trafowagen. Die Anschlussleistung der ganzen Brücke beträgt 27.000 kW.

Damit ist die Tour zu Ende. Im Werkstattwagen gibt’s einen Imbiss und Nachmittagsbrei für Alina.

(Maria, swg)

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