Wochenend-Kurztripps sind mir irgendwie zum Gräuel geworden. Der Aufwand ist nicht geringer, als für eine ganze Woche, meist bleibt die Erholung dabei auf der Strecke. Dieses Wochenende, zum Beispiel, besuchen wir meine Tante: Familienfest. Nicht dass das nicht schön wäre, es ist aber viel Weg bis dahin. Außerdem hat die Große heute Geburtstag, der muss auch irgendwie mit gefeiert werden. Damit wir das irgendwie gewuppt kriegen, haben wir uns den Freitag frei genommen. Also Maria und ich. Die Kinder müssen trotzdem in Schule und Kita. Wir brauchen die Hände frei, es gibt etliches vorzubereiten, ehe wir zum Familienfest meiner Tante abdüsen können.

Einen Geburtstagskuchen hat Alina zwar wunschgemäß bekommen (Zupfkuchen); Aber der reicht natürlich nicht fürs Kaffeetrinken mit der ganzen Familie, sodass ich noch was backen muss. Klamotten brauchen wir nicht so viel, die ganzen vielen Kleinigkeiten müssen am Ende aber doch zusammen gesammelt werden. Das Fitness-Studio will ich auf gar keinen Fall weglassen; Wenn ich das irgendwie vermeiden kann bleib ich da nicht weg; Montag, Mittwoch und Freitag ist das einfach Gesetz. Weniger als drei Mal die Woche hinzugehen würde nichts bringen. Es ist Freitag: Ich geh zum Sport.

Theoretisch wollten wir gemeinsam frühstücken gehen; Wir sind eingefleischte Bäckereifrühstücker. Ich schrieb ja schon mal, dass es für uns nichts besseres gibt, als den Tisch hinterher nicht ab- und die Küche aufräumen zu müssen. Ganz zu schweigen davon, am Anfang dauernd noch Kleinigkeiten holen zu müssen, die man doch beim Tisch decken vergessen hat.

Es ist aber eine Tatsache, dass wir diese Stunde nicht haben. Mika in der Kita abgeben und Fitness-Studio: Es ist schon viertel zehn, ehe ich zurück bin. Jetzt wartet der Limetten-Käsekuchen auf mich, die Brownies backe ich danach schon fast nebenbei, beim Küche aufräumen. Maria hat inzwischen allen Kram in einer großen Eurobox verstaut, unsere und Mikas Klamotten finden in einer kleinen Sporttasche Platz. Zelte, Schlafsäcke, Iso-Matten – wir werden im Garten meiner Tante campieren. Die beiden Großen mussten schon gestern ihre Rucksäcke packen, mit allem, was sie fürs Wochenende brauchen – Klamotten, Spiele/Beschäftigung, Waschzeug. Hat sogar einigermaßen geklappt.

Maria holt das Teilauto ab. Inzwischen kommen die Mädels aus der Schule, suchen noch ein paar restliche Sachen; Unser Kram passt problemlos in den Kofferraum des Kia, Mikas Kindersitz noch auf die Rückbank, dann haben wir tatsächlich alles erledigt und sind wirklich pünktlich in der Spur; Halb drei; Wir sammeln Mika noch in der Kita ein und raus geht’s im Freitags-Berufsverkehr.

Den halben Tag vorbereiten um das Wochenende irgendwo zu verbringen ist irgendwie nichts für mich. Der Berufsverkehr gibt mir ein bisschen den Rest, fast eine dreiviertel Stunde brauchen wir aus Dresden raus. Ich will mein Fahrrad, brauch kein Ziel.

(swg)