19.5.2023
Ein bisschen beruhigt es mich, das Mika sich nicht anders verhält, ob wir zu Hause sind, oder irgendwo zu Besuch. Man kennt das ja mit sogenannten Vorzeigekinder. Anderswo hat man ein Sonnenscheinchen, zu Hause ist man im Dauerstress. Mika legt da eher eine gewisse Kontinuität an den Tag: Momentan will er nie nicht schlafen, ist unruhig, fuchtelig und allgemein unentspannt. Ob zu Hause oder bei meinen Eltern, zum Beispiel: Das nimmt sich nichts. Auf dem Rücken liegen will er keinesfalls, auf dem Bauch liegend suchen sein Hände und Schnute Beschäftigung, ganz egal wie breit er ist.An den Fältchen unterm Auge erkennt man glaube ich sehr gut, wie fertig er hier gerade ist. Lange hält er das natürlich so nicht durch, dann schreit er wieder.
20.5.2023
Wir müssen Jannika von ihrer Geburtstags-Übernachtungsparty abholen, machen wir natürlich mit Bus und Bahn. Mika kommt ins Tragetuch, in der Hoffnung, dass er vielleicht endlich mal wieder tagsüber schläft. Die ist natürlich unbegründet, mehr als eine halbe Stunde kommt nicht zusammen. Fast die ganze Fahrt guckt er mit Fältchen um die müden Augen raus und denkt nicht daran zu schlafen. Zwischendurch klappen ihm die Äuglein dann doch mal zu, aber eben nur für Minuten. Gerade ist es dazu etwas schwierig, die passende Kleidung zu finden – das Wetter ist so wechselhaft. Wenn Mika zu warm wird, ist er eh sehr schnell wach und ungemütlich. Bei Jannikas Freunden ist die Sonne rausgekommen: Mika schreit und ist schlecht zu beruhigen. Rausholen will ich ihn nicht erst, unsere nächste Station soll das WildEast sein: Alina will neue Skates haben.
Mit sanftem rumgeschuckel beruhigt Mika sich einigermaßen: Wir verabschieden uns schnell; Mika schläft aber weiter trotzdem nicht. Stattdessen würscht er mit seinem Köpfchen rum, verliert seinen Schnuller, will ihn wiederhaben, alle paar Minuten. Er schiebt mir seine Händchen unter die Achseln und krabbelt mich da; Maria hat gut lachen, bei ihr kann er das anatomisch nicht…
Mittag ist ran, ich will das Kind endlich aus dem Tragetuch haben; Es ist einfach nur sehr stressig, wenn man abwechselnd angeningelt oder gekitzelt wird. Wir steuern eine Schwerdtner-Filiale an; Die bieten einen brauchbaren Mittagsimbiss und immer recht nette Sitzplätze.Ein Wickeltisch fehlt trotzdem, sowas sollte echt Standard sein! So ein Klapptisch nimmt wirklich keinen Platz weg. Aber im leeren Gastraum ficht uns das heute nicht an.
Unsere Abhalterei mit Mika zeigt langsam Erfolg: Seine Stoffwindel ist trocken. Also wird das Kind schnell geschnappt und über die Toilette gehalten – da strullert er einfach rein. Stoffwindel und die dichte Überwindel wieder dran: Kein Aufwand und kein Müll. Das klappt nicht immer so bilderbuchmäßig. Er macht es einem schwer zu erkennen, wann er mal muss. Maria stillt ihn während des Essens, dann bekomme ich ihn wieder auf den Schoß. Er guckt ein bisschen seltsam und ich frag noch rein rhetorisch „Du musst gerade, oder?“ Ein sonnenscheingleiches Lächeln zieht in sein Gesichtchen und schon pupst er kräftig in seine Windel. Immerhin hält er das Meiste an, bis er wieder über der Toilette hängt.
Es ist halb zwei, Zeit den Heimweg anzutreten. Außerdem ist Alina scharf darauf, ihre Skates im Hof auszuprobieren.
23.5.2023
Leuchtendes fasziniert Mika immer schon, den Blümchen-Stern im Flur kann er sehr ausdauernd anstarren. Den beiden großen hab ich neue Nachtlichter bestellt und dabei ist mir auch noch eine LED-Kette mit Filzblättern in den Warenkorb gefallen.So ist Mika zumindest Abends im Bett ruhig und schläft sogar mal einfach so ein.
(swg)