Was Mutti kann, das Vatikan. Ok, der ist flach, musste aber gemacht werden, sonst platzt hier ein Kopf. Bevor wir mal wieder Italien verlassen, wollen wir etwas römische Atmosphäre schnuppern.

Die Metro bringt uns bis Spagne. Hier können wir einen Fuß auf die römische Treppe setzen. Nicht ganz: Vorher müssen wir die wirklich penetranten und nervtötenden Rosenverkäufer unter Androhung von ernsthaften Schlägen loswerden: Ein einfaches „No“ reicht hier wirklich nicht. Die versuchen einem ihr Grünzeug in die Hand zu zwingen. Danach gibt’s fast kein Zurück, die nehmen ihre Rose einfach nicht wieder in die Hand. Ein beherztes & lautes „Go Away!!1!“ verschafft uns 10 min Ruhe, das haben nämlich auch die anderen mitgekriegt, und in den Brunnen will dann doch keiner geschubbst werden… ;)Wie wir aus dem Reiseführer lernen, heißt die Spanische Treppe Spanische Treppe weil hier die Spanische Botschaft steht. Von oben bietet sich schon ein guter Panoramablick über Rom.Nichts als Häuser bis zum Horizont. Den Blick etwas nach unten kann man die teuerste Einkaufsmeile Italiens sehen: die Via Condotti. Gucci, Prade, Louis Vuitton…Das nötige „Kleingeld“ sollte man hier schon parat haben – oder eine gut belastbare Kreditkarte.

Wir lustwandeln die Via dei Condotti hinunter. Wenn sie als Via della Fontanella di Borghese fortführt, wird es deutlich ruhiger, die Geschäfte auch geldbeutelfreundlicher. Eine Coke aus dem kleinen Supermarkt, noch eine Flasche Wein, dann gehen wir unserem nächsten Ziel, der Engelsburg entgegen. Wir biegen etwas eher an der Piazza Nicosia zum Tiber ab.
Von hier kann man schon die Engelsbrücke und die Engelsburg sehen.Da unser Roma Pass noch ein freies Museum bietet, beschließen wir, dass ihre Ausstellungen einen guten Abschluss für unseren Rombesuch darstellen. Da gehen wir also lieber morgen hin – heute habe wir da keine Lust drauf. Mit verschmitzter Freude entdecken wir neben der elend langen Warteschlange am Eingang ein einsames, leeres Drehkreuz mit der Aufschrift Roma Pass! Wir dürfen also auch morgen an den Wartenden vorbei flanieren.

Nun denn: Vatikan, Petersdom.Es ist nicht wirklich voll. Allerdings täuscht uns wohl auch die Dimension des Petersplatzes: Vor den monumentalen Bauten gehen die Menschen unter.

Nach Taschenkontrolle per Röntgen und Metalldetektor dürfen wir weiter zum Petersdom vor. Die Schweizer Garde wacht.Wir wollen auch hier wieder einen Audio-Guide. Der Unterschied zur Führung beträgt nur zwei Euro (15,-€ statt 13,-€), also nehmen wir die Führung. Das lohnt sich schon deshalb, weil man Fragen gleich los werden kann.

Der erste Eindruck des Petersdoms von innen ist überwältigend. Er ist einfach nur gigantisch groß und unfassbar reichhaltig augeschmückt. Fresken und Stuck, wohin man blickt.In der 80 m hohen Halle sehen die Menschen winzig aus. Wohin man blickt, teuerster Marmor & Gold überall.Jede Statue ist wenigstens 5 m hoch. Die Buchstaben der umlaufenden Inschrift messen zwei Meter Höhe! Das Auge verliert hier drinnen einfach jeglichen Bezug.Aus welchen gigantischen Blöcken Marmors die einzelnen Monumente (alle aus einem Stück!) gehauen worden sind, ist kaum fassbar.Die Fresken sind nicht die Originale – diese befinden sich im Vatikan-Museum – sie sind ersetzt durch Nachbildungen in Mosaik.

Nach so überwältigender Kunst wollen wir einen Blick von oben auf Rom werfen. In der Ferne lässt sich das Auge sicher etwas entspannen. Unsere letzten 10,-€ – Bargeld schon wieder alle – gewähren uns den Aufstieg zur Laterne auf dem Dom. Wir nehmen die Treppe, so alt sind wir nicht und das Geld für den Aufzug haben wir ja auch nicht ;). Die stickige Luft, die uns aus dem sich oben gerade öffnenden Fahrstuhl entgegenschlägt, bekräftigt uns in unserer unfreiwilligen Entscheidung: Alle Passagiere steigen mindestens so verschwitzt aus, wie wir auch vom Treppenaufgang kommen.

Wir können nun noch einmal selbst aus dem inneren der Kuppel einen Blick hinunter in den Dom werfen. Seine Dimensionen bleiben unfassbar.Über nun viel schmalere Treppen steigen wir weiter hinauf. Es wird klaustrophobisch eng und es stockt.Über eine letzte, sich eng windende Wendeltreppe gelangen wir endlich wieder ins Freie. Zu viele Besucher sind aber noch hier oben.Mehr als ein paar kurze Blicke haben wir nicht, bevor wir uns in die Schlange zum Abstieg einreihen.

Einen Blick in die Papstgrotte werfen wir noch. Von andächtiger Stille auch hier unten keine Spur. Unter viel *sccccchhhhhht!!!1!* der Security steigen wir wieder nach oben.

Für heute haben wir genug. Auf dem Weg zur Metrostation Ostaviano decken wir uns in einem Supermarkt mit Prosciutto, Tomaten und Mozzarella ein – unser Abendbrot ist gesichert.

(Maria, swg)