Es ist ein Samstag Abend. Die „Wirtschaftskrise“ ist in vollem Gange – wenigstens wenn man dem Wehgeschrei in den Medien Glauben schenkt. Andererseits ist die Stadt voller Menschen und niemand ist ohne Kartons und Tüten unterwegs… Es wird wohl verünftiger Weise in Sachwerte investiert? Meine Schritte lenke ich seltener Weise in einen Elektronik-Hassmarkt (aka Saturn), heute muss es mal sein.

Der Markt ist ein Schlachtfeld, ein verheerter Kriegsschauplatz – Kriegsberichterstattung. Fahle Leuchtstoffröhren erhellen die Szenerie, nur die Ecke der Hifi-Vorführwelt liegt in Düsternis. Es herrscht die drückende Stille nach dem Sturm. Nichtmal Musik. Auf den Repräsentationsflächen für Angebotsware liegen nur noch einige zersplitterte (!) Europaletten. Vereinzelt liegen Verpackungsreste in den Gängen, die Regale stehen zum Teil nicht mehr in Reih und Glied. Einige wenige Untote schlurfen entlang der flimmernden TV-Wand. Mein ängstlicher Blick in den nächsten Regalgang geschieht in Erwartung einer grausam entstellten Verkäuferleiche… In der DVD-Abteilung gibt es Lücken, der Rest folgt dem Alphabet nicht mehr, ich finde aber, was ich brauche. Nachdem ich mit dem hohläugigen Zombi an der Kasse die Transaktion DVD gegen Hirn Geld abgewickelt habe, verlasse ich hastigen Schrittes die Szenerie…

’s ist Advent. (swg)