Noch nie aufgefallen? Ich muss an ganz bestimmte Geräusche denken, wenn ich Städtenamen höre oder lese. Nichts, was wirklich mit der Stadt an sich etwas zu tun hätte – und auch nicht bei jeder Stadt. Aber manche machen ein Geräusch, mit ihrem Namen. Ganz einfaches Beispiel:
Düsseldorf – Das ist laut, das hört man sofort: Ein schwerer Schmiedehammer, der auf ein Schlüsselbund auf dem Amboss donnert. Keine Ahnung, wer sein Schlüsselbund auf dem Amboss liegen lässt!
Oder hier:
Rostock – Ok, das ist schon selbst ein Geräusch. Aber ich muss an eine anruckende Lokomotive denken. Dampflok natürlich. Die Waggons rumpeln aneinander, als sie zurück setzt. metallenes Rumpeln, Fauchen von der Lok, das Rasseln des Antriebsgestänges.
Oer-Erkenschwick – ein Fenster öffnen: es klemmt etwas im Rahmen – das lackierte Holz gibt ein kurzes hohes, leicht gequältes quitschen von sich. Unangenehm. Das Geräusch.
Nürnberg – Sonores Brummen, wie von einer Drehbank, nicht sehr hoch, leicht an- und abschwellend.
Vielleicht liegt’s doch im Namen selbst, an der Aussprache, wie er sich anhört. Hm. Scheint Wochenende zu sein. (swg)