Zur Keynote kann ich zwei Bilder nachtragen. Gehalten wurde sie dieses Jahr von Tim Pritlove (Tradition?) und John Perry Barlow.
John zeichnete seinen Weg vom Farmer in Wyoming zum Free Speech Aktivisten. Dabei gab der ehemalige Song-Schreiber der Grateful Dead, Hippie und Gründer der Electronic Frontier Foundation einige Stories über Hacken und Ethik zum besten. Dabei appelierte er an alle im Saal: Spam, Phishing und Vieren zerstören das Internet. John mahnte an, dass ihm die Hacker hier zu wenig engagiert sind – früher hätten die Blackhats andere Hacker mehr fürchten müssen, als die Strafverfolgungsbehörden. Heute, so viel ihm auf, haben Veröffentlichungen von Löchern und Bugs auf Listen wie Full Disclosure in ihrer Zahl abgenommen. Sie tauchen eher wieder so nebenbei auf, wenn ein Fix existiert. Schlimmer noch, erst wenn schon der erste Wurm/Bot existiert und die Lücke nutzt. Offensichtlich ist der Verkauf von nutzbaren Lücken in Systemen ein zu lukrativer Markt geworden…
Das klang hart. Und einige im Publikum fühlten sich auch angegriffen, wie man an einer Meldung ins Saalmikro hören konnte. Aber für mich ändert das nichts daran, das John grundsätzlich recht hat. Ob man jetzt hingehen muss und Selbstjustiz üben, darüber sollen sich andere Streiten. Mir sind sich die Leute gegenseitig zu egal, Turboindividualismus. Aber keiner ist für sich allein, wer nicht mitmischt und kommuniziert, ist raus.
Mitten in seiner Rede unterbrach sich John und blickte zur Decke des Saals: „Damn, this space is so weird. I just thought it might take off! This building appears to be a combination of acid and communism, don’t you think?“ Er muss es wissen :-)
(swg)
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