Umzug: Man versinkt in einem Chaos aus Dingen, die man seit Jahren nicht mehr in der Hand hatte. Verpackt man selbiges ohne draufzugucken, steht man anschließend am Fuß des Mount Kartonage und ruft „Scherpa!“.
Die Kunst des Wegwerfens ist eine hohe und unterschätzte, die man als DDR-Kind nicht unbedingt gelehrt bekam: Alles verwertbare wurde einem Zweck zugeführt – und sei es nur dem Zweck als Tauschobjekt. Gruselig, wie mancher DDR-Keller jedem Messi zur Ehre gereichte.
Das vermeide ich gerade recht erfolgreich, aber es bleibt trotzdem genug lebensbegleitende Masse. In neue Möbel soll die rein.
Vollgestellte Wohnungen sind mir aber ein Graus. Meine Oma selig und ihr zweiter Mann waren in Sachen Stauraum Pefektionisten. Für sie bildete Wand ein zu kurzes Wort, deswegen setzten sie lieber zusammen: Schrankwand. An _jeder_ Wand. Bis unter die Decke. Und vollgestopft!
Ich glaube heute sogar, die beiden verstanden so viel Physik, dass sie innen größere als nach äußeren Maßen mögliche (Stau-)Räume erzeugen konnten. Die Auflösung der Wohnung war ein Abenteuer mit vielen vollen Autos.
Sowas darf mir nicht passieren! Im Wohnzimmer brauch ich was zum Sitzen. Und ich will Platz für CDs & DVDs, der Rechner muss dahin und sein Display. Eine alte Anrichte wäre fast richtig, nur ist die zu hoch. Sideboards gibts aus älterer Zeit nicht wirklich – zumindest nicht im A&V. Bleibt nur neu: IKEA hat ’ne ganze Menge ansehnlicher TV-Möbel mit passenden Regalen/Vitrinen (BONDE in Birke: die TV-Bank und zwei schmale Regale). Aber irgendwie sieht das schonwieder sehr nach Schrankwand aus – Grauen.
Zwiespalt. Möbel ja, aber nicht „Eiche, rustikal“! Kartons nerven. (swg)