Hab mich an meinem letzten Wochenende neben diversen kulturellen Dingen nochmal dem groessten Flohmarkt in Petersburg gewidmet, das heisst, ich hab ihn ein zweites mal aufgesucht.
Selbiges ist ehrlich gesagt gar nicht so einfach bzw. nimmt relativ viel Zeit in Anspruch, da „Yunona“ ziemlich weit im Sueden der Stadt ist. Die erste halbe Stunde mit der Metro ist noch ganz okey, aber danach gehts mit der Strassenbahn weiter, und das ist durchaus ein Erlebnis. Ich glaube nicht ohne Grund faehrt dieses Gefaehrt in Petersburg nicht mehr als 30 km/h. Zum einen ist das auf den Zustand der Wagen selbst zurueck zu fuehren. Neben groesseren, offensichtlich zum Wagen gehoerenden Einzelteilen, die lose herumliegen, kann man an diversen Stellen bis auf das Gleisbett hinunterschauen. Vielleicht muss das ja so sein aber ich hab mich dabei eher unwohl gefuehlt. Zum anderen liegt es an den Gleisen, deren Stoesse mitunter 5 cm erreichen.
Yunona selbst besteht eigentlich aus zwei Maerkten. Der eine Teil ist ein Flohmarkt, wie man ihn in unseren Breiten kennt. Neben allerlei Krimskrams werden alte Orden, Samovare und jede Menge grobes Werkzeug (bis hin zu halben Drehmaschinen) angeboten. Der andere Teil besteht aus einem riesigen Areal aus Containern und ueberdachten Bereichen. Dort kann man an Computerzubehoer, Elektronikeinzelteilen, Handys, HiFi-Artikel, CDs und DVDs alles bekommen, was man sich vorstellen kann. Sozusagen ein russischer Mediamarkt. Wo das Zeug herkommt sollte man lieber nicht fragen, aber die Preise liegen zumeisst unter den marktueblichen. Nicht zu vergessen ist auch noch das reichhaltige Angebot an Jaeger- und Anglerzubehoer, angefangen bei der simplen Angel bis hin zu Waffen aller Art.
Im Zentrum des Ganzen befindet sich schliesslich eine Art „Entertainment-Bereich“. Die Einnahme der vielfaelltig angebotenen Speisen hab ich mir vorsichtshalber verkniffen. Aber der drittklassige Saenger, welcher mehr oder weniger motiviert alte Titel von „Modern Talking“ darbot, war schon echt sehenswert. (Henner)