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Das wird wieder was geben! Mit den Johannisbeeren aus dem elterlichen Garten und weißem Rum und etwas Zucker und Zeit entsteht ein herrlicher Johannisbeer.Ansatz Johannisbeer auf RumGerade noch vorm großen Gewitter sind wir mit dem Pflücken fertig geworden. Jetzt grollt der Himmel. Und es blitzt wie auf’m Laufsteg, nur das Donnern kennt keine Konkurenz. Das Kind schläft fest. Natürlich.

Heute haben wir mal probiert, ob wir nicht auch mit dem Twingo aus kommen: Das die Babyschale wenigstens vorn reinpasst ist ja schon klar. Aber der Kinderwagen?! Geht aber wirklich. Ziemlich viel Innen bei so wenig Außen :).

(Maria, swg)

Seit fast einem Jahr liegt hier schon der Artikel zu Frau Duves Buch rum, „Anständig Essen“. Ich krieg ihn nicht fertig. Mein ganzes bisheriges Geschreibsel hab ich jetzt über Bord geworfen – Führt eh zu nix. Deswegen nochmal von vorn:

Nachdem ich das Buch von Frau Duve gelesen hatte, hab ich es jemandem gegeben, von dem ich weiß, dass er empfänglich dafür ist: Jens. Der versucht eh schon eine ganze Weile so öko, bio und lokal wie nur möglich einzukaufen. Am Besten fasst sich das Buch wohl mit folgendem Wortwechsel beim Mittagessen zusammen:

Jens: „Stephan, ich hab das Buch durch.“
swg: „Und?“
Jens: „Ich les sonst nicht so viel. Dicke Bücher möglichst eh nicht. Das hab ich in zwei Tagen durchgehabt…“
swg: „Respekt“
Roman: „Und jetzt?“
Jens: „Erstmal vegetarisch…“ *leicht elendes Gucken*
swg: „Soll ich Dir auch mal’s Essen versauen, Roman?“
Roman: „Danke, aber nö…“


Frau Duve hatte in ihrem Autorenleben etwas Zeit und Muse, sich mit etwas ganz alltäglichem auseinander zu setzten: Essen. Und damit ist nicht Kochen gemeint, was eigentlich davor kommt. Viel mehr hat sie die Frage nach dem „Woher“ und „Wie wird’s gemacht“ der Zutaten interessiert.

Was jeder, der sich auch nur ansatzweise mal diese Frage beim Einkaufen gestellt hat, geahnt haben muss, ist real grausamer als vorstellbar. Wie soll es auch anders sein, wenn ein kleiner Schlachthof 4000 Schweine pro Woche „verarbeitet“ und der Deutsche im Durchschnitt 250g Schwein pro Tag frisst?!

Mich hat das Medienecho auf das Buch interessiert. Ich habe keinen Fernseher – die gesamte Verblödungsmaschinerie dahinter ist mir zu dumm. Ich reg mich ja schon über die Desinformation der Tagesschau auf. Deswegen sind die Talk-Runden, in denen Sie saßen, komplett an mir vorbeigegangen. Inzwischen habe ich stattdessen mal in den Online-Ausgaben der diversen Print-Medien quergelesen. Irgendwie scheinen die aber auch nicht besser, als meine Meinung übers Fernsehen ist: Sie kommen mir da ein bisschen denunziert vor.

[spoiler name=Psychotricks]
Zum Beispiel FAZ: Es geht kurz um das, was Sie im Verlauf der Zehn Monate nach und nach nicht mehr aßen. Dann kommt eine Zwischenüberschrift:
„Schön war das insgesamt nicht“
Und es geht weiter mit der genaueren Beschreibung der Frutarier-Phase – und, dass das zeitweise körperlich doch ganz schön war. Der tatsächliche Bezug kommt aber erst mit der Beschreibung der Zustände der Massentierhaltung: „Schön war das insgesamt nicht“. Aber was bleibt beim Lesen hängen? Richtig! Bio -> fleischlos -> keine Tierprodukte -> frugan: nicht so schön. Manchmal bin ich geneigt, doch irgendwie an die Große Weltverschwörung™ zu glauben. Wieviel Absicht steckt hinter solchen Rezeptionsfallen? Achja und: Haben sie jetzt tatsächlich eine Mission, wie es unter dem Titel des FAZ-Artikels steht? Kam mir in ihrer Lesung gar nicht so vor…

Vom ehemaligen Nachrichtenmagazin erwarte ich ja schon lange nichts mehr, und werde auch diesmal nicht enttäuscht. „So gesittet und wenig radikal ging es wohl selten auf einer Vegetarismus-Veranstaltung zu. Von Wutbürgertum und Verbraucherzorn keine Spur, hier kochen keine Emotionen hoch“. Aha soso, keine hysterisch kreischenden, blass-dürren Kräuterhexen im Ökohanfpulli?! Wie ungewöhnlich!!1! Ich frage mich gerade, was Leute wie Meredith Haaf eigentlich über die Subversivmesse schreiben würden?! Das sie es bis jetzt nicht taten, beruhigt mich fast. (Was oder ob sie denken, frage ich lieber nicht.) Auch der Hinweis auf das junge, gediegene Publikum schmeckt komisch im Zusammenhang mit dem vorher erwähnten Bildungsbürgertum. ‚Könnt ich mir auch leisten, wenn Mama und Papa alles bezahlen!‘ Vielleicht les ich nur zu viel hinein.
[/spoiler]

Eine Sache nehm‘ ich Ihnen aber doch irgendwie krumm, Frau Duve: Was haben sie für eine Problem mit Männern?

Die können und wollen gar nie nicht auf Fleisch verzichten, das wär‘ unmännlich. Inkonsequent sind sie auch…

Andererseits sind es aber meist Männer, die Sie zur geänderten Lebensweise konsultieren/interviewen: auf dem Bauernhof, der Frutarier, der Typ von der indischen tothunger-Religion…
Emanze! Emanze! ;)

Wer sich dafür interessiert, warum er Bio und Öko und sowieso wenig bis keine Tieren essen sollte, kann in „Anständig Essen“ ein paar gute Argumente finden.

(swg)

Anständig essen von Karen Duve
Galiani, Berlin; 1. Auflage, 30. Dezember 2010
335 Seiten
ISBN 10: 3869710284
ISBN 13: 9783869710280
Preis: 19,95 €

Weihnachten naht, palettenweise versperren Hohlkörper aus Schokolade die Gänge der Kaufhallen und Lawinen von Christstollen begraben Regalreihen. Dazwischen marodieren Leb-/Pfefferkuchen aus verschiedensten dafür bekannten und nicht bekannten Städten. Es ist nicht zu übersehen, Weihnachten naht. Aber wer bin ich, mir Weihnachten durch profanes Kaufen fertiger Produkte in meine Stube werfen zu lassen?! Selber machen ist wieder im Kommen! (Außerdem hat Mutter „nö“ gesagt, muss ich also selber ran)
Der Feiertag ist wie geschaffen dafür, die eigene Küche in ein absonderlich Schlachtfeld zu verwandeln. Nach meinem ersten Versuch Stollen zu backen vom letzten Wochenende ist heute wieder genau die richtige Laune beim Aufstehen dafür.Stollen backen
Das Rezept für einen Stollen ist einfach (Die Zutaten sollten auf Zimmertemperatur sein, dann lassen sie sich leichter verarbeiten):
Zutaten
500g Mehl
100g Zucker
300g Rosinen
evtl. Rum zum Einlegen
40g Hefe
5g Salz
50g Schweineschmalz
50g Butter
50g Butterschmalz
50g Zitronat
50g Orangeat
½ ungespritzte Zitrone (Saft und Schale)
oder fertig geriebene Zitrone aus der Tüte
25g bittere Mandeln
40g süße Mandeln
1 Päckchen Vanillezucker
200ml Milch
Nach dem Backen: ½ Stück Butter &
½ Päckchen Puderzucker
In etwas lauwarme Milch wird die Hefe gebröselt und aufgelöst. Das Mehl wird in eine Schüssel gesiebt und in die Mitte eine Vertiefung gedrückt. In die Vertiefung im Mehl wird die aufgelöste Hefe geben und von der Mitte aus wird etwas Mehl dazugerührt, dass ein kleiner Teig entsteht. Diesen Vorteig bestäubt man mit etwas Mehl und läßt ihn eine halbe Stunde gehen.
In der Zwischenzeit können die anderen Zutaten vorbereitet werden: die bitteren und süßen Mandeln abziehen und hacken und die Rosinen, wenn nötig waschen (sonst wird der Teig evtl. unansehnlich braun). In letzter Zeit sind mir allerdings Rosinen über den Weg gelaufen, die bereits sehr sauber sind. Außerdem noch die Zitrone auspressen und die Schale reiben¹.
In den aufgegangenen Vorteig werden jetzt alle Zutaten eingeknetet. Der Teig muss am Ende fest, darf aber nicht zu derb sein. Mit der Zugabe der Milch sollte man vorsichtig sein und tatsächlich nur den Rest der 200 ml zugeben. Ist der Teig nicht fest genug, läuft er beim Backen breit. Er muss jetzt wenigstens zwei Stunden gehen, besser lässt man ihn über Nacht in Ruhe.

Backen: den aufgegangenen Teig zusammenstoßen und eine schmalen Rolle auf dem gefetteten Backblech formen. Die Rosinen auf der Oberfläche sollten abgelesen oder reingedrückt werden, da sie sonst im Ofen verbrennen. Die Rolle wird längs einen Zentimeter tief eingeschnitten und muss noch einmal zehn Minuten ruhen. In der Zeit kann der Ofen vorgeheizt werden: 160°C genügen, bei Umluft sogar etwas weniger. Nach knapp einer Stunde sollte der Stollen hellbraun und fertig sein. Den heißen Stollen mit einer Gabel an verschiedenen Stellen einstechen.

Verschiedenen Rezepte verlangen, den Stollen jetzt mit (einem halben Stück) zerlassener Butter einzupinseln und mit dem Puderzucker einzustäuben. Da ich den Stollen aber lieber länger als zwei Wochen reifen lasse (er ist dann einfach besser durchgezogen), könnte es passieren, dass die Butter ranzig wird. Die längste Lagerzeit bisher bei einem Stollen war 1 Jahr – natürlich unverdorben, da ohne Butterbehandlung. Gut verpackt war er einfach in der kühlen Vorratskammer vergessen worden.

Nachdem der Stollen einen Tag lang ausgekühlt ist, wird er in Butterbrotpapier gewickelt und in einer Folietüte verschlossen. Kühl (10-18°C) und trocken lasse ich den Stollen vier Wochen in Ruhe. Ein paar Tage vor dem Anschnitt wird er wie oben beschrieben mit Butter und Puderzucker behandelt.

¹ Noch etwas zu dem Rezept: Ich glaube, die fertig geriebene Zitrone aus der Tüte ist besser, als die frisch ausgepresste und deren geriebene Schale. Letztes Jahr war es mal passiert, dass ein Teig nicht ordentlich aufgehen wollte, und ich meine, es lag an etwas zu viel Zitronensäure -sie scheint die Hefe zu behindern. (swg)

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