Mitfahrgelegenheiten finde ich ja schon immer toll. Nicht nur wegen des Preises. Man lernt immer recht interessante Leute kennen. Ok, der Typ, der mir die Versicherungswirtschaft erklären und was über Geldkreislauf erzählen wollte: Der. War. Nervig. Aber es ging ja nur bis Chemnitz :)

Die Fiestafahrerin, die mich mal aus Stralsund mitgenommen hat: Testkäuferin. Klasse Job. Die hatte gerade Mercedes-Autohäusern auf den Zahn gefühlt. Als Frau erlebt man dabei mehr, als als Mann *g*. Ein Student, der seinen Motorradschein in den Semesterferien in Berlin machte – schön weg von Dresden, damit die Eltern nix erfahren…

Es gibt noch mehr. Aber die neueste Autobahngeschichte is’n Ding: Ich hab Sohnemanns Vater von Dresden nach Hamburg mitgenommen. Wegen ’ner Absage blieb der andere Platz frei. Kaum auf der Autobahn klingelt mein Handy, ob ich immer noch über Berlin nach Hamburg fahre – Klar. Treffpunkt auf dem Navi rausgesucht, Erdal gesimst und er war dabei.

Erdal: 23, Hamburger, spielt Fußball, will eine Ausbildung als Hotelfachmann machen, ist gerade von einem Brandenburger Fußballclub angeworben worden, wird deswegen bald nach Berlin ziehen und ist auf dem Rückweg von seiner Verlagsbesprechung für sein Buch. Buch? Verlagsbesprechung? „Ja“, er habe mit einem Freund zusammen ein Jahr recherchiert: Die Bedeutung der Mutter in verschiedenen Kulturkreisen. Viele Leute hätten sie befragt, viele Geschichten gesammelt und alles zusammen in einem Buch verpackt. Vier Monate suchten sie jetzt ’schon‘ rum, aber ‚endlich‘ hätte sich ein Verlag gefunden, der es veröffentlichen will.

Sachen gibt’s. (Maria, swg)