Wie die GEZ sich unbeliebt macht, weiß sie schon lange sehr gut, kennt auch jeder – man wird ja persönlich wenigstens einmal jährlich angeschrieben, wenn man nicht voll zahlt. Nun bricht die GEZ zu neuen Horizonten auf: versucht man jetzt die Überschreitung der Grenze der Lächerlichkeit? Mit juristischer Unterstützung? Als erstes hält man sich an Akademie.de:

Die Gemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten hat die Wissensplattform akademie.de über die Rechtsabteilung der GEZ abgemahnt: akademie.de soll sich dazu verpflichten, “nicht existente” bzw. “falsche” Begriffe wie “GEZ-Gebühren”, “PC-Gebühr”, “Gebührenfahnder”, “GEZ-Anmeldung” oder “GEZ-Abmeldung” nie wieder zu verwenden.

Über eine “strafbewehrte Unterlassungserklärung” soll akademie.de für jede erneute öffentliche Verwendung eines Verbotsworts an die GEZ 5.100 Euro bezahlen.

Ob der GEZ mal einer verraten sollte, das man ein schlechtes Image aufgrund schlechter PR nicht durch noch mehr schlechte PR verbessert werden kann? Das funktioniert wie mit den Gebühren: die addiert man, Zum Mitschreiben:minus plus minus ist mehr minus. Hier wird nicht multipliziert.

Sucht die GEZ vielleicht nach neuen Betätigungsfeldern, z.B. der Reinhaltung der deutschen Sprache? Ok, ganz allein sind die Begriffe nicht der Grund für die Abmahnung: Bei Akademie.de hatte wohl wenigstens ein Artikel behauptet, die GEZ gäbe vor, dass bestimmte Schreiben nicht eingegangen seien. Und das ist eine Unterstellung, die man ohne einen Beweis keines Falls loslassen sollte. Genauer hat das auch mal einer erklärt.

In dem Zusammenhang finde ich es nicht gut, wie verkürzt die Story durch die Blogosphäre rauscht, gerade durch „die Großen“ der Szene. Mag man die GEZ noch so lächerlich finden: In einem Punkt beschweren sie sich evtl. zu Recht, und das sollte man doch nicht unterschlagen.

Wer mehr Spaß will, kann sich bei Technorati zum Thema umgucken. (swg)

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