Weder war mir Christoph Müller ein Begriff noch seine beeindruckende Sammlung. So ließ ich mich denn auch vom ersten Raum der Sonderausstellung Gala. 5 Sammler zeigen ihre Favoriten irreführen: ich war auf Impressionisten gefasst. Nun sagen mir die wenigsten davon zu, aber die Neugier auf „den Sammler ansich“ hatte mich hergetrieben. Umso mehr war ich erfreut Holländer des 16. und 17. Jahrhunderts zu sehen – geführt von Sammler Christoph Müller persönlich, mit Unterstützung vom Kurator Dr. Jan Nicolaisen. Die beiden ergänzten sich hinreißend, wusste einer durch die emotionale Bindung an seine Sammlung zu begeistern, ergänzte der andere mit Wissen. Diese Führung durch die Kunst war meine bisher schönste.
Leider endet die Sonderausstellung an diesem Pfingstwochenende, wodurch ich die anderen vier Sammler nicht mehr erleben darf. Aber den Newsletter vom MdBK werde ich abonieren, die machen solche Kooperationen traditioneller Weise – und Leipzig kann man sich immer wieder angucken.

Noch etwas zum Haus des Museums der Bildenden Künste Leipzig: Ein modernern Kasten aus Glas außen und Beton innen. Die Ausstellungsräume schachteln sich als riesige Betonquader im innern und hängen zwischen den Treppenhäusern in verschiedenen Höhen. Einzelne Plattformen lassen immer wieder den Blick nach draußen, oben und unten zu. Die Leere dominiert etwas das Gebäude und es gibt viel Treppenhaus. Man ist selbst sehr klein zwischen so viel Glas, Sichtbeton und Holzeinbauten. Ich mag sowas ja.


Ich bin zuletzt noch etwas durchs Haus getigert, ohne den Anspruch mir irgendwas genauer anzusehen. Dabei bin ich auf eine kuriose Lichtskulptur gestoßen. Geschaffen hat sie Astrid Klein (* Köln 1951 – lebt in Köln) „ohne Titel (centralnervous), 1998/2007“ Neonskulptur. Fand ich eine tolle Idee.