Der „Paradiesgarten“ – so heißt das Haus vorn an der Straßenecke – hat kein Glück mit Geschäften: Schlecker, Lampenladen, Reisebüro, Gaststätte, Teeladen – nix war lange da. An Bäckereien war bei uns eh kein Mangel: Bärenhecke hat dann im Paradiesgarten auch vor kurzem aufgegeben. Im Konsum gibt es noch einen Sternbäcker und daneben den Säurig (Bestes Brot in Dresden!). An der Haltestelle oben ist auch noch eine Bäcker-Fleischer-Kombi. Ilgen heißt der Bäcker da neuerdings. Der Wechsel brachte eine Modernisierung der Sitzplätze im Geschäft. Es ist sehr hübsch geworden, aber ab Samstag 12:00 Uhr ist zu. Wieder nix mit Sonntagskaffee und -kuchen.
Jetzt aber gibt es einen Lichtblick! Seit Jahren habe ich mich gefragt, warum hier niemand Eis verkauft: Nebenan ist das Viztum-Gymnasium – das muss ein Selbstläufer sein. Meine Gebete wurde erhört:Das Beste ist, dass das Rondell des ehemaligen Hähnchengrills zum neuen Domizil des bald entstehenden Eiskaffees wirdIm Juni soll Eröffnung sein. Freude!
Irgendwie hatte es mich gereizt, mit dem Bus auf Arbeit zu fahren. Ich muss täglich zwischen Dresden und Nossen pendeln. Mit dem Auto brauche ich 35 bis 40 Minuten, inklusive des Ganges in die Tiefgarage. Inzwischen bin ich Sehr-Früh-Aufsteher, kurz nach 5 rasselt der Wecker. Je nach dem, wie schnell mein Hirn bootet, bin ich gegen viertel sieben auf Arbeit. Das geht so schnell, weil um die Zeit kaum Autos unterwegs und so ziemlich alle Ampeln noch aus sind. Aber statt eines Lenkrades hätte ich doch lieber ein erbauliches Buch in der Hand. Oder ich könnte meine c’t zwischen Briefkasten und Papiercontainer auch mal wieder lesen… Außerdem hat mich mein Hobel ja letzte Woche nachdrücklich darauf hingewiesen, das er Busfahren auch gut findet.
Der Bus brauch 38 Minuten vom Fritz-Förster-Platz bis Nossen Markt. Stündlich ab 6:07 Uhr fährt er. Zur Haltestelle am FF-Platz muss ich irgendwie und vom Markt in Nossen auch nochmal ca. 1½ km den Berg rauf in den Gewerbepark. Da geht zu Fuß fast eine halbe Stunde flöten. Mit meinem Kickboard hab ich versucht, das zu beschleunigen. Berg rauf macht das aber gar keinen Spaß, der Zeitgewinn hält sich auch eher in Grenzen.
Faltrad-Lücke
Nach Falträdern hab ich schon mal gesucht gehabt, fand aber die ganze Schraub- und Klapperei sehr umständlich. Ein Gerät stach jedoch raus: Strida. Ein Nachteil ist offensichtlich: So klein wir Birdy oder Brompton wird das dreieckige Kuriosum nicht. Aber das ist keine Zielgröße für mich, es muss nur als Handgepäck im Bus durchgehen. Dafür klappt das Teil mit drei Hangriffen in 15 Sekunden zusammen.
klappt prima
Das begeistert mich schon sehr – vor allem muss ich hier wirklich an nichts herumschrauben! Was fetzt noch? Es hat einen Zahnriemen statt einer Kette: Man macht sich also nicht schmutzig und muss diese Stelle auch keiner weiteren Pflege unterziehen. Als Strida Evo kommt es außerdem noch mit eine Dreigangschaltung im Tretlager daher. Mit 18″-Rädern dürfte man hinreichend flink und gleichzeitig bergtauglich sein. Die Scheibenbremsen halten die Fuhre auch im Zaum.
Bei Velo-Radsport kann man sich einen gut geschriebenen Vergleich zu Gemüte führen: „Mobilitäts-Plus zum Falten“.
Das Fahrgefühl hatte ich einem kurzen Test unterzogen – auf der Caravan in Leipzig. Nüchtern betrachtet: gewöhnungsbedürftig, aber nicht unangenehm. Das Lenkgefühl ist sehr direkt. Die Gabel bietet konstruktionsbedingt quasi keinen Nachlauf und es gibt statt einer Rückstellkraft eher ein selbsttätige Einlenken – freihändig fahren ist ausgeschlossen. Mit dem kurzen Radstand fühlt sich das langsame Anfahren wackelig an und bedarf etwas Übung. Wenn’s einmal rollt, ist aber alles gut – mir hat’s sogar großen Spaß gemacht. Der zweite Punkt, der auffällt: Aufstehen und gar Wiegetritt fahren ist nicht drin bzw. bringt keinen Gewinn, sondern strengt eher mehr an. Mit der richtigen Sattelhöhe und der Untersetzung im 1. Gang ist das wohl aber nicht nötig.
Bleibt ein Gegenargument: Ein Strida Evo 18″ kann man für 1.149,-€ kaufen. Wenn man das aber gelten lässt, sind auch andere Falträder keine Option.
strida on
Ganz loslassen wollte ich von der Busgeschichte nicht und ein Faltrad wäre ideal für meinen Zweck. Deswegen habe ich meine Fühler in den Kleinanzeigen ausgestreckt. Letzte Woche hat dann ein Strida Evo 18″ English Green für 800,-€ den Besitzer gewechselt – ein Händler-Vorführ-Modell. Es ist nicht das aktuelle Modelljahr, die Padale sind die aus Plaste. Stört nicht. Heute kam’s mit dem Paketboten an und ich hatte sehr spät noch Zeit, es im Keller auszupacken und zu begutachten: Ich freu mir gleich ein Loch in den Bauch :)
Zutaten 1 kg Gulasch halb und halb eine Gemüsezwiebel, 2-3 Schalotten 1-2 EL Mehl 1 l Bratenfond Öl zum Anbraten 30 g Zartbitter-Schokolade 5-7 g getrocknete Steinpilze Tomatenmark Majoran, Estragon, Paprika edelsüß, Pfeffer, SalzEin Gulasch ist ja im Prinzip eine simple Sache. Fleisch kleinschnippeln, braten und in Brühe kochen ist so schwer jetzt nicht. Aber guter Gulasch ist eben doch die Kunst im Detail.
Das Fleisch sollte man in einem großen Topf portionsweise anbraten. Es lässt immer Wasser und zu viel Fleisch auf einmal lässt es schwimmen – dann kocht es vor sich hin, statt zu braten. Mit der Temperatur braucht man auch nicht geizen: volle Pulle am Elektro. Also: mit etwas Öl portionsweise scharf anbraten und beiseite legen. Die gewürfelten Zwiebeln glasig dünsten und gegen Ende das Tomatenmark zufügen. Nicht zu viel, später soll das Fleisch ja nicht in Tomatensauce schwimmen. Das Fleisch anschließend mit in den Topf geben und mit Mehl bestäuben. Alles zusammen noch einmal kurz braten. Dadurch wird das Mehl angebräunt und bindet nachher den Fond.
Den Bratenfond zugeben und den Topf mit Wasser auffüllen, dass der Gulasch schwimmt. Es kommen die fein gehackten Steinpilze und die Schokolade dazu. Gewürzt wird nach Geschmack mit dem oben genannten. Zu geizig braucht man auch hier nicht sein, es verzieht sich mit der Zeit noch etwas.
Deckel drauf und mehr als eine Stunde köcheln lassen. Wenn das Rindfleisch weich ist, ist’s gut. Da ich Gulasch meist abends ansetze, kann er über Nacht ziehen, das tut ihm gut. Dazu gibt’s Knödel und etwas Sauerkraut oder grüne Bohnen in Speck und Zwiebeln fetzen auch. Mahlzeit.