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So spät wie gestern soll es nicht werden, wir kriegen heute den 10-Uhr-Bus. Von Nesttun aus geht’s mit der Straßenbahn Richtung Innenstadt. Heute steigen wir aber schon eher aus. Die Haltestelle ist überbaut, krass.Deswegen sind wir aber nicht hier, die Fantoft-Stabkirch ist unser Ziel.Sieht aus wie original, ist aber eine Kopie, nachdem die Kirche 1992 einem Brandanschlag zum Opfer fiel.

Als kleine Sehenswürdigkeit hatte unser Reiseführer eine Eisbar erwähnt – also eine Bar die tatsächlich komplett aus Eis errichtet ist. Am Empfang werden wir in dicke Ponchos gesteckt, drinnen herrschen -5°C.Los ist hier um die Mittagszeit natürlich nichts.Wir schlürfen unser Getränk, machen Fotos…… und stechen wieder in See. Hübsche Idee, mit der Bar.

Draußen fährt uns der Bus weg und ein Blick auf den Fahrplan zeigt: Warten sinnlos, der nächste Bus kommt in knapp einer Stunde. So weit ist es zum Hafen nicht, dass wir da nicht laufen können. Außerdem kommen wir da noch am Foto-Punkt vorbei – Bryggen in seiner ganzen Pracht.Rechts am Berg erkennt man die Floibanen mit ihrer Bergstation.wir laufen weiter zum Hafen runter – auf der Seite ist Bergen nicht gerade hübsch. Aber unten am Hafen gibt es ein relativ neu errichtetes Touristen-Info-Zentrum. Dort ist auch ein Fischmarkt untergebracht – den hatten wir gestern nicht wahrgenommen.So viel Fisch – und die Krabben erst!Was davon solen wir essen?Einmal Fish’n’Chips ist es geworden.Einmal gehen wir noch nach Bryggen hinüber. Von Maria gibt es ein Bild unterm ElchkopfDas wollen wir wiederholen. Leider klappt das nicht. Die Stelle haben wir zwar gefunden, aber die Tür ist geschlossen, an der der Elchkopf hängt.Ich denke wir sind auf Bergen genug herumgeritten.Haufenweise Museen und sicher sehr viele Attraktionen sind uns entgangen. Macht aber nix. Wenn die Kinder größer sind, können wir sie immer noch mit Kultur quälen.

Mit der Straßenbahn (und dem Bus) geht es zurück zum Campingplatz. Alina fotografiert wie wild mit dem Tablet herum und hat großen Spaß dabei.Diese Nacht bleiben wir noch auf dem Campingplatz. Erst morgen soll es weitergehen. Ich kümmer mich ums Abendbrot, während die Kinder spielenund Elchi zu Bett bringen.Dann können wir essen.Heute Abend haben wir alles weggeräumt, sodass ich morgen wohl nix aus dem Wasser fischen muss.

(swg)

Weit ist es nicht zur Stavkyrkje in Borgund, nur nochmal dieselbrüllend den Berg runter. Das Besucherzentrum hat in seinem kleinen Museum die Geschichte der Stabkirchen wirklich gut aufbereitet. Ausführlich wird der Aufbau erklärt – Alina will’s auch ganz genau wissen.

Die Kirche selbst hat mit sehr wenigen Veränderungen die Zeiten seit 1180 überdauert.Ganz selbstverständlich ist das nicht. Viele brannten ab oder wurden durch steinerne Kirchen ersetzt. Von den ca. 1000 Stabkirchen sind heute gerade noch 28 erhalten. Zu danken ist das dem Engagement des norwegischen Denkmalpflegevereins. Kurioser Weise stehen die besterhaltenen Stabkirchen in den ärmsten Kirchgemeinden: Man hatte schlicht nicht das Geld für etwas neues.Unglaublich, wie reich die Kirche mit Schnitzereien verziert ist! Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Stabkirchen nach der Art „Jedem Dorf eine Kirche“ errichtet wurden.Wir gehen noch einen Multi-Geocache im Wald suchen. Nette Überraschung dabei: Wir sind STF – also die zweiten, die ihn finden. Mittag ist heran, es gibt Schnittchen im Womo. Die Kinder haben wir hinreichend platt gespielt, so können wir weiter fahren.

(swg)

Es regnet vor sich hin heute morgen. Immerhin der Blick auf den Jostedalsbreen ist frei.Manchmal gibt es eine winzige Lücke in den Wolken und die Sonne wirft einen heiligenschein aufs Grüne. So träge wie wir wälzen sich die Wolken aus ihrem Waldbett.

Mit der Abreise von diesem einzigartigen Flecken lassen wir uns sehr viel Zeit. Erstens hat das Jannikind heute Jeburtstach! Und außerdem steht heute sowieso nur viel Gefahre auf dem Plan. Wir toben noch etwas auf dem Spielplatz herum.

Irgendwann müssen wir dann doch los – inzwischen ist es fast eins. Auf der Straße runter zum Innvikfjorden kommen uns schon wieder touristengefüllte Busse entgegen. Unten in Olden liegt eine neues Kreuzfahrtschiff im Fjord.

Unser Mittags-Ziel ist der Bøyabreen – eine weitere Gletscherzunge des Jostedalsbreen. Bis dahin müssen wir 100 km zurücklegen. Um auf die E39 zu gelangen, müssen wir uns bei Utvik wieder mal Serpentinen hinauf quälen.Oben liegt ein Skigebiet, nur Schnee fehlt, den sieht man auf den Bergen gegenüber.Lange halten wir uns hier nicht auf, wir wollen weiter. Wenig später kommt der nächste Fjord in Sicht. Da unten liegt Breim im Sonnenschein.Atemberaubend, wie die Landschaft, ist auch der Wetterwechsel. Nur 10 min später gießt es,um keine 10 min darauf wieder die Sonne vom Himmel strahlen zu lassen.Hier am Ende des Jølstravatnet sind wir fast am Getscher.Man hort häufiger ein Donnern und Krachen, wenn sich Eis löst, und den Berghang herunterbröselt.Zwei Meter pro Tag rutschen nimmt man dem Gletscher bei seinem Getöse ab.

Ich torkel mit Jannika vom Gletschersee zum Parkplatz. Ihr neues Spiel – Steine in Matschhose stopfen – funktioniert heute nicht, mangels Matschhose. So wirft Sie ihre Findlinge einfach wieder hin. Find ich besser.Maria will noch ihren Geocache einsammeln. Sie nimmt Alina mit. Nach knapp einer Stunde mach ich mir langsam sorgen, ob die beiden in einen Gebirgsbach gefallen oder vom Elch geknutscht worden sind. Maria hat sich einfach nur verschätzt, was 200 m im völlig durchnässten, sumpfigen Urwald bergauf bedeuten. Na gut. Den Schlüssel zum Womo hätte ich aber gerne gehabt.

Morgen wollen wir die Stabkirche in Borgund sehen. Heute schaffen wir es nicht mehr bis hin, so nah wie möglich wollen wir aber ran. So tunneln wir weiter durch Norwegens Berge auf der 5 und tangieren Seen und Fjorde. So manches kann man nicht fotografieren, die Bilder wirken nichtssagend, dabei ist die Landschaft unfassbar. Durch Sognalsfjøra da drüben sind wir gerade gefahren.Auch etwas, an das man sich in Norwegen gewöhnen muss: Man fährt Bögen und Umwege. Den Straßenbauern bleibt nur die Wahl am See-/Fjordufer entlang zu bauen, oder einen Tunnel durchs nächste Gebirgsmassiv zu bohren. Über die Berge geht nicht, es ist alles viel zu hoch und zu steil.

Ein kurzer Halt an der Stavkyrkje Kaupanger.Seit Ende August ist die geschlossen, schade.Zurück auf der 5: Der nächste Tunnel endet direkt an der Fähre über den Sognefjorden. Das muss man wörtlich nehmen!Es wird sogar das Kreuzen der Fahrbahnen vermieden, indem man die Spuren in zwei Tunnel trennt und die Röhren übereinander führt!

Unseren einsamen Platz zum Übernachten finden wir auf einem Rastplatz an der historischen Route entlang des Lerdælselvi, kurz vor Borgund.Die Route kann man immer noch statt des 2003 errichteten Tunnels fahren. Während die Dunkelheit hereinbricht, unternehmen wir noch einen kurzen Spaziergang auf der allerersten Route, die noch ein Reitpfad war. Weit gehen wir nicht, in der Finsternis wird es zunehmend kalt. Zurück am Womo sind wir allein, nur das Wasser des Lerdælselvi rauscht unablässig.

149.606 km (3.725 km)

(swg)

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