Von König Fredrik II. 1567 gegründet, ist Fredrikstad heute ein lohnendes kleines Zwischenziel. Die Altstadt ist hinreißend.Altstadt von FredrikstadAltstadt von FredrikstadAuch wir zerstaunen die Innenstadt. Da steht Fredrik der II. auf dem Sockel.Standbild Fredrik II
Altstadt von FredrikstadAltstadt von FredrikstadAltstadt von FredrikstadAltstadt von FredrikstadGamle Fredrikstad kirkeAltstadt von FredrikstadAltstadt von FredrikstadAltstadt von FredrikstadAltstadt von FredrikstadEin Eis gönnen wir uns noch, damit geben wir unsere Norwegischen Kronen bis auf die letzte aus.

Die Festungsanlage gilt als die besterhaltene Europas.Festung FredrikstadAuf dem Spielplatz haben wir uns viel Zeit gelassen – und Postkarten geschrieben. Das haben wir total vernachlässigt und wenn die noch einen norwegischen Poststempel bekommen sollen, müssen sie heute in den Briefkasten. Vielleicht ginge der Versand ja acuh per „Luftpost“:Kanonen vorm Festungswall FredrikstadKanonen vorm Festungswall FredrikstadKanone vorm Festungswall FredrikstadSo wie die Zugbrücke aussieht, könnte sie noch funktionieren.Vindebroen - Zugbrücke über den FestungsgrabenVindebroen - Zugbrücke über den FestungsgrabenZurück am Womo gibt es noch eine nicht so nette Überraschung. Unser Parkschein ist seit nicht mal einer viertel Stunde abgelaufen, aber wir dürfen 30,-€ Strafe zahlen.

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Wir verlassen den Vrangfoss und gurken zurück zur E18.Telemark KanalSandfjord und Tonsberg lassen wir links liegen. Uns treibt es jetzt doch nach Hause. Heute Morgen habe ich Kinderlieder angefangen auf Sächsisch zu singen – sehr zur Erheiterung von Alina – aber ich denke, dass ist das Signal zur dringenden Heimkehr. Unsere geplante Zeit von 6 Wochen für Skandinavien überschreiten wir ab heute schon. Bis Horten fahren wir und setzen dort mit der Fähre nach Moss über.auf der Fähre über den OlsofjordJannika an Deck der Fähre über den OslofjordWir dödeln an Deck der Fähre herum, pralle ist das Wetter nicht, aber im Womo rumsitzen und auf das Heck des nächsten starren ist auch keine Alternative.Alina an Deck der Fähre über den OslofjordStephan und Jannika an Deck der Fähre über den OslofjordJannika könnte ruhig mal anfangen, freihändig zu laufen.Jannika an Deck der Fähre über den OslofjordAlina und Jannika an Deck der Fähre über den OslofjordDer Blick über den Oslofjord ist etwas trübe, aber trotzdem schön.Frachter auf dem OslofjordOh, die Bugklappe öffnet sich schon, auf zum BatmobilWohnmobil.Die Bugklappe der Fähre über den Oslofjord öffnet sichHeute brauchen wir einen Campingplatz, der nicht nur noch geöffnet, sondern auch eine Waschmaschine zu bieten hat. Eigentlich bleibt uns nur das Sjøhaug Naturistsenter – ein FKK-Campingplatz. Als Ossi kein Problem und allzu nackig werden bei dem Wetter die Leute da auch nicht rumlaufen… Ausgestattet ist der Platz mit allem was wir brauchen und es gibt nicht nur einen Spielplatz, sondern auch jede Menge Spielzeug.

Als ich bezahlen will, passiert, was den ganzen Urlaub noch nicht passiert ist: die Kreditkarte versagt. Das Gerät will sie einfach nicht nehmen. Bargeld haben wir auch nicht mehr. Und jetzt? Auf dem Weg hierher war ein Joker, da ist eine Post drin, da gibt es Geld. Oder dann eben in Moss. Maria bleibt mit den Kindern hier auf dem Spielplatz – auch wenn es gerade anfängt zu nieseln – und ich kann etwas dynamischer Geld holen fahren.

Das mit der Post und dem Geldabheben geht natürlich erwartungsgemäß nicht. Man braucht nicht nur die Kreditkartenpin, sondern auch soetwas wie eine norwegische Sozialversicherungsnummer. Also ab hinein nach Moss. Mitten in der Innenstadt wird es wohl ein Einkaufszentrum und daher auch eine „Minibank“ geben. Stimmt, es klappt reibungslos und binnen einer guten halben Stunde stehe ich wieder auf dem Campingplatz.

Alina und Jannika haben eine gute Möglichkeit gefunden, dem Nieselregen auszuweichen: Es gibt eine kleine Spielhütte mit Tischchen und Küche.Jannika und Alina auf dem Spielplatz des Sjøhaug NaturistsenterAlina auf dem Spielplatz des Sjøhaug NaturistsenterAlina und Jannika auf dem Spielplatz des Sjøhaug NaturistsenterAuch sonst gibt es jede Menge Kinderbeschäftigung. Das finde ich vorbildlich in Norwegen – es wird nahezu immer an die Kinder gedacht.Alina fährt DreiradAlina auf dem Spielplatz des Sjøhaug NaturistsenterJannika auf dem Spielplatz des Sjøhaug NaturistsenterWährend wir das Abendbrot und den Salat vorbereiten, dauert Jannika das alles deutlich zu lange. Sie klettert auf den Tisch, krallt sich eine Tomate und fängt an zu mampfen. Mahlzeit!Jannika isst eine TomateWohin es morgen geht, haben wir noch nicht weiter ausgekaspert – jedenfalls weiter Richtung Heimat.

151.135 km (5.254 km)

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Hier im Süden sind die Sehenswürdigkeiten etwas rarer gesäht – jedenfalls, wenn man nicht dauernd auf Städte- oder gar Museumstour gehen möchte. Alina ist zwar schon recht interessiert an allem, aber in Museen verliert sie recht schnell die Lust am Gucken – ihr scheint das alles zu viel zu sein. Ist aber glaube ich normal in dem Alter. Ein großes technisches Bauwerk angucken und etwas wandern funktioniert aber. Deswegen gucken wir uns heute die größte Schleuse des Telemark-Kanals an: Vrangfoss.

Weit ist es nicht mehr von unserem Übernachtungsplatz, allerdings hat es die Rv44 hier wirklich in sich: Sie ist buckelig, wie eine Wüstenpiste und kurviger als jede Python. Nicht lange nach dem Losfahren tönt Alina dann auch von hinten: „Janni hat gekotzt!!“. Und das nicht zu knapp. Ihr ganzes Frühstück aus Joghurt-Müsli hat sie über ihren Sitz verteilt. Sie nimmt es aber recht gelassen, guckt nur etwas bedröppelt. Gestern Abend hatten wir noch überlegt, dass eine Waschmaschine auf einem Campingplatz mal wieder von Nöten wäre. Jetzt ist sie unabdingbar … Bezüge runter, Kind umziehen, alles in einen Sack – außer das Kind – und den Sitz mit Handtüchern ausgelegt. Dann sind wir wieder startklar.

Wasserkunst

Bevor die Schleusenanlage und das Wehr errichtet wurden, war der Vrangfoss ein 2 km langer wilder Abschnitt des Flusses Eidselv. Er war der Holzflößerei ein Dorn im Auge. Regelmäßig verkeilten sich die Stämme hier so, dass sie manchmal über Jahre nicht zu lösen waren, ganz zu schweigen vom zersplitterten Holz, dass unten ankam. 1887, nach „nur“ 200 Jahren wurde dann beschlossen, den Telemarkkanal auszubauen und damit auch den Vrangfoss zu zivilisieren. Das Betonwehr und die Wasserkraft stammen erst von 1962.Wasserkraft am VrangfossWasserkraft am VrangfossAm heutigen Tag ist bei der Wasserkraft gerade Wartung, weswegen die Wassermenge übers Wehr so groß ist.Wasserkraft am VrangfossHinter der Mauer da drüben liegen die fünf Schleusenstufen.Wasserkraft am VrangfossTor 1 der Schleuse am VrangfossSchleusentor am VrangfossÜber die Tore kann man sogar drüber…Schleusentor am VrangfossDa plätschert ganz schön was durch die 30 cm starken Balken. Die Werkstatt (gleich hier) hat da noch einiges zu tun. So ein Tor ist ca. 8 m hoch und wiegt satte 11 t.Schleusentor am VrangfossSchleusenanlage am VrangfossSchleusenanlage am VrangfossWir entschließen uns zu einem Spaziergang den Kanal hinunter zur nächsten Schleusenanlage, zum Eidsfoss. Unterhalb des Vrangfoss bildet sich ein dreckig-weißer Schaum auf dem Wasser.Schaum auf dem FlussSchaum auf dem FlussRichtig eklig wird die Sache unten vor der Eidsfoss-SchleuseSchaum auf dem FlussEin riesiger dreckig-weißer Schaumteppich hat sich vor der Schleuse aufgestaut.Schaum auf dem FlussLaut Auskunft von einem der Arbeiter hier an der Wasserkraft passiert das oft, wenn oben am Vrangfoss Wartung an der Wasserkraft durchgeführt wird. Soviel zum Umweltschutz. Es könnte auch von viel gefallenem Laub herrühren, da der Herbst aber noch nicht so eingesetzt hat, schließe ich das mal aus. Der latente Gestank nach Gülle legt nahe, was hier in den Fluss geraten ist. Bäh. Wir machen uns auf den Weg zurück zum Womo.

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Mit plattgespielten Kindern können wir wieder Strecke machen. Kristiansand lassen wir schnell hinter uns. Wir hatten festgelegt, das wir jetzt wirklich auf Deutschland zuhalten müssen. Einfach durchrösten wäre aber doch vertane Zeit. Beim Schmökern im Reiseführer erschien uns der Telemark-Kanal als lohnendes Zwischenziel.

Immer weiter bringt uns die E18 nach Osten. Es ist schon ein wenig erstaunlich, wie sie von Autobahn zu schmaler Dorfstraße und wieder zu Landstraße wechselt. Manchmal ist sie nicht einmal zwei Spuren breit ist und die Mittenmarkierung fehlt.

Da uns vorgestern die dritte Flasche Gas zu Ende gegangen ist und wir nicht wissen, wieviel in unserer deutschen Reserveflasche noch ist, brauchen wir Nachschub. LPG Norge hat ein loses Tankstellennetz für Autogas und Propangasflaschen. Hier werden so ziemlich alle Flaschenarten mit nahezu jedem noch so absurden Anschluss befüllt – das aber nur, während die Station bemannt ist. Ich hatte ergoogelt, das die nächste Station in Arendal ist, geöffnet von 10-17 Uhr. Wir schaffen es rechtzeitig,und natürlich kann uns der freundliche Gasmann unserere deutsche Flasche auffüllen. Ich quatsche ein wenig mit ihm, er findet’s großartig mit dem Womo rumzureisen. Ob wir in den Lofoten gewesen wären. Nein, aber hin wollen wir irgendwann schon nochmal. Wo sollen mal nach Bodø fahren, rät er. Da wärs schon sehr schön – er kommt von dort. Vielleicht.

Die Kinder schlafen, wir fahren immer hinein in den frühen Abend.Von der E18 biegen wie ab und fahren die Rv38 ins Landesinnere. Ein Supermarkt an der Strecke versorgt uns, dann treibt uns die Straße weiter. In der Pampa etwas vor Lunde bleiben wir dann einfach stehen, die Kinder haben genug und wir eigentlich auch.

150.959 km (5.078 km)

(swg)

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