autofrei
Der BMW ist 20 Jahre alt. Macken und Wehwehchen so sehr, dass er den nächsten TÜV wohl nicht mehr einfach so bekommen wird. Und dann?
Im Pinzip brauchen wir sehr selten ein Auto. Unsere Arbeitswege legen wir mit dem ÖPNV zurück. Bei Maria bringt das Auto keine Zeitersparnis und kostete in einer realistischen Rechnung mehr als das Doppelte von S- und Regionalbahn.
Bei mir wäre es nach Nossen schon eine Zeitersparnis: Wenn es gut läuft und ich durchballern kann, schaff‘ ich es unter 30 min, statt 50 min mit Bus und Fahrrad bis nach Hause. Aber zu den dreifachen Kosten – und ich will nach einem vollen Arbeitstag Bildschirm-Starren lieber nicht mehr im Stau stehen. Ich wäre zu leicht die nächste Verkehrsmeldung.
In der Stadt selbst bzw. ins Umland oder zur Oma nach Radeberg: All das geschieht ebenfalls schon mit Bus, Tram und Bahn, einfach, weil es so schön bequem ist und die Kinder eh gern Zug fahren. Im Schnitt hole ich den ollen Boliden noch alle drei Wochen aus der Tiefgarage. Und oft nur aus Bequemlichkeit, es wäre anders gegangen.
Es ist nicht so, dass ich eine persönliche Abneigung gegen Autos ansich entwickelt hätte – keine große jedenfalls. Eher ist es die Art, wie es viele benutzen. Gerade in der Stadt kann man das oft nur noch mit „hirnlos“ beschreiben. Der Flächenverbrauch, die selbstverständliche Vorfahrt allen motorisierten Individualverkehrs, und die rücksichtslose Ausnutzung bis an die Schmerzgrenze bei gleichzeitiger Ignoranz des entstehenden Schadens an Lebensqualität, Gesundheit und Umwelt! Es ist einfach nicht zu begründen. Eine menschenfreundliche Stadt wäre mir sehr viel lieber, als der jetzige autofreundliche Wahnwitz.
In Dresden darf man sich glücklich schätzen, einen verdammt guten ÖPNV zu haben. Sogar fahrradfreundlicher wird die Stadt langsam – wenn auch für meine Geschmack zu langsam. Dafür ist der Bürger hier offenbar schon schneller: Fahrräder – und damit meine ich nicht nur Pedelecs, sondern die wirklich muskelgetriebenen – erleben gerade einen Boom. Lastenräder sehe ich in überraschend hoher Zahl. Zuletzt habe ich sogar jemanden mit diesem krassen Anhänger von CarlaCargo Möbel transportieren sehen.
Auto macht mir schon noch Spaß. Ich könnte mich leicht für den ollen BMW E38 mit dem 4.4 L-V8 erwärmen. Oder eines der Ami-Coupes zwischen ’60 und ’70 – die waren einfach atemberaubend schön. Nur als Spaßgerät, keines Falls als Mittel der Wahl zur täglichen Fortbewegung. Spaß ist aber gerade was anderes – das Womo braucht beispielsweise auch Aufmerksamkeit.
Maria pendelt mit ihrer Bahncard 50 und ich könnte eine Partnerkarte bekommen. Jetzt, da eine Dienstreise ansteht, die ich sehr viel lieber mit dem Zug als mit dem Auto zurücklegen möchte, werde ich mir die Bahncard 25 holen.
Der Auslöser, warum wir das Auto nun los werden, war aber, dass kürzlich Teilauto bei uns direkt auf dem Konsum-Parkplatz eines hingestellt hat. Jeweils eine Haltestelle in beide Richtungen steht das nächste. Mit den Abokarten aus unserem Verkehrsverbund bekommt man hier auch noch vergünstigte Konditionen.
Ich glaube nicht, dass ich ein eigenes Auto vermissen werde – jedenfalls nicht sehr.
(swg)
In Portionen damit, sollte das Fleisch überdurchschnittlich Wasser lassen, es nicht im eigenen Sud kocht. Ich benutze einen normalen Edelstahltopf ohne Beschichtung: unten drin wird es ordentlich dunkelbraun. Das stört nicht, im Gegenteil: das soll so!
Wenn das Fleisch angebraten und beiseite gestellt ist, schmort man anschließend gleich das Gemüse in dem Topf. Aber nur ganz kurz, dann kommt schon das Schwarzbier und ca. 1 L Wasser dazu. Jetzt kann man schon ins Gewürzregal greifen.
Bei mir findet Estragon, Oregano, Kurkuma, Koreander, Kümmel, Kreuzkümmel, Kerbel, ein Hauch Muskat und Salz den Weg in den Topf.
Das Mehl bräunt leicht mit an (nicht verbrennen lassen!), dann kommt das restliche Fleisch und die Schwarzbier-Gemüsebrühe dazu.
Jetzt darf man nochmal nachwürzen, vor allem Schwarzer Pfeffer und Salz müssen in den Topf – nicht zu vergessen die klein gehackte Petersilie. Und vielleicht etwas Chilli – aber man sollte es nicht übertreiben. Abschmecken hat eh noch keinen Sinn: Die angebrannten Reste im Topf haben sich mit der Gemüsebrühe zwar gelöst, man schmeckt sie aber sehr deutlich. Während der nächsten Stunde, in der der Gulasch vor sich hin köchelt, verfliegt das. So, wie ich immer mal wieder neugierig meinen Probierlöffel in den Topf halte, würze ich ganz nach Gusto nach.