Archives for category: I like my bike

Es ist Samstag und Maria will ein bisschen Luft zu Hause. Der erste Advent ist morgen, geschmückt ist hier noch gar nichts und die Bude sieht aus … Also hab ich mir Mika geschnappt, Jannika kommt auch mit: Einkaufen im Kaufland; Es fehlt so dies und das. Außerdem findet sich davor ein Händler, der weihnachtliches Grün vertickt. Ein Baum wird es nicht für uns, aber ein Strauß und ein paar Zweige für den Adventskranz (den winden wir selbst).

Für mich heißt das, Sitz und Lastenanhänger ans Fahrrad bammeln und den Berg rauf eiern. Der Lastenanhänger hat beim Einkaufen den Vorteil, dass Mika unter Kontrolle ist, der sitzt gerne da drin. Mit irgendwas vom Bäcker hält er das auch ziemlich lange durch und kommt Jannika und mir nicht in die Quere. Um uns Stress an der Kasse zu ersparen, scannen wir den Einkauf gleich selbst mit einem der mobilen Handscanner. So brauchen wir unseren Kram auch nicht nochmal aus- und wieder einpacken. Die einzig blöde Hürde vom Kaufland ist: Ich brauch die App von denen. Ohne Google-Services läuft die aber nicht. Wenn mir aber Maria von ihrem Tablet einen Screenshot des Registrierungs-QRCodes schickt …

Außer, das Mika am Anfang immer den Handscanner von Jannika haben will – Nein! Kein Spielzeug! – läuft der Einkauf reibungslos. Im Kaufland ist für meinen Lastenanhänger auch genug Platz. Mit 86 cm lichter Weite ist es am Rollsteg ins Untergeschoss zwar knapp, aber er passt. Ich muss nur ein bisschen aufpassen, das Ding nicht zu sehr im Weg rumstehen zu lassen, wenn ich `was such. Zwei mal Piepsen und einmal Karte anhalten, dann sind wir auch schon durch die Kasse. Frohen Mutes gehen wir zu Weihnachtsgrünzeug-Verkauf: Für ganze vier Euro bekomme ich alles Grün, das ich brauche. Kind in den Sitz, Anhänger ans Fahrrad und los … Nö. Platten! Schon wieder?! Das hatte ich doch erst vor zwei Wochen!! Der Tripp war ähnlich, mit Anhänger und Kind im Sitz. Nur dass ich da nicht mal bis zu meinen Eltern gekommen bin. Schon auf halbem Weg, auf der Halde, war Schluss und ich musste die Fuhre den Berg rauf schieben. Es ist zum kotzen, geht grad nichts ohne Schwierigkeiten.

Gerade nervt mein Fahrrad eh ein bisschen. Magura hält einfach nicht, was der Name eigentlich verspricht. Den Hebel der hinteren hydraulischen Felgenbremse musste ich schon tauschen, weil undicht. Jetzt verklemmt sich vorn der Nehmerzylinder, sodass der Bremsschuh einseitig an der Felge schleift. Auch mit reinigen kriege ich das nicht mehr in den Griff. Das ist überhaupt der anstrengendste Punkt: Inzwischen muss ich die Bremse so alle drei bis vier Monate panibel reinigen, um sie am Leben zu erhalten. Ich hab‘ ernsthaft überlegt auf mechanische Bremsen mit Bowdenzug zurück zu rüsten. Aber andererseits sind 53,- € für ein komplett neues Set vorn doch vertretbar. Insgesamt sind viereinhalb Jahre Lebensdauer aber irgendwie kein Ruhmesblatt für eine Bremse. Oder bin ich da zu anspruchsvoll?

Wir müssen nach Hause, deshalb fährt Mika auf Jannikas Gepäckträger mit und ich schieb‘ meine Fuhre – so ein fröhliches Kind. Mika sitzt lieber bei Janni, als im Sitz hinter mir. Ich hab schon überlegt, ob ich nicht so eine gepolsterte Sitzfläche für Gepäckträger besorge und zwei Fußrasten zum anklippsen. Dann säße Mika wenigstens etwas sicherer. Ich laufe, die beiden Kinder radeln langsam vorne weg. Man muss sich den Scheiß ja schön reden: So hat Maria etwas länger Ruhe zu Hause. Ich hab von meinem Fahrrad erstmal genug und stell‘ es in den Keller, wie es ist. Vielleicht kümmer ich mich um den Platten heute Abend. Wahrscheinlich aber erst morgen irgendwann.

(swg)

Ein paar Kleinigkeiten aus dem Baumarkt fehlen mir. Und ich könnte die Nachbarin unter uns befrieden: Neue Schläuche! Nein, keine Herz-Op. Ich hab den Balkon geputzt, damit wir wieder regelmäßig draußen Abendbrot essen können. Dabei wurde ich darauf ‚hingewiesen‘, dass ich Schuld am nicht-blühen ihrer Blumen sei, letzten Sommer. Ich hab die nämlich mit den Ablaufschläuchen meiner Balkonkästen ersäuft!1!! Nur das die Schläuche weit raus und nicht in ihre Balkonkästen zeigen … Egal, neue Schläuche, längere, die in meine Ablaufrinne vom Balkon zeigen. Damit muss Petrus die Schuld an den Blumen künftig ganz auf sich laden.

Das große Tochterkind hat Lust aufs Fahrrad fahren: Und so radeln Alina und ich nach dem Abendbrot zusammen zum großen, orangen Baumarkt. Auf den regennassen Straßen ist an einem Samstagnachmittag kaum jemand unterwegs; Es hat sich deutlich abgekühlt, aber die Luft ist einfach herrlich, dazu gibt’s kaum Autos, die stören. Naja fast. Reibungslos über die Straßen zu radeln klappt nur genau deswegen: Es sind wenig Autos unterwegs. Zu solchen Zeiten sind die Autofahrer überdurchschnittlich geduldig; Man wird nicht bedrängt oder zu knapp überholt, weil sich niemand unter Druck fühlt, vielleicht von einem anderen Auto hinter ihm. Von Platz fürs Rad kann in Dresden immer noch nicht wirklich die Rede sein; Da fehlt einfach noch viel und bewegt sich zu wenig.

Manchmal glaube ich ja, dass es in meiner Stadt viele gibt, die mehr von Infrastruktur für Menschen und einer lebenswerte Stadt verstanden haben, als „die Stadt“ selbst. Der orange Baumarkt zum Beispiel. Gaaaanz ganz früher hatten die dort dieses typische Auto-und Fahrrad-Zubehör-Regal, dann flog das raus und es gab lange nichts. Nicht dass ich Fahrrad-Zubehör im Baumarkt gesucht hätte, war auch immer irgendwie eine Ramschecke. Aber die waren einer der Ersten, die ordentliche Fahrradständer vorm Eingang eingerichtet haben. Einbetonierte Bügel mit Platz rundrum, teils stehen die sogar unterm Vordach; Nicht einfach nur die hässlichen Speichenmörder! Seit neuestem haben sie sogar eine Reparatur-Station aufgestellt.Fahrrad-Reparatur-Station vorm großen, orangen BaumarktCool. Einfach freundliche Infrastruktur. Letztes Jahr hab ich mal drum gebeten, die Fahrradständer nicht mit den Pflanzenangeboten zuzustellen – machen sie auch nicht mehr, Danke! Und es kommen nicht wenig Leute mit dem Fahrrad zum Baumarkt, die Fahrradständer sind immer sehr gut besetzt, wenn ich mal da bin. Wenn man ehrlich ist, hat man auch eher selten große, schwere und/oder sperrige Sachen im Einkaufswagen. Fahrt mehr Fahrrad, seid die Henne, das Ei könnt ihr nicht sein.

(swg)

Jaja, schon wieder Fahrrad-Content. Letzten Herbst hatte ich meinen Fahrrad-Anhänger „Carriage“ beschädigt. Mit den Carbon-Streben im Fahrwerk, die die Räder gerade halten, hatte ich aufgesetzt. Ich bin in deutlich zu flachem Winkel einen Bordstein runter und das laute „Räääätz“ hat einfach keinen Zweifel gelassen; Immerhin ist der Carbonstab nicht durchgebrochen. Die eingeklebte Gewindehülse ist jetzt zu sehen – Beton schleift halt gut – und weiter innen hat’s den Stab zerfasert. Querkräften setzt so ein Carbonstab nichts entgegen … Auf Zug hat der noch ganz gut gehalten, auf Druck eher nicht mehr. Mit dem Einkauf aus dem Kaufland bin ich zwar problemlos nach hause gekommen, aber ich hab meinen Anhänger lieber erstmal beiseite gestellt. Wie gesagt, letzten Herbst.

Neue Carbonrohre waren schnell bestellt, Kugelgelenke auch; Zeit und vielleicht auch der Druck, den Anhänger wieder zu brauchen, hat einfach gefehlt. Das Ganze zusammenzufügen benötige ich die Drehbank, muss also in die elterliche Werkstatt. Langsam drängt’s nun aber doch, ich brauch den Anhänger nächste Woche. Jetzt am Osterwochenende bot sich die Gelegenheit: Ein Kaffeetrinken, ein bisschen dauert’s, bis der Osterhase kommt: Werkstattzeit. Zwei Kugelgelenke und zwei Langmuttern sind schnell runter gedreht, unter das Rohr-Innenmaß mit deutlich Luft für den 2K-Kleber. Die Carbonrohre lassen sich leicht mit einer kleinen Metallsäge aufs richtige Maß kürzen; Einkleben der Drehteile selbst ist nur noch Formsache.

Die Streben zu montieren birgt heute Abend noch eine kleine Hürde. Die neuen Kugelgelenke haben M6-Gewinde, die alten hatten M5. Die Klemmung in der Nut des Itemprofils mit der Mutter funktioniert nicht mehr, die Gewinde der Kugelköpfe reichen aber auch nicht durch die Item-Streben. Ich entschließe mich kurzerhand für Gewinde-Löcher. Um die Gewinde ins Item-Alu zu schneiden fehlt mir zwar ein M6-Gewindeschneider, eine Stahl-Schraube kann das aber auch :)

Klar hat der Kram wieder länger gedauert, als ich dachte, aber hey: Ich kann morgen den Anhänger wieder benutzen!

(swg)

Im Prinzip ist der Umbau von Marias Bernds abgeschlossen: Technisch funktioniert das Gerät erstmal zufriedenstellend. Kurbel und Riemenrad vom Strida, die Shimano Nexus-8-Gang und die Rollenbremse tun ihren Dienst.Bernds, von rechtsBernds, umgebaut, von vorn rechtsBernds, Detailaufnahme Strida-RiemenradBernds, Detailaufnahme RitzelBernds, Detailaufnahme Rollenbremse hintenKnapp einen Monat hat Maria es nun schon „Probe gefahren“. Die Winterreifen hatte ich vor zwei Wochen runter gezogen, jetzt sind Sommerpellen drauf – fährt sich sofort sehr viel angenehmer. In dem Zuge kam noch ein Schutzblech hinten dazu, der geplante Gepäckträger hat leider nicht gepasst; Vielmehr konnte ich die Rollen da nicht dran montieren. Eigentlich ist es mit dem alten Gepäckträger aber auch in Ordnung. Gestern musste ich das Hinterrad nochmal rausholen: Lagerspiel. Das Konuslager der Nexus 8 war schnell nachgestellt und alles wieder knorke.

Ein paar Details gilt es noch zu beheben: In der Lenkerstange fehlt der Gummi, damit die beim Zusammenklappen nicht herumgagelt; Gleiches gilt für die Sattelstange. Das neue Dämpfer-Elastomer für den gefiederten Hinterbau ist bestellt, da warte ich noch drauf. Die Rollenbremse hinten zieht sehr schlecht. Ich vermute, dass das an meinem Exemplar liegt: Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die alle so unterirdisch schlecht ziehen sollen. Die Rolle vom Riemenspanner ist auch noch ein Ärgernis: Das rohe Aluminium färbt den weißen Riemen grau; Außerdem läuft das Kugellager da drin wirklich schlecht. Aber das werde ich mir ansehen, wenn das Bernds wieder zerlegt und der Rahmen beim Pulvern ist. Da soll nämlich noch neue Farbe drauf. Den Schriftzug will ich auch wieder drauf haben – aber natürlich nicht ‚Bernds‘. Bei der Namensfindung hapert’s noch ein bisschen; Momentan bin ich bei ‚Chimära‘.

(swg)

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