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Bei allen unterschieden zwischen den Kindern: Eins bleibt gleich, alle wollen immer dasselbe Gute-Nacht-Lied hören. Hochhaus mit wehendem Haar. Ich kenne so viele andere Lieder. Aber nein, es muss Hochhaus sein, das ich vorsinge; Versuche ich ein anderes, werde ich in 90 % der Fälle von Mika abgewürgt.

(swg)

Unsere Rennmäuse müssen dringend ihren Stall ausgemistet kriegen, unten läuft der Schieber schon von Einstreu über. In die Einstreu haben sie fleißig Tunnel und Höhlen rein gegraben und wir haben natürlich auch immer frisches nachgelegt; Irgendwann wird’s dann halt zu voll. Außerdem wird da bestimmt wieder massig Futter gebunkert sein – einerseits lockt das ungebetene Besucehr an, andererseits haben Banane und Kiwi ihre Lager eh schon vergessen. Als Grundstreu verwenden wir Hanfhäcksel, auf den Boden kommt Holz: Buchenholzhäcksel, dazu noch ein bisschen Stroh. Hanf ist alle, Holzhäcksel auch, also muss ich zum Fressnapf, Nachschub holen. Mit einem kleinen Umweg über den nächsten Lidl (Zutaten für ein paar selbst gemachte Pralinen) wird das eine feine kleine Fahrrad-Einkaufstour. Alina kommt mit, Mika muss auch: Maria will mal ihre Ruhe von dem kleinen Mamakind.

Oh, ich hab den Anhänger vermisst! Ich brauch‘ den eigentlich viel öfter, als gedacht! Es ist so schön, allen Kram einfach da reinfallen zu lassen und nicht in irgendwelche Taschen am Fahrrad packen zu müssen; Nur um anschließend festzustellen, das aus jener Tasche noch dies und das, aber jetzt von ganz unten, gebraucht wird … Im Anhänger ist einfach endlos Platz.

Mika kann’s kaum erwarten, in den Fressnapf zu kommen; Er weiß noch, dass es da ein paar Tiere zu gucken gibt, und seine Schwester wird ihn rumschleppen und ihm alles zeigen, das weiß er auch. Vorher muss er aber noch den Lidl aushalten. Den kenn‘ ich inzwischen ganz gut und muss nicht lang suchen. Außerdem hat Alina Mika auf dem Arm und ich muss nicht aufpassen, dass er Blödsinn anstellt. Nach 5 min sind wir schon wieder draußen. Das ist nicht zuletzt den SB-Kassen zu verdanken: Die sind sehr tolerant und ohne überbordenden Kontrollzwang gebaut – wie in manch anderen Läden. Das beschleunigt den Bezahlvorgang enorm. Draußen wird der Beutel in den Anhänger gestellt: Fertsch. Achja, Mika noch in den Sitz schnallen.

Im Fressnapf läuft es wie gedacht, Mika zerrt Alina überall hin, Nager, Fische, Insekten, will alle Tiere angucken. Ich hab Zeit, den Kram für die Rennmäuse zusammen zu suchen. Die Mäuse-Röhren von Ferplast fliegen offenbar gerade aus dem Programm. Sehr sehr schade, das Zeug hat sich wirklich bewährt! Die Kinder basteln den Mäusen ganz gerne immer neue Labyrinthe zu den verschiedenen Etagen des Terrariums. Die eine oder andere T-Kreuzung wäre da hilfreich gewesen. Auch die Mäuse lieben’s, haben in einem kleinen Plastewürfel auf dem Terrarium ihre Schlafhöhle eingerichtet.Ferplast Würfelhaus in dem unsere Mäuse ihre Schlafhöhle eingerichtet habenEs sieht herzallerliebst aus, wenn die zwei sich da reinknuddeln. Direkt angeschlossenem haben sie ihr Außenklo in einem T-Stück eingerichtet. Sowas ist total praktisch zu reinigen und kann täglich ohne großen Aufwand erledigt werden. Die Streu im Terrarium bleibt so auch viel länger sauber.

Als ich alles beisammen und bezahlt hab, muss ich erstmal die beiden Kinder suchen und von den Aquarien loseisen. Der Fressnapf-Einkauf verteilt sich locker im Anhänger, Mika setzt sich widerstandslos in seinen Sitz. Es geht auf Mittag zu: Er ist einfach ziemlich breit. Auf dem Weg heim dotzt mir immer mal sein Helm in den Rücken. Ich denke mir nichts dabei, wenn er sich in seinem Sitz verrenkt, um irgendwas zu sehen, passiert das gelegentlich. Zu Hause angekommen war er noch nicht sehr weggenickt, hat sogar nochmal kurz die Augen geöffnet, den grimmigen Ausdruck beibehalten.Mika pennt im Fahrradsitz einAlina und ich mussten lachen. Er hat die Augen einfach wieder zu gemacht.

(swg)

Vielleicht ist der Zeitpunkt nicht der schlechteste, das Mika gerade kränkelt; Eine Erkältung, Zähne kriegt er, dazu gibt’s ein bisschen erhöhte Temperatur. Aber akut brennt nichts auf Arbeit. Nur das Wetter wird sehr heiß, am Mittwoch rollt der Höhepunkt der Hitzewelle mit 36°C über uns. Was schlecht am Zeitpunkt ist: Maria ist zwei Tage auf Dienstreise und auch Mikas Schwestern sind nicht da: Auf Klassenfahrt, beide. Mit einem potentiell besonders knatschigen, kränkelnden Mamakind völlig ohne Unterstützung zu Hause bleiben ist eine besondere Herausforderung. Krise ist vielleicht auch nicht das falsche Wort. Aber das ist ja erst morgen, heute ist Mama abends nochmal da.

Wir verabschieden am Morgen alle anderen, Mika winkt fröhlich, ich eher nicht so. Der Junge hat mich die ganze Nacht immer wieder wach getreten, ich will eigentlich einfach nur wieder ins Bett. Ich muss wenigstens nicht auf Arbeit. Mika kriegt seinen Frühstücks-Toast, den er auch einfach weggemampft. Ansonsten quäle ich mich durch den Vormittag, räume ein paar Dinge auf, setze Robbi in der Stube aus, melde Mika in der Kita ab … Eigentlich ist Mika so müde, wie ich. Ausdauernd Energie hat er einfach gerade nicht. Im Gegensatz zu mir will er aber nicht schlafen. Am einfachsten ist es, runter in den Hof zu gehen, zum Sandkasten & Klettergerüst. Während Mika beschäftigt ist, kann ich mich um etwas anderes kümmern: den Krankenschein.

Unsere Kinderärztin ist nicht greifbar: Im Urlaub irgendwo im Baltikum. Es gibt über die App zwar heute tatsächlich jemanden, der Fragen beantwortet, ich komme so aber nicht an eine Krankschreibung; Mir bleibt nur der Vertretungsarzt. Im allgemeinen heißt das, Mika muss vorgezeigt werden. Irgendwo in Dresden. Ein bisschen durch die Ärzte-Liste gescrollt: Otto-Dix-Ring ist nicht so weit weg, jedenfalls mit dem Fahrrad von hier gut zu erreichen. Jeder Arzt hat natürlich sein eigenes System zur Terminbuchung – Telefon kann man vergessen, geht keiner ran – also registrieren. Bis das durch ist, sind die Termine für heute dann auch weg … Semi-sauer hab ich eine eMail geschickt, was ich jetzt tun soll. Mal sehen; Im Zweifel muss ich doch einen Urlaubstag verbraten. Auf komplizierte Ausflüge zu irgendeinem anderen, noch weiter entfernten Kinderarzt hab ich nämlich überhaupt gar keinen Bock, bin auch viel zu fertig dafür.

Noch ist es nicht so wahnsinnig heiß, im Hof ist es auszuhalten, Mika spielt friedlich im Sandkasten. Bei der Gelegenheit kann ich etwas nützliches tun: Im Sandkasten liegt jede Menge Laub, Kinder haben den Sturzkies vom Klettergerüst reingestreut und ringsum muss auch gekehrt werden. Also los. So richtig schön sind solche Aufräumaktionen nie: Zum Beispiel hat wieder irgendein hirntoter Hundebesitzer seine Hundescheißebeutel im Papierkorb am Sandkasten entsorgt, offen. Die Morgensonne hat ihren Beitrag schon geleistet und es stinkt. Kippen finde ich auch genug um die Bank am Sandkasten. Es ist einfach nur eklig. Offenbar braucht wirklich jeder Depp unbedingt sein Schild. Was ein No-Brainer sein müsste: Hier fehlen ganz deutliche Hinweise zum Verhalten am Kinderspielplatz. Ich hasse Menschen. Meine Toleranz ist gerade nicht sonderlich ausgeprägt. Schlafmangel halt.

Gegen elf bekommt Mika Hunger, also gehen wir wieder rauf zum „Nudäln ess!“. Damit beschränkt sich mein Aufwand am Herd schon mal deutlich. Und Mika spachtelt tatsächlich eine erstaunlich große Portion weg.Mika beim Nudeln essen auf dem BalkonMir fällt meine eMail von heute Morgen ein, wider Erwarten habe ich eine Antwort!

Wenn Sie einen Kindkrankschein benötigen müssen Sie sich bitte bei uns in der Akutsprechstunde vorstellen. Ich habe Sie 12Uhr eingetragen. Bitte geben Sie kurz Bescheid ob Sie zu diesem Termin kommen.

Blick auf die Uhr: 11:43 Uhr; Blick auf die Karte: 3,4 km. Antwort-Mail: Ich komme! Mika ist mit den Nudeln fertig, also wird er in Windeseile angescheuselt, Pestoflecken bleiben; Wechsel-T-Shirt für den Jungen nehm‘ ich nur mit. Tasche, Fahrrad, Kindersitz, los. Verdammte Hitze, aber wenigstens ist auf den Straßen wirklich gar nichts los, pünktlich bin ich in der Arztpraxis. Was ich nicht hab, ist die Kassenkarte von Mika, die hat Maria einstecken. Nach ein bisschen Diskussion, einem Photo der Karte und etwas zusätzlichem Papierkram und einer Unterschrift unter ‚In spätestens zehn Tagen zeig ich die Karte vor‘ sind wir dran. Die Diagnose lautet ‚leicht erkältet, kann nicht in die Kita‘; Immerhin jetzt ärztlich bestätigt. Mit dem Krankenschein in der Hand dürfen wir wieder gehen.

Mika weiß auch ziemlich genau wohin es gehen soll: ‚Eis ess!‘. Am Kreisverkehr hat das ‚Gelato e Caffe Sfizio‘ noch geschlossen. Vor die Wahl gestellt entscheidet sich Mika für ein Softeis von unserem Bäcker. Mir ist das recht, jeder gesparte Umweg zu irgend einer anderen Eisdiele kommt mir bei der Hitze entgegen. Ein bisschen hab ich beim Bäcker das Gefühl, Live-Comedy zu sein, wenn ich mit Mika da aufkreuze – zumindest freut man sich immer. Wenigstens benimmt er sich halbwegs, ohne zu große Zerstörungen in seiner Reichweite anzurichten. Heute bestellt er sein Eis sogar selbst, piepst „ein Eis!“ über die Theke und anschließend schaufelt er es einfach rein. Die Hizte halt.

Wir gehen heim, nach oben in die Wohnung. Das Kind ist vollkommen breit und bettreif, reibt sich die Augen, aber will einfach nicht schlafen! Irgendwas will er immer weiter spielen, statt sich davon überzeugen zu lassen, einfach ins Bett zu gehen. Bis nach drei zieht sich das noch, dann gibt er endlich auf und schläft mir auf dem Arm ein.

(swg)

Endlich habe ich den Lastenanhänger wieder im Einsatz. Mein erster Reparaturversuch war ja grandios gescheitert: Ich hatte die neuen Carbonstreben gekürzt und an den Enden jeweils ein Kugelgelenk und eine Gewindehülse eingeklebt. Gehalten hatte das genau bis zur ersten Kreuzung, die Kugelgelenke brachen einfach heraus.

Ich denke, der Pattex Kraft 2K war einfach der falsche Kleber. Kurz hatte ich Zweifel, ob ich nicht vielleicht die Teile zu schlecht entfettet habe, nachdem ich sie in der Drehbank hatte. Dagegen spricht, dass der 2K immer noch gut an den Kugelgelenken haftet, sich aber vom Carbonrohr gelöst hat. Und vielleicht war das Sägen mit der Metallsäge ungünstig. Da das nur längsexdrudierte Rohre sind, könnten hier schon Risse an den Enden entstanden sein. Mit gewebten wäre das sicher weniger heikel, die kosten aber auch gleich ordentlich mehr Geld. Für die neuen Rohre hab ich diesmal auf Maß gesägte beim Carbon-Express bestellt – das ging schnell und einfach und günstig.

Gestern Abend nun der zweite Versuch mit Pretec Flüssigmetall. Ich musste für die große 50 ml-Kartusche noch die Presse von Pretec kaufen – die kleinen 25 ml-Kartuschen zum manuellen Ausdrücken soll man nicht mit dem Mischrohr verwenden und es liegt auch keins bei. Die ganze Beschaffung nervte ziemlich. Damals bei meinem erstem Aufbau hatte ich Flüssigmetall von Boldt genommen, 25 ml-Kartusche mit beiliegendem Mischrohr und zum manuellen Ausdrücken. Die Firma gibt’s aber scheint’s nicht mehr. Schade.

Na jedenfalls scheint der Kram jetzt wieder zu halten. Meine erste Tour hab ich lieber alleine mit leichtem Gepäck gemacht: Einmal dm-Einkauf und zurück; Klopapier, Windeln, Öltücher, Waschmittel, Müsli … Viel Zeuch, was zusammen schnell zu voluminös für Fahrradtaschen ist. Ängstlich hab ich nach jeder Holperstrecke nach den Fahrwerksstreben geschielt, aber sie blieben dran, nichts ging kaputt. Aber dafür die Erkenntnis, dass ich den Anhänger gern leichter hätte, trotz meines besseren Trainingszustands. Es wird doch Zeit für einen aus Aluprofil geschweißten Rahmen.

Am Nachmittag dann eine größere Belastungsprobe, ein Ausflug zum großen orangen Baumarkt. Ein Sack Erde, Pflanzen, Kleinkrams.Mein Fahrrad mit dem beladenen Lastenanhänger vorm BaumarktBeladener LastenanhängerAuch da hat sich auf dem Rückweg über ein Eis und den Geystraße-Spielplatz nix verabschiedet. Mika und Janni hatten da jedenfalls Spaß.


Und ich konnte die aufkeimenden Zweifel an meiner Konstruktion beerdigen. Ist ja auch mal schön, was zu verabschieden.

(swg)

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