Seehaus – Nußhardt – Schneeberg – Rudolfsattel – Drei Brüder – Rudolfstein – Weißenstadt – Waldstein

Der Kram ist soweit eingesammelt und liegt bereit, ich traue mich mal einen Schritt vor die Tür.Es ist wenig einladend. Vor allem bedeutet das wohl auch heute keine Ausblicke von Gipfeln. Na was soll’s, es ist ja erst 8, Frühstück!

Sehr viel freundlicher sieht es nach dem Frühstück nicht aus, etwas heller vielleicht.Muss ja gemacht werden, Regen perlt an den Klamotten ab, warum nicht auch an der Wanderlust? Immerhin verspricht das eine genauso stille Etappe zu werden, wie gestern.Niemand ist unterwegs, nur wir streifen durch den Wald – einen Märchenwald! Es herrscht eine unglaubliche, mystische Stimmung.

Nußhardt

Unser erster Gipfel heute ist der Nußhardt. Unterhalb des Felshaufens, der den Gipfel bildet, gibt es einen größeren Platz, die Nußhardstube lädt zum verweilen ein.Heute eher nicht so. Es ist alles nass, Seenlandschaft trifft es wohl eher. Und von oben kommt immer noch Regen. Die Aussicht präsentiert sich genau so spannend, wie auf jedem anderen Gipfeln gestern.Wenn es auch hier wieder nichts zu sehen gibt, der Wald entschädigt ohne Frage.Und es gibt weiter Pilze ohne Ende. Ziegenbart! Den haben wir früher immer mit eingesammelt.Nicht mit der Bauchwehkoralle verwechseln! Aber die ist deutlich blasser, das sollte man eigentlich erkennen.Vielleicht macht es gerade etwas zu sehr den Eindruck, das Wetter sei schlecht. Es nieselt halt und ist stark bewölkt, aber immerhin pfeift der Wind nicht und so ist es auch nicht schneidend kalt. Zum wandern fetzt das sogar; Es erzeugt eine unvergleichliche Stille in der Natur.Mir macht es nicht mal etwas aus, in Sandalen unterwegs zu sein. Beim Schuhwechsel am Auto hatte ich feststellen müssen, dass meine geliebten Wanderstiefel zu eng geworden sind: Ich stoße mit den Zehen vorne an! Das wäre eine einzige Tortour geworden. Und das, wo ich gerade noch beim Schuster das Fersenfutter habe ausbessern lassen. Notgedrungen bin ich bei meinen Sandalen geblieben. Bereut habe ich es bis jetzt nicht.

Schneeberg

Der Weg zum Schneeberg ist steinig, wenn auch nicht sehr schwierig.Kurz unterhalb des Gipfels trifft man auf die Straße, die zum ehemaligen Bundeswehr-Fernmeldeturm führt. Heute gehört der Gipfelbereich Wunsiedel und ist wieder bis zum Backöfele begehbar.Mit Fernblick habt ihr sicher auch nicht gerechnet, recht habt ihr.

Über den Rudolfsattel geht es weiter zum Rudolfstein, der Weg bleibt ohne hohen Anspruch aber verläuft weiter durch märchenhaften Herbstwald.Zwischendrin gibt es noch eine Stipvisite bei den drei Brüdern.Und dabei belassen wir es auch. Sicher ist es spannend zwischen den drei wie künstlich aufgeschichtet stehenden Felsen herumzustromern; Aber der Regen pladdert uns auf die Kapuzen, das Wetter vertreibt uns nachgeradezu.

Rudolfstein

Unterhalb der aufgetürmten Felsen des Rudolfstein gibt es einen größeren Picknickplatz. Im Sommer ist das sicher ein herrliches Ausflugsziel. Jetzt im Oktober schauen wir lieber gleich, was man von oben vielleicht sehen kann.Es ist kaum noch eine Enttäuschung, eher eine fast schon befriedigende Bestätigung des Erwarteten.Inzwischen geht etwas Wind, der unten im Wald eher nicht gestört hat. Hier oben treibt er uns den feinen Niesel ins Gesicht und auf die Kameralinse.Über schmale Leitern geht es wieder auf den Waldboden zurück.Es ist kurz nach zwölf, unser Mittagessen haben wir in Weißenstadt geplant – das ist noch eine gute Stunde entfernt. Mit dem gemütlichen und breiten Waldpfad birgt das keine großen Herausforderungen.

Weißenstadt

Als eine größere als gedacht erweißt sich die, ein Mittagessen zu bekommen.Deutsches Haus, Hotel zur Post und Hotel zum Waldstein bieten das gleiche traurige Bild. Wir haben noch einen Joker und rufen versuchsweise den Campingplatz unten am Weißenstädter See an.Glück gehabt, man kann uns verköstigen. Wir verlassen das Weißenstädter Zentrum und laufen runter zum – übrigens künstlich angelegten – See. Schön isser.Das ist die Liegewiese, hinter uns liegt das Stadtbad und der Campingplatz. Von dem kann man einfach direkt hier zur Liegewiese gelangen. Mit den Kindern und dem Womo ist das bestimmt mal ein ganz nettes Ziel für eine Woche abgammeln. Jetzt zieht es uns ins Restaurant. Wir werden nicht enttäuscht und wirklich nett verpflegt. Hoffentlich gibt es ein paar mehr Gäste, wünschen kann man es jedenfalls. Aber wir sind auch zwischen Mittag und Kaffeetrinken hier und vielleicht deswegen die einzigen.

Waldsteinhaus

Unser Etappenziel, der Waldstein ist nur noch eine Stunde entfernt. Fast in einer Geraden geht es auf das Waldsteinhaus zu.Überraschend schnell stehen wir vorm Waldsteinhaus.Wir beziehen unser Zimmer und pflanzen uns für einen Kaffee in die gut besuchte Gaststube. Für einen Blick auf das Rote Schloss oder den Waldstein sind wir heute zu faul, das heben wir uns für morgen auf. Einen kleinen Geocache gehe ich nach dem Abendessen noch einsammeln, damit erschöpfen sich dann aber auch alle Aktivitäten.

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(swg)