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Unseren ersten richtigen Halt auf der Fahrt nach Ribera machen wir bei Marina di Ragusa im Riserva Naturale del Fiume Irminio. Irminio ist ein kleiner Fuss, der sich hier ins Meer ergießt, der Strand ist hier vollkommen unberührt. Mittagessen am Strand klingt doch super, oder? Ein bisschen müssen wir laufen, vom Parkplatz aus führt ein breiter Weg an die Flussmündung.Zwei Abzweige vom Hauptweg enden am Flussufer, der dritte führt endlich zum Strand. Idyllisch.Selbst der Himmel ist toll, echtes Picknickwetter.Deswegen pflanzen wir uns hier mit einer Decke auf den Strand. Alina kraucht ein bisschen durch den Sand und probiert eine Hand voll. Ihr Mittagessen kriegt sie aber auch.
So gern wir hier noch ein bisschen sitzen möchten: Es gilt noch den Cache hier einzusammelnund anschließend ein paar Kilometer zu machen. Wenigsten 3h behauptet das Navi. Von der Cache-Location aus sieht man nochmal gut die Flussmündung des Irminio, ganz da hinten an der Landzunge.Schulternsitzen findet Alina super. Sie hat sogar einen guten Griff zum Festhalten gefunden.Zurück zum Parkplatzwir müssen weiter.

(Maria, swg)

Um neun haben wir uns bei unseren Vermieter erbeten, die Wohnung zu übergeben. Franco und seine Frau sind pünktlich da. Wir bedanken uns umständlich so gut es geht – sie sprechen kein deutsch oder englisch, wir kein italienisch und Nachbar Alexandro, der dolmetschen könnte, ist nicht da. Sie müssten jetzt leider arbeiten gehen, übersetzt Francos Tablet in schiefes Deutsch. Ihr Bemühen um uns ist rührend. Wir bekommen sogar angeboten, das Haus noch kostenlos übers Wochenende zu nutzen. Danke, leider geht das aber nicht, heute abend wartet unsere nächste Ferienwohnung in Ribera.

Bis um zehn ist alles im Auto verstaut. Meine Eltern geben uns noch was in der Kühlox mit. Endlich sind wir auf der Piste. Insgesammt soll die Fahrzeit von Avola nach Ribera 4 h betragen. Ein bisschen was von der Küste wollen wir aber sehen. Zwei Stopps für Alinas Breichen sind eh nötig.

Die Autobahn hier an der Küste ist noch nicht ganz fertig, deswegen ist sie auf 80 km/h begrenzt. Sehr hübsch blüht es aber im Mittelstreifen.
Am Ende der Autobahn geht es die SS115 weiter. Immer mal wieder kann man einen Blick auf das Mittelmeer erhaschen.

(Maria, swg)

Ich fühl mich ja im Italienischen Autoverkehr sehr wohl. Sicher, hier fährt der Durchschnitt einfach viel schneller, als die Verkehrszeichen erlauben, Vorfahrtsregeln sind manchmal fakultativ (im Zweifel hat die größere Straße Vorfahrt), es wird sagenhaft dicht aufgefahren, Blinker nennt man „Christbaumbeleuchtung“ … Das Lamentieren hätte kein Ende, wollte man auf Regeln pochen. Aber genau das ist das Angenehme hier: Keiner erzwingt sich „sein Recht“. In Deutschland scheint mir, warten alle gerne darauf das einer endlich was falsch macht, aber DANNNNNN!!!!! Dann wird erzogen und belehrert, als hätte man die StVO persönlich erfunden.

In Italien gibt es keine Lehrer und gewartet wird hier auch nicht: Hier fährt man – wer zögert lässt gewähren. Dichtes Auffahren auf Landstraßen und Autobahnen heißt nicht „mach hin“ sondern „ich überhol gleich“. Und wer würde sich schon daran stören, das der Hintermann schneller fahren will? (Außer natürlich ein Deutscher!?) So konfus der Straßenverkehr hier auf Sizilien in den Städen wirkt, so reibungslos funktioniet er aber auch. Man sortiert sich irgendwie, man lässt auch mal einen durch, Geduld und Nachsicht sind hier gepflegte Tugenden. Wie sollte das auch anders gehen, in den Bergstädtchen mit engsten Gassen und „pitoresken“ Plätzen? Für Fußwege ist oft kein Platz, sodass die Fußgänger auch noch mit auf dem Pflaster flanieren. Die meisten Fahrer erlebe ich hier als achtsamer gegenüber anderen, als ich das aus Deutschland kenne. Bis jetzt hab ich noch keinen Unfall gesehen, auch wenn das Blech so mancher Karre eine andere Sprache zu sprechen scheint.

Ein paar angenehme Regeln haben sie hier noch: Autobahntunnel sind nicht auf 80 km/h begrenzt, man darf meist mit den erlaubten 130 km/h durchballern. Radarkontrollen müssen per Schild angekündigt sein, Datenschutz und so. Drauf anlegen würde ich es aber nicht: Wird man erwischt, sind die Strafen empfindlich hoch.

(swg)

Zwei Dinge haben wir uns für heute vorgenommen: Wir wollen zeitiger mit dem Frühstück fertig werden. Das klappt schon mal, wenigstens sind wir „schon“ halb elf auf der Piste und unterwegs in eine weitere Barock-Stadt – Noto.

Die zweite Sache ist, dass wir Alina nicht mehr so den Zeitplan verschieben wollen. Das gibt einfach zu viele Tränchen, wenn es den Brei nicht zur richtigen Zeit gibt. Das macht uns allen nur Stress. Muss nicht sein.

In Noto finden wir direkt in der Altstadt einen Parkplatz. Beim Einfädeln in die urst enge Lücke halte ich zwar ziemlich lange den Verkehr auf, aber am Ende steh ich drin.Wer findet den Fehler? Richtig: Halteverbot -.- Das waren null Punkte. Also weiter suchen. Ich bin nicht bereit, mein Auto nachher suchen zu müssen, und schlimmer, aus der Urlaubskasse auszulösen.

Etwas unterhalb der Bergkuppe finden wir einen größeren Parkplatz, da lassen wir das Auto stehen. Alina setzen wir – schlafend – in den Chario. Durch enge Straßen und Gassen streben wir erstmal dem Gipfel zu. Da war eine Kichenkuppel zu sehen, vielleicht kann man reingucken.Leider ist die Kirche bzw. das Kloster nicht zugänglich.

Hin und wieder mündet eine Gasse auch in eine Treppe. Hier ist Chariot schleppen angesagt… Der Blick und die alten Häuser entschädigen aber für jede Strapaze.

Weiter unten stoßen wir auf Notos Hauptstraße, die Via Vittorio Emanuele III.An ihr liegen die wichigsten barocken Gebäude Notos. Am Duomo San Nicolò stehen ein paar Bänke im Schatten einiger Bäume. Da legen wir Alinas Mittagspause ein. Und Maria kann Cache gucken…Gegenüber steht der Palazzo Ducezio, heute das Rathaus.

Wir laufen die Via Vittorio Emanuele III einfach immer weiter runter.Bis zum Porta Reale, dem Tor zur Altstadt.Da kehren wir um. Uns gelüstet nach einem Eis. Im Loneley Planet steht, hier stünden laut der Einheimischen die beiden besten Gelaterie des Planeten. Wir gehen in die Corrado Costanzo, hinter dem Palazzo Ducezio.Meine dunkle Schokolade mit Orange ist tatsächlich zum Reinlegen gut, Marias … auch.

Die Via Corrado Nicolaci stapfen wir noch rauf.Hier steht der einzige öffentlich zugängliche Palast Notos. Er zeigt das pompöse Leben des früheren Adels. Wir begnügen uns mit dem Blick von außen.Es ist Zeit wieder nach Hause zu fahren, ein letzter Blick übe Notodann sind wir fast am Auto.

Ein wenig wollen wir noch die Küstensträßchen entlang fahren und eventuell einen Strand finden. So malerischist das meist nicht, aber mit Schlaglöchern gepflastert. Wir geben es auf, und fahren direkt heim nach Fontane Bianco. Da gibt’s Badestrand mit Sand.

(Maria, swg)

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