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Unser später Aufbruch gestern hat zu einer sehr verspäteten – oder sagen wir unchristlich frühen – Ankunft in Magdeburg geführt. Eine Woche Arbeit und dann noch vier Stunden Auto fahren? An irgendeiner Autobahntanke musste ich mir nachts um halb eins die teuerste Club Mate meines Lebens (3,69 €!) kaufen. Während der restlichen Wegstunde zum Stellplatz in Magdeburg hab‘ ich mir die schluckweise eingeflößt, sonst wär ich da nicht angekommen.

Was hab ich früher für Touren gemacht. Von Dresden nach Linz zur Subversivmesse und danach noch zu Freunden südlich von München. Allerdings war das mit dem BMW und nicht mit einer für seine gut drei Tonnen Gewicht vollkommen untermotorisierten Schrankwand. Ich werd‘ alt. Aber ich entwickle langsam eine gewisse Nachsicht für Lkw-Elefantenrennen. Nicht weil es nicht trotzdem nervt, wenn die mit einer Differenz von Millimetern pro Stunde aneinander vorbei“ziehen“. Man will einfach nicht die ganze Zeit auf das gleiche hässliche Heck starren.

Ausschlafen ist heute Morgen nicht, geht ja auch nicht, die Kinder haben die ganze Fahrt gestern verpennt. So sind wir halb sieben wach.Frühstück hatten wir dabei, aber damit sind die Bunker leer. Einkaufen müssen wir noch, das wollen wir nicht kurz vor der Ankunft in Norddeich erledigen. Bis halb elf dauert es dann, ehe wir aus Magdeburg raus kommen. Richtung Norden.

(swg)

Wir haben es an die Nordsee geschafft. Das Wetter spielt mit und wir entscheiden uns erstmal für den Strand.

Für Alina ist der Strand erstmal eine ziemliche Enttäuschung. In Ihrem Buch sah das ganz anders aus. Der Sandstrand reicht bis ins Meer hinein und man muss durch schilfbewachsene Dünen gehen. Hier steht der Deich vorm Meer, der Sandstrand ist künstlich aufgeschüttet und zu allem Überfluss durch einen Betonpflasterstreifen vom Wasser getrennt. Ach und das Wasser: viel zu kalt. Und die Tränen trotzdem nicht so salzig.

Wir sind ziemlich genau zur Flut da gewesen. Jetzt zieht sich das Wasser langsam zurück. Eine große Fläche dunklen Schlicks wird sichtbar, mehr und auch weniger fest. Endlich hab ich ein glückliches Kind – was ist schöner als im Matsch zu wühlen?!Man kann sogar Seeringelwürmer ausgraben.So viel Sand – wer braucht schon Förmchen?

Manchmal bleibt sogar Zeit, Fotos zu machen – die Möwe nimmt sie sich für uns.

Immerhin, der Auftakt am Strand ist nicht vollkommen missglückt. Und nachdem wir die Kinder geduscht haben, bleibt sogar noch Zeit, auf dem wirklich großartigen Spielplatz unseres Campingplatzes auszubaumeln.Zur Ruhe kommen wir nicht so richtig. Die Kinder schlafen. Aber wahrscheinlich ist die Anspannung der letzten Tage einfach zu groß gewesen. Der Abend ist warm und sehr rot, wir gehen nachschauen, wo die Sonne ins Meer gefallen ist.Blau weht der kühle Nachtwind von Meer, wir trollen uns jetzt endlich ins Bett.

(swg)

Als wir nach Freiberg aufgebrochen sind, hatten wir spontan den Schlitten in den Kofferraum geworfengequetscht. Nu stehen wir da, nach dem Tag der Offenen Tür in der Freien Gemeinschaftsschule, und müssen Alina erklären, das auch in Freiberg nicht genug Schnee zum Rodeln liegt. Das will sie natürlich überhaupt gar nicht wahr haben.

Bevor wir uns aber auf die Suche nach mehr Schnee machen, wollen wir uns noch eine mögliche Wohnstadt bei Freiberg angucken. Da gibt’s ein Grundstück im Muldetal… Machen wir’s kurz: links eine stetig wachsende Schlackedeponie und rechts eine private Mülldeponie. Dazu kommt, dass hier offenbar viele in ihren Uraltöfen Kohlebriketts verheizen – da krieg ich ja direkt Kopfschmerzen. Auch ist der Weg nach Freiberg rein kaum ohne Auto zu bewältigen – nee danke. Nach einem kurzen Blick kehren wir dieser verträumten Idee den Rücken.

Und jetzt? Rodeln!1!! Da bleibt uns nichts weiter, als höher in die Berge zu fahren. Los geht’s Richtung Altenberg, in einer knappen Stunde sollen wir laut Google dort sein. In Rehefeld-Zaunhaus bleiben wir hängen. Der Hang ist wenig befahren – da trampelt man sich nicht tot. Perfekt mit zwei kleinen Kindern.Man nimmt es sich jedes Mal vor, oder? „Ich zieh die Gören nicht den Berg hoch!“Bleibt immer beim Vorsatz, man macht’s dann doch…Der größte Spaßist am Endezusammen in den Schnee zu fallen.Zu lange brauchen wir es dann nicht ausdehnen, im Schnee sind die Kinder recht schnell platt. Maria will sich eh noch mit Ina treffen. Heimfahrt durch die schön verschneite Winterwelt.
(swg)

Ein bisschen was von Görlitz wollen wir begucken, da müssen die Kinder durch. Ganz ohne Spaß soll das natürlich nicht sein. Es gibt eine Parkeisenbahn und auf dem Weg dahin den einen oder anderen Geocache. Aber zur Parkeisenbahn: sieht aus wie der Adler – Deutschlands erste Lok.Drunter – oder besser: dahinter, also im Tender – steckt ein oller Diesel aus einem Multicar. Der erste Wagon ist nicht sehr empfehlenswert. Trotzdem ist die geknatterte Runde ganz lustig und für Kinder eh spannend: „Eisenbahn fahren!“.

Im Kreis der Parkeisenbahn ist ein schöner Spielplatz, da gibt es ordentlich was zu klettern.Alina ist da einfach nicht zu bremsen.An der Seilbahn hatte ich alle Hände voll zu tun und keine für die Kamera. Inzwischen hat sich Jannika selbständig gemacht.Sieht ein bisschen verloren aus, sowas stört sie aber nicht, solange sie irgend jemanden von uns sehen kann.

Von der Parkeisenbahn aus folgen wir dem Feldmühlgraben bzw. der Neiße zur Eisenbahnbrücke. Bis ins Zentrum können wir natürlich nicht laufen. An der Schillerstraße nehmen wir die Straßenbahn. Da Alina vom Klettern noch nicht genug hat, steigen wir auf den Reichenbacher Turm. Jannika ist inzwischen platt in der Kraxe eingeschlafen. Vielleicht hätte ich ihr Laufrad nicht an der Kraxe hängen lassen sondern lieber unten anschließen sollen.

Viel Zeit zum Lesen in der Ausstellung hab ich nicht, ein bisschen Geschichte – der Blick über den Obermarkt ist schick.Ein Eis soll’s noch geben, suchen wir mal danach.Gefunden haben wirs bei einem Italiener in der Peterstraße. Ein Blick von der Sankt Peter und Paul auf die Neiße.Drinnen waren wir auch. Alina war ziemlich beeindruckt, am meisten fasziniert hat sie die Sonnenorgel.

Vorbei am Nikolaiturmgeht es die Lunitz runter, der schon tief stehenden Sonne entgegen.Und das ist ein Teil Stadtleben, den ich sofort einfach schön finden kann.Am heiligen Grab warten wir auf die Straßenbahn, die Kinder spielen Hascher um das Haltestellenhäuschen herum. Die Straßenbahn rappelt uns zum Rosenhof zurück.

(swg)

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