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Ein Gefühl von Goldener Oktober auf dem Weg zu Kita. 11°C um viertel nach sieben. Sommer ist längst vorbei. Fast riecht es nach Pilzen und welkem Laub. Aber das ist Einbildung.

Noch was ganz anderes: Eigentlich war mir das mal bewusst; Ich hab’s nur vor einer Weile schon vergessen:

so ab­surd es klin­gen mag, mei­ne bes­te denk­hil­fe oder denk-trai­nings­ein­heit ist das den­ken ab­zu­stel­len. zum bei­spiel durch spa­zie­ren ge­hen oder be­wuss­te pro­kras­ti­na­ti­on. wir ha­ben ja vie­le denk­ap­pa­ra­te von de­nen uns vie­le gar nicht zu­gäng­lich sind. frü­her nann­te man die bauch­ge­fühl, un­ter­be­wusst­sein oder in­tui­ti­on (heu­te auch). wirk­lich trai­nie­ren las­sen sich die­se denk­ap­pa­ra­te (glau­be ich) nicht, aber füt­tern. wenn man sich in pro­ble­me, bzw. pro­blem­lö­sun­gen ver­tieft, füt­tert man sie. dann ist es hilf­reich zeit­wei­se für stil­le im kopf zu sor­gen, da­mit man die auf­stei­gen­den bla­sen hört, in de­nen ge­le­gent­lich lö­sun­gen ver­bor­gen sind.

wirres.net

Gut, wenn man dran erinnert wird.

(swg)

Es ist Nachmittag, Mika hatte ausreichend Mittagsschlaf und es ist der Punkt erreicht, an dem er drinnen nicht mehr auszuhalten ist. Außerdem hat er gerade selbst festgelegt: „Große Spielplatz!!“. Gut, das kann ich machen, das hinterfragt er auch eigentlich nicht: Spielplatz geht mit Papa, das ist eines der wenigen Dinge, die nicht Mama macht/machen muss. Mit ‚Große Spielplatz‘ meint er den auf der Geystraße. Der (wirklich und auch für deutsche Verhältnisse) krasse Kletterturm mit Rutsche, das Hüpf-Gummiband, das Karussel: Das alles ist genau sein Ding.

Hin fahren wir, er Laufrad, ich mit dem Fahrrad. Mika ist inzwischen verlässlich genug, zumindest Bordsteine und Straßen zu respektieren, stehen zu bleiben. Bei Ausfahrten ist es noch so fifty-fifty. Runter zur Geystraße ist alles recht überschaubar, da wird nichts kribbelig. An der ersten Kreuzung vor unserer Tür ist eine Ampel, die kennt er sehr gut, weiß, was rot und grün bedeutet. Wir üben trotzdem aktiv weiter: „Welche Farbe hat die Ampel?`“ „Rot!“ „Wenn die Ampel grün wird, rufst du laut grün.“ die Ampel schaltet, „LAUT! GRÜN!“.

Inzwischen hat er ziemliches Tempo drauf, wenn er mit seinem Laufrad loszieht; Da muss ich mich ranhalten, die beiden Rentner auf der anderen Seite nehmen’s belustigt-gelassen und treten etwas beiseite. Es sieht oft ziemlich wild aus, wenn er ausgelassen Schlenker fährt, es aussieht, als ob es ihn gleich hinlegt; Man gewöhnt sich dran, irritiert sind halt nur andere Fußgänger. Erstmal kommen wir nur bis zum WGS-Spielplatz, den findet er fast genauso toll. Dort ist er zum erstem Mal die Rutschstange alleine runter. Steinchen kann man auch ganz herrlich die Rutsche runterschmeißen. Oder mit Papa auf dem Gummiband hopsen.

Aber dann müssen wir doch noch zur Geystraße weiter. Hier ist die Rutsche einfach viel besser, steiler, länger. Anfangs muss ich mitrutschen, die letzten Male rutscht er dann alleine. Nur das Hochklettern, da muss ich mit. Den gekerbten Balken würde ich ihn aber auch nicht alleine hoch gehen lassen. Wenn er mir da aus vier Metern Höhe abschmiert bedeutet das sehr wahrscheinlich Krankenhaus. Wie das immer so ist, findet er auch diesmal kein Ende, muss immer nochmal rutschen. Erst als er unten tüchtig auf seinen Hintern knallt, ist er doch bereit zurück zu fahren.

Den Berg hoch findet er nicht so pralle, aber inzwischen fährt er auch die Strecke zurück alleine, ohne schieben. Ich such ihm die Strecke ein bisschen raus, dass er nicht so geradeaus den Berg hoch muss; Die kleinen Wege zwischen Hauseingängen vor den Wohnblöcken sind sehr viel interessanter. Bis zurück nach Hause hat er es so ganz alleine geschafft! Damit hoffe ich ihn ausreichend platt gemacht zu haben, dass er nachher recht schnell im Bett einschläft.

(swg)

Im Förderverein der Schule hat man jedes Jahr die ‚Chance‘ auf Schuleinführung. Es hat sich irgendwie etabliert, dass der Verein mit Catering und Merchandise präsent ist. Der Grill wird angeworfen und es gibt ein Kuchenbuffet, Kaffee und Getränke, Shirts und Hoodies. Das funktioniert natürlich nur durch das Engagement der Vereinsmitglieder. Nicht zuletzt macht das den Verein bei den neuen Eltern bekannt – und Mitglieder werden gebraucht. Engagierte insbesondere.

Als Teil des Vorstands kann man sich dieser Veranstaltung natürlich nicht entziehen, der Organisation gleich gar nicht. Irgendwie haben wir das aber dieses Jahr ein bisschen verbaselt. Unsere Ausrede ist fehlendes Netz in Einsiedel. An der Neiße gibt’s kein Internet, man kann kaum telefonieren, oft nicht mal ’nen Notruf absetzen … Ok, Wifi ist an wenigen ausgewählten Stellen verfügbar, aber Urlaub mit Kindern haben wir ja auch.

Ein kurzer Blick in die Vereins-Cloud hat uns verraten, dass sich für Kuchen bis Donnerstag gerade zwei eingetragen haben. Eine mitternächtliche Bitte per Email ändert das hoffentlich bis Samstag. Ansonsten ist da noch eine ziemliche Latte an Aufgaben offen. Der Gasgrill kann nicht, wie letztes Jahr, ausgeborgt werden. Wird spannend, woher wir jetzt noch einen kriegen. Bratwurst, Brötchen, Kaffee, Pavillons gegen die Sonne und all der kleine Kram ringsrum: Achnaja; Erstmal brauchen wir eine Bestandsaufnahme im Lager des Fördervereins. Selgros können wir nutzen, die Vereinskarte liegt aber bei anderen, muss abgeholt werden.

Wenn wir da heute irgendwie komplett rum kommen wollen, ist ein Teilauto unumgänglich. Maria fährt, Alina ist dabei. Ich versuch mit Mika nicht die Krise zu kriegen. Also geh ich raus, geh mit ihm zum Bäcker, Brötchen bestellen für die Schuleinführung morgen. Zum Bäcker gehen ist bei ihm immer drin, fast wie Spielplatz. Einerseits sind 80 Doppelte jetzt nicht die Welt, vor allem, weil Hörings Backstube hier vor der Tür ist. Andererseits ist morgen überall Schuleinführung. Nachfragen. „Nee, eigentlich ni! Die Elsässer haben lange Teigführung, glob ni, dass das klappt.“ bekomme ich dann auch gesagt. „Warte, ich frag ma‘ hinten.“ Naja, ein Hoffnungsschimmer. „Ok, kann’sch machen, bin morgen och da und back die dann. Aber ni vor um zehne!“ Hm, das trifft mich jetzt doch, der erste der drei Schuleinführungs-Durchgänge startet um neun. Und man glaubt nicht, wieviele Leute sich ne Bratwurst als zweites Frühstück reinpfeifen. Am Ende darf ich die ersten 40 Brötchen schon um acht abholen, die restlichen später. Wird schon. Irgendwie. Ich mag meinen Bäcker vor der Tür, ich weiß warum.

Mit einer Laugenstange für dem Kurzen trolle ich mich. Später wird mir auffallen, dass ich Brot für uns vergessen habe. Die kurze Panik verdunstet zum Glück schnell, denn der Höring hat ja heute bis um sechs auf: Es ist erst Freitag! Ich hab latent Samstag in meinem Kopf, die ganze Zeit schon. Ich komm nicht damit klar, dass wir Donnerstag aus dem Urlaub zurück gekommen sind, mein Zeitgefühl ist komplett daneben.

Maria beendet ihre Runde erfolgreich, hat Kohle, Wurst und Grillkäse aus dem Selgros. In der Schule ist der Kram auch schon, mit unserem Pavillon. Ansonsten ist eigentlich alles da; Was noch fehlt besorgen wir einfach morgen im Supermarkt nebenan. Manches darf man vermutlich nicht überorganisieren. Sollte es vielleicht gar nicht zu früh anfangen.

(swg)

Für Urlaubsbeginn ist es irgendwie ein bisschen früh. Es nützt aber alles nichts: Wir müssen den Zug um 8:30 Uhr nach Bautzen kriegen. Eine viertel Stunde später ginge auch noch, aber der Komfortvorsprung wäre weg, bis wir die Kinder eingesammelt haben müssen. Die sind im Ferienlager, müssen aber bis 10 abgeholt werden. Außerdem braucht der spätere Zug länger. Mika ist aber eh schon zeitig wach, ausschlafen wäre nicht drin gewesen.

Gepackt haben wir schon im Lauf der Woche, alles ist in Taschen und im Chariot verstaut, was wir für die mehrtägige Fahrradtour brauchen. Die Großen haben ihr Zeug schon dabei, die Dreckwäsche und Reitstiefel geben wir ihrer Cousine mit. Unsere letzte, kribbelige Hürde ist nur, wieviele Freitag morgens mit Fahrrad den Zug entern wollen; Unser Handicap ist vor allem der Chariot. Es ist aber alles halb so wild. Der Zug ist gut ausgelastet, aber nicht voll. Fahrräder kommen in Neustadt und Langebrück noch dazu, aber die 12 zulässigen werden längst nicht erreicht. Ziemlich entspannt rollen wir Richtung Bautzen.

Ich frühstücke unter der Woche nie, aber später am Vormittag meldet sich der Hunger dann doch irgendwann. Auf Arbeit kann ich das bis mittags ignorieren – oder ich finde im Kühlschrank ’nen Soja-Skyr, bissel Müsli, ein Löffel Marmelade … Ein kleiner Hunger meldet sich auch jetzt bei mir. Viertel zehn sind wir in Bautzen, stehen mit Fahrrädern und Anhänger und Kind drin auf dem Bahnsteig; Wenn wir jetzt rüber nach Burk fahren, sind wir doch deutlich zu früh da. Im Bahnhof selbst gibt es ein Bäcker-Kaffee, eine Dreißig-Filiale. Die sind im Allgemeinen recht gut in Qualität und Angebot und allermeistens sind sie auch gemütlich eingerichtet. Diese Filiale gefällt mir sofort. Hier gibt es jetzt ein Frühstück, leg ich fest. Ein Frühstück, um das wir uns nicht weiter kümmern müssen – nur essen. Genau so klingt doch Urlaub!Frühstück im Dreißig, Bahnhof BautzenFrühstück im Dreißig, Bahnhof BautzenIst doch schick, wie sie das Bahnhofsthema aufgegriffen haben.

Zeit, die großen Kinder abzuholen, weit ist es nicht bis Bautzen Burk. Vom Abgeben der Kinder letzte Woche kennen wir den Weg gut, in nahezu gerader Linie kommt man hin. Bautzen müht sich auch etwas um Fahrradfreundlichkeit; Wenn man die Kernstadt verlässt, und es eher vorörtlich wird, ist zumindest auf einer Seite ein von der Straße getrennter Weg. Wobei die Breite schon fragwürdig ist, wenn sich da Radfahrer in zwei Richtungen und Fußgänger den Platz von weniger als einer Autospur teilen müssen. Ein bisschen macht das den Eindruck, als das man auf gar keinen Fall den Autoverkehr auch nur in die Nähe der Ahnung einer Einschränkung durch andere Verkehrsteilnehmer bringen will … Egal. Sie nennen es Infrastruktur. Viel Verkehr ist Freitag morgens zum Glück eh nicht.

Länger als das Einsammeln der Kinder Klamotten dauert das Einfangen von Mika; Der findet das Gelände des Schullandheims/Ferienlagers superspannend und hat Spaß auf dem Kletterschiff. Aber mit dem Laufrad lässt er sich ködern. Weit ist es nämlich von hier nicht mehr zum Campingplatz – nur die Straße runter.Mit Fahrrad und Laufrad zum ZeltplatzDer Campingplatz liegt direkt an der Talsperre Bautzen; Hier bleiben wir nur für eine Nacht. Den Rest des heutigen Tages wollen wir im Saurierpark Kleinwelka verbringen.

(swg)

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