Archives for the year of: 2025

Wir verbringen eine Woche in Radeberg, Osterurlaub, sozusagen. Aber es gibt etwas zu tun: Marias Mutter hat sich letztes Jahr einen Garten angelacht. Es geht um sinnvolle Beschäftigung, einen Platz an der Sonne auch für Urgroßmutter und nicht zuletzt für uns. Garten klingt nach entspannen, spielende Kinder, Sonne und Liegestuhl. Leider wurde der Garten mindestens die letzten zwei Jahre nicht bewirtschaftet und bietet sehr viel Platz für ‚Phantasie‘.

Der Weg ist das Ziel

Erstmal müssen wir nach Radeberg kommen. Die Wetterfee hat gesagt, es wird sonnig, aber frisch. Und weil wir sehr gut wissen, dass der Weg das Ziel ist: Wir fahren mit den Fahrrädern durch die Dresdner Heide zum neuen Garten.

Klamotten für eine Woche, ein paar Dinge aus dem Kühlschrank und Arbeitsklamotten; Es kommt bissel was zusammen. Gestern Abend noch hab ich den Lastenanhänger repariert. Die neuen Carbonstreben sind im Fahrwerk, viel Platz für viel Zeug. Die Streben halten genau bis zur ersten Kreuzung. Sie verabschieden sich einfach, die eingeklebten Kugelgelenke brechen raus; Offenbar taugt der Pattex Kraft-Mix 2K-Kleber nicht für Metall auf Carbon … Leider hatte ich kein Petec Flüssigmetall bekommen, das wäre meine erste Wahl gewesen. Ich rede mir ja jeden Scheiß schön: Wenn das weiter weg von der Wohnung passiert wäre!!1! Also zurück zur Haustür. Es bleibt nur der Chariot und zwei zusätzliche Packtaschen. Geht auch, aber genervt bin ich schon.

Unseren Weg durch die Dresdner Heide haben wir schon seit ein paar Tagen immer wieder angeguckt. Wir haben uns schon mehrmals fürchterlich verfranst auf einer Rückfahrt von Radeberg nach Dresden. Eine schnurgerade Schneise ist nicht unbedingt ein glatter Weg. Nordwestlich der Radeberger Landstraße – fragt nicht, wie wir dahin gekommen sind – haben wir die Alte 4 genommen; Schnurgerade, aber wurzelig oder locker-sandig. Die hereinbrechende herbstliche Dämmerung hat das noch abenteuerlicher gemacht. Zu anderer Gelegenheit, auf dem Rückweg vom Froschradweg-Urlaub, haben wir den E-Flügel probiert: Größtenteils eine Mountainbike-Strecke mit dem mit 50 kg Gepäck beladenen Lastenanhänger hinten dran …

Diesmal wollen wir solch Desaster vermeiden und bleiben ab dem Fischhaus südöstlich der Radeberger. Die Doppel-E und die C führen sehr direkt zum Garten. Wahrscheinlich ist die C nicht durchgängig befahrbar, legen zumindest einige Wander-Blogs nahe, aber die Umwege um diese Stellen sind auch nicht weit. Allein die Kinder wollen das Abenteuer und so rumpeln wir auch über die wurzeligen und sandigen und geschotterten Abschnitte.

Außerdem hat Mika eigene Ideen, wo er mitfahren möchte.Mika als Jannikas SoziusMika als Jannikas SoziusJannika fährt gaaaanz vorsichtig und langsam; Mika hat sichtlich Spaß daran.Mika als Jannikas SoziusEr wäre sicher noch weiter mitgefahren, allerdings wollen wir auch irgendwann im Garten ankommen.Mit den Fahrrädern vor der GartensparteInsgesamt sind wir 2½ Stunden unterwegs gewesen, gefahren sind wir davon 1½ Stunden. Es war nicht so anstrengend, wie ich befürchtet hatte, aber gefordert hat es mich doch. In der Ebene spielt Masse am Fahrrad nicht so sehr eine Rolle, wenn man die bergan wuchten muss schon.

Gartenrealität

Im Garten selbst wartet in allen Ecken Arbeit: Der Kartoffelacker muss vorbereitet werden, der Hecksler wird viel mit dem Rückschnitt der Bäume zu tun bekommen, Unkraut ist eigentlich überall, der Sandkasten muss wieder einer werden, in Laube und Schuppen muss Ordnung gemacht werden … Ich entscheide mich für das Aufstellen des zweiten Wassertanks fürs Regenwasser sammeln. Ein Fundament aus Steinplatten, eben und gerade, das braucht’s.

Währenddessen fangen Maria und die Kinder an den Dreck aus dem ehemaligen Sandkasten zu schaufeln. Durch die Nähe zu den beiden ehemaligen Karpfenteichen finden sich überall Kröten; Dicke, schwabbelige, graugrüne Kröten. Notgedrungen verlassen sie den Sankasten und verstecken sich lieber. Eine kann ich einfangen, die andere versteckt sich an der Laube. Mika müssen wir daran hindern das arme Tierchen mit seinem Fingerchen zu pieken.Kröte versteckt sich vor Mika an der GartenlaubeKröte versteckt sich vor Mika an der GartenlaubeSie krallt sich so in ihrer Ritze fest, ich bekomme sie da nicht raus, also bleibt sie da. Irgendwann wird sie sich sicher einen besseren Platz suchen.

(swg)

Jaja, schon wieder Fahrrad-Content. Letzten Herbst hatte ich meinen Fahrrad-Anhänger „Carriage“ beschädigt. Mit den Carbon-Streben im Fahrwerk, die die Räder gerade halten, hatte ich aufgesetzt. Ich bin in deutlich zu flachem Winkel einen Bordstein runter und das laute „Räääätz“ hat einfach keinen Zweifel gelassen; Immerhin ist der Carbonstab nicht durchgebrochen. Die eingeklebte Gewindehülse ist jetzt zu sehen – Beton schleift halt gut – und weiter innen hat’s den Stab zerfasert. Querkräften setzt so ein Carbonstab nichts entgegen … Auf Zug hat der noch ganz gut gehalten, auf Druck eher nicht mehr. Mit dem Einkauf aus dem Kaufland bin ich zwar problemlos nach hause gekommen, aber ich hab meinen Anhänger lieber erstmal beiseite gestellt. Wie gesagt, letzten Herbst.

Neue Carbonrohre waren schnell bestellt, Kugelgelenke auch; Zeit und vielleicht auch der Druck, den Anhänger wieder zu brauchen, hat einfach gefehlt. Das Ganze zusammenzufügen benötige ich die Drehbank, muss also in die elterliche Werkstatt. Langsam drängt’s nun aber doch, ich brauch den Anhänger nächste Woche. Jetzt am Osterwochenende bot sich die Gelegenheit: Ein Kaffeetrinken, ein bisschen dauert’s, bis der Osterhase kommt: Werkstattzeit. Zwei Kugelgelenke und zwei Langmuttern sind schnell runter gedreht, unter das Rohr-Innenmaß mit deutlich Luft für den 2K-Kleber. Die Carbonrohre lassen sich leicht mit einer kleinen Metallsäge aufs richtige Maß kürzen; Einkleben der Drehteile selbst ist nur noch Formsache.

Die Streben zu montieren birgt heute Abend noch eine kleine Hürde. Die neuen Kugelgelenke haben M6-Gewinde, die alten hatten M5. Die Klemmung mit der Mutter funktioniert nicht mehr, die Gewinde der Kugelköpfe reichen aber auch nicht durch die Item-Streben. Ich entschließe mich kurzerhand für Gewinde-Löcher. Um die Gewinde ins Item-Alu zu schneiden fehlt mir zwar ein M6-Gewindeschneider, eine Stahl-Schraube kann das aber auch :)

Klar hat der Kram wieder länger gedauert, als ich dachte, aber hey: Ich kann morgen den Anhänger wieder benutzen!

(swg)

Meine alte Routine ist tatsächlich wieder zurück: Drei Mal die Woche bin ich zum Sport im Fitness-Studio. Diese Regelmäßigkeit einhalten zu können hatte ich nicht zu hoffen gewagt. Aber es geht. Auch weil das neue Studio so ok ist, wie das alte. Anders, aber auch ok. Die Musik ist … nicht mein Fall, war sie auch im alten Studio schon nicht. Wahrscheinlich ist das aber ein Fitness-Studio-Grundgesetz: Die Musik hat k* zu sein. So ist man das gewöhnt. Aber fürs Musik hören ist man ja nicht da.

Anders und nicht so schön im neuen Studio ist zum Beispiel, dass sich an den meisten Geräten die Gewichte nur in 5-Kilo-Schritten variieren lassen – außer an denen, wo man selbst Scheiben auflegt. Feiner gestuft käme das meinem Training etwas mehr entgegen. Aber es geht. Für manche Geräte bin ich anscheinend auch zu klein; an der Bizepsmaschine hol‘ ich mir nur blaue Flecken an den Oberarmen durch die Auflage; Muss ich das halt mit Hanteln trainieren, geht auch. Besser als im alten Studio ist dagegen, dass an den Laufbändern kein Display montiert ist, auf dem man irgendeinen Quatsch, wie Wald-Jogging, gucken könnte. Stattdessen schweift der Blick entspannt und frei in die Ferne – und der Ausblick über Dresden ist hier unterm Dach tatsächlich sehr schön.

Auf einigen Maschinen, die sich vom alten Studio kaum unterscheiden, brauch ich deutlich andere Gewichte. Bei der Beinpresse ist das offensichtlich, die Bahn des Schlittens ist jetzt deutlich weniger geneigt: 88 statt früher 55 kg. Dafür hatte ich früher am Rückenstrecker 65 kg drauf liegen, jetzt sind es noch 50. Dort ist mir der Grund nicht offensichtlich; Wahrscheinlich sind die Hebelverhältnisse andere, werd‘ ich aber nie ‚rausfinden. Muss ich auch nicht. Es geht ja nur um Kraftaufbau.

Und das ist etwas, was ich etwas revidieren muss: Früher hätte ich nicht geglaubt, es sogar vehement bestritten, jemals Kunde im Fitness-Studio zu werden. Mir schien das ganze zu ziellos; Was macht man dann mit den Muskeln? Wofür trainiert man? Gut, grundsätzlich steht die Frage eigentlich immer noch im Raum. Andererseits bringe ich momentan weder Zeit noch Motivation auf, in die Schwimmhalle zu gehen. Mir würde das sicher wieder Spaß machen, Schwimmen ist ein unkomplizierter und wenig aufwändiger Sport. Vor der Arbeit könnte ich aber nicht trainieren gehen, so wie jetzt; Ich wäre den ganzen Tag bräsig bis müde. Und nach der Arbeit liegt die Schwimmhalle exakt in der entgegengesetzten Richtung meines Zuhauses. Viel zu oft würde ich aus Faulheit und Müdigkeit wahrscheinlich einfach heimwärts fahren. Jetzt liegt das Fitness-Studio im Dachgeschoss über unseren Büros. Näher geht kaum, es sei denn man arbeitet im Fitness-Studio. Früh ins Büro kommen, Tasche hinfläzen, Sportbeutel schnappen und Treppe rauf gehen. Sport erledigen. Fit bleiben statt fett werden.

(swg)

Momentan ist Mika wirklich einfach nur anstrengend. Seine Alles-Selber-Machen-Attitüde ist extremst ausgeprägt und betrifft einfach, tja, alles! Das geht natürlich nicht, es gibt nun mal Dinge, für die er schlicht zu klein ist, körperlich. Und koordinativ gibt’s halt auch Defizite: Mit Messern beliebiger Größe kann er es einfach nicht schaffen, jedes Gemüse zu schneiden; Möhren zum Beispiel sind einfach zu fest.

Dazu kommt seine eingeschränkte Ausdrucksfähigkeit. Ein Zweijähriger spricht einfach noch nicht sehr deutlich und mit eher kleinem Wortschatz. Das Drama um seine Windel heute Morgen!! Er wollte seine volle Windel unbedingt aus dem Mülleimer wiederhaben. Die war da nämlich nicht richtig; die gehört in den kleinen Eimer neben dem Waschbecken am Wickeltisch, nicht in den größeren unterm Waschbecken im Bad! Meint er. Das hat aber gedauert, bis wir das raus hatten während er heulte; Und die Nerven waren am frühen Morgen wieder etwas dünner geworden. Bei allen.

Andererseits hat Selbständigkeit ja auch so ihre Vorteile. Sonst wäre ich heute schon den zweiten Tag Kind-krank zu Hause. Jannika peinigen Ohren- und Halsschmerzen. Nun ist das Mädel eigentlich groß genug, die Zeit alleine zu Hause tot zu schlagen. Es gibt zu lesen, Mikas destruktives Lego-Spiel zu reparieren und – ha!! – Hausarbeit. Mittags treffen wir uns einfach zum essen. Es ist für sie eine der wenigen Gelegenheiten mal zu Meliz zu gehen, so ganz ohne Alina; Nur-Fleisch-Dürüm als seltene Ausnahme vom Veggie-Alltag.

Und weil das Kind zu Hause alles ausgelesen hat, geht sie danach in die Bibo; Wenn die ausgelesen ist, kehrt sie heim. Auch wenn die Kinder es eher selten brauchen, weil sie viele Wege mit dem Fahrrad erledigen: Beide haben das Bildungsticket und können unkompliziert mit Bus und Bahn in Dresden – eigentlich im ganzen VVO – herumgurken. Scheu es zu nutzen haben beide nicht. Alina sucht sich Verbindungen inzwischen alleine auf dem Handy raus und fährt alleine in die Innenstadt – zum Chorauftritt oder Konzert im Kulturpalast. Jannika macht das eher noch nicht; Aber immerhin weiß sie für ihre Wege, welche Linien wohin fahren.

So stressig es ist: Man muss es aushalten, wenn die Kinder alles selber machen wollen. Später können sie dann auch einfach alles selber machen.

(swg)

PHP Code Snippets Powered By : XYZScripts.com