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Glück ist ja auch, wenn die IT zu Hause funktioniert. Im Prinzip hab ich die ganz gut im Griff, aber manches Mal ist halt doch Hand anzulegen. Da muss ich auch unbedingt dran bleiben, sonst wächst der technische Schuldenberg, bis er nicht mehr abzuarbeiten ist. Dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis es fatal knallt. Und dann hat man richtig zu tun, meist, wenn man gar keine Zeit dafür übrig hat. Nicht zuletzt sorgt der Reiz des Neuen für Arbeit, der Verschleiß des Alten sowieso. Manchmal. Aber dafür hat man ja Backups.

Die Server tun sehr leise ihren Dienst, updaten sich weitestgehend selbst, und können ansonsten in der Familie einfach und ohne Reibungsverluste genutzt werden. Bei den Laptops liegt die Verantwortung in der Benutzerinnen Hände, aber mehr als sie hin und wieder an Updates erinnern, braucht es nichts. Arch-Linux selbst fordert sonst keine weitere Aufmerksamkeit. Das ist sehr schön.

Diese Woche hab‘ ich mich tatsächlich mal dazu aufgerafft, ein paar Dinge an der heimischen IT-Landschaft anzufassen. Für unsere Nextcloud hab ich das Backup mal per Script wegautomatisiert. Läuft auch wöchentlich und ziemlich zuverlässig: Es dauert aber jedes Mal länger. Das sollte eigentlich nicht der Fall sein, außer es sind sehr viele Bilder vom Urlaub drin gelandet. Die Zeit fürs Backup steigt aber nun schon seit drei Monaten kontinuierlich an, sagen die Logs. Stellt sich heraus, dass ich einen kleinen Fehler im selbst geklöppelten Backup-Script hatte! Die Backups sind inkrementell aber den Link aufs letzte Backup setzen funktionierte nicht; Der zeigte weiterhin auf irgendwas aus Mitte 2024. Die Differenz dazu wird natürlich immer größer … Das zu finden hat – inklusive Tests der Reparatur – zwei Abende gebraucht. Und ich hab mal alte Backups gelöscht; Mehr als ein Jahr alten Kram braucht man eher nicht mehr.

Weil gerade Ferien sind, spielen die Kinder wieder vermehrt an ihren Rechnern: Minecraft. Ich hatte mal die Idee, einen Minecraft-Server aufzusetzen. Wenn die beiden zu zweit Welten basteln können, macht es ihnen sicher viel mehr Spaß. PaperMC war relativ schnell auf dem Nextcloud-Raspi ausgerollt. Ein bisschen lesen, dass die Zugriffskontrolle funktioniert und die beiden wirklich allein in ihren Welten bleiben: Easy. Weitaus langwieriger war es, den Mehrspieler-Modus aktiviert zu kriegen: Microsoft ist in der Verwaltung von Konten und diensten eine einzige Multiwebsite-Hölle, ein zusammengeflickschusterter Kackhaufen, wie man es schlechter nicht machen kann. Sucht das mal! Mit Family-Safety und Altersbeschränkung hat das nämlich nur halb etwas zu tun! Nein, man muss im Elternkonto zur xbox-Verwaltung Navigieren und da in den Einstellungen „Sicherheit und Datenschutz“ klicken; Dann erreicht man die nächste Portalseite, auf der alle verwalteten Spielerkonten gelistet sind. Dort hat man Zugriff auf die Einstellungen, was ein Spieler Konto darf und was von ihm öffentlich zu sehen ist. Wie immer: Reife Leistung, Microsoft! Vom Kauf und Einrichten eines zweiten Minecraft für Jannika sollte ich gar nicht anfangen, aber es beginnt damit, dass die Kaufen-Links erst nicht funktionieren und dann meine bevorzugten Zahlungsoptionen nicht verfügbar sind. Es ist ein Elend mit den Redmondern.

Naja, die Kinder haben viel Spaß am Gerät und bauen wie die Verrückten Zeuch in „ihre“ Welt. Ganz stolz zeigen sie ihre Automatisierungen. Vielleicht krieg ich die Beiden so Richtung Programmierung? Ich muss mich jedenfalls auch da ums Backup kümmern. Oder was finden, dass sich darum kümmert. Alles in allem gefällt mir die Idee eines Gaming-Servers: Irgendwas GUI-mäßiges zur Verwaltung braucht es aber, damit die Kinder damit klar kommen. Pterodactyl wird es vermutlich werden. Dazu hätte ich gerne noch die KI-Unterstützung in der Nextcloud, um mal alle Fotos zu klassifizieren. Für all diese Wünsche reicht der RaspberryPi 4 definitiv nicht mehr aus. Die neue Hardware in Form eines N150 liegt schon bereit. Der Reiz des Neuen …

(swg)

Marias altes Bernds ist tatsächlich endlich Fahrbereit. Der Winter hat doch noch mit Schnee und Eis gedroht, auf den 18″-Felgen des Strida kann ich aber keine Spike-Reifen montieren. Beim Bernds gibt es auf den 20″-Felgen kein Problem. Es wurde also allerhöchste Eisenbahn alles zu ergänzen, was an Kleinigkeiten am Bernds noch fehlt. Und es endlich mal komplett zusammenzubauen.

Eigentlich hab‘ ich gar nicht viel geändert: Neue Schaltung und Bremse hinten, neuer Kurbelsatz mit Riemenrad, Gepäckträger noch.

Schaltung & Bremse

Einen Zahnriemen statt Kette hatte Marias Bernds schon immer, nur war die verbaute Viergangnabe nicht so der Kracher. Die Nexus 4 mit Rücktritt von Shimano funktioniert zugegebener Maßen tadellos, hat aber ziemlich wenig Spreizung. Die Rücktritt-Bremse mit ihrer entgegengesetzten Belastung des Zahnriemens zum Vortrieb ist eher ungünstig. In der Bremsrichtung wirkt der Riemenspanner dabei nicht. Bei zu großer Kraft könnte der Riemen unter Umständen springen, normales Bremsen war aber nie ein Problem.

Wenn man nicht zu sehr aufs Gewicht schaut, dann ist eine Shimano Nexus 8 Premium das Nonplusultra. Ohne Rücktrittbremse natürlich, dafür hat jetzt eine Rollenbremse ihren Platz gefunden. Das ganze spannt ziemlich im Hinterbau, der war für so breite Einbauten nicht gedacht, aber’s funktioniert.

Übersetzung

Die Nexus 8 hat neben der höheren Spreizung (306 % vs. 184 %) auch eine viel höhere Anfangsuntersetzung. Die Nexus 4 hatte gar keine, beginnt mit 1.000 im ersten Gang und hat dann nur noch Übersetzungen von 1.244, 1.500 und 1.843. Hätte ich das alte Riemenrad von Bernds an der Nexus 8 benutzt, wären die Gänge 1 bis 4 unbenutzbar klein gewesen. Erst der 5. Gang der Nexus 8 ist der direkte, dann folgen Übersetzungen.

Aber es lag da zum Glück noch was rum: Die wunderschöne Alu-Kurbelgarnitur für mein Strida! Deren Riemenrad hat 111 Zähne statt nur der 77 an der originalen Bernds. Wenn man die Gänge übers 34er Ritzel auf die Entfaltung ausrechnet, ergibt sich folgendes Bild:

Nexus 4 1 2 3 4
i 1,000 1,244 1,500 1,843
Entfaltung [cm] 343 427 515 632
Nexus 8 1 2 3 4 5 6 7 8
i 0,527 0,644 0,748 0,851 1,000 1,223 1,419 1,615
Entfaltung [cm] 261 318 370 421 495 605 702 799

Damit kann man doch arbeiten, oder? Allerdings musste ich bei der Strida-Kurbel noch die Kettenlinie korrigieren. Dafür hab ich aus einem Alurohr neue, etwas längere Abstandshalter auf der Drehbank abgestochen.

Riemen

Vielleicht denkt der Eine oder Andere jetzt „Was’n Aufwand! Da gibt’s doch Gates!“. Stimmt! Einen Gates-Riemen muss man aber ganz korrekt spannen, damit das System funktioniert. Und genau das geht beim Bernds wegen der Federung nicht: Da der Drehpunkt des Hinterbaus nicht im Tretlager ist, ändert sich beim Einfedern der Abstand zum Ritzel.

Beim einfacheren System von Bernds und auch Strida kommen Riemen mit dem Standard-Industrieprofil HTD 8M zum Einsatz, allerdings mit Litzen aus Aramid, statt Glasfaser. Der alte Riemen passt natürlich nicht mehr, durch die größere Riemenscheibe ist er zu kurz. Wenn man ein bisschen sucht, bekommt man solche Riemen in individueller Breite und Länge zu kaufen, auch einzeln. Eckdaten meines Riemens:

  • Teilung: 8,000mm, Litzen aus Aramid
  • Grundmaterial Polyester TPU 92 ShA, white
  • Endlos verbundenes Band (verschweißt), FP 20×80 TP pitch max 12.7
  • Breite: 14,00 mm, Länge: 1.304,0 mm
  • Nominale Banddicke gesamt: 5,60 mm

Sowas kostet dann gut 30,-€ brutto.

Gespannt wird der Riemen auch – oder sagen wir besser, der Einlauf ins Ritzel unterstützt. Am einfachen Singlespeed Kettenspanner von BLB hab‘ ich den Arretierungsbolzen richtung Schaltauge abgesägt und spanne ihn einfach entgegen der vorgesehenen Richtung. Das geht nicht ganz so weit, reicht aber. Achso, das Spanner-Ritzel ist durch die alte Riemenrolle von Bernds ersetzt.

Die erste Probefahrt hat richtig Spaß gemacht! Man wird mit der Kombi richtig schnell auf dem alten Bernds! Die Rollenbremse hinten geht höflich zu Werke, lässt sich gut dossieren, aber ‚Biss‘ würde ich ihr jetzt nicht unterstellen.

To Do

Es bleiben noch ein paar Dinge zu tun: Hinten fehlt noch das Schutzblech. Mir war entfallen, dass das alte, originale zerbrochen war. Was neues ist schon bestellt. Der jetzt noch installierte Gepäckträger ist auch eher hässlich, hat aber immerhin Rollen; Zusammengeklappt lässt sich das Bernds dann leicht schieben. Ein anderer Gepäckträger ist schon auf dem Weg, wahrscheinlich kann ich die Rollen dort auch dran montieren. Und ich will ein bisschen Spannung aus dem Hinterbau nehmen. Mit flacheren Muttern auf der Achse lässt sich da auf jeden Fall noch der eine oder andere Millimeter schinden.

Der ganz ferne Plan fürs Frühjahr sieht noch die komplette Neulackierung vor. Aktuell ist die Lackierung des armen Bernds schon etwas mitgenommen; Viel zu räudig für so ein spleeniges Herzensprojekt. Eine Bernds-Gabel mit V-Brake-Aufnahmen steht noch unlackiert in der Ecke. Dann kann ich die Bremse vorn gleich mit ersetzen.

Jetzt tut das Bernds erstmal seinen Dienst unter winterlichen Bedingungen – mit Spikes – und es besteht wenig Grund zur Sorge, dass etwas nicht halten könnte.

(swg)

Letzten Montag hab ich rumgefrickelt. Maria wollte nachmittags Mika nebst Puky mitnehmen, zu ihrem Sport. Auf dem Chariot hätte das Platz gehabt, aber die Fuhre ist Maria zu schwer, um sie nach dem Sport auch noch den Berg zu uns wieder rauf zu zerren. Mit dem Kinderanhänger entfällt auch die Option, einfach in die Straßenbahn zu steigen und sich den Berg rauf bringen zu lassen. Bleibt der Fahrradsitz, wohin dann aber mit dem Puky? Also hab ich das Puky auf die Schnelle an eine meiner kleinen Packtaschen gezwierbelt. Das Ganze hängt vorn am Lowrider, weil hinten durch den Sitz ja kein Platz ist. Schwabbelig war die Angelegenheit und es hing etwas tief, beim links Abbiegen hab ich mit den Puky-Hinterrädern aufgesetzt. Außerdem tat sich Maria etwas schwer, das Puky wieder an der Tasche zu verzurren. Prinzipiell ging es aber.

Damit das nächsten Montag nicht wieder so mühsam ist, hab ich mal was gebastelt.Von einer alten, sich auflösenden Vaude-Tasche hatte ich noch die Halter-Mechnanik rumliegen, Holzbrettchen sind nie Mangelware und Riemchen gab es auch in der Sammelkiste. Zusammengeschraubt und -geklebt hab ich das heute Vormittag. Ich hab darauf verzichtet, die oberen Klammern verstellbar zu machen. Zwei Mal Maß nehmen am Lowrider und dran schrauben; Passt. Beim Ausflug zum Spielplatz hat der Puky-Träger seine Feuertaufe bestanden, jetzt hab ich ihn gerade noch geölt. Montag kann kommen.

(swg)

Ich glaube, ich hab wieder zu spät angefangen zu füttern. Seit über einer Woche hängt jetzt mein Futterhäuschen im Hof. Aber das Futter wird nicht angerührt, es ist auch kein Vogel im Hof zu hören. Die lärmende Spatzenbande ist einfach nicht mehr da. Weg. Vor dem großen Regen war noch richtig was los im Hof.

Futter hab ich diesmal rechtzeitig bei Pauls Mühle bestellt, das kam auch ohne Umschweife an. Dann hab ich mir aber in den Kopf gesetzt diesmal ein besseres Dach auf mein Milchkarton-Vogelhaus zu setzen;Ein Dach das dauerhafter ist und nicht mit weggeschmissen werden muss (weil es auch nur ein aufgeschnittener Milchkarton ist und vom Rand her schnell durchweicht). Seit die Futterhäuser nicht mehr geklaut/vernichtet werden – ist den ganzen letzten Winter nicht mehr passiert – kann ich da auch in was dauerhafteres investieren.

Upcycling bleibt natürlich Trumpf: Unsere alte IKEA-Dekoschale aus Bambus – die Hultet – hat ihre erste und einzige Spülmaschinen-Fahrt nicht gänzlich unbeschadet überstanden. Ich durfte sie zweckentfremden, weil unser Obst jetzt in einer Hängeampel in der Küche rumlungert. Den Obstfliegen ist das egal, die finden es auch dort. Es hat sich nur lange gezogen, bis ich das Obstschalen-Ding wieder geklebt und mit Jachtlack überzogen hatte. Außerdem brauchte ich noch ’ne Ringmutter und -schraube ausm Baumarkt. Ein dauerhaftes Dach soll das nun sein, der Milchkarton lässt sich mit dem Karabiner leicht aus- und einhängen.Hoffentlich hält das so lange, wie ich glaube. Und hoffentlich kommen die Spatzen wieder.

(swg)

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