Sorry, zu privat für die Öffentlichkeit. Vielleicht klappt’s nach dem Login?

Wir haben unser Kind in der Krippe abgeliefert und machen uns einen hübschen Tag: Belantis bei Leipzig ist unser Ziel. Es ist mehr oder weniger ein Chemiker-Ausflug, bis auf meine Wenigkeit sind alle aus dem IPF.

Punkt neun brechen wir auf. Es regnet zwar, aber so sehr nun auch wieder nicht. Außerdem soll das Mistwetter nach Osten ziehen, gen Leipzig fahren wir also der Sonne entgegen. Eine Stunde später stehen wir vorm Kassenhäuschen. Wir sind zwölf, es fehlen uns drei, damit wir eine Gruppenermäßigung bekommen. Eine kurze Umfrage unter den Umstehenden verschafft uns drei weitere: Damit fällt der Preis pP. von 24,90 € auf 18,90 €. Los gehts!Vorbei an den Kinderattraktionen lassen wir auch noch die Pyramide stehen – nass wollen wir nicht gleich zu Anfang werden, so toll ist das Wetter auch nicht. An der Säule der Athene machen wir unseren ersten Halt. Drehen tut das Ding sich alleine, nur hochhieven muss man sich am Seil selbst.Oben angekommen kann man dann einmal rumgucken.Lässt man das Seil los reicht es aber nicht mal für ein kribbeln im Bauch, so lahmngsam gehts abwärts.Naja, mit irgendwas muss man ja anfangen. Deutlich spektakulärer sieht das Teil neben an aus: der Götterflug.

Cool ist, das man über seine Rotation Kontrolle mittels der Flügel hat. Mit etwas Schwung schafft man den Überschlag – auch endlos wie der Spaßvogel hier:Wir haben gleich zwei Runden gedreht. Es war einfach nichts los, wir konnten sitzen bleiben. Das Wetter hat dafür gesorgt, das kaum mehr als die organisierten Gruppen mit den Bussen angereist waren. Gleich weiter zum Nächsten, Rutschen. Sieht eigentlich recht unspektakulär aus, ’ne Wasserrutsche auf der man allein oder zu zweit im Schlauchboot runterrutscht. Trotzdem gibt es heftiges Bauchkribbeln auf den linken beiden Wellenrutschen. Großartiger Spaß, da mussten wir ein paar mal runter.Rechts in der Röhre wird man garantiert nass.Wir haben’s ausprobiert: Arschvergleich.Lassen wir uns trockenschleudern im Drachenflug.Wer empfindlich auf dem Innenohr ist, wird das allerdings schon bereuen – uns geht’s allen noch gut.

Einfachen Spaß gibt es auch, die Hoppelfahrräder belustigen uns jedenfalls eine Weile.

Zeit für mehr Äktschn, wir gucken beim Drachenritt vorbei, das ist die kleinere Achterbahn in Belantis. Kribbeln tut das auf jeden Fall, und ganz am Anfang haben die die erste Talfahrt verdammt nah an einer Balkonecke der Burg vorbeigelegt – man zieht unwillkürlich den Kopf ein, wenn man da vorbeirauscht.

Durchs Labyrinth und das Indianerdorf marschieren wir rüber zu Belanitus Rache. Von hier sehen wir unser Tagesziel: Huracan.Fiese Sache, erst wird man hochgezerrt und darf in den Himmel starren, anschließen in den Abgrund. Da fällt man auch richtig, der leichte Überhang machts möglich.
Aber erstmal Belanitus Rache: Hier kneifen die ersten.Nachdem ich meine Fahrt in dieser Riesenschaukel hinter mir hab, kann ich das total verstehen. Mir ist leicht schlecht und ich hab Kopfschmerzen. Das fiese an dem Teil ist, dass sich die Schaukel dreht. Obwohl man dadurch besonders schön auf der Außenbahn in den Sitz und oben ausgehoben wird, verdreht mir das mein Innenohr. Maria geht’s nicht besser und unsere nüchternen Mägen tragen nicht zum Wohlbefinden bei. Ein paar wagen einen zweiten Ritt, dann reichts denen auch.

Zeit, was essen zu gehen (sic!). Fast bleiben wir an der Burg, entscheiden uns dann aber doch für die Grafenstadt. Nicht, dass das Essensangebot hier anders, oder gar besser wäre. XXL-Schnitzel, Pommes, Riesenbratwurst… Fast sieht „Salat classic“ und der „Salat Chicken“ nach einem Lichtblick aus, ist aber eine Plasteassiette mit erstaunlich wenig Grünzeug für 6,50,-€. Cool ist aber: wir kommen aber rechtzeitig zu den Ritterspielen.

Es finden sich nach ein wenig Überzeugungsarbeit zwei Burgfräuleins – Felix & Josef – und ein Knappe – Damaris. Irgendwie hat man ja dann doch Mitleid mit den Bühnenschaffenden.Nach Jenga mussten die Ritter ihrem König die Steuern eintreiben. Hierzulande treibt man Socken ein. Vielleicht ein Grund, das der Osten etwas hinterher hinkt.Bissel schlau müssen die Ritter auch sein: Bilderrätsel!Natürlich gehört auch Drachentöten dazu, er da musste seinen Kopf hinhalten.Da es am Ende echt knapp ausging, haben alle ihren Ritterschlag erhalten.

Die Sonne ist auch wieder weg, machen wir uns auf, zu testen wie geizig unsere Mägen sind. Ok, wir sind vorsichtig und ziehen zum Piratenschiff. Da kann man sich am Mast baumeln lassen.Geht bissel hin und her und rauf und runter – für leichtes Bauchkribbeln reichts.Selbstgemachte Action mit mehr Schwindel gibt’s in der Kotzmühle aufm Spielplatz.Vor der Huracan können wir uns jetzt nicht mehr wirklich drücken – doch, die Schiffsschaukel nehmen wir noch mit.Und mit Bootchen. Was macht mehr Spaß, als sich gegenseitig nass zu spritzen?!Irgendwann liegt nix mehr zwischen uns und der Huracan. Meine Erfahrung mit Achterbahnen beschränkt sich auf einen Besuch ’92 im Heidepark Soltau: Big Loop. Danach gings mir richtig mies, ich hatte weich Knie und mir war schlecht. Und vorhin, der Drachenritt. Das macht mir etwas Mut, die war eher nicht schlimm. Aus der Nähe sieht’s trotzdem respekteinflößend aus.Hier sind alle noch sehr fröhlich.Hinterher eigentlich auch – und mir geht’s auch gut genug, dass ich nochmal fahren will. Das Pfeifen in meinem Ohr – durch Marias Dauerschrei – ebbt auch langsam ab. Ich glaub, wenn ich sehen kann, wohin es geht, komme ich damit super zurecht. Sobald man mich willkürlich rumschleudert, wie in Belanitus Rache, wird mir übel.

Bleibt noch die letzte Attraktion: die Riesenwasserrutsche Fluch des Pharao.Irgendwie bin ich froh, im zweiten Boot gesessen zu haben – da waren wir nur zu dritt.In der Mitte sitzend wird man nicht so nass.Da strudelt man dann weg.Mir reicht es danach trotzdem erst mal. Ich bin etwas geschafft, muss außerdem noch zurückfahren. Vorn im Schlosskaffee gibt’s bestimmt ’nen Café für mich, und einen Tisch auf den ich temporär mein Haupt ablegen kann…

Der Rest fährt nochmalund föhnt sich danach.Sehr wirkungsvoll heizt und bläst das Teil aber nicht.

Auf dem Rückweg wird doch nochmal das Kinderriesenrad mit Pedalantrieb malträtiert.Nach einer halben Umdrehung müssen die Mädels überzeugend argumentieren, warum sie wieder runter dürfen. Sandra hat ’nen Joker: Autoschlüssel.Wobei man zugeben muss, das Robert hier schon gut gearbeitet hat, das Ding bewegt sich pro Pedalumdrehung fast gar nicht.

Am Eingang gibt es noch was dolles: Segway-Fahren!

Was’n Tag. Wenigstens wissen Maria und ich jetzt auch, dass wir auf jeden Fall vergnügungsparkfest sind. Muss man ja mal ausprobiert haben, so mit Kind und so.

(Maria, swg)

Es war eine Schnappsidee, ein bisschen aus einer Laune heraus geboren: Ein Kinder-Einkaufswagen für Alina. Hinten im Hof hat sie immer versucht ihr Puky Wutsch am Lenker herumzuschieben. Das Ding fährt dann aber überall hin, nur nicht dahin, wo sie will – und das gibt Tränen. Klar hätte es auch ein Puppenwagen sein können. Eine Puppe oder einen Teddy kann man in einen Einkaufswagen genauso setzen und es passt noch Ball, Sandspielzeug und dergleichen Krempel rein. Also: Einkaufswagen ist cooler.

Im Baumarkt hab ich alles gefunden, was ich brauch: Zwei Platten 6 mm starkes Buche-Sperrholz auf 60 cm x 40 cm zugesägt, zwei 25er Rundstäbe á 1 m ebenfalls in Buche, eine rechteckige Leiste 9x20mm 240 cm lang und vier Rollen (zwei fest, zwei gelenkt). Als Gitter nehm‘ ich 12er Nagerdraht, davon hab ich noch einen Rest vom Mausheimbau.

So sieht der Plan erstmal aus:

Die beiden 6 mm-Platten hab ich miteinander verschraubt und zusammen ausgesägt, das spart Arbeit.

Die Oberfräse im Bild brauch ich gleich noch: Innen hab ich für die Seitengitter Absätze gefräst, damit der Nagerdraht nirgends spitz überstehen kann.

Am Fahrgestell sind aus Resten (Vater baut gerade aus Buche-Leimholz seine Wohnzimmermöbel) dicke Leisten verklebt – da werden die Rollen drunter geschraubt. Quer gibt es noch zwei Leisten, damit das Fahrwerk nicht auseinander geigt. Wie bei einem richtigen Einkaufskorb soll unten auch was reingelegt werden können, da kommt auch ein Gitter rein. Damit das keine scharfen Kanten hat, sind in die Querleisten Nuten gefräst, in denen das Gitter endet.

Für die Coolness des Einkaufswagen verjüngt der sich natürlich nach vorn, wie ein echter. Von 31 cm hinten auf 26 cm vorn. Der Winkel beträgt ca. 2°. Messen und rechnen kann man viel, das geht eh schief – hier im wahrsten Sinne des Wortes. Die hintere Querleiste des Fahrwerks habe ich noch ca. gemessen – ca. 30 cm – und eingeklebt. Alle anderen Leisten habe ich dann ungefähr aber etwas zu lang angezeichnet. Anschließend habe ich mit der Tischkreissäge so lange etwas „abgehaucht“, bis sie passten.

Die Gitter des Korbs oben enden aus dem selben Grund in Nuten, wie das im Boden, die Querleisten hier sind aber aus dem Rundstab. Den einen Meterstab hab ich direkt komplett mit der Kreissäge geschlitzt. Damit das nicht krumm und schief endet, habe ich vorn und hinten rechteckige Sperrholzreste angeschraubt, als Orientierung auf dem Sägetisch.

Beim Verleimen zeigte sich dann, dass der Holzkaltleim allein auf den kleinen Stirnflächen der Querleisten die Karre wohl nicht zusammenhält. Die Rückwand des Wagens wird deswegen nicht aus Drahtgitter, sondern einer Platte 8 mm starkem Buche-Sperrholz – also nochmal in den Baumarkt. Zusätzlich habe ich alle für die Stabilität wichtigen Leisten mit 3×20 mm Torx verschraubt.

Wozu brauch ich die 9×20 Bucheleisten? Die sind an den Seitenwänden angeklebt, dort werden später die Gitter festgetackert.

In Holz kann ich das Ding nicht lassen, da muss Farbe drauf, rote Beize ist super.

Wasserfest muss es auch werden. Arbeitsplattenöl scheint hier die einzige Möglichkeit zu sein, damit sich Alina nicht vergiftet, wenn sie doch mal am Wagen lutscht. Etwas ärgerlich ist das wegen der langen Zwischentrocknungszeiten (16-24 Stunden) und der noch viel längeren Endtrockenphase (7-10 Tage!!). Da muss meine Schnecke wohl warten.

Den Sitzmechanismus hab ich mir auch erst hinterher überlegt – besonders die Scharniere für die Sitzfläche und die Lehne unten waren von mir nicht ganz zuende gedacht. Zum Schluss hab ich es simpel gelöst, mit Einschraub-Ösen. Ich fahr gern in den Baumarkt. Und oft. Die Lehne hat unten auf beiden Seiten Ösen, im Wagen sind als Gegenstück ebenfalls zwei Ösen eingeschraubt.Die Sitzfläche hat ebenfalls zwei Ösen, zwei Schrauben halten sie in der Rückwand. Jetzt „klappt“ das.

Nun stinkt trocknet das Teil im Arbeitszimmer vor sich hin.Aber sieht voll cool aus. Jetzt muss nur noch das Kind drauf abfahren.

Hier nochmal eine endgültige Material-Liste:
Zwei Platten 6 mm Buche-Sperrholz 60×40 cm,
eine Platte 8 mm Buche-Sperrholz 31×25 cm,
ein Brett Leimholz Buche – bzw. Reste davon fürs Fahrwerk,
zwei Rundstäbe d20 mm Buche á 1m,
eine Leiste Buche 9×20 mm,
Holzschrauben mit Senkkopf 3×20 mm,
Nagerdraht 12er Maschenweite,
sechs Ösen 6×16 verzinkt,
zwei Senkkopfschrauben M5x16 und selbstsichernde Muttern,
vier Rollen (ich hab zwei fest, zwei gelenkt),
Tacker.

(swg)

Bewegung tut gut, Bewegung macht Spaß, man kann ja nicht nur hinterm Rechner oder im Bastelkeller hocken. Außerdem haben wir unseren Chariot noch nie seiner wahren Bestimmung zugeführt: Skaten! Unbedingt der mit Bremse musste es sein, aber noch keinen Meter ist er mit Skates bewegt worden.

Mit Anne haben wir uns am Italienischen Dörfchen verabredet. Mit 20 min Verspätung sind wir dann auch da. Anne „hallo“ sagen, Fahrräder peinlichst anschließen (ganz wichtig in Dresden), Skates an, Jogger-Rad an den Chariot montieren, los! Elbauf oder Elbab? Abwärts Richtung Meißen, da sind keine Touris.

Schneller als gedacht lassen wir die Flügelwegbrücke hinter uns und sind unter der Autobahn durch. Wasn das da hinten? Eine Mühle? die kannte ich gar nicht.Ein kleiner Biergarten liegt daneben – das soll unser Ziel sein: die Gohliser Mühle.Wir kriegen Radler und Alina einen Strammen Max als Abendbrot – ist schon nach halb sechs. Geschmeckt hats – aber nächstes Mal dürfen wir nicht vergessen, dem Koch das Salz zu verbieten – das war etwas reichlich fürs Kind. Alina juckts nicht, die wackel unsicher über den Gartenkies, fällt mal hin und sagt „Bauuuu…!“ Mit Grinsen müht sie sich wieder in die Senkrechte und wackelt weiter.

Allzulange bleiben wir nicht sitzen, wir müssen wieder zurück und Alina auch ins Bett, sonst gibt’s Geknatsche. Im Chariot sitzt sie auch erstmal gut.Ich hechel den Grazien immer schon hinterher.Die Sonne steht schon tief.Dann hat uns Dresden wieder.Der Abschied von Anne ist herzlich aber kurz – wir müssen mit den Fahrrädern noch den Berg rauf nach Hause. Alina pennt, aber wohl nicht allzu lang. Richtiges Bett ist was anderes als der Chariot.

(swg, Maria)

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