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EselwandernItalien 2022

Heute gilt es, unsere letzte Etappe steht bevor. Lang ist sie nicht , aber wir müssen quer durchs Aterno-Tal. Also einmal den ganzen Hang runter zum Fluss und auf der anderen Seite wieder ein Stück rauf.

Aber vorher müssen wir noch einen ungebetenen Gast verabschieden.Ja-ha, hier gibt’s Skorpione. Zum Glück sind die nicht giftig – der Stich soll dem einer Biene ähneln. Sympatischer macht mir das die Biester nicht.

Verabschieden ist auch für uns das Stichwort, wir verlassen Giorgios wunderbares Häuschen und den fantastischen Garten.Bei schönem Wetter hätte man sicher herrlich draußen sitzen können, inmitten wuchernden Grüns und der verschwenderischen Blütenpracht des Frühlings. Andererseits hätten wir bei besserem Wetter hier keinen Pausentag gehabt. So war es auch sehr schön.

Naja, holen wir die Esel aus ihrem Nachtgehege – Fellpflege und aufsatteln nehmen deutlich Zeit in Anspruch. Und wir haben gleich wieder die IKEA-Tüten über die Rucksäcke gestülpt. Das Wetter wird wohl nicht halten, und ehe wir dann unterwegs anfangen müssen …Zehn Uhr abmarschbereit ist doch nicht soo schlecht – für uns jedenfalls.

Unser Weg führt wieder an der Chiesa di San Michele Arcangelo vorbei. Heute spielt der Wind mit den Wolken, zerfasert sie, schiebt sie den Berg hinauf.Das hypnotisiert, wie eine Lavalampe.

Weiter geht es am Torre di Beffi, rechts führt der schmale Pfad steil ins Tal hinunter.Da drüben liegt unser Ziel: der Torre di Goriano Valli, ein alter Wehrturm.Unten am Aterno treffen wir auf eine alte Römerbrücke, über die müssen wir drüber.Auf der anderen Seite haben sich unsere Langohren eine Pause verdient. Gemütlich ist es nicht gerade, es hat wieder angefangen zu regnen und das mit Inbrunst; So schnell hört das sicher nicht auf.Schade, dabei ist das so ein idyllisches Plätzchen hier am Fluss!Es nützt ja nichts, wir müssen rauf nach Goriano Valli. So geht es im stärker werdenden Regen weiter durch verwunschenen Wald.Rosa strengt sich mächtig an und braucht auf dem steilen Pfad natürlich ihre (Ver-)SchnaufpausenWir sind trotzdem recht fix am Wehrturm, von hier kann man Goriano Valli mehr oder minder gut durch den Regen sehen.Theoretisch wäre hier unterhalb des Turms ein super Picknickplatz, eine letzte Pause, bevor unsere Wanderung endet. Aber es regnet jetzt in Strömen, es ist kühl, es ist ungemütlich – es wäre kaum möglich die Packsättel abzunehmen, man wüsste nicht, wo man den ganzen Kram geschützt hinlegen sollte; Und man müsste dann patschnasse Esel satteln. Die gucken jetzt so:Total begeistert. Sie machen gar keine Anstalten zu weiden; Als wir den Weg fortsetzen, folgen uns die Esel sehr bereitwillig. Bei dem Mistwetter wollen die auch nichts, als nach Hause und das Gepäck loswerden.

So tappern wir weiter durch nasse Landschaft und freuen uns, das wenigstens unsere Klamotten dicht halten.Allzubald erreichen wir die ersten Häuser von Goriano Valli, was schön ist, aber auch irgendwie Wehmut verbreitet. Unsere Wanderung ist zu Ende.Hinten sieht man Beffi in den Wolkenschwaden liegen. Die einzigen Geräusche in Goriano Valli macht gerade der Regen, sonst ist nichts zu hören und niemand zu sehen.

Unser oller Duc steht auch noch an seinem Platz, gut.Ein bisschen haben wir unsere Esel schon noch, als erstes gilt es, das Gepäck an der Ferienwohnung abzuladen.Ehe wir irgendetwas anderes anstellen, müssen Rosa und Ambra zurück zu ihrer Herde. Die Sättel bleiben drauf, die müssen zur Sattelkammer, und die Esel haben wahrscheinlich auch nichts dagegen, die Decken halten sie wenigstens etwas trocken.

Auf der Piazza von Goriano Valli machen wir noch ein richtiges echtes Touristenfoto. Irgendwas muss man ja als Postkarte den Daheimgebliebenen schicken.Sogar der Regen hat aufgehört, nur der Feldweg zurück zur Eselweide steht überall voller Pfützen – durch die Rosa und Ambra auch jetzt nicht laufen wollen.Zaghaft singen ein paar Vögel – und es dringen noch ein paar andere Geräusche ans Ohr, sowas wie ein Grunzen …?! Dann werden wir auch schon bemerkt.Zwei Bachen mit ca. 14 Frischlingen flüchten vor uns übers Feld.

Rosa und Ambra ficht das nicht an, die freuen sich auf die Weide. Denn direkt ins kahle und schlammige Gehege zu den anderen Eseln sollen sie nicht. Sie werden davor angeleint, damit sie noch ein bisschen frisches Gras fressen können.Tja, und das isses nu gewesen. Wir haben noch eine Nacht in Goriano Valli, ehe wir zurück nach Hause fahren müssen. Die Kinder vermissen die Esel schon jetzt und sind ein bisschen geknickt. Am liebsten würden sie gleich nochmal los laufen. Ich freue mich ehrlich gesagt, endlich aus meiner gelb-schwarzen Plaste-Pelle rauszukommen und auf eine schöne heiße Dusche.

(swg)

EselwandernItalien 2022

Eigentlich sollte doch heute noch ganz brauchbares Wetter sein. Eigentlich. Schon früh morgens beim Aufstehen regnet es Bindfäden. Der Wetterbericht verspricht auch, dass sich das den ganzen Tag nicht ändern wird. Die Esel sind pitschepatsche nass und haben sich sogar notdürftig unter einen Baum gestellt.

Wir checken unsere Optionen: loswandern ist eigentlich keine; So wenig wir Lust haben durch den strömenden Regen zu tappen, so wenig haben das die Langohren. Vielleicht ginge es ohne Gepäck? Dann entfiele immerhin das Ab- und Aufsatteln in den Pausen. Schön wäre das als letzte Etappe zurück nach Goriano Valli trotzdem nicht. Oder aber wir mache einfach einen Tag Pause. Ob das so einfach geht? Giorgio hatte noch gesagt, wir sollen die Heizung laufen lassen, für diejenigen, die uns folgen.

Rufen wir erstmal Saskia an – das ist gar nicht so einfache: Hier in Beffi ist nicht nur kein mobiles Internet, oft gehen auch höchstens Notrufe. Komisch, sonst überall im Tal ging das problemloser als in Deutschland. Dann schreiten wir halt zur ersten Tat des Tages: Frühstück!Irgendwann klappt dann auch der Anruf und es gibt gute Neuigkeiten für uns! Die uns nachfolgenden Wanderer haben ob des Wetters aufgegeben und kommen nicht. Wir könnten also problemlos eine weitere Nacht in Beffi bleiben.

Wir beschließen den Tag einfach zu vergammeln, ein bisschen die Esel zum Grasen ausführen, Spiele spielen, Blog schreiben und ganz allgemein den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Einen Picknick-Korb will uns Saskia nachmittags noch vorbei bringen, dann sind wir versorgt. Ansonsten ist eh noch haufenweise Essen aus den Lunchpaketen übrig …

Damit auch die Esel zu ihrem Recht kommen, bringen wir sie erstmal auf die Wiese vor ihrem Nachtgehege.Nach einer Stunde sind wir nass genug, dass wir doch wieder rein wollen. Rosa und Ambra gucken schon so wie „Ihr geht jetzt einfach?!“Mittags hat Guiseppe frisches Heu vorbei gebracht, die Esel haben was zu schnurpsen. Wir legen die Füße hoch, bei Drecksau und L.A.M.A. Und ab und an suche ich die Waagerechte, der Tag gestern hat mir mehr abverlangt, als ich dachte.

Gegen 16:00 Uhr wird es Zeit, sich wieder mit den Grauohren zu beschäftigen. Da es nicht mehr ganz so derbe schüttet, beschließen wir spazieren zu gehen. Wir werden offenbar schon erwartet, von unseren bedröppelten Beiden.Wir beschließen nochmal zur Chiesa di San Michele Arcangelo zu trödeln. Unterwegs ist im Ort niemand, das Wetter ist eh zum drinbleiben.Das Wetter ist den ganzen Tag mies geblieben. Es war eindeutig die richtige Entscheidung, heute nicht zu wandern. Die Etappe zurück nach Goriano Valli ist zwar nicht lang, aber die letzte will man ja nun nicht im strömenden Regen zurücklegen. Wir können froh sein, wenn der Regen mal weniger fällt, wie jetzt gerade. Außerdem freuen sich die Kinder über einen weiteren Tag mit Eseln :)Grünes gibt es auf der Wiese auch für Menschen: Es sieht aus wie Teefenchel, es riecht und schmeckt wie Teefenchel, heißt aber Bärwurz. Schmeckt aber als Tee ganz hervorragend – wenn man Fencheltee mag.Langsam nimmt der Regen wieder zu, und auch der Blick ins noch so schöne Aterno-Tal kann uns nicht warm halten. So entscheiden wir nach nicht mal einer Stunde zurück zu gehen.Abendessen gibt es aus dem Picknick-Korb und der Abend regnet sich draußen vor dem Fenster ein. Wir sitzen warm, nur unsere armen Esel stehen wieder draußen.

(swg)

Sorry, zu privat für die Öffentlichkeit. Vielleicht klappt’s nach dem Login?

EselwandernItalien 2022

Ein Blick aus dem Fenster unseres Zimmers zeigt gar nicht so schlechtes Wetter: Es regnet zumindest nicht und das allein soll uns genügen. Die Esel müssen wir mithin nicht patschnass satteln, unsere Langohren wären dann wohl kaum motiviert mit uns hinauf ins Hochtal zu klettern und San Erasmo einen Besuch abzustatten.

Aber ehe es los geht ist unser Frühstück unten im Speisesaal des Agritourismo angerichtet.Satt und zufrieden bekommen wir noch unsere Lunchpakete ausgehändigt, dann sammeln wir unseren Kram ein und gucken nach den Eselnasen.

Aufbruch

Es fängt jetzt doch an zu nieseln, putzen können wir Rosa und Ambra aber noch; Besonders bei Rosa tut das not, die Gute hat sich ausgiebig auf der kahlen Stelle in der Wiese gewälzt. Ambras Laune ist geradezu vorzüglich, ich darf ihr heute morgen alle vier Hufe auskratzen ohne das sie mir einen Tritt androht. Womit hab ich das denn verdient?! Drin war im Huf aber nicht wirklich was. Pünktlich um zehn sind wir abmarschbereit.Wir müssen die fast gar nicht befahrene Strasse, die wir gestern gekommen sind, wieder zurück bis zu unserem Wanderweg. Caporciano können wir so noch eine ganze Weile adè winken.

So nass und schwer hängen die Wolken wirklich an den Berghängen, wie es hier den Eindruck macht. Unsere Esel laufen relativ unbeeindruckt mit; Hauptsache, sie können ab und an ihre Nasen mal ins Gras am Straßenrand stecken.Wandern mit Esel entspannt – auch den Esel, denke ich.Am Abzweig unseres Weges von der Straße bietet sich die Wiese für eine Rast an. Am Agritourismo war die Eselwiese schon etwas abgefressen und unsere beiden Graunasen gieren gar zu sehr nach frischem Grün. Eine erste Pause schon nach einer knappen Stunde kann man ja auch mal machen; Ohnehin ist der weitere Weg hinauf ins Hochtal richtig anstrengend. Der Weg ist steil und steinig.

Zum Hochtal

Nach einer Stunde gehen wir es an. Oben am Berg verläuft der Weg durch ein langgezogenes Hochtal, an dessen Ende San Erasmo, eine Kapelle, liegt. Uns lockt die wunderschöne Einsamkeit und der fantastische Blick. Außerdem bin ich gespannt, wie der 2007 abgebrannte Wald inzwischen aussieht.„Den Berg da wollt ihr rauf? Über diesen steile Weg?! Mit mir?!“ Rosas Begeisterung hält sich arg in Grenze und ohne Rosa macht auch Ambra keinen Schritt. So bedarf es ausdauernder Überzeugungsarbeit. Wir geben Rosa alle Bedenkzeit, die sie braucht, bleiben aber deutlich bei unserer Richtungswahl. Mir folgte sie bisher etwas bereitwilliger, offenbar ist mein „Andiamo“ motivierender.Nichtsdestotrotz haben wir wieder viele kleine Päuschen; Rosa trippelt sehr schnelle kleine Eselschritte, dass man schon zügig gehen muss, um mitzuhalten. Dann bleibt sie aber abrupt stehen und pumpt und schnauft, wie eine kleine Dampfmaschine.Unser armes kleines Rosinchen ist schon motiviert, da mangelt es nicht. Nach dem Winter, auf ihrer ersten Tour, fehlt es ihr nur wirklich ganz einfach an Kondition. Warten wir also einfach, bis sie wieder Luft hat, dann geht sie von ganz alleine weiter, meist braucht man nicht mal etwas sagen.

Fast sind wir jetzt im Hochtal, noch einmal können wir zurück nach unten gucken, da liegt Caporciano.Vor uns sollte sich nun der abgebrannte Wald erstrecken.Viel sieht man davon nicht mehr, das war ja auch schon 2007. Der Talboden ist bereinigt, an den Hängen liegt noch viel Totholz und es wachsen jede Menge junge Bäume. Von der Weite des Tals sieht man gerade auch nicht so viel, wir stehen mitten in den Wolken.Bestimmt kommt dann noch die Sonne durch. Die Esel ficht das jedenfalls nicht an, stoisch trotten sie ihren Weg.Zu gucken gibt es ja immer was, hier laufen zum Beispiel Unmengen an Tausendfüßlern herum.Eine gewisse mystische Stimmung verbreitet das Tal im dichten Dunst schon. Kuckuck und Nachtigal sind zu hören, sonst rauscht nur seicht der Wind.Unsere Langohren deuten an, dass es mal wieder Zeit für eine schöne Pause ohne Sattel wäre. Die sei ihnen gegönnt.Wir ergötzen uns derweil an der Pracht des Nichts in allen Richtungen; Ihr könnt hier ganz eindeutig nicht das wunderschöne Bergpanorama bewundern.Die Kinder sind hinter uns zum nächsten Kamm gestiegen und haben enttäuscht festgestellt, dass da nur noch mehr Berg wartet und kein Ausblick nach unten, wie erhofft.

Wolkensuppe

Während wir so rumsitzen und die Lunchpakete inspizieren, kriecht das Nichts immer näher heran! Die Suppe wird immer dichter und man kann vielleicht noch 30 bis 50 m weit sehen! Dafür ist es jetzt gespenstig still, die Vögel sind verstummt und der leichte Wind hat sich gelegt. Nichts rührt sich mehr.Wir satteln die Esel dann tasten wir uns weiter voran. Irgendwo muss gleich der Weidezaun kommen, der im Sommer die Kühe auf der anderen Talseite hält. Als wir 2011 mit Tommi gewandert sind, haben wir auf dem Weg nach Fontecchio eine Herde getroffen. Eigentlich war die weit weg vom Weg, aber Tommi musste ja unbedingt eine Begrüßung schreien. Prompt interessierten sich die Kühe für uns und setzten sich in Bewegung. Da hatte es Tommi ganz plötzlich ziemlich eilig aus der Talsohle und zum Weidezaun zu kommen … Nicht auszudenken, wenn heute Kühe hier oben sind: Die sähe man erst, wenn man direkt davor steht!

Wir waten immer hinein in die gespenstig stille Wolkensuppe, ohne Hoffnung, das die Sonne hier noch irgendeine Chance auf den Sieg hat.Der Weidezaun kommt, ein praktischer Griff vermeidet Stromschläge – eigentlich ist es eh noch zu früh, aber probieren will ich auch nicht, ob da Saft drauf ist; Und man sieht auch kein Vieh – wie auch, in der Suppe – also weiter.Und dann Frage ich ganz unbedarft in die Welt hinein „Steht da ’n Pferd oder was?“ denn es sieht ein bisschen wie ein Pferdehintern mit Schweif aus. Bis es den Kopf dreht, einen Kopf mit langen Hörnern! Es entsteht eine Stille, in der alle starr stehen, taxieren, grübeln … Dann preschen die Kuh und vier weitere ihrer Artgenossen, die wir noch gar nicht wahr genommen hatten, rechts den Hang hinauf davon. *gnnnhhnn* Meine Fresse! Das prickelt!Einmal guckt eine Kuh noch zurück, dann trollt sie sich außer Sicht.

San Erasmo

Die Wolken werden eher dichter, die Sicht noch schlechter. ‚Beruhigend‘ zu wissen, dass wir hinterm nächsten Baum oder Strauch wieder Gehörnte überraschen könnten. Ich singe ein Lied. Und noch eins. Vor allem gucke ich, dass die Kinder nicht weiter als 20 m weg sind. Weiter kann man nämlich beim besten Willen nicht mehr gucken, dann sieht man gerade noch eine Silhouette.Es ist schwer zu sagen, wieviele Hügel noch zwischen uns und San Erasmo liegen, aber der aktuelle, jetzt sehr kahle Anstieg müsste an San Erasmo heraus kommen.Die Kinder haben inzwischen ein neues Spiel gefunden: Kuhfladen-Frischetest. Mit Stöckchen, natürlich.Habt ihr den dunkleren Fleck etwas links im Wolkennebel bemerkt? Richtig! Das ist San Erasmo!Wir machen unsere Pause, die Esel werden abgesattelt. Nur die Decken lassen wir drauf, die Wolke hat sich nämlich entschieden, ein Nieselregen sein zu wollen. Leider finden Rosa und Ambra kaum Gras um die Kapelle herum.Das Wetter geriert sich mit einem Mal sehr unangenehm. Leichter Wind hat wieder eingesetzt, feuchte Kälte zieht in die Klamotten und selbst Kekse helfen nicht weiter. Nach einer halben Stunde geben wir auf. Mit dem Blick in die Ferne wird das nichts, es wird einfach nur ungemütlicher. Also laden wir unseren Kram wieder den Eseln auf und machen uns davon.

Abstieg

Der Weg hinunter ist trotz Nebel leicht zu finden. Er wird aber steil und steinig und wir müssen Rosa und Ambra wieder bremsen, damit sie nicht ins Rennen kommen.Je weiter runter wir ins Tal kommen, desto besser wird die Sicht. Wir entsteigen sozusagen dem Wolkenhimmel.Wir legen kleinere Rasten ein, damit die Esel nach der San-Erasmo-Entäuschung zu ihrem Recht kommen – Und damit wir uns keines Falls verlaufen, wir checken lieber immer zweimal Wegbeschreibung und Tablet-Karte.Die Hänge sind hier nicht ganz so dicht bewachsen, alles grünt und manches blüht auch sehr hübsch.Was auf diesem Abschnitt der Wanderung definitiv geklappt hat: wir haben keine Menschenseele getroffen. Auch wenn der Blick in die Weite die Einsamkeit nicht unterstreichen konnte, die Stille da oben unterhalb des Monte Offerno hat einen schon ein bisschen der Welt entrückt.

Beffi

In Beffi haben wir wieder eine Ferienwohnung – eigentlich ist es ein ganzes Ferienhaus. Es gibt eine kleine Eselweide, da kommen Rosa und Ambra unter. Wir buckeln unser Gepäck mit der Hilfe Giorgios durch den Garten. Ist das nicht der Knaller?! Da unten guckt unser Haus raus.Die Wohnküche gefällt doch mindestens genau so gut.Zwei Schlafzimmer haben wir noch und ein Bad.

Aber erstmal brauchen Rosa und Ambra noch etwas Zuwendung. Die Eselweide ist schon ein bisschen kahl und das Wetter der letzten Tage hat den Rest des Heus verdorben. Wir gehen mit den beiden nochmal auf eine Wiese.Das Wetter sieht immer bedrohlicher aus und nach einer Stunde fängt es dann auch an zu regnen. Wir bringen Rosa und Ambra wieder auf ihre Weide und verkrümeln uns.

Il Cibario

Zeit fürs Abendbrot ist eh ran und da lädt heute das Il Cibario zu Tisch. Zu finden ist das winzige Restaurant im Torre di Beffi.Unser kleiner Abendspaziergang dorthin führt uns an der Chiesa di San Michele Arcangelo vorbei.Hier hat es einen Spielplatz, vor allem aber einen gigantischen Blick ins Aterno-Tal.Noch während sich die Kinder auf dem Spielplatz austoben, ereilt uns ein Anruf: Ob wir denn noch zum Essen kämen? Klar! Ist doch erst 20:00 Uhr, da legt die Küche doch erst los, in Italien? Jaja, sind gleich da.

(swg)

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