Gestern Abend sind wir noch zu den Feengrotten angereist und haben uns um alle Formalitäten gekümmert. Gleich fällig sind die Übernachtungsgebühren und außerdem besorgen wir uns direkt Karten für die Grottenführung. Wohlgefallen findet bei uns der Duschcontainer direkt auf dem Womo-Parkplatz der Feengrotten. Für jene, die dessen bedürfen, gibt es übrigens auch Landstrom – Preis hab ich vergessen zu checken, weil Lichtmaschine und Solarpanele bei uns selbst im verregneten Herbst genügen.

Grottenbesichtigung

Jedenfalls ist es nun Zeit, einen Blick in die Feengrotten zu werfen. Wir werden zum Schutz unserer Oberbekleidung verzwergelt, ehe wir Morias der Feengrotten Tor durchschreiten dürfen.Ein laaanger Stollen lässt uns in den Berg
und wir grüßen natürlich die heilige Barbara – schließlich wollen wir heile zurück ans Licht.Und dann steht man auch schon in der ersten Grotte.Der große Farbenreichtum der Grotten rührt vor allem aus ihrem Mineralienreichtum. Bei den weiß-gelblichen Tropfsteinen handelt es sich um Diadochit, einer sehr weichen, mineralischen Ausfällung. Die wenigen hundert Jahre seit die Grotten durch den Bergbau entstanden, haben genügt, die bizarren Gebilde wachsen zu lassen. In Tropfsteinhöhlen des Karsts dauerte sowas gern 1000x länger. Schön ist übrigens, dass die Führung sehr auf die Kinder eingeht. Bergwerkswissen ist normalerweise nichts, was Kindern trocken präsentiert anhaften bleibt.

Schmale Stollen, in denen man öfters den Kopf einziehen muss – die Zipfelmütze meldet zuverlässig abgesenkte Decken – verbinden uns zur nächsten Grotte.Das ist die Wurzel einer Eiche, die sich zehn Meter tief in die Erde gebohrt hat – oben neben dem Brunnenhaus kann man den Baum dazu betrachten.Ein klein wenig befreit wirken die Kinder schon im Feenweltchen.

Feenweltchen

Wald – und erst recht solcher zum Beklettern – fetzt einfach mehr als dunkle Höhlen. Die Lichtshow am Ende der Bergwerkstour hilft zwar, aber draußen ist eben draußen.Sich schminken wollen die Kinder gerade nicht, auch wenn die beiden Feen in der Hütte nett lächeln – vielleicht später.Geheim!verstecke! Großartig.Baumbart! Na oder irgendein Verwandter von ihm.Überhaupt ist der ganze Feengarten ein herrlicher und liebevoll gestalteter Abenteuerspielplatz.Jannika hat sich dann doch noch fürs Anmalen durch die Feen entschieden. Währenddessen erkunde ich mit Alina weiter den Feengarten, die Rutsche macht Gaudi – auch mir.Mensch Janni, das ist ja wirklich sehr schick geworden! (Ich bin ja gespannt, wann sie sich wieder waschen wird…)Die Kinder beschäftigen sich hauptsächlich selbst, Maria frönt der Geocacher-Leidenschaft und ich? Ich beschäftige die Kamera. Genug abzulichten gibt es ja, komische Vögel zum Beispiel.Spätestens dieser Anblick verrät die Künstlerische Hand des Gestalters.Stimmt genau: „Künstlerische Holzgestaltung Bergmann“. Und wem das nichts sagt, der muss dann doch mal ans östliche Ende der Republik fahren und Turisede erkunden.

Auf gar keinen Fall verpassen sollte man die absolut grandios-großartige Holzmurmelbahn. Für zwei Euro bekommt man eine Holzkugel und dann darf gemurmelt werden, bis der Arzt kommt.Langsam wird es Zeit für uns, dem Feengarten den Rücken zu kehren. Kurz vor knapp entscheidet sich Alina doch noch fürs Anmalen.Sofort weg kommen wir sowieso nicht, wir wollen uns noch auf Schatzsuche begeben und waschen vor dem „Grottoneum“ – dem Bergwerksmuseum – allerlei bunte Steinchen-Krümel aus dem Sand. Wenn meinen Kindern sonst gerne mal schnell kalt wird – hier halten sie ihre Hände länger ins eisige Wasser als ich es kann…Nur die Feengrotten zu besuchen wäre absolut verschenkt, es gibt einfach so viel mehr zu sehen. Man sollte schon vormittags anreisen und mindestens den ganzen restlichen Tag im Feengarten verschwenden. Die Kinder machen lassen, einfach mit der Kamera spielen und den Bäumen beim Wachsen zugucken – herrlich.

So, nu geht’s noch weiter nach Zeulenroda. Die Kinder haben „Baden“ auf ihrer Urlaubsliste und das soll im örtlichen Spaßbad „Badewelt Waikiki“ passieren. Früh wollen wir mit die ersten sein, deswegen reisen wir gleich heute Abend an.

(swg)