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Klamotten kaufen ist Spießruten laufen. Ein paar tragbare T-Shirts sollen es sein, na vielleicht auch noch eine helle Sommerhose
Ab in die Innenstadt, rein ins kühle Parkhaus, Treppe rauf – die Prager Straße ist ein Ameisenhaufen in den einer reingetreten ist: es wimmelt. Ameisen bewegen sich wenigstens organisiert, der Menschen kollidiert. Der liebenswerte Irre mit der roten Fahne mit Hammer und Sichel ist auch da. Er ist hier eine feste Größe – versucht wieder/immernoch den Marxismus an Passanten ranzutragen. Das macht er schon seit Jahren. Mittlerweile ist die Fahne schon ganz ausgeblichen – jetzt sehen sie gleichermaßen mitgenommen aus.
Erster Versuch: Wöhrl. Erdgeschoss mit Damenabteilung – alles so schön bunt hier… Rolltreppe aufwärts. Mein Gott, das kannste ja nicht mal meinem Großvater anziehen. Rolltreppe abwärts.
P&C ist nebenan. Eine tsunamigleiche Flut häßlicher Hemden begräbt das halbe Erdgeschoss. Weiter hinten wirds besser – mal probieren; ja eine M müsste passen. Die sofort an meiner Seite stehende Verkäuferin suchts mir raus. Danke. Umkleide? Ja, da hinten – ja danke. Ohje, es ist Campingsaison: die M ist ein Zelt. Hm, Tentware(TM)! Ätsch, das ist meine Marke. S gibts nicht, warum nur? Nagut, haben die hier auch T-Shirts? Auch nur Zelte. Raus hier!
H&M. Kühler Keller, alles billig aber nix gefällt – ein einziges Hemd. Gegen Diebstahl ist vor den Anproben eine Verkäuferin postiert, die große Plastikschilder verteilt. Drauf steht, wieviel man mit in die Kabine genommen hat. Das Hemd ist in der S zu eng um die Schultern, die M ist zum fliegen gemacht.
Karstadt. Die Muster! Die Farben! Die Zelte! „Haben Sie hier auch etwas … … figurbetonteres?“ „Ja da müssen Sie auf die andere Seite – Young Fashion: S.Oliver, Levis und so.“ Aha, das war die Altherrenabteilung. So alt kann man gar nicht werden – höchstens so senil.
Besser hier drüben. Aber die Hemden! Zelte, oder so lang, dass sie beinahe meine Knie erreichen. Trägt man das jetzt so? Nee! S ist in der Länge gut, um die Schultern spannt es. Ich bin wahrlich kein Bodybilder, aber aus so ’nem Hemd könnte ich auch rausplatzen, wie Hulk… Ein T-Shirt von Inscene bleibt übrig. Das einzig gefällige Hemd gibts nur in S – M nachbestellen? Nee! Kömmer nich! Wirklich nich! Der Spaß mit den Hosen, helle Sommerhosen: das mach ich jetzt noch, die Verkäuferin sieht nett genug aus. Inscene hab ich schon probiert, die 31W ist viel zu hoch geschnitten und steht hinten eine Faust weit ab. Die 30W sitzt am Bund spannt aber vorn, wie bei Atze Schröder. Also die Verkäuferin in die Spur geschickt: ja, eine 31W passt meist, manchmal auch 30W. Geschulter Blick: sie entscheidet sich für 30W – nehm ich als Kompliment (hey, man darf sich auch mal was einbilden). Levis: in der Kabine bekomme ich einen Lachanfall, 30W und zwei Fäuste. Glaubt sie nicht, ich zeig’s und sie lacht mit. Wrangler, S.Oliver, Tom-Tailor – Aufschwung, Wirtschaftswachstum in Deutschland und die Bekleidungsindustrie „wächst“ kräftig mit! Hey, die Lee in 30W passt am Bund, ist mir dann aber auch zu Atze Schröder.
Ich hab genug und fahr raus ins Jeansfritz am Otto-Dix-Ring. Darf man bei der Kette überhaupt kaufen? Ist das politisch korrekt? Bei denen vorher weiß ich’s auch nicht. Helle Sommerhose: chick! „Was suchen sie denn noch? T-Shirts aber keine Zelte? Gut, probiern sie die Hose, ich such Ihen was raus.“ Wahnsinn! Zelte nur für Camper zum drin Wohnen – Klamotten gibts hier zum anziehen, alles passt! Eine Hose, drei T-Shirts, ein Gürtel – weit unter 100,-. Kaffee trinken fahren! Nach vier Stunden ist das nötig. (swg)

Sonntag. Die Sonne scheint, der erwartete Kater nach der Party letzte Nacht schnurrt nur friedlich, es ist erst halb zwölf. Du trittst vor die Tür, den Kaffee in der Hand, lässt die Nase von benannter Sonne kitzeln. Auf dem Weg zum Chaos im Partykeller schwenkst Du am Auto vorbei. Auf Deiner roten Motorhaube liest Du in eddingschwarzen großen Buchstaben einen Sonntagsgruß: „Deine scheiß Bonzen Karre steht auf meinem Schlafplatz. Verpiss Dich.“ Du verstehst es nicht – aber es ist Sonntag.

Grillen war mal wieder. Das Wetter war nicht so schlecht wie angekündigt – kein Regen – aber bombastisch stand auch nicht auf dem Beipackzettel. Am Lagerfeuer ließ es sich aushalten. Damit nicht die ganze Zeit rumgesessen wird, hatte ich noch die Blitzidee: Wikingerschach (Kubb).
Kubb, oder auch Wikingerschach genanntKubb können 2 bis 6 Leute spielen, die genaue Anleitung findet man bei Wikipedia. Links abgebildetes Spiel habe ich in nur 1½ Stunden gebaut. Klar kann man das auch billig kaufen, aber nicht, wenn man es von gestern auf heute braucht – die Rumtelefoniererei nach einem Laden, der einem das am Gründonnerstag noch verkaufen kann… wahrscheinlich zwecklos. Dann lieber zum freundlichen Baumarkt um die Ecke. Aus der Wikipedia habe ich mir schnell die Maße beschafft, ein Freizeit-Kubb reicht:

    einfaches Kubb-Set für Einsteiger:

  • 1 König ca. 6 × 6 × 28 cm
  • 10 Kubbs ca. 5 × 5 × 14 cm
  • 6 Wurfhölzer ca. 3 × 28 cm
  • 4 Eckstäbe ca. 1,3 × 1,3 × 28 cm
    das Kubb Profi-Set:

  • 1 König ca. 9 × 9 × 30 cm
  • 10 Kubbs ca. 7 × 7 × 15 cm
  • 6 Wurfhölzer ca. 4,4 × 30 cm
  • 4 Eckstäbe ca. 2 × 2 × 30 cm

Die Kanten der Kubbs habe ich schnell am Bandschleifer gebrochen und die Stirnflächen ordentlich glatt geschliffen; noch etwas Beize, fertig.
Der Mann am Zuschnitt hat etwas kritisch geschaut, als er aus 2 m Holz 14 cm-Stückchen sägen sollte. An der Kasse kam der unausweichliche Hinweis, Feuerholz gäb’s auch billiger im Sack. (swg)

PS: der Kartoffelsalat ist wieder alle geworden, scheint ein Klassiker zu werden.

Das wirklich, ehrlich, ganz bestimmt letzte Eislaufen in der alten Dresdner Eissporthalle ist vorbei – heute zum Sonntag durfte das Eis nochmal vom Publikum zerkratzt werden; Eintritt frei. Viele Eislöwenfans und noch mehr Kinder zogen mehr oder weniger ballistisch ihre… na keinesfalls Kreise. Dem DJ möchte ich danken: „Draußen gibts jetzt wieder Bier!“, schlagartig verschwanden zwei Drittel der Männer vom Eis. Jetzt konnte man es wagen auch rückwärts zu fahren.
Zum Abschluss stellte sich das schlittschubehufte Publikum im Mittenkreis auf und beweinte zu pathetischer Musik („Time to say good bye“, u.ä.) den bevorstehenden Abriss der Halle – gekrönt von einem Funkenregen pyrotechnischer Art von der Decke.
Ich freu mich schonmal auf die nächste Saison in der neuen Eishalle – und bin auf Preise gespannt. Im Sommer werde ich wohl Skaten gehen. Dresden hat ein paar hübsche Skaterparks. (swg)

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