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Für viele meines Alters und Generationen davor, so scheint es, war Karl May der Einstieg ins Lesen von „Erwachsenen-Büchern“. Für mich nicht, bei mir was das Kinuli von Vera Chaplina. Ich hab mich lange vorm Großmeister der Westmann-und-Indianer-Geschichten gedrückt. Old-Surehand stand lange im Regal rum, ich hatte wenig Bock auf Indianergeschichten. Manchmal gehen einem aber die Ausreden – aka Lesestoff – aus und der Auslöser war ’ne Europa-Hörspielkassette. Total vom Hocker gerissen hat mich das Buch dann nicht, aber zum Wegstellen langweilig war’s beileibe auch nicht.

Und jetzt mal ’ne Biographie vom May.Karl May, oder Die Macht der PhantasieGekauft hätte ich mir die nie, Marias Großtante hat sie mir geschenkt. Es liest sich gut, was der Professor da zusammengetragen hat. Ich glaube nicht, dass es einen zugänglicheren Blick auf Mays Leben und Wirken gibt, als diesen. Neben den Stationen seines Leben bekommt man auch einen kleinen Einblick in die Seele Mays vor dem Hintergrund der damaligen Verhältnisse. Nie verliert sich das Buch aber in den Wirrungen der Beziehungen. Erstaunlich, wie sehr May sich in seine fiktiven Figuren hineingesteigert hat. Mehr noch, wie bereitwillig ihm abgenommen wurde, Reiseschriftsteller zu sein, der berichtet. Mays Fall war dann auch von recht hohem Podest. Nichtsdestotrotz hat er noch heute seine Fangemeinde, wenn er auch längst nicht mehr der Jugendschriftsteller ist.

Eindeutig: Leseempfehlung.
(swg)

Karl May, oder Die Macht der Phantasie von Helmut Schmiedt
Verlag C.H.Beck oHG, München 2011, 366 Seiten
ISBN 10: 3406621163
ISBN 13: 978 3 406 62116 1
Preis: 22,95 €

Sommerloch?! Wie oft will man eigentlich noch raus finden, das Leitungswasser in Deutschland mit Mineralwasser mehr als nur konkurrieren kann?

Und so als ganz allgemeiner Tipp: Wenn etwas an der ekelgrenze süß schmeckt, könnte die große Menge Zucker darin die Ursache sein. Kann man drauf kommen, dass das nicht der Gesundbrunnen ist *augenroll* (swg)

Es geht auch anders, als Herr Boyes unten vormacht. Als ganz großartige Blog-Empfehlung sei Das Blog genannt:

A blog by Andie Gilmour about two Englanders & four cats moving to Berlin and living at the heart of Europe. With advice on surviving in Germany, and where to visit and especially photograph. Plus occasional blogs about music, food, and films.

Großartig! Danke Andie! Lieblingsartikel bis jetzt: German Words That Should Be Adopted Into English.

Ab in die Blogroll ->
(swg)

Roger Boyes war mir überhaupt kein Begriff. Eher zufällig fiel mir das Buch beim Stöbern im Thalia in die Hände. Ich las ein paar Seiten an, „nicht schlecht“ dachte ich und kaufte es. Leider.

Ich bin schlicht anfällig für den Blick von Außen. Man erfährt zugleich etwas über den Kulturkreis des Anderen.

Nicht so hier: Der gute Mann wichst nur, will sagen, er beschäftigt sich fast ausschließlich mit seinem eigenen (Steuer-) Problem und seiner Vater-Sohn-Komplikation. Beschiss ist seine Lösung, nämlich heiraten – mal abgesehen davon, dass er so seine Steuern nicht wirklich halbiert, schlicht pubertär. Und diese Durchwurschtel-und Hintergehens-Attitüde zieht sich durch’s ganze Buch. Schöner Schmieriger Tabloit-Journalist™, wie man ihn sich vorstellt. Was an seinen „kulturanthropologischen Betrachtungen“ aus Sicht eines Ausländers auf ‚die Deutschen‘ „bissig-ironisch“ sein soll, wissen vermutlich nur Eingeweihte (siehe Wikipedia). Wenn es im Buch mal um seine Arbeit geht, dann um der Briten liebstes Thema im Zusammenhang mit Deutschen/Deutschland: den ollen Onkel Adolf -.- Insgesamt ein sehr erbärmliches Dasein dieses Herren, wenn es denn so stimmt, wie es da steht.

Das Buch in einem Wort: hyperliquid! Mein Rat: Finger weg! Den Amazon-Kundenrezensionen darf man hier mal ruhigen Gewissens trauen.
(swg)

A Year in the Scheisse: Getting to know the Germans von Roger Boyes
Verlag: Summersdale; 7. April 2008
Sprache: Englisch
231 Seiten, Taschenbuch
ISBN 10: 1840246480
ISBN 13: 9781840246483
Preis: 9,10 €

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