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Ich war in dem Film Babel. Ich kann die Lobeshymnen und die Überhäufung des Films mit Preisen nicht verstehen. Denn: der Film ist Mist. Man erzählt mir, die Verschachtelte Erzählweise wäre stark verwand mit der in Tarantinos Pulp Fiction. Blödsinn! Bei Pulp Fiction ist das weit komplexer. Bei Babel hab ich’s sofort zusammensetzen können. Keine Zeitsprünge. Nur die Protagonisten der vier Einzelstorys sind zufälliger Weise miteinander verwand/bekannt…
Überhaupt wirken die verschachtelte Ereignisse im Film herbeikonstruiert. Die vier Storys sind: Ein Amerikaner und seine Frau unternehmen eine Reise durch Maroko um den Verlust ihres Kindes zu überwinden – sie wird dabei angeschossen. Des Paares Haushälterin hütet derweil zu Hause die Kinder, will aber unbedingt zur Hochzeit ihres Sohnes nach Mexico. In Ermangelung eines Babysitters nimmt sie die Kinder mit. Ein paar einfach lebende Araber, die von Ziegenhaltung leben, kaufen ein Gewähr um Füchse(?) zu schießen. Die beiden Jungs der Familie probieren die Reichweite des Gewährs aus und schießen auf einen weit entfernten Touristenbus, in dem eben jene Amerikanerin sitzt, die nun angeschossen wird. Das Gewähr kommt von einem Großwildjäger aus Japan. Der hat seine Frau verloren (Selbstmord) und sieht sich nun mit den Problemen seiner Tochter konfrontiert. Die ist gerade mitten in der Pubertät, erlebt deren Probleme aber hoch drei: sie ist Taubstumm. Genau deswegen erlebt sie eine Abfuhr nach der anderen.

Irgendwie hat sich’s nicht gelohnt, hinzugehen, jedenfalls hab ich ziemlich lange drauf gewartet, das die wackelige Storykonstruktion endlich endet.
(swg)

Lang ist es her, dass er irgendwann mal in einer 3sat-Kulturzeit vorgestellt wurde aber gerade viel mir der Name Allan Teger und Bodyscapes wieder ein. Nicht alles gefällt mir, aber die Bergsteiger sind ziemlich cool und der Segler ist was für meine Wand ;-)   (swg)

Weil ich hier gerade wieder über den Streit zwischen Nature und Encyclopaedia Britannica (um den Qualitätsvergleich mit Wikipedia) gestolpert bin, muss ich meinen Senf dazu geben.

Britannica ist sicher toll, und was man über Studien und Statistiken zu sagen pflegt, baucht nicht wiederholt zu werden. Um den ganzen Streit abzuhaken, reicht eigentlich ein einfaches Zitat; Douglas Adams gibt es uns:

In vielen der etwas lässigeren Zivilisationen am äußersten
Ostrand der Galaxis hat der Reiseführer Per Anhalter durch
die Galaxis die große Encyclopaedia Galactica als Standard
Nachschlagewerk für alle Kenntnisse und Weisheiten
inzwischen längst abgelöst. Denn obwohl er viele Lücken hat
und viele Dinge enthält, die sehr zweifelhaft oder zumindest
wahnsinnig ungenau sind, ist er dem älteren und
viel langatmigeren Werk in zweierlei Hinsicht überlegen.
Erstens ist er ein bißchen billiger, und zweitens
stehen auf seinem Umschlag
in großen, freundlichen Buchstaben die Worte
KEINE PANIK.
Douglas Noël Adams, Per Anhalter durch die Galaxis

Nature und Britannica sollten es lesen, verstehen und sich dann beide klar werden, dass jeder weitere Satz nur Atemluft verschwendet.   (swg)

Patentrecherche ist toll! Es ist unglaublich was für Dünnsinn geschützt wird. Man hat sich ja schon daran gewöhnt und fragt einfach nicht mehr nach der Erfindungshöhe. Interessant ist aber auch, wie in Patenten formuliert wird. Da gerät das Lesen eines Satzes schnell zur Exkursion in die Grammatische Wüste – bitte Wasser aus dem Lesefluss mitnehmen:

Es ist vorgesehen, dass das wenigstens eine Tastmittel (14) wenigstens ein Sichtfenster (16) aufweist, die wenigstens eine Anzeigeeinrichtung (12) zumindest teilweise durch das wenigstens eine Sichtfenster (16) optisch wahrnehmbar ist, das wenigstens eine Tastmittel (14) in wenigstens einer Raumrichtung relativ zu der wenigstens einen Anzeigeeinrichtung(12) verschieblich und/oder rotierbar ist, das wenigstens eine Schaltmittel mittels wenigstens einer Verschiebung und/oder Rotation des wenigstens einen Tastmittels (14) und/oder mittels Druckausübung und/oder mittels Berührung aktivierbar ist, das wenigstens eine Tastmittel (14) mittels des wenigstens einen Schaltelements in eine Grundposition rückführbar ist und die wenigstens eine Anzeigeeinrichtung (12) frei programmierbar ist. (DE 10318376 A1)

Wenigstens zwölf Mal „wenigstens“. Rekordverdächtig. Von „*mittel mittels“ reden wir mal besser erst gar nicht.   (swg)

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