Im Prinzip ist das Alinas erster richtiger Museumsbesuch. Was liegt da näher, als sich eine 3000 Jahre alte Leiche anzugucken?! Heute Morgen läuft es erstaunlich gut und so kommen wir gutgelaunt zur Straßenbahn. Alina hat sich heute nicht für Kitty und auch nicht für ihr Laufrad entschieden. 2x gottseidank! Das Schaf musste mit. Aber mit Mütze, sonst wird es ja nass!Unser anderes Schaf hab ich. Jannika schläft direkt ein. Auch gut.

Oben an der Zeitströmung stehen sehr viel mehr Leute als erwartet. Bei Mistwetter haben offenbar alle die gleiche Idee. Es regnet ohne Unterlass: ‚Gehen wir doch mal ins Museum!‘ Das dies das vorletzte Wochenende von Tutanchamun in Dresden ist und die massive Werbung haben sicher ein Übriges dazu getan.

Jojo-Opa ist auch da, der spendiert die Familienkarte: Gewinnspielglück. Fetzt & Dankeschön! Ein Bisschen anstehen müssen wir in der Schlange mit den Zeitkarten, aber immerhin haben wir schon unsere Karte. Es gibt auch Leute ganz ohne, die dürfen etwas länger im Regen ausharren.

Endlich drin ist Jannika wieder wach. Klamotten einschließen Audio-Guide ausfassen und los.

Im ersten Raum stauen sich die Leute. Das liegt etwas am Layout der Ausstellung und dass die Leute hier noch hochmotiviert sind: lesen alles, hören sich alles an.Und wenn sie fast rum sind, dann stellen sie fest, dass sie jetzt an einer Schleuse zum nächsten Saal warten müssen… Es wird voller und immer wärmer – das kann Jannika überhaupt gar nicht ab: Wir haben ein nicht zu beruhigendes Krakel. Maria nimmt Jannika. Viel besser wird es aber nicht. Etwas genervt gibt sie ihren Audio-Guide ab, das Kabel-und-Strick-Gewirr macht sie wuschig.

Aber dann geht es doch endlich weiter. Kinosaal. Ton ausschließlich im Audio-Guide. -.- Glücklicher Weise sind hier noch ein paar Audio-Guides vorrätig, da offenbar hier bei manch einem schon der Akku schlapp gemacht hat…

Zwei Stationen weiter, in denen gezeigt wird, wie Howard Carter die Grabkammern vorgefunden hat, dann endlich kann man sich wieder frei bewegen und individuell gucken, lesen und horchen. ‚individuell‘ und ‚frei‘ aber vor allem ‚bewegen‘ lässt Jannika sich beruhigen – wenn sie gucken kann, ist sie glücklich.

Zu gucken gibt es wirklich viel. Alle geschachtelten Schreine, die darin befindlichen Sarkophage und zuletzt auch die Mumie, dazu alle Dinge, die dem Grab beigegeben waren. Was der Audio-Guide erzählt, lässt sich ähnlich auch an den Objekten lesen. Manchmal kann man aber nicht an den Besuchern vorbeilesen: dann fetzt der Audio-Guide. Ich verzichte jetzt mal weitestgehend auf Kommentare und lasse die Bilder sprechen:Alina staunt, aber ob sie das wirklich begreift, das man da einen ollen König begraben hatte…Jaja, schon beeindruckend. Als nächstes kommen 136 kg Gold.Naja, nicht ganz: Quasi alles in dieser Ausstellung ist eine Nachbildung. Beeindruckend bleibt es.Alina lässt sich bei Laune halten, mit russisch Brot.Aber jetzt ist auch wirklich Zeit, zu gehen. Wir müssen dringend was Essen und Jannika ist eigentlich längst überfällig. Opa hat noch was vor und wir gehen in der Neustadt was essen.

(swg)