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Ein bisschen Wandern, das wär toll, man kann ja nicht dauernd Städte angucken (Gestern zählt nicht, das ist wie den Botanischen Garten in Dresden besuchen). Außerdem wird es Zeit, endlich den Ätna näher in Augenschein zu nehmen – auch wenn der sich unserem gierigen Blick meist hinter einem Schleier aus Wolkendunst enzieht.

Beginnen wir mit einer klitzekleinen Tour und schauen uns einige Nebenkrater des Ätna an, die Monti Sartori. Unser Wanderführer gibt eine Stunde für die Runde an. Etwas autofahren müssen wir dafür, bis Ge nehmen wir die Autobahn, ab da geht es eine gut ausgebaute Landstraße steil bergan, auf 1.670 m.

Das Auto lassen wir wie empfohlen in der Nähe der Forstschranke am Straßenrand, am Beginn unserer Tour. Das ging gut, dafür versagt erstmal die andere notwendige Technik: Das Tablet mit der Wanderroute hat sich aufgehängt. Wie resettet man das? Mutter Natur hilft.

Die Monti Sartorio sind vier kleine Nebenkrater des Ätna. Ihr Ausbruch liegt schon etwas zurück: 1865. Der Boden besteht hier vollständig aus porösem, erstaunlich leichtem, schwarzen Lavagestein. Es knirscht beim Laufen wie harschiger Schnee. Birkenwäldchen und Gras wachsen hier.So einen Schutthang sollte man abseits von wegen lieber nicht versuchen, der Untergrund ist sehr lose.

Alina-Kind quengelt unruhig herum. Seit sie im Chariot so schön sitzen und herumspielen konnte, mag sie nicht mehr so sehr gerne in der Manduca sitzen.Außerdem will sie ihr Mittagessen. Bis zur verzeichneten Schäferhütte im Birkenwäldchen laufen wir noch, dann soll sie ihren Willen haben.Danach: Spielen!
Toll! Schwarze Steine!Ich muss nur aufpassen, dass sie sich das Zeug nicht in den Mund steckt. Die sind ziemlich scharfkanntig und sind garantiert nicht so ohne weiteres runterzuschlucken… Zumindest auf den Versuch möchte ich verzichten.

Aus dem Birkenwäldchen raus führt unser Weg über das breite Lavafeld vom 1865er Ausbruch.Natürlich kommen wir vom Lehrpfad ab und tappern etwas druchs unwegsame Geröll.Zwischen all dem Schutt blüht es trotzdem.Der Wind pfeift inzwischen fast schon wie ein Sturm, ich muss meinen Hut festhalten.Endlich auf der anderen Seite des Lavafeldes geht es zum ersten Krater rauf.Guck, so sieht das aus, wenn der Vulkan schon eine weile nichts mehr gespuckt hat.Der Blick von hier oben über das sich talwärts erstreckende Lavafeld ist gigantisch – die Wolken sind unter uns.Es hat „aufgefrischt“ wäre geschmeichelt, tatsächlich stürmt es jetzt arg, aber die Temperatur liegt bei 26°C. Komisches Gefühl.Da hinauf wollen wir trotzdem noch.Es bläst einen fast um. Das da oben ist kein Nebel, der die sicht trübt, sondern Staub.Alina ningelt ihr „neineinei“ – sie kann Wind schon nicht leiden, das hier ist ihr eindeutig zu viel. Wir machen uns ganz schnell an den Abstieg. Am Fuß der Schuttkegel pennt sie schon.und lässt sich auch schlafend ins Auto verfrachten.Auf dem Rückweg fahren wir durch die Wolken nach unten.Lavafelder haben hier auch die Straße gekreuzt – oder umgekehrt.

Unten leibt es stürmisch, es ist nicht so, dass es am Horizont nichts zu sehen gäbe, eigentlich ist der Ätna und seine Ausläufer ganz nah.Allein es ist haufenweise Staub in der Luft.

Noch während ich hier blogge wütet draußen der Sturm, zerzaust die blühende Hecke und spielt mit den Gartenmöbeln.

(Maria, swg)aligncenteraligncenter

Tjaja, unser guter Vorsatz die letzten Tage war ja immer, nicht allzuspät aus dem Tee zu kommen. Das klappte auch einigermaßen gut, aber die Zeit kann man anschließend leicht verplempern. Zum Bespiel im Auto auf der Straße.

Unser Ziel ist die Gola dell‘ Alcantara, eine Schlucht im Basaltgestein, durch die sich der Fluss Alcantara stürzt. Um dahin zu gelangen, müssen wir von Catania an die Nordflanke des Ätna. Wir nehmen die Fernverkehrsstraße SS114, die Autobahn zwischen Messina und Catania kostet Maut, die wir uns sparen möchten. Verwöhnt von den Pisten bei Ribera bekommen wir einen gehörigen Dämpfer: Die SS114 windet sich durch alle winzigen Orte. Schlimmer sind aber die größeren, hier ist sie auch die Haupt-Geschäftsstraße. Oft geht es nur im Schritttempo voran. Für gerade mal 55 km brauchen wir fast zwei Stunden.

Bevor wir uns in die Schlucht stürzen, gibte es un Caffe e un Cappuccino und Brei für Alina. Während wir sitzen und gucken Leute: die obligatorische Pfadfinder-Gruppe lärmt nebenan und wie immer freuen sich sogar die Kinder über Alinas ungelenke Gehversuche.Außerdem stolpern ein paar Touristen vorbei – die sprechen alle deutsch.

Na dann mal los. Seit 2011 haben sich die Eintrittspreise etwas erhöht, unser Reiseführer spricht von 5,- €. Heute sind es 8,- €, die sich aber lohnen. Man kann zwar auch ohne Eintritt runter zum Fluss, aber der Botanischen Park bietet ein paar wunderbare Ausblicke von oben auf den Alcantara in seiner schmalen Schlucht.Da drüben sieht man den Fahrstuhl, mit dem man auch runter zum Fluss fahren kann, mit dem Eintritt ist auch der nutzbar.

Nachdem wir von oben geguckt haben, laufen wir jetzt doch die Treppe (die man auch ohne Eintritt nutzen kann) runter. Wenigstens ein Mal wollen wir die Füße nass machen.Wir müssen uns sogar nasse Füße holen, sonst kommen wir nicht zum Fahrstuhl.Auf zu Etappe zwei zum Fahrstuhl.Ein letzter Blick über den Fluss,
dann bringt uns der Fahrstuhl flott nach oben. Um nach Hause zu fahren, ist es eigentlich noch zu früh. Auch zeigt unsere Karte noch einen weiteren Weg auf der anderen Seite des Parkplatzes. Hier gibt es noch mehr Botanik zu beguckenund man kann nochmal einen Blick runter zum Alcantara werfen.

Und es gibt einen Spielplatz! Alina grinst auf einem Federvieh.Wippt.Rutscht.Schaukeln klappt eher nicht. Und es ist ein guter Platz für ihren nachmittäglichen Obstbrei.

Zurück nach Hause nehmen wir nicht die SS114 sondern die Autostrada. So arm wird uns die Maut nicht machen. Für das kostenpflichtige Stück werden gerade mal 1,40 € fällig. Und obwohl unsere Strecke mit 71 km länger als der Hinweg ist, brauchen wir nur eine dreiviertel Stunde… Maut sparen lohnt nicht!

(Maria, swg)

Sorry, zu privat für die Öffentlichkeit. Vielleicht klappt’s nach dem Login?

Nur ein paar Kilometer müssen wir fahren, dann stehen wir schon auf den Kalklippen bei Eraclea Minoa. Hier kann man eine Ausgabung bestaunen. Die Siedlung aus dem 4. bzw. 2. Jh.v.Ch und die Nekropole aus dem 6. Jh.v.Chr. kosten vier Euro Eintritt. Zu sehen gibt es die Mauern zweier alter Häuser, ein Amphitheater und die Nekropole.Wer nicht total versessen auf Ausgrabungen ist, muss sich das nicht unbedingt ansehen.

Im Eingangsbereich zur Ausgrabungsstätte blühen die Wandelrösschen wunderschön.

Der Blick von den Klippen, sowohl ins Landesinnere als auch auf den Strand und über das Meer lohnt aber die Fahrt!Dafür muss man aber nicht auf das Gelände der Ausgrabung.

Da drüben steht unser Haus.

Den Strand wollen wir noch besuchen. Es gibt wohl einen Pfad von hier hinunter, der allerdings als „Klettertour“ im Reiseführer beschrieben steht. Wir packe Kind und Chariot lieber nochmal ins Auto und fahren runter zum Strand; der Zeltplatz dort ist deutlich ausgeschrieben.

Die Bucht hinter den Klippen ist leider nicht so windgeschützt, wie wir gehofft hatten. Es stürmt geradezu. Da Alina endlich ihr Mittag braucht, setzen wir uns in das Strandrestaurant. Der Eindruck von außen täuscht. Es ist piekfein eingedeckt. Die uns gereichte Karte ist alles andere als die eines Imbiss und auch die Preise sprechen die Sprache der gehobenen Gastronomie. Wir lassen es bei einem Caffe und verkrümeln uns doch an den Strand. Mein Bruder hat bei einem Erkundungsgang herausgefunden, dass es nah an den Klippen weniger zugig ist.

(Maria, swg)

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