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Was macht man mit Oma an ihrem 84. Geburtstag? Dampfer fahren! Die Weiße Flotte fährt schon fleißig. Und der Clou: Geburtstagkinder fahren frei.

Wir mussten uns erst vom Ostragehege her durch den Dresdner Marathon zur Brühlschen Terasse schlängeln. Gar nicht so leicht, den Rollstuhl an allen Absperrungen vorbei zu bekommen. Die Schlange eine halbe Stunde vor Abfahrt war beachtlich. Glücklicher Weise hatten wir unsere Karten vorher reserviert, jetzt wären sie ausverkauft gewesen.

Während wir warten an Bord zu dürfen, lauschen wir ein wenig der Band, die hier Stimmungsmusik schrammelt. Die Marathonläufer dürfen sich immer wieder Sprüche anhören. Am liebsten werden sie mit einem „dreifachen: Lauf weg! Lauf weg! Lauf weg!“ angefeuert.

Irgendwann fing die Dmpfmaschine der „Krippen“ dann an zu stampfen und unsere Stadtrundfahrt begann.

Über Lautsprecher gibt’s kurze Durchsagen, was man links und recht der Elbe Strande sehen kann. Klang sehr gekünstelt, die junge Dame auf dem Band.
Auch wenns hier sehr trübe aussieht, die Wolkendecke war dünn und es ist warm. Wage mir gar nicht auszumahlen, wie es mit voller Sonnenkraft gewesen wäre.

Da hinterm blauen Wunder naht unsere Wendestelle.

Mit Blick auf den Fernsehtum. Erstaunlich, wie so ein Dampfer doch quer in die Elbe passt.

Ich finde es ja ein Phänomen, wie sich alle immer zum Winken animiert fühlen. Würde keiner im Auto auf die Idee kommen, anderen beim Überholen zuzuwinken…

Einen Blick in den Maschinenraum musste ich noch werfen. 110PS treiben uns hier die ELbe rauf und runter – vermutlich steckt deutlich mehr Drehmoment drin, als ein Benziner oder Diesel gleicher Leistung.

Irgendwie muss man ja die direkt getriebenen Schaufelräder in Bewegung setzen.

Fahren heute übrigens alle mit leichtem Heizöl. Die einzige Ausnahme bildet die „Diesbar“, die verfeuert noch Kohle.

(Maria swg)

Small House Movement: Leben in einem sehr kleinen Haus, weil viel Platz Verschwendung ist, aus Protest gegen „Bigger is Better“, aber auch aus wirtschaftlicher Notwendigkeit. Und dann gibt’s noch die Fraktion, die ihr Leben entrümpelt haben und 90 Quadratfuß (8,4 m²) und weniger als Lifestyle sehen.

Kirsten Dirksen ist fünf Jahre lang um die Welt gereist und hat Menschen aufgestöbert, die aus fast keinem Platz ihr zu Hause machen: We The Tiny House People. Eine Dokumentation.

Besser, ihr guckt das direkt auf YouTube. Großartig! Mich fasziniert ja vor allem die durchdachte Funktionalität der meisten gezeigten „Wohneinheiten“.

[via]

(swg)

Es geht auch anders, als Herr Boyes unten vormacht. Als ganz großartige Blog-Empfehlung sei Das Blog genannt:

A blog by Andie Gilmour about two Englanders & four cats moving to Berlin and living at the heart of Europe. With advice on surviving in Germany, and where to visit and especially photograph. Plus occasional blogs about music, food, and films.

Großartig! Danke Andie! Lieblingsartikel bis jetzt: German Words That Should Be Adopted Into English.

Ab in die Blogroll ->
(swg)

Roger Boyes war mir überhaupt kein Begriff. Eher zufällig fiel mir das Buch beim Stöbern im Thalia in die Hände. Ich las ein paar Seiten an, „nicht schlecht“ dachte ich und kaufte es. Leider.

Ich bin schlicht anfällig für den Blick von Außen. Man erfährt zugleich etwas über den Kulturkreis des Anderen.

Nicht so hier: Der gute Mann wichst nur, will sagen, er beschäftigt sich fast ausschließlich mit seinem eigenen (Steuer-) Problem und seiner Vater-Sohn-Komplikation. Beschiss ist seine Lösung, nämlich heiraten – mal abgesehen davon, dass er so seine Steuern nicht wirklich halbiert, schlicht pubertär. Und diese Durchwurschtel-und Hintergehens-Attitüde zieht sich durch’s ganze Buch. Schöner Schmieriger Tabloit-Journalist™, wie man ihn sich vorstellt. Was an seinen „kulturanthropologischen Betrachtungen“ aus Sicht eines Ausländers auf ‚die Deutschen‘ „bissig-ironisch“ sein soll, wissen vermutlich nur Eingeweihte (siehe Wikipedia). Wenn es im Buch mal um seine Arbeit geht, dann um der Briten liebstes Thema im Zusammenhang mit Deutschen/Deutschland: den ollen Onkel Adolf -.- Insgesamt ein sehr erbärmliches Dasein dieses Herren, wenn es denn so stimmt, wie es da steht.

Das Buch in einem Wort: hyperliquid! Mein Rat: Finger weg! Den Amazon-Kundenrezensionen darf man hier mal ruhigen Gewissens trauen.
(swg)

A Year in the Scheisse: Getting to know the Germans von Roger Boyes
Verlag: Summersdale; 7. April 2008
Sprache: Englisch
231 Seiten, Taschenbuch
ISBN 10: 1840246480
ISBN 13: 9781840246483
Preis: 9,10 €

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