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Mika kann mit dem Begriff „Ausschlafen“ einfach nichts anfangen. In dem Alter weiß er natürlich weder wie man das schreibt, aber auch offensichtlich überhaupt nicht was das bedeutet. Vor um sechs ist einfach eine sehr unchristliche Zeit, erst recht im Urlaub. Da wir heute wieder weiter ziehen, mit unserem Gepäck an den Fahrrädern, verhindert er zumindest, dass wir komplett verpennen. Mit Frühstück und zusammenpacken schiebt sich unser Aufbruch eh weit Richtung Mittag.

Aufbruch

Vom Campingplatz in Quitzdorf weg will Mika Laufrad fahren, seinen Bewegungsdrang ausleben. »Du hast keine Gummistiefel an! Fahr nicht durch Pfützen!« Die erste große auf dem Weg nimmt er natürlich voll mit; Leider ist es auch eine neben der asphaltierten Straße, so eine richtig schön tiefe, schlammige. Er steht jetzt ein bisschen unsicher da, auf seinem Laufrad sitzend, guckt auf seine braunen ,nassen Schuhe, und überlegt offenbar wie es wohl weiter geht. So fröhlich, wie er losgeschossen ist, sieht er gerade nicht mehr aus; Es arbeitet ein bisschen in seinem kleinen Köppl … … … Dann fährt er aber doch weiter; Etwas verhaltener vielleicht. Und wahrscheinlich mit quitschenden Schuhen. Mal lässt er sich den leichten „Hügel“ rauf schieben, mal flitzt er vorneweg, dann stoppt er plötzlich und betrachtet ausgiebigst eine Schnecke bei ihrem Weg über den Asphalt. Voran kommen wir nicht, aber es ist ja noch nicht soo spät. Wenigstens hat er auf die Art Auslauf und wird vielleicht auch müde.

Irgendwann erreichen wir doch die Landstraße nach Niesky. Wenngleich ein Radweg nebenher läuft, will ich Mika hier nicht laufradeln lassen. Fertig genug ist er sowieso; Zeit, ihn in den Chariot zu pflanzen. Das wir ihn nochmal wickeln wollen, passt ihm nicht so richtig, erdulden muss er es aber doch. Immerhin: Eine Socke ist trocken geblieben; Die schlammigen Schuhe kommen in einen wasserdichten Beutel.

Einkaufen

Bevor wir endgültig ins Kinderparadies fahren, gilt es noch ein paar Vorräte aufzustocken. Niesky hat ein paar Einkaufsmöglichkeiten; Vom Samstag weiß ich: Im Rewe gibt es gerade nicht nur keine Kartoffeln, sondern auch keine glutenfreien Nudeln. Vielleicht hat der Edeka welche, der liegt auch auf unserem Weg. Niesky hat das übliche Problem von „Warum hört der Radweg hier einfach auf … ?!“ gepaart mit ‚abwechslungsreicher‘ Fußweg- und Fußweg-mit-Fahrrad-frei-Beschilderung. Zu schmal ist der Fußweg sowieso immer, ob nun erlaubt oder nicht. Ein gequirlter Mist. Und auch wenn auf der zu engen Straße die Autos hinter uns bleiben: Man bekommt unsubtil vermittelt, dass man ein Hindernis darstellt; NY-* Nummernschild halt.

Mika ist im Chariot eingeschlafen, also gehe ich nicht mit zum einkaufen in den Edeka, bleibe draußen. Vom Mühlenbäcker gibt es einen Kaffee und ich pflanz mich an einen der Tische mit Blick auf den Parkplatz. An so einem Parkplatz, an der Supermarkt-Tür kann man ganz gut Leute beobachten. Hier trifft ‚man‘ sich zufällig, sagt »Hallo«, tauscht sich aus, »wie geht’s?« redet über Urlaub und so. Ein Pärchen lässt sich die Reiseerlebnisse einer Freundin erzählen: Unterwegs gewesen, Camping weit weg. Am Ende kommt man noch drauf, das Camping in der Nähe auch ganz schön ist, drüben in Elsterwerda, an ’nem See. Freunde wären da regelmäßig, da sei es sehr schön. Und ein bisschen international sei es sogar; Alle da: Franzosen, Niederländer, Polen, Wessis … „Wessis“. Ernsthaft? Ich dachte nicht, dass das nach über 30 Jahren noch eine Kategorie ist; In Ostsachsen offenbar schon.

Tour

Ostwärts verlassen wir Niesky Richtung Horka; Ab Ortsausgang haben wir endlich wieder einen Radweg neben der Landstraße. Lange müssen wir der nicht folgen, nach Horka hinein gibt es eine schmale Nebenstraße. Noch ist das Wetter nur trübe und nieselig. Alsbald biegen wir ab und der Asphalt weicht Fahrspuren mit Gras in der Mitte. Bis Biehain hält das Wetter noch halbwegs durch, dann beginnt es doch richtig zur regnen. Eilig ziehen wir unsere Regenhosen an; Ein veritabler Landregen pladdert verdrießlich auf uns nieder. Teils verläuft der Weg durch den Wald, da ist das nicht ganz so unangenehm.unbefestigter Weg hinter BiehainImmerhin sind die unbefestigten Nebenwege ohne große Löcher und Pfützen: Man pflegt sie, sie werden gebraucht, von Bauern etwa. Außerdem säuft der sandige Boden den Regen geradezu.Landmaschine auf abgeerntetem FeldLängs der Bahnlinie, auf die wir hinter Biehain stoßen, bleibt der Weg gut. Es gibt einen neuen Bahnübergang, den wir 2020 nicht nehmen konnten; Jetzt ist der passierbar. Er verspricht eine deutliche Abkürzung nach Turisede.

Weniger lang dauert die Route aber nicht, als der Weg, den wir damals gefahren sind. Die wurzeligen Waldwege machen unser Vorankommen mühselig und langsam. Dafür ist der Wald aber ganz skandinavisch, oder wie im Baltikum: Alles steht voller Preißel- und Heidelbeeren! An einer Weggabelung machen wir Rast. Der Regen hat fast aufgehört und Hunger hab ich auch und außerdem quengelt Mika. Im Chariot ist ihm langweilig geworden und das Geschüttel ey, das gefällt ihm nicht.viele Heidelbeeren im lausitzer WaldMika und Janni essen Heidelbeeren im lausitzer WaldHier, zwischen all den Blaubeeren, kann er ganz nach belieben herum panzeln; Was falsches zu essen wird er eher nicht finden.

Nach gut einer dreiviertel Stunde fahren wir weiter, denn auch wenn die Trollpforte – das Tor nach Turisede – nur noch einen Kilometer weit weg ist: Wir müssen danach die Neiße nach Polen überqueren. Dort, im Turiuswinkel, haben wir unsere Übernachtungen gebucht. Zwei umgestürzte Bäume legen sich uns noch in den Weg, wir lassen uns aber nicht mehr aufhalten.

Der Checkin ist unspektakulär, genau wie der Weg über die Grenze – das Neiße-Café kennen wir schon. Nur das grüne Zelt mit Grenzsoldaten ist neu. Skuril. Und vollkommen albern. Aber auch in Polen hat man jedes Recht, sich politisch zum Obst zu machen, wir haben dafür ja auch einen Söder. An der Rezeption vom Turiuswinkel empfängt man uns warm und freundlich und auf deutsch. Mein Polnisch reicht über ‚dzień dobry‘ sowieso nicht hinaus. Die Formalitäten hatten wir schon an der Trollpforte erledigt, nur unsere Hütte, den „Tagträumer“, muss man uns hier noch zeigen.

Mit unseren letzten Besuchen hat sich der Turiuswinkel stetig entwickelt und erweitert. Der Zeltplatz bietet nicht nur viel Fläche, er ist inzwischen auch mit sehr viel Spielmöglichkeiten für Kinder – und Kind gebliebene – ausgestattet.Spielgeräte im TuriuswinkelSpielgeräte im TuriuswinkelSpielgeräte im TuriuswinkelSpielgeräte im TuriuswinkelSpielgeräte im TuriuswinkelSpielgeräte im TuriuswinkelDazu gibt es die deutsch-polnische Büffel-WG, das Ziegenschloss und – neu – die Wellensittich-Voliere.Wellensittich-VoliereWellensittich-VoliereWellensittich-VoliereDazu bietet das SehCafé kulinarisches, für uns wird es dort Frühstück geben: Auf Nachfrage gibt es für Alina glutenfreie Brötchen. Ansonsten erwarten wir am Buffet eher keine Schwierigkeiten, es ist eh alles einzeln angerichtet und mit eigenem Löffel/Gabel versehen. Nicht zuletzt wird Mika schon dafür sorgen, dass wir die Ersten beim Frühstück sind …

Erst nach halb sechs brechen wir wieder aus Thräna auf. Mika will erstmal nicht in den Chariot, aber eigentlich ist er so platt, dass er schnell einschlafen könnte, sieht er aber nicht ein. Kurz darf er auf Mamas Fahrradsattel sitzen und wird geschoben. Am Parkplatz muss er dann aber ohne Kompromisse in den Wagen. Kacke findet er’s immer noch, tut er auch lautstark kund, aber rein geht er dann doch. Es dauert nur wenige Meter bis er schläft.

Die Straßen und Wege zur Talsperre Quitzdorf ziehen sich. Nach Diehsa ist es herrlich, wieder zwischen den Teichen und Seen auf autofreien Wegen zu fahren. Die Vogelwelt sammelt sich hier, die Gänse machen abendlichen Sammel-Lärm VIDEO Auf Nebenstaßen geht es is zum FORST, ab dort folgen wir Waldwegen und fahrbaren Forstschneisen. Von größeren Experimenten sehen wir lieber ab. »Der Weg hier lang ist schon deutlich kürzer« »Ja, aber auch noch dünner auf der Karte als unser brauchbarer Forstweg …«

Kurz vorm Zeltplatz wird Mika auf den holprigen Wegen wach. Es passt ihm überhaupt gar nicht, dass er immer noch im Chariot sitzen muss. Wir müssen sein Geschrei ignorieren, wollen auch selbst langsam ankommen. Die Wege zum Campingplatz werden … ‚anspruchsvoller‘. Geschotterter Waldweg erst, aufwärts; Dann kurz Hoffnung, als wir Moholz erreichen. Allerdings fahren wir nicht auf dem Asphalt weiter, sondern biegen gleich wieder links in den Wald ab. Hinter dem Gelände der Straßenbaufirma, ‚kurz‘ vorm Zeltplatz, degeneriert der Weg zum wurzeligen Wanderpfad. Ich seh‘ mich den Chariot schon quer durchs Unterholz schleifen, es wird immer mountainbikiger; Bevor der Weg vollends eskaliert entlässt uns der Wald durch eine Lücke im Parkplatz-Zaun vorm Campingplatz.

Der Schlüssel ist schnell in der „Finnhütte“ ausgefasst; Wir beziehen unseren Bungalow. Der ist ein bisschen schräg eingerichtet. Mit den beiden Schlafzimmern ist soweit alles ok und auch dass der Standard im Bad eher Camping entspricht, ist völlig in Ordnung. Aber ein Wohnzimmer mit Couch und TV-Schrankwand?! Dafür gibt es keinen Esstisch, das geht nur am großen runden Plaste-Tisch draußen auf der Terrasse. Die nur halb überdacht ist. Die Küche ist ein schmaler Schlauch und mit zwei Personen schon überfüllt. Naja, was soll’s; Draußen essen wird schon gehen, wird schon nicht regnen

Einkaufen

Mir steht aber noch eine weitere Tour bevor. Morgen ist Sonntag und wir brauchen noch ein bisschen Verpflegung! In Niesky drüben hat der Rewe, noch bis 21 Uhr geöffnet. Den hatten wir eh besuchen wollen, uns aber ob der fortgeschrittenen Zeit entschieden, erst den Campingplatz anzusteuern. Alles andere wäre mit Mika zur stressigen Katastrophe ausgeartet. Während wir mit einer Hirnhälfte Mika bespaßen, stricken wir mit der anderen eine Einkaufsliste und überlegen, was wir morgen warmes essen wollen. Was mit Bratkartoffeln geht ja immer, der Rest ist nur gesunde und ungesunde Ergänzung. Überraschender Weise will Alina mitkommen – dabei hatte sie ja heute schon mal vor Thräna ein bisschen geschwächelt. Offenbar weckt der unbekannte und … ähm … verholzte Weg durch den Wald ihre Abenteuerlust.

Es ist immer noch Sommer, auch wenn man das beim aktuellen Wetter immer mal vergessen kann. Die Dämmerung zieht sich, wir brauchen selbst um acht im Wald noch kein Licht. Trotzdem hab ich Alina ihre Akkulampen noch holen lassen, auf dem Rückweg wird das nämlich anders aussehen.

Pläne sind ja oft Schall und Rauch. Bratkartoffeln sind hinfällig, im Rewe sind die Regale leer gefegt. Auf Nachfrage ist das wohl nicht nur hier so: »’s Netto hat ooch nüscht mehr.« Na gut, gänzlich alle sind Kartoffeln genau genommen nicht; Nur ist ein 10-kg-Sack – der Letze – nicht das, was wir brauchen können.Alina und ein 10-kg-Sack Kartoffeln im ReweSo sehr will ich doch nicht übertreiben. Wir disponieren um, es wird Eier-Pfannkuchen geben, Mehl, Eier und Milch gibt es. Das wird ein Spaß in der Winzküche.

Ordentlich bepackt und mit Licht am Fahrrad treten wir den Rückweg an. Im Wald ist die Beleuchtung jetzt wirklich nötig, zumal einige Stellen des Weges tiefe, sehr schlammige Pfützen haben. Ich bin immer noch von meiner Busch & Müller IQ-x begeistert, 100 Lumen wohlgerichtetes Licht erleuchten den Wald. Und den Weg natürlich.

(swg)

Zusammenpacken dauert viel länger, als gedacht. Uns hält auf, dass wir gestern nur grob in ‚mitehmen‘ und ‚heim schicken‘ sortiert haben; Was wir unterwegs nicht brauchen, haben wir meiner Nichte mit heim gegeben, holen wir nächste Woche ab. Für eine Tour ist noch nix richtig verstaut. Mit Frühstück (zappelnder Mika) und aller Einpackerei und nicht zuletzt der Suche nach einer vermissten Wasserflasche brauchen wir bis halb elf, ehe wir im Sattel sitzen. Das Wetter ist zumindest nicht das schlechteste: keine bratende Sonne, und auch kein Regen.

Haus der tausend Teiche

Das ist heute unser erstes Ziel: Wir fahren zum Haus der tausend Teiche. Von unserer Froschradweg-Tour ist uns das in sehr guter Erinnerung geblieben. Die Ausstellung ist schick, das Bistro für uns ausreichend, draußen kann man nett lümmeln und den Kinder zuschauen, wie sie auf dem Wasserspielplatz nass werden. Hat ja schon mal funktioniert; Also so halb: Das Wasser war am Spielplatz abgestellt.

Vorher führt uns der Weg an der Staumauer der Bautzner Talsperre vorbei, über Niedergurig und dann wildromantisch zwischen den Teichen hindurch nach Malschwitz. Weil wir nicht an der Bundesstraße entlang fahren wollen, führt unser Weg über das Örtchen Salge und den Lukasteich nach Brösa. Es sind entspannte Nebenstraßen und Wirtschaftswege ohne jeglichen motorisierten Verkehr. Nur Pedelecs sind zuhauf unterwegs. Kurz geht’s über die Bundesstraße; Auf der anderen Seite, in Guttau, können wir weiter schmale Pfade befahren. Zwischen den Teichen gibt es Aussichtspunkte und kleine Entdeckertafeln.Man kann hervorragend Schwäne beim gründeln beobachten.Inzwischen ist Mika wieder wach, will auch gucken, was es da zu sehen gibt: Wir haben einen Frosch gesehen! Ist eigentlich nicht verwunderlich, wir sind hier gerade auf dem Froschradweg.Es ist nur noch ein Katzensprung bis zum Haus der tausend Teiche. Zunächst will Mika nicht mehr in den Chariot; „Laufradfah’n!!1!“ ein ‚Mann‘, ein Wort. Meinetwegen, kommt eh keine Straße mehr. Er ist nur etwas wählerisch, wer ihm jetzt den Helm aufsetzen darf, dann geht’s aber los.Und schon schießt er davon.

Am Haus der tausend Teiche legen wir unsere Mittagspause ein; Suppe und Kaffee gibt es aus dem Bistro. Wir ergänzen etwas mit Mitgebrachtem …Danach vergnügen sich die Kinder auf dem Wasserspielplatz. So schön, einfach nur zuzugucken und Fotos machen.Ordentlich nass wird vor allem Mika, den ficht das aber gar nicht an. Uns auch nicht, Wechselklamotten haben wir genug dabei.

Bis fast halb drei gammeln wir rum, schauen uns noch die Sonderschau der makro-fotografierten Insekten von Hubert Handmann an. Schön, und ein bisschen gruselig auch. Insekten sind in meiner Welt keine Lebewesen: Sie scheinen nicht zu fühlen und besitzen überhaupt gar keine Empathie.

Thräna

Wir machen uns wieder auf den Weg. Thräna wollten wir erst auslassen, aber andererseits haben wir genug Zeit übrig. Nicht zuletzt lockt der Ziegen- und Wildtierpark neben Streicheltieren mit einem schönen Eisbecher.Es ist erstaunlich, wieviel der Strecke ich vergessen habe, seit wir 2020 auf dem Froschradweg gefahren sind. Die Wiese kenne ich noch, damals war sie aber gemäht.Jetzt verströmt sie einen überwältigenden Duft nach Frühlingshonig – könnt Ihr das auch riechen? ahnen vielleicht? Es ist wirklich grandios! Der viele Regen diesen Sommer tut sicher ein Übriges dazu.

Da vorn im Wald wartet noch eine ‚überwältigende‘ Sache, die mir aber nicht mehr präsent war: Das Geholper und der Anstieg des Waldwegs! Meine Güte! Mit Anhänger und Taschen am Fahrrad ist das zu viel, ein kurzes Stück muss ich schieben; Nicht weit zum Glück, an einer günstigen Stelle komm ich wieder in den Sattel. Aber oben an der Motocross-Strecke liegt alter Asphalt, da geht’s dann wieder.

Wir folgen der S55, aber auch die ist nicht ganz ohne. Immer wieder geht es ordentlich bergauf. Das Alina ein bisschen schwächelt, nicht so richtig Bock hat, liegt vielleicht auch daran, dass ihre kleine Schwester mit Mama weit vorneweg in die Pedale tritt, als gelte es die Tour de France zu gewinnen. Hinter Hohen-Dubrau ist es nur noch eine schmale Straße und ein Kilometer bis zum Ziegen- und Wildtierpark Thräna.

Ein Eisbecher hebt die Laune sichtlich. Das mit dem glutenfrei versteht man hier auch sofort, was schön ist, wenn man mal nicht alles ausbreiten muss.Ziegen streicheln ist natürlich das Wichtigste hier.Seine Große Kleine Schwester passt auf, dass es Mika nicht zu derbe treibt.Wir staunen wieder mal ein Bisschen über Mikas Fähigkeiten beim Klettern. Der Kerl kraxelt einfach überall rauf, die Netze als Leiterersatz sind längst keine Herausforderung mehr – egal bei welcher Maschenweite.Balancieren findet er auch ganz groß. Ok, die Slackline wäre freihändig wohl etwas viel verlangt.Große Schwestern sind auch da zum Quatsch machen.Tuut, tuut, hier kommt der Spaß-ExpressSo ein Haufen Spaß für wenig Geld. Man vergisst glatt die Zeit.So sehr uns allen Thräna gefällt, bis Quitzdorf müssen wir heute noch radeln, um die Talsperre herum, von hier aus. Langsam müssen wir ans Aufbrechen denken, es ist schon nach fünf.

(swg)

Mika haben wir erfolgreich im Saurierpark kaputt gespielt, der schläft recht schnell im Chariot ein. Damit wir nach der Rückfahrt zum Campingplatz nicht auch kaputt sind, versuchen wir die Altstadt-Pflasterstraße den Berg rauf zu umgehen – runter war die schon nicht so angenehm. Einkaufen müssen wir außerdem noch, unser Frühstück gilt es zu sichern und die Verpflegung morgen unterwegs. Im Prinzip denke ich, dass unser Weg über Teichnitz, vorbei am Kupferhammer und hoch zum ‚Gelben Elend‘ der bessere ist. Der Berg rauf von der Spree verteilt sich über mehr Strecke, ohne länger zu sein. Außerdem kommen wir zum Kaufland, wir brauchen was fürs Abendbrot und da gibt’s Proviant für morgen, der auch mit Alina kompatibel ist.

Einkaufsgrusel

Im Kaufland wird Mika wieder wach und ist unfassbar knatschig. Viel Hoffnung hatte ich nicht, dass er den Einkauf verschläft. Egal, vielleicht kann er sich noch was zum Abendbrot aussuchen. Das Kaufland ist einer der ollen Läden, wie man sie bis Ende der ’90er – und manchmal auch später noch – überall im Osten errichtet hat. Über zwei Etagen zieht sich die Verkaufsfläche verbunden mit einem Fahrsteig. In modernen Läden hängen von der Decke Tafeln, die ungefähr die Abteilung beschreiben; Hier verhindert die niedrige Deckenhöhe sowas.
Mit den hohen Regalen versperrt man überall die Sicht und wenn man mal eine Achse runtergucken kann, hilft das auch nicht, wieder ein beliebiger Regalriegel quer. Vor allem im Obergeschoss gibt es überhaupt keine Orientierung. Heute hat man eigentlich Rundwege, die dazu immer Abkürzungen anbieten; Auch sind Abteilungen gut zu überblicken und ausfindig zu machen, der ‚Flow‘ ist klar. Nichts davon gibt’s hier, überblicken kann man gar nichts. Es mutet klaustrophobisch und niederdrückend an. Ich fang‘ an die Rolltreppe nach unten zu suchen; Die ist durch eine quer stehende Regalreihe von den längs angeordneten aus nicht auszumachen. *Bah*!, ich hasse Suchspielchen in den alten Konsumlabyrinthen! Furchtbar.

Immerhin ist alles im Einkaufswagen – viel darf es sowieso nicht sein. Der Platz in unseren Fahrradtaschen ist begrenzt, morgen sowieso. Wir haben was wir brauchen und machen uns davon.

(swg)

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