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Auf dem Burgberg, dem Stadtteil Hradčany, wollen wir die „nötigsten“ Ziele abklappern: Dom, alter Königspalast und Goldenes Gässchen stehen auf dem Plan. Die volle Straßenbahn lässt schon erahnen, das wir da wohl sicherlich nicht allein sein werden.volle Straßenbahn in PragDie allermeisten Touristen sind Brusnice ausgestiegen aber wir lassen uns noch eine Station weiter nach Pohořelec chauffieren. Kein riesiger Pulk, wir sind fast allein.PohořelecDurch den spät-vormittäglichen Nebel dödeln wir die Loretánská hinunter und bewundern pitoreskes Prag.Loretánskávorm Hradčanské náměstí - Hradschin PlatzHauseckeAuf dem Hradčanské náměstí hat uns die Touristenmenge wieder. Werfen wir einen Blick über die Mauern ins Weite Land. So habt ihr Prag noch nie gesehen: gehüllt in das sanfte, nebelgeämpfte Licht der Herbstsonne.Prag im Nebel, Burg PragSpaß bei Seite, das Wetter bewegt sich einfach nicht, es bleibt diesig. Aber ein bisschen romantisch sieht das schon aus.

Dom

Vorm Ehrenhof wird Wache gestanden, hier geht es nur raus. Rein geht es links am Garten auf der Bastion.Dort erwarten einen Sicherheitskontrollen inklusive Metalldetektor. Wenn’s denn dem Sicherheitsgefühl dient… Drinnen entscheiden wir uns für Veitsdom, Burg und Goldenes Gässchen, in den Veitsdom gehen wir jetzt zu erst. Die Schlange davor ist üppig – ja die reicht wirklcih weit um die Ecke – aber es geht flott voran.Warteschlange vorm Veitsdom, PragIn all seiner Pracht ist der Dom unfassbar, es ist auf Fotos eigentlich nicht abzubilden.Veitsdom, PragVeitsdom, PragIch mag ja alte Orgeln! In Deutschland ist es allzuhäufig so, dass ihnen ein modernes Gehäuse verpasst wurde. Meist beißt sich das vollkommen mit dem Rest der Kirche – hier ist das nicht passiert Mindestens genauso unfassbar sind aber auch die Menschenmassen, die sich hier durch den Dom wälzen. Man benötigt übrigens nicht unbedingt eine Eintrittskarte, wenn man sich damit begnügt, im vorderen Teil stehen zu bleiben. Nur wenn man auch hinten um den Altar gehen möchte, braucht man die. Mehr als einen flüchtigen Blick schafft man beim derzeitigen Besucherandrang nicht – wobei ich es mit Alina schon länger ausgehalten habe, als Maria mit Oma und Janni. Aber letzten Endes ist auch ihr eine olle Kirche nicht mehr als zwei Blicke wert – wie soll man mit sieben auch verstehen, was das die Menschen damals gekostet hat.

Wir legen eine Obst- und Kekspause auf einer Bank vorm Dom ein, und gucken einfach. Dabei kann man die schiere Größe des Doms auch gut auf sich wirken lassen. Wenn man sich dazu noch vor Augen führt, mit welchen technischen Mitteln der Dom errichtet wurde – und mit wie wenig der Durchschnittsmensch damals überleben musste…

alter Königspalast

Wir gehen zu unserem zweiten Ziel, dem alte Königspalast. Das hier ist das berühmte Fenster des zweiten Prager Fenstersturzes, aus dem die königlichen Statthalter und der Kanzleisekretär geworfen worden.Ich erinnere mich sogar noch an das Detail unseres letzten Besuchs, dass das der größte freitragende Saal seiner Zeit gewesen ist – damals hatte ich noch Zeit für einen Audioguide.Eher im Vorbeigehen werfen wir noch einen Blick in die St. George Basilika. Aber auch hier drängen sich eigentlich zu viele Touristen, um mit den Kindern einen ruhigen Blick zu werfen. Ein bisschen komme ich mir schon vor, wie der klischee-japanische Tourist: Schnell ein Foto und dann weiter…Was gibt es denn da zu sehen?Alte Knochen findet Alina sehr gruselig und will gleich raus. Wir wollen eh zum Goldenen Gässchen.

Goldenes Gässchen

Der Mann an der Einlasskontrolle – ja, die gilt hier jetzt immer – winkt uns eigentlich nur durch. Allzuviele Touristen scheinen sich sowieso nicht vom zu entrichtenden Eintritt abschrecken zu lassen. Voll bleibt es in jedem Fall. Irgendwie gehört es ja auch dazu, sich das Goldene Gässchen anzugucken, wenn man einmal hier ist.Wir schauen uns die ausgestellten Rüstungen und Waffen im ersten Haus an und auch die alte Alchemisten-Werkstatt.Dann geht es das Gässchen weiter runter: Alina wirft neugierig einen Blick in jedes Haus und will wissen, wer da gewohnt hat. Am Ende ist sie dann merklich breit. So warten wir, dass uns der Rest wiederfindet.Da kann ich ja ein weiteres Panorama von Prag fabrizieren. Es ist immer noch diesig, aber die Sonne gibt sich deutlich mehr Mühe, als heute Morgen.Wir machen uns auf den Weg nach unten, bestimmt finden wir da irgendwo ein Eis und einen Kaffee und ein paar Minuten außerhalb des Touristentrubels.Weil die Gelegenheit günstig ist und Maria und ich uns beim Motiv einig sind, mache ich es wahr: ich kaufe eine gemalte Ansicht von Prag. Es muss ja nicht immer ein Kühlschrank-Magnet sein ;)

(swg)

Nachdem wir gestern den Kindern so ganz gründlich ihr Zooabenteuer beschert haben, ist heute wieder etwas Kultur dran. Wir wollen uns gemeinsam den Veitsdom und die Burg angucken gehen. Der Plan ist, mit der Straßenbahn hinten rum auf den Burgberg zu fahren. Genau das ist auch der Plan vieler Touristen. Entsprechend gut gefüllt ist die Straßenbahnvolle Straßenbahn in PragWessen man sich aber sicher sein kann: Für Kinder stehen Prager – egal welchen Alters (!) – immer auf.Sitzplatz auch in der vollen Bahn - für Kinder immerWenn wir nur ein/zwei Haltestellen fahren, müssen wir regelmäßig Leute davon abhalten aufzustehen (hinsetzen lohnt sich für die Kinder ja gar nicht erst). So viel Freundlichkeit ist man aus Dresden einfach gar nicht gewöhnt. Hier wird sogar hin und wieder nicht für alte und gebrechliche Leute aufgestanden, was ich tatsächlich als skandalös empfinden.

Alles in allem ist Straßenbahn fahren in Prag sehr günstig. Für ein Tagesticket zahlt man 110 Kč (4,80 €), 72 Stunden bezahlt man 310 Kč, was umgerechnet knapp 13,50 € sind. Jannika zahlt mit unter 6 Jahren nix, Alina muss ein Tagesticket für 55 Kč (2,40 €) lösen, da es für sie kein ermäßigtes Dreitage-Ticket gibt. Ab 10 Jahren müssen Kinder einen Berechtigungsschein dabeihaben, der ihr Alter bestätigt. Den gibt es an allen Verkaufsstellen für 20 Kč.

Dazu kommt, das die Bahnen hier in so engem Takt fahren, dass man kaum einmal zehn Minuten irgendwo auf die nächste warten muss. Es lohnt sich aus meiner Sicht überhaupt nicht, in Prag irgendetwas mit dem Auto erreichen zu wollen, schon gar nicht als Tourist. Es gibt weder „freie Fahrt“ (Stau immer!) noch Parkplätze – und für die sind Preise zu berappen, für die man auch Straßenbahn fahren kann. Außerdem sind nie weite Wege zur nächsten Haltestelle zurückzulegen. Wer Prag frei erkunden will, setzt hier auf den ÖPNV und Schusters Rappen. Wer an einem Wochenende oder Feiertag in Prag ist, sollte sich Zeit für die nostalgische Linie 41 nehmen: Da fahren die ganz alten Wagen quer durch die Innenstadt.

(swg)

Nach unserem Straßenbahnmuseumsbesuch gönnen wir uns eine kleine Pause in der Ferienwohnung. Der Tag strahlt aber allzu freundlich durch die Fenster herein, dass wir eigentlich nicht guten Gewissens hier rumlungern können.

Seit Alina auf der Moldau die Tretbote gesehen hat, lässt sie nicht locker. Und vielleicht ist es ja sogar ein gute Idee in den Abend hineinzugondeln. Oma will erst noch ihre Klamotten in ihre Unterkunft bringen und uns dann wieder treffen. Wir gehen auf den Spielplatz auf der Moldauinsel Slovanský ostrov (Žofín) und treffen uns einfach da wieder.Jannika ist ein kleines Äffchen. bei der muss ich auch immer ein Auge drauf haben. Zu gern nimmt sie Herausforderungen an, von denen sie nicht alleine wieder runter kommt. Das hier ist natürlich eher Pillepalle für sie.Spielplatz auf der ŽofínSpielplatz auf der ŽofínSpielplatz auf der ŽofínUnd Alina macht, was sie immer erstmal macht: gucken, was die Welt um sie herum so treibt – aber niemals ein- oder gar mitmischen.Spielplatz auf der ŽofínAber wenn dann mal Platz ist: huuuiiiiii.Spielplatz auf der ŽofínSpielplatz auf der ŽofínSpielplatz auf der Žofín
Ne einfache Schaukel macht einfach verdammt viel Spaß.Traut sich schon ganz schön was, bis zum Ausheben.

Oma hat es endlich zu uns geschafft – die hat sich trotz Google-Navi und geteilter Route verlaufen. Mal wieder. Na, dann können wir ja jetzt Tretboot fahren, es dämmert auch langsam.

(swg)

Auf ins Straßenbahnmuseum – der offizielle Name lautet eigentlich Museum des öffentlichen Personennahverkehrs Prag. Natürlich erreicht man es mit Bus & Bahn. Alina bekommt nun direkt ihren Herzenswunsch erfüllt, denn wir fahren endlich mal mit einer der neuen – also der neuesten im Prager Bestand: Škoda 15 T.Škoda 15 T in PragBisher hatten wir immer die runden alten Tatra T3 erwischt, wie sie auch in Dresden manchmal noch herumfahren.

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Man kriegt alles zu sehen. Von einer ganz alten Pferdebahn, der ersten Bahn PragsPferdebahn im Museum in Pragüber die klassischen Kisten mit festem FahrgestellDas ist ganz definitiv mal ne Lampe!Grün müsste von vor 1908 sein!alter Strassenbahn-Bauzug im Straßenbahnmuseum Pragzum erprobten T2 von 1954 und den lange bewährten T3 Varianten (1961)Tatra T2 und T3 im Straßenbahnmuseum PragGepolsterte bekunstlederte Sitze kannte ich noch nicht.Und da drüben die T3-Varianten von 1967 und späterHier die mir und allen Dresdnern sehr bekannten ungepolsterten Hartschalen.Ein Bus-Cockpit, so ein Spaß für die Kinder!Bus-Cockpit zum Ausprobieren im Prager StraßenbahnmuseumBus-Cockpit zum Ausprobieren im Prager StraßenbahnmuseumDas ist ein Fahrkartenautomat, oder?alter Fahrkartenautomat im Prager StraßenbahnmuseumIch find’s einfach nur herrlich. Schade, dass alle Informationen nur auf tschechisch dran stehen. Aber der deutsche Wikipedia-Artikel ist – mindestens was den technischen Rahmen angeht – erschöpfend. Achherrje, die zwei nu wieder…Wagen 88 von 1900 im Prager Straßenbahnmuseum

Die ganz alten Wagen fahren übrigens als Linie 41 am Wochenende und an Feiertagen immer zwischen 12:00 Uhr und 17:00 Uhr stündlich als Nostalgie-Linie durchs Stadtzentrum.

(swg)

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